Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 11 für Sie zusammengestellt.
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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 11: Resilient Guest – Klaus Motoki Tonn
In der elften Folge des Podcasts „Rethinking Resilience“ begrüßen Sebastian Mauritz und Ruben Langwara ihren besonderen Gast Klaus Motoki Tonn. In dieser Episode vertiefen sie sich in die Konzepte Kintsugi und Ikigai und deren Bedeutung für die Resilienz. Die Diskussion bietet wertvolle Einblicke in die Kunst, mit Brüchen und Verletzlichkeit umzugehen und gleichzeitig den Sinn im Leben zu finden. Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Erkenntnisse dieser inspirierenden Diskussion in der 4MAT-Struktur zusammengefasst zu entdecken.
Warum: Die Bedeutung von Kintsugi und Ikigai für die Resilienz
Sebastian, Ruben und Motoki erläutern, warum die Konzepte Kintsugi und Ikigai so wichtig für die Resilienz sind. Kintsugi, die japanische Kunst, zerbrochene Keramik mit Gold zu reparieren, symbolisiert die Wertschätzung und Akzeptanz unserer Brüche und Narben. Es zeigt, dass Verletzlichkeit und Heilung uns stärker und schöner machen können. Ikigai, was „Lebenssinn“ bedeutet, hilft dabei, den eigenen Zweck im Leben zu finden und zu verfolgen, was wiederum die Resilienz stärkt. Beide Konzepte betonen die Bedeutung, in schwierigen Zeiten Sinn und Schönheit zu finden.
Was: Die Prinzipien von Kintsugi und Ikigai
Im Hauptteil der Diskussion erklären Sebastian, Ruben und Motoki die grundlegenden Prinzipien von Kintsugi und Ikigai. Kintsugi lehrt uns, dass Brüche und Verletzungen nicht versteckt, sondern als Teil unserer Geschichte gewürdigt werden sollten. Diese Philosophie betont die Schönheit des Unvollkommenen und die Möglichkeit, durch Reparatur und Heilung eine neue, wertvollere Form zu schaffen. Ikigai hingegen hilft dabei, die eigene Bestimmung und Leidenschaft zu finden, was zu einem erfüllten und motivierten Leben führt. Motoki teilt dabei auch persönliche Erfahrungen und Einsichten, die die Bedeutung dieser Prinzipien veranschaulichen.
Wie: Praktische Umsetzung von Kintsugi und Ikigai im Alltag
Die drei Experten bieten eine Vielzahl praktischer Strategien zur Anwendung von Kintsugi und Ikigai im Alltag. Sie sprechen über die Bedeutung, Verletzungen und Rückschläge anzuerkennen und als Chancen für Wachstum zu betrachten. Regelmäßige Reflexion und Achtsamkeitspraxis können dabei helfen, die eigene Resilienz zu stärken. Weitere Ansätze umfassen die Entwicklung eines positiven Selbstbildes und die Pflege von sozialen Beziehungen. Motoki betont die Rolle von Humor und Flexibilität im Umgang mit Stress und wie diese Qualitäten dabei helfen können, eine positive Einstellung zu bewahren und sich schneller von Rückschlägen zu erholen. Die Kintsugi-Philosophie wird durch die bewusste Anerkennung und Reparatur unserer eigenen Brüche und Narben in die Praxis umgesetzt, während Ikigai uns hilft, unseren Lebenssinn zu finden und zu verfolgen.
Wozu: Langfristige Vorteile der Anwendung von Kintsugi und Ikigai
Die langfristigen Vorteile der Anwendung von Kintsugi und Ikigai sind vielfältig. Sebastian, Ruben und Motoki zeigen auf, dass Menschen, die diese Konzepte verinnerlichen, nicht nur besser mit Stress und Krisen umgehen können, sondern auch ein höheres Maß an Wohlbefinden und Zufriedenheit erreichen. Durch die Integration von Kintsugi und Ikigai in unser Leben können wir eine unterstützende und positive Umgebung schaffen, in der persönliches Wachstum und kollektiver Zusammenhalt gefördert werden. Die Kintsugi-Philosophie lehrt uns, dass unsere Verletzlichkeit und unsere Brüche uns nicht schwächen, sondern uns einzigartig und stark machen, während Ikigai uns dabei hilft, einen tieferen Lebenssinn und Motivation zu finden.
Transkript Folge 11
Hier finden Sie das vollständige Transkript der Resilienz-Podcast Folge 11:
↓ ANZEIGEN ↓ [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und das ist auch einer der Gründe, warum ich mit Ruben diesen schönen Denkraum hier errichtet habe, virtuell, weil einfach es ein Geschenk ist, mit Menschen gut denken zu können und einfach mal zu schauen, was im Kontakt mit dem Anderen alles so an Gedanken sich zeigt. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz] Und da bin ich mal sehr ambivalent, weil das, was an Hintergrund da dran hängt, was an tiefem Wissen aus der Menschheitsgeschichte im würdigenden Umgang mit Leid eigentlich vorhanden ist als Wissensfeld, wird so ein bisschen popkulturartig in so einen Kalenderspruch oder in so einen Glückskeks gepresst. Und da habe ich immer so eine gewisse Grundambivalenz, weil auf der einen Seite ist es schön, dass die Sachen so in die Welt kommen, auf der anderen Seite sind sie manchmal von der Idee her fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt und auf eine Art und Weise so, dass ich so denke, ja, ja, das stimmt so und es ist eigentlich so viel mehr. Und dieses und so viel mehr möchten wir beiden mit dir mal erkunden. Was mich wirklich total fasziniert hat, war dieser Film, den ihr produziert habt in Japan mit einem Kintsugi-Meister. Und dann gibt es natürlich auch, wie es das immer gibt, habe ich mich damit beschäftigt und dann bekam ich sofort auch eine Werbung für das gebrochene Herz, wo man Tonherzen bekommt, die man dann kaputt schlägt und dann wieder klebt und vergoldet. Auch spannend habe ich gemacht, spannender Prozess. Und irgendwie dazwischen würde ich gerne mit dir surfen, würden wir gerne mit dir die Zeit verbringen. Zum Start wäre meine Einladung, mal kurz zu sagen, was von den vielen, die du tust, möchtest du mit uns teilen? Ich würde dann gegebenenfalls noch die aus meiner Sicht wichtigen Dinge ergänzen. Aber mal so den Blick, als wer bist du heute hier und womit beschäftigst du dich den ganzen Tag so? [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Ich konnte gar nicht gehen aus der Natur. Ich habe mich gefreut auf unser Gespräch, habe schon mit meinen Kolleginnen und Kollegen gearbeitet, mit denen ich arbeiten darf in der Agentur. Aber Freitage sind für mich auch schöne Tage geworden, wo ich oft, wie du oder wie ihr auch macht, zum Beispiel Seminare mache oder Zeit habe für so was, für ein Gespräch. Und ich glaube, das ist eines der schönsten Dinge, die ich nach so 20 Jahren Arbeiten, 22 Jahren Arbeiten, immer wieder erlebe in meinem 5-Tage-Woche sozusagen. Du hast schon gesprochen von einem Gedankenraum hier. Und das macht mich total an, so etwas frei denken zu können, zu spüren, wo es ein bisschen knusprig wird, emergent, wo sich neue Dinge ergeben, die man gar nicht geahnt hätte. Und so ein bisschen Dialog auch zu erleben, also Dia und Logos sozusagen, also dieses Flow of Meaning, wie eine Kollegin auch immer schön sagt, zu erleben. Das ist natürlich total, das ist Luxus, eigentlich schon hoher Luxus. Und dann über Ikigai nachzudenken, was dem Leben so Sinn verleiht, in tollsten Zeiten, also wenn wir einen Lotto-Gewinn machen oder aber auch in den Krisenzeiten. Immer wieder auch mit Kintsugi, also immer wieder eine Gelegenheit zu haben, darüber sprechen zu können. Da habe ich euch auch, finde ich, viel zu verdanken, dass ihr das Thema mit Resilienz so kombiniert habt, auch immer diese Einladung ausgesprochen habt. Und da erlebe ich auch, dass Menschen sich mit beschäftigen wollen. Zum Beispiel ist eine Einladung da vom Sparkassenverband, die sagen, das Thema würden wir gerne mal besprechen. Und das also dann auch in die Profession zu bringen, das finde ich ist eine gute Zeit gerade, dass Unternehmen sich öffnen, dass es nichts mehr esoterisch ist, sondern nein, das ist wichtig. Das wisst ihr auch noch besser als ich so, dass Resilienz jetzt natürlich ein Thema geworden ist. Und dann so ein bisschen meine halbjapanischen Wurzeln hineinbringen zu können, das ist richtig, richtig schön. Und dann ist natürlich ein großer Teil, und das ist der Grund, warum ich in Deutschland bin, die Familie, um mich um die kümmern zu können. Und da gab es auch ganz viel Kintsugi gerade, sowohl bei den Jüngsten als auch bei den Ältesten, sprich meiner Mutter zum Beispiel. Und dann da sein zu dürfen, also da sein, das auch so zu erleben, auch nochmal ein Geschenk, eine neue Perspektive, jetzt mit meinen 51 Jahren in so einer anderen Perspektive zu sein und von jemandem, der ganz viel Sorge und Care bekommen hat, zum Beispiel als Kind, jetzt selber zu so einem Caregiver zu werden sozusagen. Und das Perspektiven sich wechseln und trotzdem auch zu merken, das ist resonant, das ist auch Austausch. Ja, und das macht mich ganz glücklich. Ich glaube, ihr könnt das sehen wahrscheinlich, vielleicht kann man das hören. Ich bin am richtigen Ort, an der richtigen Zeit hier. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast]] Und das finde ich, also in vielen Unternehmen finde ich eine sehr hohe Kongruenz zu den Leitwerten. Und es gibt aber auch immer wieder Organisationen, wo ich immer so denke, ja, also eure Firmen wertet oder das Leitbild, das klingt super, da habt ihr ein echt tolles Wochenende auch mit einer Agentur verbracht, mega, aber ich spüre es nicht. Und das ist so für mich, das war damals auch eine Sache, als ich Christina gesagt habe, hier, beschäftige dich damit mal. Und sie hat ja bei dir auch den Ikigai-Kurs gemacht, hab voller Neid bei ihr in der Signatur gesehen, Certified Ikigai-Expert. Ich dachte, Respekt. Ja, also ich fand, das sah auch schön aus und es wirkte auch bei ihr sehr kongruent. Da finde ich das immer schön, wenn man eigentlich gar nicht mehr so viel über das Konzept erklären muss, wenn man mal so ein paar Minuten sich mit einer Person unterhalten hat. Weil dann ist eigentlich so, okay, so ein gefühltes Wissen schon da. Das mag ich. Das ist einfach so dieses Kongruenz-Thema. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast]] Dann finde ich, du richtest deine ganze Tagesstruktur anscheinend auch wirklich auf deinen Sense of Purpose raus und auf dieses Ikigai. Und das finde ich so spannend. Und deswegen steht da für mich bei dir auch so viel Leben drin. Wir haben vorhin, du hast es gerade auch erwähnt, 51. Also bitte mal, wer nicht weiß, wie Motoki aussieht, einmal googeln und wirklich jugendstrahlend dann da. Und daran muss ich halt auch immer denken. Bei Ikigai auch ist so ein Satz, den ich gehört habe bei diesem, bei dieser Netflix-Doku über die Blue Zones. Wie wird man 100 Jahre alt? Die Geheimnisse der blauen Zonen. Hat einer, ein Mann aus Okinawa gesagt, das fand ich so schön. If we lose our Ikigai, we die. Oder we will die. Und das finde ich, fand ich so schön. Und deswegen da genau dieses Leben, was da so drinnen ist, finde ich gerade maximal angenehm. Deswegen überlasse ich jetzt wieder dir. Da reden wir weiter über diese Thematik und auch im Sinne von Kintsugi. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Weißt du, also in die Natur sich hineinzustellen. Und ich habe dann, ich habe das gar nicht so auf dem Plan gehabt, ehrlich gesagt. Ich wollte wirklich einfach erstmal mit dem Hund gehen. Also das ist auch eine Aufgabe. Aber dann zu erleben, dass dich auch was findet. Also diese Resonanz da drin. Und das erlebe ich aber auch als Geschenk, so ein bisschen. Das ist auch was Gnädiges sozusagen. Da kommt mir was entgegen. Das habe ich nicht gemacht. Mein Eigenanteil ist wahrscheinlich, dass ich mich dafür öffne und dafür offen bin und vielleicht auch Flexibilität in meiner Zeit habe, ganz praktisch. Aber ich finde es auch ein Geschenk. Also da kommt mir was entgegen. Da ist mir was sehr gnädig zugewandt. Das Wetter habe ich nicht gemacht und die Natur erst recht nicht. Und spätestens dann, wenn du so einem alten Baum begegnest sozusagen, da ist ja schon was auch Vorfindliches, was vor deiner Zeit war. Und es macht mich dann auch ehrfüllig und dankbar sozusagen einfach. Ich glaube, dass es so weit ist, dass hineingehen, aber auch dann da zu sein. Also dieses Dasein, das zu erleben. Da kommt vielleicht auch was zu dir, was vielleicht etwas sphärisch und esoterisch für manche klingen mag. Aber ich finde, es ist auch durchaus etwas, was vielleicht sogar spirituell ist. Da kommt mir was entgegen, was ich nicht in der Hand habe. Vielleicht hart und rosa wird vielleicht sagen, unverfügbar ist. Und das darf ich dann erleben. Und das ist ein echt großes Geschenk, wenn ich das erleben darf. Und zugleich soll das nicht so hochgestochen klingen, sondern es war wirklich nur ein Morgenspaziergang, den ich echt verlängert habe und dann total glücklich war darüber, dass ich das Zeitfenster zur Verfügung hatte. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast]] Nicht ich spreche einen Satz, sondern zwischen uns entsteht etwas und der Akt des Sprechens ist eigentlich etwas, was, was passiert. Also es spricht mich. Das ist, wenn ich so sage, für mich immer noch sehr komplex und schwer zu denken, weil wir, glaube ich, sehr stark in so handelnd und wir haben irgendwie so ein Ich-Konzept. Und dann wird das aber in selbsttranszendenten Momenten schon wieder auch aufgelöst. Und da muss man sich da wieder in irgendeiner Art und Weise orientieren. Also man hat es ja nicht davon ab. Aber dieses, was kann mich heute entdecken und was findet mich heute an Momenten, an Ideen, an Gedanken? Und wo bin ich eigentlich in so einer freudig erwartenden Haltung der Begegnung mit dem Leben? Das fand ich, klang da gerade so total raus und hat meine Perspektive auf in der Natur sein gerade nochmal wirklich verändert und auch bereichert. Das fand ich einfach nochmal so mit euch teilen, dass das gerade so dachte, ja, das passiert uns ja auch und auch auf eine schöne Art und Weise. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast]] Und dann zu erleben, wow, das ist wirklich Sinnverwirklichung, wow. Und das ist so ein bisschen Mischung aus, da hat mich was gefunden, ein bisschen was hat das von Serendipity manchmal. Und vielleicht brauchen wir auch so ein paar Voreinstellungen dafür, dass wir dafür offen sind in unserem Visier. Wir nehmen ja wahnsinnig viel Informationen auf erstmal mit unserem Auge, mit unseren Sinnen, aber was nehmen wir wirklich wahr nachher. Und aber auch ein aktives, natürlich ein westliches Verständnis, ich finde etwas, ich entscheide etwas. Und ich glaube, da wo Ikigai und Kintsugi, wo wir sprechen wollen, herkommt, ist glaube ich, da ist noch viel mehr, ich folge auch etwas, auch wenn es erstmal unbequemer Pfad ist, zum Beispiel die Firma meiner Eltern zu übernehmen. Und eigentlich hätte ich viel mehr Bock, das und das zu machen. Und dann findet mich aber etwas auf dieser Reise. Und das ist sicherlich auch ein Umbruch in Japan auch gerade, aber vielleicht ist es auch ein wenig, ist da ein bisschen mehr die Offenheit, hätte ich gesagt, aus einer fernöstlichen Perspektive. Dass wir auch Verpflichtungen haben, das spielt eine große Rolle, aber dann darf mich sogar auch da drin noch was finden, was Größeres. Und dafür ist es nicht so sinnbildlich, ist für mich so ein bisschen die offene Hand. Also vielleicht für alle, die zuhören, so in Fragestellungen, wo man gerade nicht mehr weiterkommt. Vielleicht haben wir die Hand auch zu sehr geschlossen, weil wir was kontrollieren wollen, auch im Resilienz, sag ich mal, wenn du sagst, funktional, vielleicht versuche ich da noch was zusammenzuhalten, was längst bricht. Und was würde passieren, wenn ich mich traue, die Hand zu öffnen, als Symbolik oder auch als innere Wendung? Was macht das mit euch? [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast]] Und wo gucke ich eigentlich, dass diese dialogischen Prozesse, jetzt wenn man Metaphore spricht, der Dialog, den ich mit dem Leben führe, wo lasse ich das Leben in seiner Beliebigkeit und in seiner Entropie, Affinität einfach so schalten und walten? Da sieht die Wohnung relativ schnell komisch aus, wenn ich sozusagen alles immer nur mit offener Hand und wo ich gerade stehe und sitze. Wo bin ich vielleicht zu sehr in der Kontrolle in meiner Struktur und wo finde ich eigentlich so einen Balancepunkt, wo ich so surfe? Also mal so ein bisschen in die Richtung, mal ein bisschen vor der Welle, hinter der Welle oder auch wie so ein Balanceakt, wo ich zwischen Freiheit und Sicherheit, wo ich zwischen Flexibilität und auch einer Festigkeit, wo ich dazwischen erst mal hin und her balanciere, dabei aber immer Formen von sowohl als auch finde. Eine Form von flexibler Festigkeit, von einer festen Flexibilität und diese offene Hand, wenn ich dir da so zuhöre, die ist überhaupt das Potenzial, die Möglichkeit, dass etwas geschieht, was mich überrascht, was für mich neu ist und was mich findet. Also das war so gerade diese Bilder, die mir da so kamen, als ich dazugehört habe. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast]] [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast]] Und das Fazit auch von David Eagleman ist, fressen sie ihr Gehirn nicht auf. Bleiben sie offen immer und lassen sie sich auch die Dinge dann entgegenbringen, die die Welt da draußen bringt. Und seien sie nicht nur stringent auf einer Sache, weil ich glaube, der eine oder andere Mensch da draußen hat schon die ein oder andere Seescheide kennengelernt, die ihren eigenen Weg stringent geht und nur in ihrer Struktur bleibt, aber nicht irgendwie mal rausgeht und offen bleibt und sich diese Dinge dann auch geschehen zu lassen, um dann zu lernen, sich zu entwickeln, zu erweitern, weiter aufzublühen und so weiter. Das ist, daran musste ich jetzt auch vor allen Dingen denken bei genau diesem Thema der Offenheit, also Offenheit als wichtiger Faktor fürs Lernen. Superspannend. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Ich kann auch gewisse Messpunkte sehr klar abfragen. Es bedient eine Seite in mir und die Offenheit fehlt mir vielleicht an einer anderen Stelle. Genau. Superspannendes Bild, finde ich. Da werde ich nochmal nachschauen. Ich bin großer Fan von David Eagleman, weil er auch so humorvoll ist und er sich auch sehr für Justice einsetzt. Also er sagt ja auch, sehr, sehr viele Menschen sind inhaftiert und die bräuchten eigentlich eine Therapie anstatt eines Gefängnisses und all solche Dinge. Also cool, dass du ihn zitierst hier. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Du hast auch von dem alten Baum gesprochen. Da habe ich auch an Wabi-Sabi gedacht, als japanisches Konstrukt. Ja, und jetzt gehen wir weiter und die Gedanken sind total spannend. Und irgendwann, wir vertrauen einfach darauf, dann kommen wir wieder auf diesen Weg dann zurück, dann zu Resilienz. Aber die Gedanken, die auf diesem Weg entstehen, sind einfach spannend und bereichernd und welche, die wir eventuell noch gar nicht gedacht haben. So wie Sebastian vorhin gesagt hat. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast]] Aber ich habe sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit, das ist heute der Plan, weil natürlich Mangel im Sinne von, das sollte doch eigentlich drankommen, so das Thema ist. Gleichzeitig weiß ich, dass Struktur im Sinne von Orientierung und Kontrolle zweitwichtigstes menschliches Grundbedürfnis nach Klaus Grawe ist. Das heißt, ich kann da schon mitfühlen. Da kommt dann aber meistens das Vertrauen in mich rein, dass die sagen, okay, der Mauritz wird gerade sehr unsortiert und beliebig. Wir vertrauen ihm aber. Und dann löst er sich immer auf. Also, ich habe schon eine Brücke hin zum Kintsugi und die werde ich auch gleich bringen. Ich bringe sie jetzt. Also, du hast und ihr habt bei euch in der Agentur dieses schöne, du müsstest mir gleich mal sagen, wie ihr das beschreibt. Ich würde es als Projekt, aber auch eine Art von Bewegung im Sinne eines Zusammenschlusses mehrerer Menschen komplizenhaft sozusagen im besten Sinne. Ihr habt dieses Projekt Finde Zukunft bei euch. Wie nennst du das bei euch oder wie nennt ihr das? Ist das ein Projekt oder ist das? Wie nennst du das? Finde Zukunft. Als Aufforderung. Da ist mir aufgefallen, gerade auch im drüber nachdenken über den heutigen Podcast mit Kintsugi. Ich finde, nach so einer halben Stunde Podcast kann man auch mal zum Thema kommen. Das, was man angekündigt hat. Wenn wir momentan, wenn ich momentan so in die Welt schaue, dann ist sehr viel Future Skills, die Zukunft und so weiter. Und ich erlebe fast eine Sehnsucht nach mit so einer mentalen Fluchtbewegung in die Zukunft. Das alte hinter sich lassen, die alten Versionen von Jet GPT jetzt endlich. Und jetzt kommt das Neue und es wird immer besser. Also dieses sehr den Fokus der Aufmerksamkeit auf eine, ich nehme an, doch ein bisschen idealisierte Form der Zukunft. Und gleichzeitig habe ich manchmal so das Gefühl, wir gucken zu wenig auf das, was gerade jetzt schon gut läuft. Und wir gucken viel, viel weniger auf das, was früher wirklich gut war, schätzenswert ist. Und zwar, würde ich sagen, in einer konstruktiven Art und Weise und nicht so verklärt im Sinne von Ach, damals war noch alles gut. So damals war auch nicht alles gut, aber es war halt irgendwie anders komisch. Wie sehten ihr diese zeitliche Orientierung gerade? Damit würde ich, glaube ich, gerne einsteigen, um dann zu diesem Zerbrochenen des Kintsugi und was man daraus machen kann, zu kommen. Sehr schön. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Also die Kurse, wo auch die liebe Christina war zum Beispiel, das hat sich alles auf Kundenbedarf, also richtig User-Journey mäßig entwickelt. Also Leute sagten, könnt ihr dafür nicht einen Kurs machen? Oder als wir einen Kurs hatten, ich möchte das professionell nutzen. Darf ich eure Materialien nutzen? Ich bin auch bereit dafür, was weiß ich, eine Lizenz zu zahlen. Okay, dann machen wir so ein Lizenzangebot, macht Sinn. Aber es ist eine sehr schöne organische Entwicklung, eine große Leidenschaft, glaube ich, von uns allen. Das ist kein Aufnahmekriterium bei uns in der Agentur, aber es ist eine große Leidenschaft, denke ich, von allen über die Fragen von Sinnen und solchen Dingen nachzudenken. Dann stehen wir in Yoko, wir machen gerade ein Interview mit Yoshifumi Miyazaki, der liebe Felix unter den Kollegen hier, der führt das Interview gerade und wir freuen uns einfach. Wir haben ein bisschen journalistisches Gen, aber wir haben auch ein Gen gegen die Welt zu bringen und vielleicht auch unter so ein Licht zu rücken, wie ihr es am Anfang erwähnt habt. Lasst mal wirklich unter die Haube gucken. Also wir können schnell über Oberflächen reden, das sieht dann immer toll aus, aber lasst mal wirklich gucken, was steckt da wirklich drin verborgen. Ich glaube, wir recherchieren gerne und graben gerne tief und nehmen uns dafür die Zeit. Mittlerweile ist sogar so ein bisschen Business entstanden drumherum, ein ganz kleines Microbusiness mit ein bisschen Buch und ein bisschen dies und das sozusagen. Wir sind da, glaube ich, nicht aggressiv in der Werbung, sondern wer uns findet, auch da eher dieses Finden. Es ist ein Angebot in die Welt, ein bisschen mit einer offenen, aber auch natürlich gefüllten Hand im Sinne von Inhalte. Und ich glaube, wer Kinzugi Philosophie eingibt bei Google, der wird uns sehr schnell oben finden. Und so stellen wir die Dinge zur Verfügung eigentlich. Das ist der erste Wunsch. Ja, und du hast das Zeitliche angesprochen. Ich glaube, das Zeitliche spielt eine Rolle, genau wie die Würdigung des Alten und auch dessen, was gut ist, gut gelaufen ist, aber was auch herausfordernd war. Also ich sehe schon Menschen, die sich zurückwenden und sagen, was haben wir für Schätze, was haben wir für Ressourcen? Aber wir haben natürlich auch eine sehr positivistische Kultur. Und zu gucken, gibt es auch auf der, die Amerikaner sagen oft below the line sozusagen. Gibt es da nicht auch Dinge, die wir im neuen Blickwinkel betrachten können, die wir neu deuten können? Oder ist es nicht sogar wichtig, die zu deuten? Bessel van der Kolk würde sagen, wir haben aus dem selben Elternhaus nach 20 Jahren total unterschiedliche Geschichten, als hätten die nie im Haus gelebt, die Geschwister. Weil sich die Narrative über die Zeit weiterentwickelt. Und das ist so wichtig, gerade bei Dingen, die traumähnlich sind oder traumatar sind, dass die Erzählung sich weiter entwickelt. Du setzt davor aus, dass wir darüber reden. Du setzt davor aus, dass wir diesen Raum öffnen, die offene Hand, dass sich die Erzählung weiterentwickeln darf. Und Kintsugi ist eine Metapher, die dazu einlädt, das so zu sehen. Die finde ich ganz kunstvoll einlädt, nicht nur das Gold zu sehen, sondern auch die anderen Dinge. Und da gibt es Phänomene, wie du es beschrieben hast, es gibt fertige Kintsugi-Sets, es gibt von einer Bank einen Kintsugi-Werbespot über deren Kultur, der, glaube ich, eher stehland ist, sozusagen. Oder wie Brené Brown sagen würde, es ist eher Armored Leadership, als ein Leadership, was sich öffnet mit einer offenen Hand und Verletzlichkeit zeigt. Oder auch zeigt, dass wir alle hier nicht besonders perfekt sind. Manchmal so weit weg von Perfektion. Aber das ist auch nicht notwendig, weil Verletzlichkeit etwas öffnen kann in den Menschenbeziehungen. Und ich glaube, jetzt nach vier, fünf Jahren kommen wir an den Punkt, dass wir uns auch mal innehalten. Ich zeige dem uns gerade, das zu beschreiben und zu sagen, was machen wir jetzt damit? Was können wir damit tun? Und dann merken wir auch, dass wir einen Hang haben. Wir würden viel gerne mehr an Schulen machen und an Menschen so im Ausbildungsstudierendenalter. Erwachsene kriegen wir schon ganz gut sozusagen. Und an Organisationen dürfen wir auch treten und manchmal mit Mitarbeitenden oder auch Multiplikatoren in Organisationen zu sprechen. Aber das ist gerade so ein Wunsch, der bei uns aufkommt. Und da sind wir selber in der Innsuche für eine Zukunft und da ein bisschen drüber zu plaudern. Und wir merken, die Metaphern von Kintsugi und Ikigai bestätigen sich immer wieder, weil sie sind auch auskömmlich. Also wir können viel daraus ableiten und sind auch noch lange nicht fertig. Wir sind noch immer auf der Reise. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Oft sind chinesische Kulturen, Traditionen nach Japan gekommen und haben dann aber eine eigene Entwicklung dort auch mitgenommen. Und deswegen die Würdigung gegenüber dieser chinesischen Tradition und aber auch die Eigenständigkeit der japanischen Kultur. Wenn wir uns heute treffen würden, dieses lang vorbereitete Treffen, dann, wenn es bei mir wäre, auf jeden Fall hätte ich Tee und ich würde euch auch Kaffee anbieten, aber Tee angeboten. Und es ist ein Treffen, was nicht oft passiert. Und um das zu würdigen, hätte ich im Petto auf jeden Fall drei Keramik- schalen, die jetzt nicht von Ikea sind, das gibt es auch hier im Haus, aber so die eben von einer Künstlerin zum Beispiel sind. Und die sind natürlich einzigartig. Das ist eine der Voraussetzungen vielleicht für Kenzugi. Dann kommt es dazu, dass Japan mehrere hundert Erdbeben pro Jahr hat, weil es so an drei, vier großen tektonischen Platten liegt. Und auch als ich das letzte Mal in Japan war, war einfach ein kleines Erdbeben, unter so zwei Komma etwas von der Stärke. Und ich war gerade am Bahnhof in Tokio und schaute auf das Display, was man typischerweise tut, also wenn man sich gerade in Sicherheit verstecken möchte oder festhalten möchte. Und die Züge waren manchmal eine halbe Minute verspätet, fuhren alle weiter. Das ist fast normal gewesen für alle. Aber es passiert eben sehr häufig. Und das führt dazu in der Tradition, dass natürlich Dinge auch zerbrechen. Und das ist vielleicht schon die erste Metapher für unser Leben. Wir haben manche Erschütterungen, die von außen kommen, die wir nicht in der Hand haben. Manche Erschütterungen haben wir vielleicht auch dazu beigetragen, dass etwas zerbricht. Aber Zerbruch ist wahrscheinlich in jedem Leben vorhanden. Und du hast es vorhin schon angesprochen, man könnte dann Dinge, die herunterfallen, wegwerfen. Ein westlicher Gedanke wäre sicherlich auch die Nachhaltigkeit, sie versuchen zu flicken. Und eine Sage sagt, dass ein Shogun nicht damit zufrieden war, wie das geflickte Gefäß zurückkam. Und dann ist die Idee entstanden, diese Narbstellen, also wo man klebt, zu vergolden. Und dadurch entsteht wahrscheinlich, wenn es sehr kunstvoll gemacht wird, in einem sehr langwierigen Prozess, und da steckt sozusagen eigentlich dann wirklich die Schönheit und die Tiefe von Künstler-Shogun in diesem Prozess, dass dann ein neues Kunstwerk entsteht, eigentlich eine neue Schöpfung, könnten wir sagen, die die Alte nicht versteckt, die Bruchstelle nicht versteckt, die vielleicht funktional sogar was Neues ist. Vielleicht hat sie auch noch etwas, wo sie ausläuft, weil sie ist nicht perfekt, aber sie würdigt sozusagen sowohl das Alte, den Bruch und das Neue, was möglich wird. Aber es ist auch mir überlassen, wieder ein bisschen offene Hand das zu deuten und zu sagen, was ist jetzt möglich. Und vielleicht geht es ein bisschen auch von dem, warum da nicht stehen zu bleiben, auch das habt ihr angesprochen, hinzu, was ist nun möglich aus diesen Scherben, aus dem Zusammengesetzten. Das ist Künstler-Shogun. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Geschirr allgemein ist ja auch was Hochkünstlerisches und ich schaue mir auch sehr gerne diese Kreationsprozesse auf YouTube an, weil ich das so faszinierend finde, mit was für einer Präzision da gearbeitet wird, wie dann so bestimmte Muster da noch gemacht werden, dann der Brennprozess, dann das Lackieren, dann das noch Ferzi, also fantastisch. Also man würdigt ja quasi auch die Geschichte, die so etwas mit sich bringt und sagt nicht nur, ist kaputt. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Und stattdessen diese Idee, ja, vielleicht kann das weiterleben und neue Geschichten möglich machen und weitere Geschichten möglich machen und auch eine Geschichte überzählen, was da passiert ist. Der Zerbruch ist ja auch ein sehr schmerzhaftes Element. Wenn wir uns dann das große Erdbeben und wo Fukushima draus entstanden ist anschauen, ja, da ist heute noch ganz viel Schmerz, da ist noch wieder Aufbau, da ist noch verlassene Viertel und Städte und es wird wahrscheinlich, es wird einfach nie wieder werden wie vorher. Das ist jetzt schon klar, auch in diesen Städten, die davon betroffen sind. Und doch ist eine Kraft da, dass sie sich jetzt, das ist ganz aktuell sehr schön zu sehen, aufmachen und sagen, was ist nun möglich. Wir wollen gewisse Sachen erhalten, wie du sagtest, aus dem Vergangenen. Wir behalten auch unseren Namen zum Beispiel, die Identität, aber wir haben eine neue Idee und wir haben einen neuen Sinn von, wie kann das hier funktionieren. Und wir können nicht das Warum klären, das wird sich, also es gibt ein paar geografische Elemente und solche Sachen, aber wir können weiterleben und eine neue Geschichte fortschreiben. Es ist ein bisschen auch ein zweites Leben, glaube ich, was wir darin leben können und entdecken können. Ja, und da ist Kintsugi einfach diese Einladung. Und Kintsugi selbst, da können wir gleich mal gucken, ob wir noch einsteigen wollen, ist auch nochmal ein sehr ausführlicher Prozess. Und es ist nicht nur nicht wegwerfen, sondern es ist auch nicht den Sekundenkleber holen und ein schneller Fix ist Kintsugi auch nicht. Das ist es auch nicht. Und deswegen jeder, der sich ein Kintsugi Set kaufen mag, das ist okay. Bei Amazon oder so gibt es ein günstiges Set mal zu bestellen, aber es ist noch nicht das richtige Kintsugi, aber schon mal ein Hinweis darauf. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Und man hört da immer wieder, wenn man zum Beispiel American Idol sich anguckt, deren Deutschland sucht den Superstar, da muss immer irgendjemand eine ganz traurige, krasse Story haben. Und die wird dann sowas von hoch gehypt und sowas von krass dann gemacht. Ja, aber auch in unserem Business, Sebastian und vielleicht Motoki ja auch. Da hat irgendwie immer jemand seine Signature Story und sagt dann so das und das und das und das und das ist mir Furchtbares passiert. Und das ist der Grund, warum ich das mache. Und ja, das finde ich wirklich spannend, dass du dann sagst, ja, aber nochmal den Fokus darauf zu legen, neue Geschichten zu schreiben. Ja, und auch nochmal das Weitere zu sehen und nicht nur diese goldenen Narben dann zu sehen, sondern wie kann ich darauf aufbauen. Das hat mich total daran erinnert und finde es auch wirklich für mich schön, auch für den Verarbeitungsprozess, wenn ich an Signature Stories beispielsweise denke, von Expertinnen und Experten oder von berühmten Persönlichkeiten da draußen. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Das ist nicht so, das ist nicht auf der Bühne. Im Gegenteil, sogar ein Großteil findet gar nicht in der Bühne statt, sondern Großteil, das betonen wir immer, ist, das war für uns so erstaunlich in dem Drehen auch vor Ort, muss das Gefäß einfach ins Schrank wandern und dort wochenlang wirklich ruhen, damit die Verbindungen fest werden. Und diese ganze Arbeit mit Reiskleber und mit sehr hochgiftigem Lack auch, also aus dem hochgiftigen Baum gewonnenen, einem Lack sozusagen, so eine Art Harz, der zum Lack wird, der muss wirklich fest werden und gibt da neue Stabilität. Sehr schönes Bild vielleicht auch für so resiliente Prozesse sozusagen oder Prozesse der Resilienz. Und das findet eigentlich im Versteckten statt, im Unsichtbaren und im sehr Stillen. Deswegen ist es kein lauter Schreiner um Aufmerksamkeit Schreiner Prozess. Und ganz zum Schluss kommt das Gold. Und dann auch dezent mit Gold verschwenderisch zu sein, ist ganz komisch irgendwie, aber es gezielt vielleicht einzusetzen, um was hervorzuheben, das ist, glaube ich, das Kunstvolle. Und ich glaube, daran wird man immer eine gute Kintsugi-Kunst auch erkennen. Manche sieht vom Gefäß ja auch manchmal sehr kaputt und monströs aus, aber das Gold ist sehr, sehr vereinzelt nur aufgetragen. Und da gibt es also auch ganz viele Kintsugi-Schätze, die wir entdecken können, aus über die letzten Jahrhundertjahre. Es ist nicht das, was fertig im Porzellanladen liegt, kauf mich und Kintsugi-Design trägt als Name sozusagen. Das ist es auf keinen Fall. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Und wenn ich dann mit so einer Story dann rausgehe, das ist das der Purpose. Hey, mir ist das passiert, dir kann es auch passieren. Das ist Teil unseres gemeinsamen Menschseins, aber halt nicht genau dieses Rausschreien dann wegens. Und ja, deswegen, das finde ich auch so schön. Also da auch die Würdigung dieses Prozesses des Wiederverheilens und dieses Langsame und Heilende. Ja, finde ich total toll. Auch vom Wording her gehe ich da komplett mit, wie du das erzählst. Vielen Dank dafür. Also es gibt mir noch mal ganz neue Bilder zu dieser Thematik. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Trage ich das vor mir her? Und dann hat das, dann wird das Leid aus meiner Sicht über die Überbetonung schon mal wieder entwürdigt, weil man, wenn man sagt, ja, ich wäre ja beinahe und ich habe mich da wieder. Dann ist das irgendwie so ein Missbrauch des Leids, weil ich anstatt das Leid zu würdigen, sagen, ja, da hatte ich eine echt schwere Zeit und bin sehr dankbar, dass ich da gut durchgekommen bin. Und lass uns doch mal gucken, was jetzt in der jetzigen Version von mir anders ist. Und lass uns mal da neugierig das explorieren, was vielleicht für dich da hilfreich sein könnte. Dann ist das eher eine sehr demütige Haltung der menschlichen Erfahrung, die wir hier so zwischen Geburt und Tod machen, gegenüber ist, anstatt zu sagen, das ist meine Geschichte und alle sagen, echt krass. Und dann bekomme ich eigentlich für etwas, was so eine zarte Form von Zuneigung braucht, komme ich eher an Schulterklopfen. Und wenn ich für mein Leid ein Schulterklopfen brauche oder kriege, dann habe ich was falsch gemacht. Ist das Leid noch nicht in dem Transformationsprozess, wo es eigentlich wirklich dann auch heilen und sich integrieren kann. Da wird das Leid konserviert auf eine sehr dysfunktionale Art und Weise in so einer Schaufenstervitrine und das Neonlicht ist drauf. Dabei sagt das Leid, hey, also ich wäre jetzt soweit, mich zu integrieren und ich bräuchte eigentlich ein bisschen Ruhe. Ich würde gerne aus der Vitrine raus in den Schrank. Da kann ich wirklich das werden, was aus mir sein kann. Also eigentlich friere ich diesen Prozess fest, indem ich ihn immer wieder erzähle. Das wird mir gerade so klar. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Ich finde, manchmal auch können wir mehr Zerbrechlichkeit gebrauchen als, hier bin ich mit meinen fünf Plaketten und so. Das gibt es ja auch. Aber sie können auch diese fünf Plaketten, schaut her, werden. Und ich glaube, wie du sagst, wir frieren dadurch eher die Geschichte ein, als dass wir ihr den Raum geben, sich zu entfalten und etwas Neues zu finden, auch mit uns oder in uns. Das finde ich eine der schönen Gedanken. Und es gibt vielleicht auch Gelegenheiten, wo es angebracht ist, sich auch wieder daran zu erinnern. Und dann haben wir diese Mitmenschlichkeit. Die Christine Neff auch meint, bei mir war das auch nicht einfach und deswegen kann ich mit dir mitfühlen. Also es führt ja auch zum Mitgefühl und zur Verbundenheit, wenn wir uns dafür öffnen, dass wir alle Narben irgendwo tragen. Und ja, es ist das Narben tragen, das Bewusstsein darüber, das vor sich her tragen zu schaustellen. Ich glaube, das ist es. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Zeig mal, was sind denn so deine Narben? Und ich glaube, ich war zwölf oder dreizehn. Da hat ein Bekannter von meinen Eltern mal gesagt, das konnte ich damals nicht so richtig einordnen. Da habe ich mich irgendwie aufgeregt, was man halt so macht als Jugendlicher, wenn die Hormone verrückt spielen. Und da sagt er, du, jeder Mensch hat seine eigene Geschichte. Und solange du die nicht kennst, musst du dir immer überlegen, wenn du den in irgendeine Schublade packst, hast vielleicht das Etikett an der Schublade nicht, weil du die Geschichte nicht kennst. Und ich dachte so, jetzt fang du nicht auch noch mit sowas an. Also Mutter, Lehrerin, Vater, Pastor. Damals. Mein Leben war nicht so einfach, wie es jetzt so klingt. Aber das fand ich spannend und das begleitet mich seitdem. Und wo ich immer so denke, ach krass, ich merke bei dir Verhalten. Möchtest du mal deine Narben vielleicht auch zeigen und nicht überdecken oder wegschminken oder so? Dem Narbenabdeckstift geht es dir gut? Ja, ja, alles super. So diese Schnelle. Und ich glaube, diese Balance wird in Kenzuki auf eine ganz schöne Art und Weise, fast wie so ein Erlaubnisrahmen gegeben, dass wenn in einer Kultur sowas wie Wabi-Sabi oder auch Kenzuki da ist, dann ist es auch okay, über das Unvollkommene zu sprechen. Über dieses Weg von allen Filtern, Snapchat-Filter, Falten wegmachen, Bauchweckgürtel, was auch immer. Hinzu, sieh mich in meiner Menschlichkeit, sieh mich in der Unvollkommenheit, sieh dadurch meine Ganzheit und vielleicht auch die wahre Schönheit. So von der Idee her. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Wenig große Exekutive sagen, ich habe den absoluten Plan, was die nächsten fünf Jahre passieren wird und was mit uns passieren wird, erlebe ich wenig. Also auch Strategien sind brüchig, unsere Pläne sind brüchig. Die Idee von wir haben Kontrolle ist sehr brüchig. Wir erleben ganz viel Brüchigkeit in schönsten Kulturen, wie im nahen, fernen Osten und so weiter. Und unsere Welt ist brüchig. Und wir haben einen großen Anteil auch. Und für mich wäre es fatal, vor der Verantwortung wegzulaufen. Aber wie können wir das überhaupt verändern? Weil im Augenblick verändert sich so manches nicht. Auch ist es möglicherweise, mit unserer eigenen Brüchigkeit anzufangen. Also dieses, ich sage mal ein bisschen Self-Awareness sozusagen, bei uns selbst anzufangen, um daraus Verbindung zu suchen und zu sehen, wo habe ich Eigenanteile, wo habe ich Handlungsmöglichkeiten. Und was verbindet mich auch mit den anderen Menschen, mit deren Geschichten, wie du es geschildert hast. Mich davor bewahren, die in Boxen zu packen. Kann mich aber auch dazu führen, dass ich Mitgefühl entwickle, zum Beispiel wie es auf dieser Welt läuft und daraus zum Beispiel etwas entwickle, was ich in diese Welt hineinbringen möchte. Und wenn mich nicht alles täuscht, bei Nietzsche bin ich mir nicht so ganz sicher, aber ich weiß, wer es aufgeriffen hat, nämlich Henry Nowen, ist auch diese Idee des wounded healers und entstand sozusagen und aus dieser Resonanz der eigenen Verletzlichkeit sozusagen auch was geben zu können, diese Welt. Diese Vorstellung mag ich sehr gerne. Und das macht was mit mir, weil das ändert meine Geschichte und es hat das Potenzial, vielleicht sogar etwas in meinem Umfeld zu verändern. Aber da kommt wieder auch von Self-Compassion zu Compassion kommen wir da. Und ja, ich glaube, das ist auch so ein Wunsch, wo wir vorhin von der Zukunft gesprochen haben. Wir hatten gerade ein Seminar über Compassion. Das ist, glaube ich, ein Wunsch, wenn man das nur ein ganz bisschen promillehaft ändern könnte, quasi in den Beziehungen und in den Kontexten, wo wir wirken dürfen, so dass ein bisschen mehr die Sicht dafür sich öffnet. Allein damit, dass das wäre schon echt Großes für uns. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und ich habe irgendwann mal verstanden, dass wenn ich bei meinen eigenen Themen in Seminaren, also so ein Klassiker ist, ich denke mal, es reicht nicht. Ich denke immer, es ist nicht genug und so weiter. Und dann sage ich immer schon, ja, da bin ich wahrscheinlich der Einzige hier, aber ich sage es trotzdem. Ich merke förmlich, wie sich so die Entspannung breit macht. Okay, ihm geht das auch so und so weiter. Und ich habe damit meinen Umgang mitgefunden. Und ich glaube, dass das die Stärke im Dialog mit der Schwäche und die Verletzbarkeit, die eigentlich zu einer, ja, wie soll ich sagen, zu einer Stärke dann auch wird. Also so eine vulnerable Resilienz und eine resiliente Vulnerabilität. Ich glaube, dieser Tanz, den man auf einer sozusagen entweder oder Logik gar nicht so richtig greifen kann, sondern wo man eher sozusagen so eine sowohl als auch Logik braucht. Ich glaube, dass das im Leben, das ist, worum es geht und wo ich jeden verstehe, der sagt, nee, man muss. Und jetzt erst mal so in den Zwanzigern lasse ich es mal krachen und ich gehe mal an die Grenzen. Super. Und freue dich darauf, wenn sich der Blick erweitert, so gewissermaßen. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Da habe ich ein Seminar gegeben. Wunderschöne Location in Bayern auf so einem Berg mit einem wunderschönen Blick. Das war mein erstes Stressmanagement-Seminar. Ich habe in meinem ersten Stressmanagement-Seminar eine Panikattacke bekommen und musste das auch wirklich abbrechen. Ganz kurz dieses Seminar, weil es einfach wirklich nicht ging. Dann habe ich danach weitergemacht, habe das irgendwie runter noch gebracht. Und es war so furchtbar. Es war eine furchtbare Erfahrung. Und ich habe wirklich jahrelang dieses Thema nicht im Seminar erwähnt oder diese Erfahrung, weil ich da noch nicht durch war, weil ich immer noch mir vor jedem Seminar in die Hosen gemacht habe. Und ja, erst ich glaube 2022. Also viel später habe ich dann gesagt, ja, jetzt kann ich darüber reden, weil das ist jetzt wirklich für mich gar kein Thema mehr. Und ja, da bin ich jetzt sozusagen durch. Und dann fühlt sich das auch gut an, sozusagen dieser Wundetieler zu sein, wenn du weißt, ich kann jetzt auch im Sinne der Heldenreise ein Mentor für andere sein, weil der Mentor ist immer durch diese Heldenreise durchgegangen. Und das macht dann auch für mich den Unterschied. Also dein Kumpel, der jetzt über Liebeskummer, der dann Liebeskummer hatte, hoffentlich jetzt in der Vergangenheitsform, der muss da durch sein, damit er dann anderen bei Liebeskummer dann auch wirklich helfen kann. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Search inside yourself. Und da gibt es eben auch so resilient Anteile und Teile, wo man auch Geschichten von sich stark reinbringen kann. Und Jungs hat gerade eine, total freudig, mit Lachen eine Geschichte geteilt, wo sie am Wochenende unerwartet den Flug gecancelt bekommen hat. Am Flughafen mit Kind und voller Vorfreude. Und das war so frisch, dass ich dachte, wow, das ist sehr frisch. Aber sie war so voller Strahlen und Lachen. Ich glaube auch da, wenn es so leicht ist, dann ja, wenn das letztes Wochenende war, erzählst du im Seminar. Aber wenn es was Großes ist, was nicht verarbeitet ist, sei behutsam mit dir selbst. Vor allem, ja. Brené Brown sagt ja, man kann auch so ein vulnerability hangover bekommen. Da hat man ein bisschen viel geteilt. Das passiert auch. Aber wenn Dinge nicht abgeschlossen sind, dann haben die auch noch Kraft. Und wenn sie Kraft in dir haben, kann das bei anderen auch was auslösen. Aber jeder spürt, wenn eine Geschichte, so wie du gerade geteilt hast, recht abgeschlossen, geklärt. Und ich finde, das ist schön. Das sind so reife Prozesse. Das sind so reife Prozesse. Und bei uns in der Agentur, wir lieben so ein bisschen, wir mögen dieses Enneagramm im sehr witzigen Sinne. Also ich weiß nicht, ob alle das Enneagramm kennen. Aber als Idee, sehr komplexes Modell vielleicht für so Personality. Nicht mal Types, sondern Temperamente. Und das ist halt immer ein Running Gag. Ich bin halt die Fear, die künstlerische Seele. Weißt du, wenn die Welt im Argen liegt, dann weine ich erst mal drei Tage und am vierten Tag komme ich mit einem Song zurück, den ich dann auch produziert und aufgenommen habe, mit der Welt heile. Das ist so meine Art und Weise. Es gibt so Steve Jobs Achter, die gehen immer durch, immer durch jede Türe auch. Und ich meine, das Schöne ist, finde ich, an dieser Idee. Und auch zum Beispiel Richard Roy, jemand, der das so vertritt, einlädt es, dass alle Typen reifen können und müssen. Und ich habe in meiner, vielleicht ist es früher so, habe ich es Hochsensitivität genannt. Da habe ich einen Umgang gefunden, dass ich nicht mehr für alle eine Belastung gewinne. Aber es auch als Stärke nehme, wenn ich im Kongress spüre, ich habe das Gefühl, die letzte Reihe ist emotional völlig abgehängt, weil da vorne eine Success Story nach der anderen. Wir müssen gerade mal was am Narrativ schrauben und spüre dann. Ich habe das gespürt im Raum und es braucht auch was anderes gerade. Das als Stärke zu begreifen, aber nicht alles Unfertige in die Welt zu bringen. Und auch zu merken, ich bin anders als eine Zwei oder eine Acht und wir haben sehr viel Spaß damit, deswegen erzähle ich das. Aber zu reifen und reifen zu dürfen, das ist schmerzhaft, wie du es beschreibst. Und zugleich ist das so in unserem Training Raum, dieses Leben. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und wo ich so dachte, spannend, dann kann ich also immer, wenn ich mich anderen Menschen aussetze, was über mich lernen. Und das war nochmal so eine Bestätigung, die ich irgendwie immer schon gefühlt hatte, dass in jeder Begegnung einfach unheimlich viel für mich auch drin ist, aber auch im Sinne einer konstruktiven Art des Umgangs mit eigenen Limitationen, eigenen Stressreaktionen. Spannend, da darf ich nochmal hingucken. Und dann wieder noch der mehr derjenige werden, der ich eigentlich bin und gucken. Manches ist hochfunktional. Da vielleicht mehr hingucken auf diese leise Intuition, wo man sagt, komm, der tut dir nicht gut oder die tut dir nicht gut. War auch zu schauen, spannend, guck mal, da kommt irgendwas um die Ecke, was sich zeigt, was heilen möchte. Interessant. Und mal gucken. Herzlich willkommen. Du wirst jetzt mal angeschaut, du wirst gewürdigt, du wirst gesehen und dann gucken wir mal, was sich so ergibt in der Beziehung mit den dunklen Seiten, mit den Schatten, mit den vielleicht leidenden Seiten, wie auch immer man es beschreiben möchte. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und das war, du hast es gerade auch angesprochen, Sebastian, dieses Thema Bindung, Verbindungen, Beziehungen mit anderen Menschen. Und dann das Thema Coping, sowas hast du auch angesprochen. Du hast dich dann da ausgesetzt, dem ausgesetzt. Und wie kann ich dann davon lernen? Und das reframed sozusagen dann damit. Und das Letzte, oder eine weitere Sache, und das finde ich halt auch spannend, dann wieder in Bezug auf Ikigai, ist halt Sinn. Also inwiefern hat das für mich Sinn ergeben? Also inwiefern sehe ich einen Sinn in den Dingen, die mir passiert sind? Also auch für meinen weiteren Weg, der noch vor mir liegt? Und da hatte ich mich jetzt auch nochmal daran erinnert, was du gesagt hast mit deinem Kumpel mit Liebeskummer und von Liebeskummer zu Liebeskummer. Weil Liebeskummer, Emotionsfamilie, Trauer, Kummer, Trauer. Und Trauer hat eine, wenn wir in die emotionale Resilienz schauen, wahnsinnig lange Refraktärzeit. Also es dauert lange, bis die verarbeitet ist. Und ein Thema dabei ist halt, dass Trauer eine sehr vergangenheitsbezogene Emotion ist. Also und dieses Einfrieren in der Vergangenheit, haben wir vorhin darüber gesprochen. Und das ist bei Trauer ja auch dann genau der Fall. Also genau diese Thematik. Trauer ist halt nicht verarbeitet, wenn ich halt immer wieder in die Vergangenheit gehe und immer wieder dann dorthin schaue. Und wann ist Trauer verarbeitet? Trauer ist dann verarbeitet, wenn es sich in Wehmut verwandelt. Was eher eine Mischemotion ist, aus Trauer und Freude, wo ich immer hier und jetzt, im Heute, eine Trauer spüre, dass etwas nicht mehr da ist, nicht mehr ist. Aber wenn ich in die Vergangenheit schaue, habe ich auch Kontakt zu einer gewissen Freude, dass es mal war, dass dieser Mensch mal in meinem Leben war, dass ich auf die guten Dinge gucke. Immer wenn ich mit Trauerrednerinnen und Rednern rede, dann sage ich, das wäre noch mal wirklich eine gute Sache, dieses gemeinsame, positive Erinnern an die Person, die verloren war oder das, was verloren war, sich daran zu erinnern. Und jetzt ist halt die Frage, wie kommt es zu dieser Wehmut? Was wäre denn hier eine schöne Variable, die wir reinbringen können, damit es dorthin kommt? Und das wäre aus emotionspsychologischer Sicht die Dankbarkeit tatsächlich. Weil die Dankbarkeit gibt mir einen Fokus von Wertschätzung für die Dinge, wie sie passiert sind. Und das ist genau diese Brücke von ich hänge jetzt negativ in der Vergangenheit fest, aber wo sehe ich denn, wo kann ich da eine Wertschätzung drinnen finden, wenn ich auch mein heutiges Ich betrachte? Und so kann dann auch entsprechend, wenn ich daran denke, weiterhin eine gewisse Trauer da sein. Aber auch wenn ich in die Vergangenheit gucke, so ein gewisses angenehmes Gefühl von Freude, Dankbarkeit von wegen, aber irgendwie hat es mir was gebracht und es war so schön, dass ich diesen Menschen dann mal hatte. Und das finde ich hier dann noch mal spannend, auch im Bezug zu Kintsugi dann, dieser Prozess in die Wehmut. Wenn man das übrigens googelt oder Studien suchen möchte, auf Englisch gibt es nicht wirklich Wehmut, da heißt es Nostalgia halt, also Nostalgie dann in dem Sinne. Ja, das ist dann relativ schwierig, aber das ist noch nicht so ganz präzise das Konzept, was ich meine, beziehungsweise was wir damals auch in der Eilert-Akademie entwickelt haben, als Mischemotion oder herausgefunden haben durch die Recherche. [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Manchmal sagt man auch, I have a tender heart, sozusagen. Und da findet man vielleicht noch ein paar andere Worte. Aber ich finde, Wehmut ist natürlich so ein schönes, altes Wort, sozusagen. Wahrscheinlich müsst ihr jetzt nachschauen, mit was für einem proto-germanischen Hintergrund wahrscheinlich oder irgendwie sowas. Ich weiß ja auch nicht, ob da Mut drin ist wirklich oder ob es woanders herkommt. Wehmut. Finde ich total spannend. Mich erinnert es auch an die Portugiesen, die haben ja ihr eines Wort für dieses große Vermissen, was sie aber nicht beschreiben können. Das ist wiederum so ein kulturelles, großes Gefühl in Portugal, das jeder Portugiese kennt, das ist das Saudade. Es gibt ganze Lieder darüber, dass sich das Wort nicht übersetzen lässt, so wie Ikegai auch. Aber es ist ein tiefes Gefühl, eine Sehnsucht. Also das finde ich Wehmut, Sehnsucht. Vielleicht ist es eine Sehnsucht, nach was vorne gerichtet ist, aber ich weiß nicht was. Und die Wehmut ist ein bisschen rückwärts gerichtet, auch aus dem, was mal da war. Und dann diese Transformation zu einer Dankbarkeit. Das fand ich sehr schön. Und was ich daran aber auch spüre, ist, Dankbarkeit kann ja auch was ganz Freudiges sein. Fast so hedonistisch, so Danke fürs Eis oder Danke fürs Auto, Papa. Ungefähr, das passiert nicht bei uns, aber nur um irgendwas zu nennen. Oder eine sehr, sehr tiefe Dankbarkeit, die fast eher ruhiger ist. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Motoki Tonn – Resilienz-Podcast] Das ist so eine tiefe und wahrscheinlich deswegen auch eine sinngebende Fragezeichen, hätte ich jetzt als Vermutung. Also danke für dieses Bild. Da werde ich noch ein bisschen Forschung hinrufen. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ich konnte mich verabschieden und habe auch wieder gemerkt, wie wichtig eigentlich so das Abschied nehmen ist. Und ich merke, wenn ich darüber spreche, dass sozusagen die Trauer um die Ecke kommt und mir sofort klar wird, hey, das war wichtig. Und gleichzeitig glaube ich oder merke ich, wenn ich darüber spreche in Seminaren, spreche dann über Testament, Patientenverfügung, habe so einen Notfallordner, den ich dann immer empfehle. Mein Vater sagte dann schon mal so, ja, ja, ist alles geregelt. Ich weiß auch, wie meine Trauerfeier wird, ist alles bezahlt. Meine Mutter sagte dann bei der Beerdigung von ihrem verstorbenen Mann nur, ja, ja, und ich habe das Loch daneben in der Beerdigung im Friedwald und um uns herum guckten relativ viele Menschen doch hinreichend konsterniert. Ja, ja, fliegt dann daneben so. Und für mich war das auch ein Stück weit beruhigend, weil ich so dachte, okay, das ist eine Sache, um die ich mir keine Gedanken mehr machen muss. Ja, das ist auch alles bezahlt hier. Und das ist jetzt irgendwie komisch, wenn ich es erzähle. Und gleichzeitig ist es irgendwie ein Umgang mit was total Menschlichem, wo wir aber ja auch mit dieser Trauer sehr in meinem Leben, ja, also man weiß irgendwie nicht so richtig, wie man damit darüber sprechen soll, wie man damit umgehen soll. Da würde ich dich gerne noch mal fragen, Motoki, wo könnte uns da vielleicht Kintsugi einen Hinweis geben, der Trauer mit der Art des Umgangs mit Trauer irgendwie noch für uns selbst was zu finden? Das ist ein wunderbares Schlusswort, die erfragende Haltung im Sinne von nicht, sag mir nicht, wie es ist, sondern frag mich, wie ich das erlebe. Und ich glaube, wenn wir mit der Fähigkeit des Ich-weiß-es-nicht, und ich bin sehr neugierig, das weiter zu explorieren, hier rausgehen, dann kann die Welt durchaus zu einem besseren Ort werden. In diesem Sinne, lieber Motoki, danke für die vielen Berührungen. Ich hätte dir noch stundenlang zuhören können. Wäre noch sehr interessiert, was noch alles hier emulgiert wäre. Wir gönnen der Emergenz jetzt erstmal eine kleine Pause. Danke auch an dich, Ruben, allen Zuhörenden, eine fantastische Zeit. Und wie immer, möge die Resilienz mit Ihnen sein. Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Rethinking Resilience und wir haben wieder mal einen Gast bei uns im Denkraum. Neben mir sitzt der liebe Ruben und bei uns sitzt der liebe Motoki. Hallo lieber Motoki, hallo lieber Ruben, ich freue mich total auf unser Gespräch heute.
Ist das toll, hallo auch von mir lieber Motoki, ja dann begrüße ich dich jetzt auch mal direkt. Es ist so toll, dass du da bist und jetzt hier auch dein Lächeln. Wer dieses Lächeln jetzt sehen könnte, würde sich dann noch mehr auf die Folge heute freuen.
Ja, ich freue mich, also wirklich honigkuchenmäßig und schön, dich kennenzulernen, Ruben. Was denn immer wieder schön, dass wir sprechen dürfen. Hab ich mir groß im Kalender eingetragen, alles drumherum geschützt und darf jetzt hier sitzen und merke gerade auch alles andere ist mir gerade egal.
Ich bin einfach genau hier richtig bei euch, ich habe mit dir zwei magische Gespräche geführt, muss ich wirklich so sagen, wenn ich so zurückdenke. Und das zweite Gespräch, da ist, wenn man so von Emergenz spricht, so es spricht durch mich und etwas entsteht zwischen Menschen, da konnte ich das auf eine wirklich fast greifbare Art und Weise spüren. Und das, wenn ich so dran zurückdenke, rührt mich das, weil das genauso dieses, das ist, was zwischen Menschen möglich ist, wenn quasi dieser Raum dazwischen entsprechend gestaltet oder gehalten wird.
Schön, du findest immer so schöne Worte. Ich hätte jetzt einfach gesagt, wenn zwischen uns drei jetzt ein Hähnchen auf dem Grill wäre, das würde einfach knusprig werden. Schon vom Gespräch her.
Ja, also mit Blick auf die Uhrzeit, es wäre auch Zeit, das Hähnchen auf den Grill zu tun. Natürlich bio, vegan, alles so diese Dinge, weil es halt auch bald Mittag ist. Also okay, gut, aber ja, was soll ich sagen?In der Schule wurde mir das immer zu meinem Nachteil ausgelegt. Da wurde immer gesagt, jetzt komm doch mal auf den Punkt, jetzt schwurbele doch nicht so vor dich hin oder verklausuliere das. Ich habe natürlich Verklausulieren nachgeguckt, dachte so, ah ja, okay, stimmt, da haben sie recht. Aber naja, so ist das. Ich mag deine Sprache. Ich mag deine Sprache. Kann Ruben aber auch.
Oh ja, aber mit mehr Emst. Und mit mehr, und das muss ich zugeben, mit mehr und so weiter und sofort. Also alle Hörerinnen und Hörer werden was da wahrscheinlich auch schon gehört haben, weil bei mir geht es auch dann immer und so weiter und sofort.
Ja, unser heutiges Thema und da hast du mir in, glaube ich, unserem ersten Gespräch sogar einen Link zugeschickt, den verlinken wir auch oder den tun wir auch unter die Folge, ging es um das Thema Kintsugi. Und natürlich hatte ich, das ist ja leider und zum Glück so, ich bin da immer auch ein bisschen ambivalent, hat man das alles schon mal in irgendeinem Facebook oder Instagram-Post gesehen. So, ja, man muss die Wunden mit Gold veredeln und so weiter.
Im Augenblick genieße ich wirklich diesen Sommer hier in Deutschland. Ich war heute sehr früh wach, nicht aus irgendwelchen Gründen, weil ich so ein 5 am morning Clubbook gelesen hätte oder so, sondern einfach, weil die Sonne einem so früh weckt. Und der Lohn, wenn man früher rausgeht in die Natur, ist ja auch ein spannender Tag. Heute ist ein toller Tag. Ich habe wirklich ein, zwei Stunden in der Natur verbracht. Erst mit Hund und dann dachte ich, jetzt will ich nochmal ohne Hund.
Ja, und ich finde das, wenn ich dir so zuhöre, finde ich das so kongruent. Ich mag Kongruenz und ich mag, wenn die Form schon sich so zeigt in dem, was man vermittelt oder in dem, was man lebt. Und Gunter Schmidt macht immer so schön diesen Unterschied zwischen deklamiertem Leben und gelebtem Leben.
Vollkommen. Und das ist auch gerade, ich fand das gerade so, also mein ganzer Körper hat sich entspannt, als ich dir gerade zugehört habe. Und ich habe die ganze Zeit genickt und gedacht, dieser Mann lebt sein Ikigai. Na, wie du reingestartet bist, du hast über deinen Tag erzählt. Und ich dachte, okay, jetzt erzählt er über seinen Tag dann hier rein. Aber alles genau genordet auf eine dann bestimmte Sache.
Und ich sage mal, was mich dabei anrührt und vielleicht auch, Sebastians, zu dir, da vermute ich auch noch so ein bisschen theologische Kompetenzen, auch aus dem Familienhaus. Absolut, wie du es sagst, oben finde ich ganz schön für mich als Reflexion, also da hineinzuleben. Aber vielleicht ist dieser Sinn-Gedanke auch etwas, was uns so ein bisschen entgegenkommt.
Das klingt für mich nicht esoterisch. Das ist spirituell. Und auch ich als wissenschaftsbegeisterter Mensch sehe ja jetzt, wie die Forschung hinterherkommt, was das Thema Spiritualität angeht. Und Shinrin Yoko hast du erwähnt, Waldbaden. Da gibt es ja etliche Studien inzwischen zu. Ich finde es auch schön, dass man in Deutschland jetzt den Titel des Waldbademeisters erlangen kann oder der Waldbademeisterin. Das finde ich auch sehr, sehr schön. Ja, also da gehe ich vollkommen mit und bin weiterhin nur am Nicken und kann mir da sehr viel abgucken und abhören, aber auch von heute.
Was ich so spannend finde gerade, ist deine Perspektive weg vom Ich hin zum aktiv handelnden Ich. In dem Sinne von, ich gehe jetzt in die Natur und Ich, Ich, Ich, Ich, Ich und hin zum Entdecken, was mir passiert. Also ich habe eben erst kurz gestockt, weil ich so dachte, wir sprechen in der Resilienz ja viel von Selbstwirksamkeit, Selbstwirksamkeitserwartung und so weiter. Und als Pendant, als sage ich mal auf der anderen Seite der Skala, ist dann so eine Art Opfererleben, eher Passivität. Und dann dachte ich eben, als ich dir, euch so zugehört habe, dachte ich so, naja, ist denn Passivität eigentlich immer negativ? Und das fand ich hochspannend mal zu überlegen, was sind eigentlich funktionale Formen von Passivität, von Reaktivität, von es passiert mir, es spricht durch mich hindurch.
Vielleicht ist der Gedanke ein bisschen mit der offenen Hand in diese Dinge hineinzugehen. Auf der Ikigai-Seite betonen wir auch, wir haben eine sehr westliche Vorstellung, wie wir Sinn finden, zum Beispiel durch ein Seminar, also durch aktives Tun und ich tue etwas mit meinem Ego und ich finde etwas. Und dann doch zu erleben, vielleicht sind es auch die Momente von tiefen Innehalten oder von auch überrascht sein, also unerwartete Momente zu erleben, zumindest den Platz dafür zu haben, wenn unser Leben es erlaubt, dass uns etwas finden darf, eine Überraschung.
Also es erinnert mich erstmal an die Pädagogik von Maria Montessori, die ich hier in Göttingen an der Montessori Schule mal erleben durfte. Eine Zeit lang habe ich ein Elternpaar gekannt und die brauchten einen Prozessbegleiter für so dialogische Verfahren und so bestimmte Diskussionen, die die hatten. Da habe ich mich zur Verfügung gestellt und da ging es auch darum, also wie viel Autonomie nehme ich und wie viel Autonomie gebe ich auch ab?
Bei mir kam auch diese Thematik, auch danke nochmal Sebastian, dass du genau diese Dualität zwischen strengen Strukturen, aber dann auch die Offenheit da reingebracht hast, weil wir müssen ja offen sein, um zu lernen und so funktioniert auch unser Gehirn. Also die Organfunktion unseres Gehirns ist lernen und entwickeln und ich fand einmal ein Beispiel aus der Tierwelt sehr schön. Das hat David Eagleman gebracht, der amerikanische Hirnwissenschaftler. Der hat von der gemeinen Seescheide erzählt. Kennst du die, Motoki?
Ich liebe ihn, aber das kenne ich noch nicht.
Das ist ein sessiles Manteltier, also ganz einfach, ganz platt gesprochen eine sesshafte Schnecke und die hat am Anfang ihres Lebens noch ein relativ normales Nervensystem. Die kann sich im Meer orientieren und dann irgendwann schwimmt sie an den Boden des Meeres, sucht sich einen Stein, saugt sich dort fest und dann macht sie was ganz Spannendes. Dann frisst sie ihr eigenes Gehirn auf. Sie braucht es nicht mehr, weil sie bleibt da für den Rest ihres Lebens. Es ist eine sesshafte Schnecke und sie benutzt dann das Gehirn als Ressource, um andere Organe auszubilden oder weiterzuentwickeln, wie die Verdauungsorgane. Ja, aber die bleibt dann genau da.
Also erstens, denke ich, ganz privat erinnert mich das alles auch an meine Tochter, muss ich nachher nochmal von ihr erzählen, weil erstens konnte sie das mit Schnecken versöhnen und das Zweite ist, sie ist auf einer Montessori-Schule und da ist sie sehr glücklich und ich merke die Unterschiede. Mein Sohn ist quasi eher auf einer normalen Regelschule und ich merke, wie unterschiedlich die Systeme arbeiten und ich finde, da spürt man die offene Hand, die auch von mir als Elternteil verlangt wird in der Montessori-Pädagogik, weil ich denke manchmal, das müsste man nicht mehr so machen, aber dann kommt sofort so ein geschlossener Handgedanke und frage von mir diese offene Hand an. Und bei meinem Sohn erlebe ich eher ein klares Schulsystem, wo ich mich mit einem geschlossenen System recht klar orientieren kann.
Ja, also der ist wirklich mein bestes Beispiel für scientific storytelling. Also das ist wirklich der, der mit am besten im Schreibstil die Wissenschaft in die Praxis und zwar wirklich so schön übersetzt. Und dieses Bild fand ich einfach wirklich ganz, ganz, ganz, ganz klasse. Und das nehme ich immer wieder für mich mit. Und ja, auch hier jetzt gerade, also wenn wir mal auf Meta-Ebene jetzt über diesen Podcast hier sprechen. Ja, wir haben gesagt, wir reden über Kintsugi. Ja, jetzt sind wir. Dann haben wir uns so geöffnet in diesem Denkraum, dass wir in die Ikigai und ganz weit reingerutscht sind. Shinrin-Ryoku haben wir auch schon genannt.
Ja, und ich habe die ganze Zeit und das ist auch wieder so spannend. Natürlich habe ich, das kennt ihr ja auch, wenn ihr Seminare gibt, ich habe schon einen Plan. Ich gebe den aber ungerne am Anfang raus, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass wenn du da so hinstreibst, sowas wie 9 bis 9 auf 15 machen wir dies. Und dann kommt aber, sei es irgendeine Störung, die Vorrang hat, sei es irgendeine Frage, irgendein Gedanke, der mir kommt. Dann hat man sofort im Seminar einen Mismatch. Mismatch zwischen, aber sie haben doch gesagt, da ist das und das. Jetzt machen sie aber das und das. Wie passt das zusammen? So, die strukturorientierten Menschen, die haben am Anfang sehr hohen Stress, weil sie, also klar, ich sage immer ungefähr, was ich mache, Resilienz und auch ungefähr, was den Tag drankommt.
Also ich finde, Zukunft ist eine Reaktion von uns auch gewesen. Du kennst ja ein paar Projekte von mir, Sebastian. Das war eine Gründung. Ich glaube, was wir in der DNA haben, ist immer wieder was zu gründen, wenn es noch nichts gibt an der Stelle. Wir merkten mit der Digitalisierung, das geht los. Niemand spricht über das Menschsein da drin und werden Programme dafür gegründet. Es ging eher in Richtung Shift. Jetzt gibt es ganz viel Shift Happens sozusagen und andere tun das. Dann müssen wir das nicht mehr tun. Und in der Beginn auch Pandemie merkten wir, Menschen haben große Orientierungslosigkeit und Zukunfts-Sorgen und Fragen. Da haben wir einfach angefangen, Seminare anzubieten. Dann war immer die Frage, wie heißt denn das? Wie soll ein Instagram heißen dafür? Und irgendwie kamen wir dann, wie wir so sind, auch als vielleicht ein bisschen als Designer-DNA, was machen wir dann irgendwie? Und Projektname wird dann plötzlich so ein langläufiger Name und haben dann erst mal freie Seminare gemacht und hat sich ganz organisch was entwickelt.
Für all die, die jetzt sagen, wir werden auch den Film entsprechend verlinken. Aber wenn du Kenzugi kurz vom Konzept klären solltest, was aus deiner Perspektive?
Ja, ich würde es gerne mittellang machen, wenn das okay ist für euch. Auch das gerne. Die Vorgeschichte von Kenzugi ist quasi die Geschichte des Tees, wenn man so will, oder der Tee-Weg, wie man sagt, im Chinesischen oder auch im Japanischen.
Wenn ich das so höre, dann widerspricht das sehr diesen Elementen von Wegwerfen, Neukaufen, das Alte. Das ist ja eine sehr wenig nachhaltige Art des Umgangs mit Ressourcen und auch mit der Zeit, die Menschen in, wie gesagt, das ist nicht Ikea, also nicht Sponsor von heute, Ikea. Aber wenn man sich auch bewusst macht, wie viel Zeit in die Kreation von so einer Teeschale reingeht oder auch von den entsprechenden weiteren Dingen.
Und das können wir mal aufzählen, das finde ich eine ganz tolle Perspektive. Also wir würdigen den Künstler, der das geschaffen hat, den gesamten Entstehungsprozess, der ein langer Prozess ist, jeder der Keramik kennt, von Brennen, Glasur, Fertigung, diese Feinheit in diesem künstlerischen Prozess, die Einzigartigkeit des Gefäßes, aber auch unsere Nutzung, also auch die Geschichten, die an diesem Gefäß dranhängen. Mit wem habe ich diese Teeschale geteilt und wer schadet diese Änderung quasi auch wegzuwerfen sozusagen.
Ja, ich habe das einmal gemacht und es war furchtbar, wie das dann aussah. Und dann habe ich dann in Berlin eine Meisterin mal ausgesucht, aber die hatte Wartezeiten von einem Jahr. Und dann war es dann doch irgendwie zu spät für das Geschenk. Aber eine Sache, da möchte ich noch drauf gehen. Und das ist eine, die du gesagt hast. Ich finde das so schön mit diesem neuen Geschichten schreiben. Ja, und ich finde es auch vom Wording her toll, diese Narben zu würdigen und nicht, das höre ich auch manchmal, zu zelebrieren. Weil das finde ich schon wieder, und ich weiß nicht, was ihr davon meint, ein bisschen zu viel, weil ich kenne das. Ich bin ja sehr Amerika verbandelt dadurch, dass ich da mal verbracht habe.
Ich kriege auch manchmal, ich glaube es braucht, also ich finde das super den Hinweis, weil ich glaube es braucht, was ich suche ist eine Balance und eine Ausgewogenheit. Und eine Zeit lang hatte ich auch ein befremdliches Gefühl bei diesen ganzen Fuck-up-Night-Stories, wo man das so nach auf die Bühne gekehrt hat. Ich glaube, was gut daran ist, wir reden auch mal über das, was schlecht läuft, also absolut gut, dafür ein Narrativ zu finden. Aber wenn das zu sehr wieder eine Idolisierung wird von dem, was schlecht gelaufen ist, was Misserfolge sind, dann drehen wir das Ganze eigentlich nur um und machen aber das gleiche wie vorher. Wir idolisieren sozusagen wieder solche Geschichten und heben die sehr hoch. Und deswegen betonen wir auch immer, dass Kinzugi ein sehr stiller Prozess ist.
Das ist sehr leise und das finde ich so schön, weil ich habe damals Kintsugi beim achtsamkeitsbasierten Selbstmitgefühl von Kristen Neff und Christopher Goermer mitbekommen. Also Selbstmitgefühl nach Kristen Neff und die redet ja auch ganz viel über dieses Thema gemeinsames Menschsein und deswegen dann auch auf seine eigenen Narben und diese Fuck-Ups, wie du es gerade genannt hast, dann gucken. Aber halt genau mit dieser Funktion, dass ich merke, hey, das gehört zum Menschsein dazu und das verbindet mich mit anderen Menschen, diese Thematik.
Ja, und ich habe gerade überlegt, woran mich Dialog hier so erinnert. Und ich dachte so, also es braucht die Würdigung. Es braucht, glaube ich, bei den Wunden und Brüchen und den extremen Situationen auch das Hingucken. Und es braucht einfach dann auch einen Umgang damit. Und ich glaube, dass wenn ich, und ich kenne mich eine Zeit lang mal mit dem Thema Multilevel Marketing und diesen Sachen beschäftigt. Da war immer, ja, du brauchst diese eine Geschichte, diese Signature Story. Du kennst auch Bekanntenkreis, erweiterte Kollegenkreis, wo dann jemand da eine sehr schwere Zeit hinter sich. Ja, willkommen im Club. Wo ich immer so denke, ach, du bist der Einzige, der da so beinahe mal gestorben ist. Ja, kenne ich. Danke, hatte ich auch ein paar Mal in meinem Leben. Und dann ist die Frage, wie gehe ich damit um?
Super, super interessant, weil ich auch gerade dachte, wahrscheinlich ist es noch im Verarbeiten. Ich hatte früher einen Freund, der hatte immer wieder Liebeskummer. Er sagte mir immer wieder, Toki, ich will ja auch nicht mehr damit nerven, aber ich bin jetzt wirklich drüber. Ich bin jetzt wirklich damit durch. Ich hatte immer diesen Lenny Kravitz-Song im Kopf, so it ain’t over until it’s over. Und habe, glaube ich, mehr im Stillen gedacht. Ich weiß, wenn du mir nicht mehr davon erzählst, dann bist du damit durch. Und vielleicht ist das auch so ein Prozess. Und ich möchte jetzt niemanden verurteilen.
Und ich glaube, wir brauchen genau diese Balance. Also dieses für mich zum Teil auch pervertierte vor sich her tragen und sich darüber zu definieren. Das auch als Entschuldigung zu nehmen für irgendwie bestimmtes dysfunktionales Verhalten, glaube ich, das fällt mir sehr auf. Ich habe da auch ein paar Leute im Kopf, wo ich so denke, boah, erzähl doch nochmal die Geschichte. Ach ja, okay, danke. Wo ich denke, hey, also lass mal los. Bist auch so okay, wie du bist. Du brauchst das nicht. Und ich glaube, wir brauchen aber fast noch mehr diesen Blick hinzu.
Ja, und ich glaube, aus dieser Balance, ich würde sogar sagen, auch mit Viktor Frank gesprochen, eine Verantwortung. Weil wenn uns Verletzlichkeit verbindet sozusagen, ist es ja nicht nur damit, wir schöne Wohlfühlgruppen haben, wo wir jetzt gegenseitig quasi uns verbunden und beschauen und Narben lecken sozusagen. Sondern ich würde schon vermuten, es gibt eine Idee oder warum ist es das gegeben sozusagen. Da bin ich natürlich auch ein durchaus spiritueller Mensch. Aber wenn ich um mich schaue, Beziehungen sind brüchig. Wir haben Brüchigkeitsorganisationen.
Ja, ich finde gleichzeitig, wenn ich in bestimmte Kontexte wie zum Beispiel Politik oder auch Wirtschaft oder auch Wissenschaft, diesen berühmten CV of Failures, der damals durch Xinging, den habt ihr auch in meinem aufgegriffen, damals dachte ich so, ja spannend, also dieses darüber zu sprechen und dann kurz zu warten, mal zu gucken, was passiert. Und eher so die Erleichterung, dieses Gefühl der Nahbarkeit, auch der Resonanz, der Verbindung zu spüren. Das ist was, was ich auch zum Beispiel in Supervisionen immer wieder merke.
Du kannst es aber auch heute erzählen, Sebastian, über dieses Thema, weil du da durch bist. Und das finde ich halt auch so spannend jetzt bei dem Thema Wounded Healer, was du vorhin gesagt hast, Motoki. Weil es gibt Trainerinnen und Trainer da draußen und da war ich damals auch selber einer davon. Die haben von Dingen erzählt, die, wo sie selber nicht durch waren. Und das ist halt genau an die Heldenreise, wie wir sie von Joseph Campbell jetzt kennen. Die hat den tiefsten Punkt der Höhle, wie es im Original heißt. Und ja, aber da kommst du dann raus und nimmst die Dinge dann mit, die du gelernt hast. Und dann kannst du sie dann aus meiner Sicht wirklich komplett authentisch rüberbringen und zeigen. Weil ich weiß noch, das war 2018.
Der liebe Kumpel hatte die Gewohnheit, wenn er gerade durch war, sich den neuen Liebeskummer reinzuholen. Also der war auf jeden Fall so ein, ja, er war so ein serial being in love und feeling unloved, sozusagen. Aber ich finde das sehr besonders, dass du es teilst. Nochmal danke da. Und diesen Abstand, ich glaube für alle, die Seminare machen oder train the trainer oder wie auch immer. Ich mache selber ja, ich bin selber Ausbilder bei so einem Seminar, was mal bei Google entstanden ist.
Einen Satz wollte ich dazu nur sagen, weil dieses Du bist nicht allein, you are not alone, ist was, was mir einfach total viel Erlaubnisrahmen einfach da gibt. Und ich hatte vor meinen ersten Seminaren immer Blackouts, also weg. Dann hast du durchgeschwitzt. Ich musste mindestens ein extra Hemd noch mitnehmen und habe dann mal sehr viel von Martin Haberzettel gelernt. Ein Kollege aus dem NLP, der dann auch sagte, ja, er hatte vor jedem Seminar immer noch sehr starken Stress und man merkte ihm das auch an. Und daraufhin dann irgendwann mal bei Michael Bohne sitzen, der sagte, naja, die Bühne ist immer das Vergrößerungsglas fürs Selbstwertgefühl.
Und danach wachsen zu können, weil das fand ich so spannend, auch wie du sagst, Motto, dieses danach, dann noch daraus wachsen und vielleicht größer werden können und so weiter. Da habe ich mich dann gerade gefragt oder daran erinnert, was braucht es denn entsprechend dann für dieses Wachstum? Und es gibt ja Studien auch von der genialen Judith Magnesdorf, ich bin ein echter Fanboy inzwischen irgendwie geworden in der letzten Zeit, in den letzten Jahren. Und da hat sie eine Sache vorgestellt, sie vorstellt viel zu dem Thema posttraumatisches Wachstum auch oder post-ekstatisches Wachstum, also Wachstum nach Traumata, aber auch Wachstum nach wirklich ganz tollen, schönen Lebensereignissen wie Geburt, Kindeshochzeit und so weiter. Und da waren unterschiedliche Faktoren drin, die dafür sorgen, dass entsprechend dann der Wachstum dann auch eintritt. Also über mein Maß hinaus, ich wachse, was ich vor diesem Ereignis hatte.
Total interessant. Also da würde ich gerne sogar noch mehr darüber erfahren oder noch mehr hören, weil ich finde, du hast ja so eine emotionale Reise, eine Emotionsmodulation beschrieben im Prinzip. Das ist total spannend, weil die Trauer ist, glaube ich, erst mal ein sehr manifestes Gefühl, was wir alle wahrscheinlich irgendwann kennen oder kennenlernen. Die Wehmut hast du, finde ich, so ganz süßlich beschrieben. Da ist schon was anderes beigemischt. Ich glaube auch, da gibt es noch ein paar andere englische Wörter sozusagen.
Und da würde ich Kintsugi auch verorten.
Ich glaube, Lisa Feldman Barrett macht das, dass sie sagt, es gibt in den Emotionen nochmal sowas wie ein Spektrum von Effekt. Oder es gibt ganz stimuliert oder ich sag mal ganz ruhig. Und es gibt pleasant und non pleasant. Und in pleasant und sehr ruhig ist sowas wie Friedensgefühl oder Stille und Ruhe. Ich finde, das hast du gerade wunderbar beschrieben. Für mich wäre das Gefühl aus einer Wehmut herauskommt, diese Dankbarkeit, so eine Tiefe. Aber die ist auch nicht laut. Das ist nicht so eine Happiness-Dankbarkeit. Ich habe bei dieser Instagram-Verlosung jetzt gewonnen.
Sehr gerne. Da kann ich dir auch entsprechende Studien zukommen lassen zu dieser Thematik. Emotionen sind da sehr, sehr, sehr spannend, um sie dann auch nutzbar zu machen. Wie komme ich aus einer Trauer eigentlich raus? Weil das ist die Frage, die da immer wieder gestellt wird. Ich hänge in der Trauer fest. Wie komme ich dann da raus? Und dann diesen Prozess zu verstehen, hat vielen Leuten, mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe, sehr geholfen.
Wo wir gerade bei Trauer sind, wenn ich jetzt vom Ende spreche. Ich würde gerne tatsächlich zum Ende des Podcasts nochmal eine gesellschaftliche Ebene aufmachen und auf eine gesellschaftliche Dimension schauen. Weil das, was ich in Coachings, in Trainings, in Dialogen mit Menschen höre, ist auch sowas wie so eine Trauer. Dieses neue Normal. Wir müssen uns jetzt einfach an die Krisen als ständige Begleiter gewöhnen. Das ist auch super vom Wording her. Ich denke, naja, wenn man mal die Krisen rausnimmt, die man vielleicht auch ganz gut beeinflussen könnte, dann wäre das Leben doch durchaus schon mal wieder ein bisschen anders. Aber davon mal ab, glaube ich, ist diese Fluchttendenz, möchte ich es mal sagen, oder die Fokussierungstendenz auf die Zukunft, gerade auch so in den Umfeldern, in denen ich bin, auch darin begründet, dass man vielleicht mit Trauer immer noch nicht so gut den Umgang findet. Ich bin da, sag ich mal, jetzt vor fünf Wochen ist mein Bonusvater von uns gegangen.
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).