Das weltweite Stressniveau steigt – Resilienz hilft!

Warum uns das aktuelle Stressniveau beschäftigt

Für eine starke Resilienz ist das Verstehen von Stress zentral. Da uns die Aufklärung hierzu besonders wichtig ist, finden Sie auf unserer Seite eine Vielzahl an Texten, in denen wir Fragen nachgehen, wie beispielsweise: Was ist Stress überhaupt? Wann wird Stress gefährlich? Wie können wir mit Stress umgehen und was können wir tun, um Burnout vorzubeugen und eine gesunde Regulation aufrechterhalten?

Grund genug, auf einen funktionalen Umgang mit Stress aufmerksam zu machen, haben wir allemal. Denn der Blick auf das weltweite Stressniveau ernüchtert nicht nur, sondern sollte uns auch alarmieren, den Blick auf Gesundheit in der Arbeitswelt zu erweitern.

Gesundheitskonzepte zur Stressreduktion, die wissenschaftlich fundiert und erprobt sind, gibt es jede Menge. Ebenso wie Diskussionen um steigenden Wettbewerb, Fachkräftemangel, demografischen Wandel oder Krisenmanagement schon seit etlichen Jahren bestehen. Unternehmen wurden nicht seit gestern dazu veranlasst, ihren Führungsstil zu überdenken und gesundheitsfördernde Maßnahmen zu implementieren, mit dem Ziel, nachhaltig die Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung zu stärken. Auch Konzepte aus den USA wie Diversity Management oder New Work schwappten immer mehr nach Deutschland und geben – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie – Anstoß zum agilen Arbeiten. Damit gehen flexible und ortsunabhängige Arbeitsmodelle einher, die verstärkt auf Sinn und Selbstverwirklichung ausgelegt sind. Aber wie sieht aktuell (noch) die Realität aus?

Die Studien des Gallup Berichts 2022 geben Aufschluss über das weltweite Stressniveau, das aktuell auf einem Höchststand ist. Sie zeigen auf, dass weiterhin geringe Wertschätzung und fehlende Bindung an den Arbeitgeber zu den Hauptfaktoren gehören, die zur Arbeitsunzufriedenheit und Stress bei Mitarbeitenden führen.

Was uns die Zahlen zum aktuellen Stressniveau sagen

Gallup ist ein führendes Markt- und Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Washington, D.C. und führt jährlich Umfragen auch in Deutschland zum Motivationsstand der Beschäftigten und Ursachen für Stress durch.

Der aktuelle Bericht (State of the Global Workplace: 2022 Report) zeigt, dass 40 % der deutschen Arbeitnehmer:innen zum Zeitpunkt der Befragung am Vortag Stress empfunden haben. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich auf Platz 17. Dazu gaben ganze 53% der Deutschen an, dass es eine gute Zeit sei, sich eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Die Bereitschaft, für einen neuen Job auch umzuziehen, lag hingegen nur bei 11%. Dies habe auch mit der Erkenntnis der letzten Jahre zutun, ortsunabhängig im Home Office arbeiten zu können.

Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!Weltweit liegt die Zahl bei 44 % und ist damit auf einem Höchststand mit steigender Tendenz. Am stärksten ist der Stress bei der Arbeit in Ostasien und in den USA. Auffällig ist, dass berufstätige Frauen weltweit das Stressniveau anführen. Gleiches lässt sich auch in den Zahlen psychischer Erkrankungen und Burnout wiederfinden. Frauen in Südasien berichteten darüber hinaus im Jahr 2021 über das höchste Maß an täglicher Wut und Missachtung.

 

Wohlbefinden

Bei der Messung des Wohlbefindens stellt Gallup den Befragten zwei Fragen:

  • wie sie ihr aktuelles Leben einschätzen
  • wie sie ihr Leben in fünf Jahren erwarten.

Danach stieg das globale Wohlbefinden 2021 um 1% im Vergleich zum Vorjahr an. Wichtig ist, hierbei die regionalen Unterschiede zu beachten. Denn in Europa sank das Wohlbefinden laut Befragungen um ganze 5%, wohingegen es in Australien und Neuseeland um 6% anstieg.

Hier spielen laut Gallup die Auswirkungen der Corona Pandemie eine Rolle. Vor der Corona-Pandemie war noch ein leichter Anstieg des Wohlbefindens der Menschen weltweit zu verzeichnen. Die Pandemie führte jedoch dazu, dass es zu keiner weiteren Verbesserung kam, sondern die Belastungen für die Arbeitnehmer:innen zunahmen und die Wirtschaft nach wie vor darunter leidet. Gallup geht von 7,8 Billionen US-Dollar aus, die das geringere Engagement die Weltwirtschaft kosten wird. Da Europa und Südostasien (einschließlich Indien) am härtesten von der Pandemie betroffen waren, spiegele sich dies auch in den Zahlen der Arbeitszufriedenheit wieder. Die Beschäftigten in Europa und Südostasien teilten zum Beispiel mit, ihr Leben sei schlechter und dass sie weniger Hoffnung haben.

Erfüllung von Bedürfnissen

Interessant ist, dass im Rahmen der Gallup Studien Sorgen und Emotionen wie Wut und Traurigkeit befragt werden. Auch diese stiegen weltweit durch die Pandemie erst an – 2021 konnte hier aber schon ein Rückgang verzeichnet werden, wohingegen das Stresslevel seit 2019 kontinuierlich ansteigt.
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Laut Oxford Languages ist Arbeit als eine Tätigkeit zu beschreiben, (…) die geistige oder körperliche Anstrengung beinhaltet, um einen Zweck oder ein Ergebnis zu erreichen“. Auch wenn wir uns nach beruflicher Erfüllung sehnen, geht es nach dieser Definition von Arbeit letztlich um das Stillen von Bedürfnissen. Früher war Arbeit größtenteils noch auf Existenzsicherung, körperliche Bedürfnisse ausgerichtet und von Werten wie Gehorsam und Unterordnung geprägt.

Heute stehen dagegen seelische, geistige und soziale Bedürfnisse im Vordergrund. Immer mehr Menschen legen Wert auf Selbstentfaltung, persönliche Anerkennung, Freizeitgestaltung und Vereinbarung zwischen Beruf und Familie.

Letztlich geht es darum, dass Grundbedürfnisse, wie der Wunsch nach Beziehung und Entfaltung, heute nicht allein im Privatkontext, sondern ebenso bei der Arbeit eine Rolle spielen. Je mehr Bedürfnisse auf körperlicher, seelischer und mentaler Ebene gestillt werden, desto mehr kommen wir wieder ins Gleichgewicht.

Im Resilienz Training lernen Sie deshalb, ihre Werte und Bedürfnisse besser wahrzunehmen und zu verstehen, wie diese in Zusammenhang mit Ihrem Stressempfinden stehen. Hier spielen Emotionen eine wichtige Rolle. Angenehme Emotionen, wie Freude und Stolz, motivieren uns und führen zu Wachstum. Dagegen sind unangenehme Emotionen wichtige Hinweisgeber für unerfüllte Bedürfnisse. Beispielsweise kann Ärger als Hüter der Werte oder Angst als Hüterin der Sicherheit umgedeutet werden.

Wird ein Wert, den wir im Arbeitskontext als wichtig erachten, gebrochen, führt dies zu Frustration und Ärger. Mit Blick auf die Gallup Studie können wir also vermuten, dass bei 21% der Befragten, die über Wut berichteten, wichtige Werte im Arbeitskontext verletzt wurden. Wichtige Werte können Wertschätzung, Stabilität oder Bindung sein, die, neben finanziellen Einflussfaktoren, zu den wichtigsten Einflussfaktoren für Arbeitszufriedenheit gelten.

Sozialleben

Dass Arbeit eng mit unserem Stressempfinden verzahnt ist, ist erst einmal nichts Besorgniserregendes. Im Gegenteil – positiver, funktionaler Stress führt zu Energie, treibt uns an zur Handlung und Veränderung. Wenn die Arbeit aber zunehmend mit Ängsten und Wut in Verbindung steht und Belastungen zunehmen, wirkt sich das zunehmende Stresslevel in vielen Fällen auf unsere sozialen Beziehungen aus.

Stress soziale Beziehung, Resilienz-Akademie

In der deutschen Gallup Umfrage gaben 51 % der „demotivierten“ Personen an, dass sie sich auf Grund von Stress am Arbeitsplatz, schlecht gegenüber ihren Mitmenschen verhalten. Der Zustand wird dann schwierig, wenn wir uns Kreisläufen wiederfinden, in denen sich eine Menge Stress über einen langen Zeitraum zieht. Der chronische Stress kann zu starken Erschöpfungszuständen führen und Verhaltensänderungen wie Härte, Zynismus, Isolation oder Ablehnung sozialer Kontakte. Diese Symptome können auch auf ein Burnout hinweisen und sollten entsprechend ernst genommen werden.

Burnout

Burnout wird nach der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD) der Weltgesundheitsorganisation WHO als „Faktor, der den Gesundheitszustand beeinflusst oder zur Inanspruchnahme des Gesundheitssystems führt“ beschrieben und bezieht sich auf einen beruflichen Kontext.

Die Frage, ob Burnout eine eigenständige Krankheit ist, lässt sich nach wie vor nicht eindeutig klären. In der Codierung des ICD 10 ist Burnout (Z73) als Zusatzdiagnose dargestellt„(…)die Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung kennzeichnet und mit mindestens einer weiteren (Haupt-)Diagnose einhergehen sollte.“ In der neuen  ICD-11-Klassifikation, die seit Anfang 2022 gültig ist, wird Burnout weiter als Syndrom bezeichnet, mit einem eigenen Code (QD85) versehen und einer Definition, die der besseren Zuordnung dienen soll. Das Burn-out-Syndrom kann mit Anpassungsstörungen, neurotischen Störungen oder Depression in Verbindung stehen, was eine eindeutige Diagnose erschwert.

Auslöser sind hier beispielsweise Stressoren am Arbeitsplatz, wie eine ständige Erreichbarkeit, Leistungsdruck und innere Antreiber, die es erschweren, eine gesunde Distanz zwischen Privat- und Berufsleben zu halten. Dabei scheint es sogar keine großen Unterschiede zu geben, ob Menschen in einem festen Arbeitsverhältnis sind oder sich in der Selbstständigkeit bewegen.

Umso mehr ist eine starke Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit erfordert, da ein Burnout nicht schlagartig auftritt, sondern sich eher einschleicht. Die Symptome gehen hier über einen kurzweiligen Erschöpfungszustand hinaus. Burnout zeigt sich beispielsweise durch Angstzustände, innere Leere, Substanzmissbrauch und körperliche Anzeichen wie Schlafstörungen, Muskelschmerzen oder Herzrasen. Lesen Sie HIER mehr über das Burnout Syndrom und was Sie konkret dagegen tun können.

Verantwortung für das eigene Stressniveau übernehmen

Die Veränderung beginnt grundsätzlich immer im Verstehen von Stressdynamiken und der Klärung von Verantwortlichkeiten für stressauslösende Faktoren. Hierfür können Sie zwei Ebenen beachten: 1. Ihre Person 2. Den Kontext. Im Resilienz Training unterstützen wir Sie dabei, das Bewusstsein für Ihre Schutz- und Risikofaktoren zu stärken. Dazu wird geschaut, welche Stressoren es gibt, auf die Sie (keinen) Einfluss haben und an welchen Stellen Ihre Eigenverantwortung liegt, um aktiv etwas zu verändern.

Sie stärken Ihre Resilienz und folglich Ihre Gesundheit bereits mit der Benennung von Sorgen und Stressoren. Wenn wir Dinge aussprechen, nehmen wir ihnen schon ein Stück Macht, unser Stressnetzwerk wird beruhigt und Handlungsschritte können erarbeitet werden, die zu neuen Lösungen führen.  

Klar ist auch: Wenn wir über Gesundheit im Arbeitskontext sprechen, lässt sich die Verantwortung nicht auf den eigenen Schultern austragen. Die Leitung und Struktur eines Unternehmens beeinflusst unmittelbar das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter:innen.

Laut Gallup liegt die Verantwortung für die Arbeitszufriedenheit bei der Führungskraft – und Teamergebnisse ließen sich sogar bis zu 70% einschätzen, wenn im Vorfeld die Führungskraft kennengelernt wurde.

Der Einfluss der Führungskraft spiegele sich in allen 5 Top Gründen wieder, die zu Burnout führen und für einen schlechten Arbeitsplatz sprechen:

  1. Unfaire Bezahlung
  2. Unüberschaubare Arbeitsbelastung
  3. Unklare Kommunikation der Vorgesetzten
  4. Mangelnde Unterstützung durch die Vorgesetzten
  5. Unangemessener Zeitdruck.

Von Führungskräften werden heutzutage immer mehr Skills erfordert, um der steigenden Komplexität und den Mitarbeiterbedürfnissen  gerecht zu werden. Es geht deshalb weniger um eine Anklage, sondern um die Frage, in wie weit Gesundheit am Arbeitsplatz wiederhergestellt und Prävention ernst genommen werden kann, um Faktoren wie Fluktuation und hohen Krankenstand vorzubeugen.

Wie Resilienz bei hohem Stressniveau hilft

Eine starke Resilienz zeichnet sich dadurch aus, Stressoren wahrzunehmen und Strategien anzuwenden, die einen wieder in Balance bringen und das Gefühl von Handlungsfähigkeit zurückgewinnen lassen.

Wenn wir akut Stress haben und uns wie „ausgeliefert“ fühlen, kann es dazu kommen, dass wir unsere Kompetenzen vergessen und kaum Zugriff auf unsere Ressourcen haben. Hier helfen „Sofort-Hilfen“ zur mentalen Stressregulation, die unser Nervensystem beruhigen und den Parasympathikus für mehr Entspannung und Regeneration aktivieren. Beispiele sind hierfür der „Butterfly Hug“ zur Selbstberuhigung oder die „One Minute Meditation„. In beiden Techniken wird unter anderem eine achtsame Atmung gestärkt, die positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsfähigkeit auswirkt.

Um Stress aber langfristig zu reduzieren, ist es wichtig, Techniken regelmäßig zu wiederholen und den Blick zu erweitern. Denn Fakt ist: Stress und Krisen wirken nicht nur auf einer Ebene, sondern Körper, Geist und Seele bedingen sich immer gegenseitig. Haben wir Stress bei der Arbeit, so wirkt sich das auf unser gesamtes Wohlbefinden aus – auch wenn wir die lauten Anzeichen unseres Körpers häufig am stärksten spüren.

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Körperliche Resilienz

Auftretende Rückenschmerzen, Migräne, Bauchschmerzen, Bluthochdruck oder Schlafstörungen sind typische Signale, über die uns unser Körper deutlich darauf hinweisen will, dass es Zeit für eine Pause ist. Wenn wir hier Grenzen überschreiten oder gerne auch Symptome über einen langen Zeitraum verdrängen, kann dies ernsthafte Auswirkungen mit sich ziehen. Folgen können chronische Schmerzen oder lange Krankheitsausfälle sein.

Die körperliche Resilienz hilft uns vor allem dabei, eine gesunde Regulationsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass wir körperliche Symptome in Zusammenhang mit unserem Stressniveau stellen und verstehen, was unser Körper während und nach Krisen braucht, um zu Kräften zu kommen.

Durch eine starke körperliche Resilienz legen wir die Grundlage für Leistungsfähigkeit und allgemeines Wohlbefinden. Je achtsamer wir mit unserem Körper umgehen und präventiv für ihn sorgen, desto gestärkter sind wir für zukünftige Herausforderungen.Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!

Wichtig für die Stärkung körperlicher Resilienz sind beispielsweise Untersuchungen der Schilddrüse, des Hormonsystems, Organen wie Leber und Niere und die Messung der Herzratenvariabilität.

Außerdem wird unsere körperliche Verfassung maßgeblich durch ausreichend Bewegung, Natur und einer ausgewogenen Ernährung beeinflusst, was im Arbeitskontext aber oft zu kurz kommt bzw. seitens der Arbeitgebers zu wenig unterstützt wird.

An dieser Stelle möchten wir an Ihre Eigenverantwortung appellieren, ihr „Wunderwerk-Körper“ wertzuschätzen und sich gut um ihn zu kümmern, um gestärkter mit Widrigkeiten umgehen zu können und Ihr Stresslevel zu senken.

Mentale Resilienz

Die mentale Resilienz hilft uns im Sinne einer Problemlösungsfähigkeit, Stress und Krisen zu bewältigen. Unter hohem, dysfunktionalen Stress schaltet sich der Teil des Gehirns aus, der für unsere Konzentration, Planung und Leistungsfähigkeit zuständig ist. Dagegen springt das Alarmzentrum im Limbischen System an, wodurch Blockaden und Lernschwierigkeiten entstehen können.

Das Trainieren der mentalen Resilienz hilft, unser Nervensystem schneller wieder zu beruhigen und Zugriff auf die eigenen Ressourcen und Kompetenzen zu bekommen. Schutzfaktoren wie Ziel- und Lösungsorientierung, Optimismus oder auch eine Arbeitsumgebung, die Lernen und Weiterentwicklung ermöglicht, sind hierfür zentral.

Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!Je regelmäßiger Sie Techniken zur Stressregulation praktizieren und in Ihren Alltag integrieren, desto stärker wird auch Ihre mentale Widerstandskraft. Dafür ist, wie oben beschrieben, die Wahrnehmung von Emotionen im Arbeitskontext wichtig. Denn häufig steckt hinter der Emotion Wut ein verletzter Wert oder auch weitere Emotionen wie Trauer. Trauer ist dabei eher unscheinbarer, spielt aber auch im Arbeitskontext eine wichtige Rolle. Zum Beispiel mit Blick auf Missachtung, Unsicherheiten oder auch Erinnerungen an vergangene Zeiten und Verluste.

Die Überschneidung zur körperlichen Ebene zeigt sich gut in  „Somatischen Markern“, die sozusagen körperliche Rückmeldungen unserer Emotionen sind. Durch Emotionsfokussiertes Coaching können Sie somatische Marker besser wahrnehmem und deuten. Es hilft beispielswiese, in Zukunft mit Ärger bei der Arbeit umzugehen, Eskalation zu vermeiden und damit Ihre mentale Gesundheit zu schützen.

Seelische Resilienz

Die seelische Resilienz hilft uns bei Stress und Krisen vor allem durch Vertrauensfähigkeit. Das bedeutet, eine Art Vertrauensvorschuss in die Sinnhaftigkeit des Lebens zu geben und zuversichtlich zu bleiben, anstatt in Misstrauen oder Zorn zu verfallen. Die Gallup Befragungen zeigten, dass durch die Corona Pandemie der Wert Hoffnung in Europa weiter abnahm. Umso wichtiger ist es gerade heute, Schutzfaktoren zu stärken, die der Seele und dem Teamzusammenhalt gut tun.

Im Vergleich zur mentalen und körperlichen Resilienz ist die seelische Resilienz wesentlich unscheinbarer, leiser. Deshalb schauen wir im Training auf den Zugang zur Intuition und die Anzeichen, die wir augenscheinlich nicht greifen oder messen können. Dazu zählen Riskofaktoren, die uns aus dem inneren Gleichgewicht bringen, ebenso wie Aspekte, die uns Grund geben, morgens aufzustehen.

Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!Sinn im Leben – Sinn bei der Arbeit zu finden, motiviert uns nicht nur, sondern wirkt sich auch direkt auf unsere Gesundheit aus. Durch Gemeinschaftsgefühle und Emotionen wie Dankbarkeit werden zum Beispiel die Hormone Dopamin und Oxytocin ausgeschüttet. Dr. Nico Rose benennt Sinn auch als „Psychologisches Einkommen“ auf Grund der positiven Aspekte, die sich auf den Unternehmenserfolg und die Mitarbeiterbindung auswirken.

Wichtig ist, dass es sich hierbei nicht um ein reines Marketininstrument handelt. Denn das führt eher zur Resignation und Demotivation der Beschäftigten. Eine höhere Arbeitszufriedenheit wird letztlich durch Authentizität und Wertschätzung von Individualität erreicht (zum Beipspiel durch ein Bewusstsein für religiöse Gebetszeiten, Rituale, Feiertage, Ernährungsformen etc.)

Vor allem erfahren wir Sinnhaftigkeit, wenn wir wissen, wofür wir etwas tun und Ziele in Einklang mit unseren Werten stehen. Die Ziele dürfen hier ruhig etwas größer sein. Finite Ziele, die an ein Ergebnis gebunden sind, sind wichtig für den Unternehmenserfolg und stärken die Selbstwirksamkeit der Beschäftigten. Infinite Ziele gehen darüber hinaus. Sie treiben uns an, über das, was wir im Hier und Jetzt greifen können, nachzudenken. Zum Beispiel folgen daraus generative Handlungen wie soziales Engagement.

Eine gute Balance aus beiden stärkt die Identifikation mit dem Arbeitgeber und die Verbundenheit im Team. Außerdem werden dadurch Schutzfaktoren wie Leichtigkeit und Inspiration aktiviert. Was wäre beispielsweise, wenn Sie einen 200 Jahresplan hätten? Vielleicht sogar eine Vision? Eine Vision, die Sie als Team teilen und die Sie antreibt?

Wozu der Blick auf das aktuelle Stressniveau wichtig ist

Krisen und Herausforderungen werden zukünftig nicht weniger, im Gegenteil. Die Zahlen des weltweiten Stressniveaus werden nächstes Jahr höchstwahrscheinlich noch weiter ansteigen. Wenn Planungssicherheit und Vorhersehbares immer mehr abnehmen – sollten wir umso mehr dazu angehalten sein, das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und die Selbstfürsorge am Arbeitsplatz zu stärken.

Wichtig ist, nicht erst zu reagieren, wenn es schon brennt, um danach kaputte Arbeitsplätze wieder herzustellen. Vielmehr geht es um eine präventive Stärkung, von innen heraus, um die Widerstandsfähigkeit aufzubauen, die es zukünftig braucht. Das bedeutet, mentale, körperliche und seelische Resilienzfaktoren gleichwertig für den Unternehmenserfolg zu bedenken.

Ulrich Hegerl von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ermahnte hierzu, dass großes Leid und Kosten vermieden werden könnten, wenn der Umgang mit psychischen Belastungen im beruflichen Umfeld anders wäre und Unternehmen mehr Wissen und Handlungskompetenz dazu hätten. Dies sollte im Interesse der Unternehmer:innen sein, wenn man sich die Auswirkungen durch psychische Erkrankungen und Antriebslosigkeit anschaut. Die Studien unterstreichen außerdem, dass Burnout nicht allein durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz entsteht, sondern auch biologische Ursachen haben kann. Dadurch wird die Notwendigkeit bestätigt, Stressregulation sowohl auf psychischer als auch körperlicher Ebene zu bedenken.

Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!Hierfür ist letztlich eine Haltung notwendig, die auch im unternehmerischen Kontext, Gesundheit ernst nimmt und den Menschen als Ganzes sieht. Denn eines wurde auch durch die Gallup Umfragen deutlich, was uns positiv stimmt:  87 % der Menschen, die angaben, viel zu lächeln und 95 %, die bei der Arbeit mit Respekt behandelt werden, sind erfolgreich! Das Engagement der Mitarbeitenden spiegele sich in einem 23 % höheren Gewinn wieder. Ein gutes Miteinander und Fürsorge wirken sich also nachweislich auf weniger Fehlzeiten, Fluktuation und die Reduzierung des Stressniveaus aus. Was hat Sie heute schon zum Lächeln gebracht? :-)

 


Resilienz Akademie | Das weltweite Stressniveau steigt - Resilienz hilft!Christina Comnick, M.A. Management–Education–Diversity (Sozial- und Gesundheitsmanagement), ist Kooperationspartnerin der Resilienz Akademie und Expertin für „Seelische Resilienz“. Gemeinsam mit Sebastian Mauritz entwickelt sie das Konzept und leitet die dazugehörige Fortbildung. Sie ist Resilienz-Trainerin & Coachin, Antigewalt- und Kompetenztrainerin und setzt sich seit ca. 15 Jahren für die Prävention seelischer Gesundheit und Krisenintervention ein. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Themen: Sinn, Spiritualität, Intuition, Emotionsregulation und Deeskalation. (www.christinacomnick.de)


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Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 200 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de).


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