Resilienz Definition

Es gibt nicht die eine Resilienz Definition. Stattdessen bestehen viele Definitionen, die im Wesentlichen auf die Flexibilität im Umgang mit Stress, die Regulation und Regeneration von Stress abzielen, um Krisen gesund zu meistern und die mentale Gesundheit zu erhalten.

Neben den verschiedenen Definitionen gibt es auch unterschiedliche Resilienzmodelle. Diese stellen jeweils wichtige Schutzfaktoren für die psychische und physische Gesundheit heraus. einen Vergleich der Resilienzmodelle finden Sie auf unserer Seite HIER.

Dies ist eine Übersicht über einige der bestehenden Resilienz Definitionen:

„Resilienz ist eine Problem-Umgangs- und Problem-Lösungs-Kompetenz – weg von dysfunktionalem Stress und toxischen Stress-Folge-Wirkungen wie Burn-out, Trauma und Krisen und hin zu funktionalem, aktivierendem Stress für Lernen, Wachstum und einer Erweiterung der Komfortzone“ – Sebastian Mauritz, 2021

„Resilienz ist die Aufrechterhaltung, bzw. schnelle Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach Widrigkeiten (Stressor Exposition)“ – Raffael Kalisch, Der resiliente Mensch

„Unter Resilienz wird die Fähigkeit von Menschen verstanden, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen“ – Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildebrand, Resilienz. Gedeihen trotz widriger Umstände

„Das Vermögen eines dynamischen Systems, sich erfolgreich Störungen anzupassen, die seine Funktion, Lebensfähigkeit oder Entwicklung bedrohen.“ Ann Masten, Resilienz: Modelle, Fakten und Neurobiologie

„Resilienz – so heißt die seelische Kraft, die Menschen dazu befähigt Niederlagen, Unglücken und Schicksalsschlägen besser und schneller standzuhalten“ – Katharina Maehrlein, Die Bambus Strategie

„Resilienz kann sich im Umgang mit Belastungen und Krisen unterschiedlich zeigen. Resiliente Menschen haben im Umgang mit Stressoren, Druck und Belastungen ein besseres Coping (Bewältigung), das sich im Krisenverlauf oder bei der Erholung von der Krise oder in Kombination von beidem zeigt.“ – Jutta Heller, Resilienz für die VUCA-Welt

Resilienz ist ein dynamisches Konzept, das die interaktive Wirkung von individuellen Stärken, sozialer Unterstützung und Umweltfaktoren bei der Bewältigung von Lebensstressoren hervorhebt – Michael Ungar, The social ecology of resilience

„Resilienz macht ein System vorausschauend widerstandsfähig gegen Widrigkeiten seiner Umwelt. Sie ist die Fähigkeit eines Systems, kontinuierlich Veränderungen seines Kontextes zu antizipieren und darauf proaktiv zu antworten, anstatt punktuelles Krisenmanagement zu betreiben. Resilienz führt ein System dazu, sich zu transformieren, bevor die Notwendigkeit zur Veränderung in eine aussichtslose Lage führt.“ – Helmut Willke, (Un)Möglichkeit der Intervention

„Resilienz ist ein unerschöpfliches Reservoir der Klarheit, der Liebe und der Heilung in uns selbst. Diese Tiefe Seelenkraft steht jedem Menschen zu jeder Zeit zur Verfügung… wenn er still wird und nach Innen lauscht.“ – Sylvia Kéré Wellensiek, 2021

„Resilience is not the absence of suffering, but the ability to bounce back and grow despite adversity. Strength does not come from ignoring our pain, but from acknowledging our past hurts and believing in our capacity to heal and rise. Embrace your vulnerabilities, for they contribute to your strength. Fortitude is not the absence of hardship, but the presence of unwavering resolve.“ – Brené Brown

„…the capacity of a system, enterprise, or a porson to maintain its core purpose and integrity in the face of dramatically changed circumstances“ – Zolli/Healy, Resilience: Why things bounce back

„Resilienz ist die Fähigkeit einer Organisation, potentielle Bedrohungen zu antizipieren, effektiv mit kritischen Ereignissen umzugehen und aus ihnen zu lernen, um gestärkt daraus hervorzugehen“ – Stephanie Duchek, Auf dem Weg zur resilienten Führungskraft

„Resilienz kann als ein dynamischer Prozess verstanden werden, der es einem Individuum ermöglicht, auf positive Weise auf Stressoren und Traumata zu reagieren, um psychologische, emotionale und soziale Wohlbefinden zu erhalten oder wiederherzustellen“ – Michael Rutter, Resilience in the Face of Adversity

„Resilienz ist das Immunsystem unserer Psyche oder unserer Seele, welches uns beim Umgang mit Stress, Belastungen und Krisen unterstützt“ – Ella Gabriele Amann, Resilienz

„Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, sich an widrige Umstände anzupassen, Stress zu bewältigen und sich trotz herausfordernder Lebensereignisse positiv zu entwickeln“ – George Bonanno, Loss, Trauma, and Human Resilience

„Mit Resilienz werden Prozesse oder Phänomene beschrieben, die eine positive Anpassung des Individuums trotz vorhandener Risikofaktoren widerspiegeln“ – Babette Renneberg, Phillipp Hammelstein, Gesundheitspsychologie

„So legt die Salutogenese den Schwerpunkt auf Schutzfaktoren zur Erhaltung der Gesundheit, die Resilienz Forschung konzentriert sich mehr auf den Prozess der positiven Anpassung und Bewältigung“ – Klaus Fröhlich-Gildhoff, Maike Rönnau-Böse 2022

„Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken“ – Corina Wustmann 2004

„Resilienz als Prozess des wirkungsvollen Verhandelns mit der Anpassung an oder der Bewältigung wesentlicher Quellen von Trauma oder Stress“ – Gill Windle u.a., Health and Quality of Life Outcomes

„Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, eines Unternehmens oder einer Person, ihren Kernzweck und ihre Integrität angesichts dramatisch veränderter Umstände aufrechtzuerhalten.“ Andrew Zolli, Healy 2012

„Resilienz als Kapazität Störungen zu absorbieren, sich zu verändern, trotzdem im Wesentlichen dieselbe Funktion und Struktur zu behalten, ohne die Schwelle zu einem anderen Systemverhalten zu überschreiten“ – Brain Walker, David Salt, Resilience Thinking

„Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, nach Störungen, Druck oder Veränderungen seine Struktur und Funktion beizubehalten oder sich auf gesunde Weise anzupassen„ – Folke et al., Regime Shifts, Resilience, and Biodiversity in Ecosystem Management

„Resilienz kann als eine Art psychisches Immunsystem verstanden werden, das die innere Stabilisierung und Heilkräfte umfasst“ – Brigitte Dorst

„Resiliente Individuen nutzen positive Emotionen, um aus negativen emotionalen Erfahrungen ‚zurückzuspringen'“ – Michael Tugade, Barbara Frederickson, Journal of Personality and Social Psychology

„Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert“ – sinngemäß Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten

„Psychological resilience is defined as „the process of adapting well in the face of adversity, trauma, tragedy, threats, or significant sources of stress, or ‚bouncing back‘ from difficult experiences“ – The American Psychological Association, The road to resilience

„Aufbauend auf dem Resilienzbegriff im Sinne des bounce back halte ich persönlich den bounce forward als erweiterten Resilienzbegriff für noch interessanter. Hier steht die Fähigkeit im Zentrum, langfristig zu überleben und zu prosperieren. Ziel ist entsprechend nicht notwendigerweise die Rückkehr in den Systemzustand vor einem Schockereignis, sondern eine kontinuierliche Anpassung unter sich verändernden Umweltbedingungen.“ Dr. Florian Roth, 2020

„Resilienz ist die Fähigkeit, sich auf Stress, Herausforderungen oder Widrigkeiten vorzubereiten, darauf angemessen zu reagieren und sich davon wieder zu erholen“ – HeartMath, 2018

„Resilienz ist die kleine Schwester der Erleuchtung“ – Sylvia Kéré Wellensiek, Resilienz-Kongress 2021

„Resilienz braucht den Menschen als Bezugsgröße. Der Mensch ist ein bio-psycho-soziales und spirituelles Lebewesen. Seine Resilienz stärkenden Faktoren kommen somit aus diesen vier Bereichen. Ein resistenter Körper, eine resiliente Psyche, kraftspendende soziale Kontakte und ein sinnerfülltes Leben. Alle Aspekte stehen in Wechselwirkung und beeinflussen sich auf komplexe Art und Weise. Unsere Resilienz wird durch genetische, epigenetische und transgenerationale Faktoren beeinflusst. Ein Wunderwerk der Natur, das wir eigenständig und selbstwirksam mitgestalten können“ – Wolfgang Roth, 2021

„Der Kern der Resilienz ist Emotionsregulation“, Maja Storch, Resilienz-Kongress 2022

„Von einem bewegenden Ereignis emotional nicht berührt zu sein, ist keine Resilienz – das ist Dissoziation“ – Sarah Boyd

„Resilienz ist das Zurechtkommen mit der eigenen Wirklichkeit“ – Dirk Zahner

„Psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen“ – Duden.de 2020

„Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Systems, einer Gemeinschaft oder einer Gesellschaft, sich rechtzeitig und effizient den Auswirkungen einer Gefährdung widersetzen, diese absorbieren, sich an sie anpassen, sie umwandeln und sich von ihnen erholen zu können. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer wesentlichen Grundstrukturen und Funktionen durch Risikomanagement.“ – übersetzt nach: Vereinte Nationen 2016

„Resilienz ist ein lebenslanger, dynamischer Lern- und Entwicklungsprozess, der positiv beeinflussbar ist. Er besteht aus Resistenz, Regeneration und Rekonfiguration.“ – Lepore und Revenson 2006

„Seelische Resilienz beschreibt die Fähigkeit, in Krisen loszulassen und zu vertrauen. Vertrauen in die eigene (und ggf. höhere) Kraftquelle, die uns in Krisen auffängt, schützt und leitet. Dieses Vertrauen kann gestärkt werden mit Hilfe unserer Intuition, Erleben von Sinnhaftigkeit und Zuversicht für die Zukunft. Ziel ist es, das seelische Wohlbefinden wahrzunehmen und eine gesunde Oszillation zwischen Ruhe und Entfaltung zu ermöglichen. Dadurch wird der Umgang mit Unsicherheiten erleichtert und das Gefühl von Verbundenheit mit sich und der Welt gestärkt.“ – Christina Comnick 2022

„Der Mensch ist ein Anti-Fragiles System, das bedeutet die Widerstandsfähigkeit der Schutzfaktoren kann trainiert werden. Denn je besser unser Körper mit Stress umgeht, desto höher wird die Adaptions- und Regulationsfähigkeit in Bezug auf äußere Faktoren.“ – Gerhard Moser 2023 

„Emotionale Resilienz beschreibt einen Prozess emotionalen Gleichgewichts. Bei einer emotional resilienten Reaktion gelingt es einer Person ihre Emotionen des Alltags so anzupassen, dass sie für und nicht gegen sie arbeiten. Es ist die Nutzung von Emotionen als Kraftquelle für Motivation und innere Ausgeglichenheit.“ – Ruben Langwara 

„Resilienz, bzw. die erste Phase der Prosilienz® bedeutet, heute die Ressourcen für Morgen aufbauen.“ – Mauritz, 2018

Mehr Resilienz Definitionen und weitere Perspektiven zum Thema Resilienz finden Sie unter Resilienz-Kongress.de

Warum brauchen wir Resilienz?

Resilienz brauchen wir aus zwei Gründen: Zum einen ist sie die Grundlage für ein gesundes und erfolgreiches Leben in der VUCA-Welt, und zum anderen ist sie die Meta-Kompetenz für einen guten Zugriff auf all unsere Ressourcen auch in stressigen Phasen des Lebens.

Resilienz Definition in der VUCA-Welt

Der Begriff der VUCA-Welt spielt zu einem großen Teil in die Resilienz Definition bzw. Definitionen mit hinein. Schließlich gilt VUCA mittlerweile, insbesondere im Businessbereich als der Hauptgrund, warum wir Resilienz brauchen. Das Akronym steht dabei für die Faktoren:Resilienz Akademie | Resilienz

  • volatile (unberechenbar/ flüchtig)
  • uncertain (unsicher/ ungewiss)
  • complex (komplex, vielschichtig)
  • ambiguous (mehrdeutig, unklar, widersprüchlich)

Diese vier Aspekte verursachen Stress beim Menschen und in ganzen Systemen, wie einem Unternehmen. Die Welt ist, vor allem mit Fortschritt der Digitalisierung, schnelllebig und bringt sich stetig verändernde Anforderungen mit sich.

Ella Gabriele Amann und Martin Ciesielski haben als Gegenpart zur VUCA-Welt die SSEE-Welt (ausgesprochen wie das englische „see“) entwickelt. Dieses Akronym steht für:

  • stable (stabil)
  • secure (sicher)
  • easy (einfach)
  • explicit (eindeutig)

Und Resilienz ist genau das, was zwischen diesen Welten passiert. Wir befinden uns nicht ausschließlich in der VUCA-Welt, auch wenn es gestressten Führungskräften so vorkommen mag. Beide Welten sind zu jeder Zeit, auch in Krisen, vorhanden. Resilienz ist die Fähigkeit, sich zwischen diesen Welten flexibel hin und her zu bewegen. Sie setzt sich letztendlich aus der Fähigkeit zur Anpassung, der Adaptabilität, und der Fähigkeit zur Regulation zusammen, um zwischen VUCA und SSEE zu oszillieren.

Resilienz ist nicht ausschließlich Entspannung, es ist auch die Kompetenz sinnvoll in die Anspannung zu gehen und sich zu aktivieren. Es braucht dafür eine Wertschätzung beider Pole und Sichtweisen auf die Welt.

VUCA oder BANI?!

Neben VUCA gibt es noch ein weiteres Konzept, das die Instabile Welt und damit auch die Notwendigkeit von Resilienz im (Berufs-)Alltag erklärt: BANI. Dieses Akronym steht für:

  • brittle (brüchig/ porös)
  • anxious (ängstlich/ besorgt)
  • non-linear (nicht-linear)
  • incomprehensible (unverständlich/ unbegreiflich)

Diese Faktoren, die unser an die Digitalisierung angepasste Welt beschreiben, sind die konsequente Weiterführung des VUCA-Modells.

Unsere Welt ist nicht nur schnelllebig und flüchtig, sondern macht durch Brüchigkeit der Systeme einen falschen Eindruck der Stabilität. Die Unsichherheit hat dazu geführt, dass wir nun ängstlich oder zumindest besorgt mit Unbekanntem oder Risiken umgehen. Die Komplexität wird durch Nicht-Linearität ergänzt, was Zusammenhänge nicht nur schwierig zu verstehen, sondern Konsequenzen von Handlungen auch uneinschätzbar macht. Und zuletzt ergibt sich darauch auch die Weiterführung der ambigen Welt, die zu  unbegreiflichen und unverständlichen Systemen und Strukturen herangewachsen ist.

Neben der SSEE-Welt gibt es auch für BANI ein neues Modell, dass zur Oszillation zwischen den Polen einladen soll: RAAT. Das steht für

  • Resilienz
  • Achtsamkeit
  • Adaptation
  • Transparenz

Resilienz als Meta-Kompetenz

Der zweite Grund, warum wir Resilienz brauchen, ist, weil wir nur mit einer starken Resilienz auf unsere Fähigkeiten und Kompetenzen zugreifen können. Es ist gewissermaßen die Meta-Kompetenz, um erfolgreich zu agieren. Stress aktiviert im Gehirn das limbische System, in dem unsere Emotionen entstehen. Gleichzeitig fährt bei Stress der Präfrontale Cortex, also das Steuerungssystem für Emotionen und angemessenes Handeln, herunter. Kurz gesagt, bei Stress leiden wir für Gewöhnlich unter einer Kompetenz-Amnesie.

Mit einer starken Resilienz können wir Stress besser regulieren und so auch schneller wieder Zugriff auf unsere Fähigkeiten erlangen. Das hilft dabei in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben, Herausforderungen zu überwinden und Krisen schneller und gesünder zu bewältigen.

Wir brauchen Resilienz, weil wir dadurch in der Lage sind, unser Leben an die Herausforderungen des Alltags anzupassen, sie schnell und in Kontakt mit dein eigenen Fähigkeiten bewältigen und dabei gleichzeitig auf die eigene Gesundheit zu achten.

Was ist Resilienz?

Die Grundlage, weshalb wir uns generell mit Resilienz auseinandersetzen ist: Wie schaffen es manche Menschen trotz widriger Umstände, Krisen und Stress gesund und beinahe sogar gelassen zu bleiben? Diese Frage trieb insbesondere die Resilienzforschung an.

Der Begriff „Resilienz“ – abgeleitet von „resilire“ = „zurückprallen“ – stammt ursprünglich aus der Physik, genauer gesagt der Werkstoffkunde. Es beschreibt die Beschaffenheit von bestimmten Elementen, die auch nach extremen Außeneinwirkungen in ihre Ausgangsform zurückspringen. Dieses Konzept wurde dann ab den 1970er Jahren als eine psychologische Eigenschaft auf den Menschen übertragen.

Schauen wir uns in einem kurzen Überblick der größten Meilensteine an, wie sich die Resilienzforschung entwickelte:

  • 1974: Beobachtung des „Allgemeinen Adaptationssyndroms“ von Hans Selye – „Stress: Bewältigung und Lebensgewinn“.
  • 1974: Untersuchung zur unterschiedlichen Entwicklung von Kindern in der Wirtschaftskrise der 70er Jahre von Glen Elder – „Children Of The Great Depression“.
  • 1977: Einführung des Begriffs Resilienz aus psychologischer Sicht durch Jacob (Jack) Block – „The developmental continuity of EGO-control and EGO-resiliency: some accomplishements“.
  • 1977: Emmy Werners Veröffentlichung der Langzeitstudie auf der hawaiianischen Insel Kauai zur Entwicklung von Menschen mit unterschiedlichen biologischen und psychosozialen Risikofaktoren – „The Children of Kauai“.
  • 1979: Einführung des Begriffs der Salutogenese durch Aaron Antonovsky – „Health, stress, and coping“.
  • 1989: Matthias Burisch veröffentlicht das wissenschaftliche Standardwerk zum Burnout-Syndrom – „Das Burnout-Syndrom“.
  • 2003: Die Identifikation von Resilienzfaktoren durch Reivich und Shatté – „The Resilience Factor“.
  • 2012: Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veröffentlicht eine Metaanalyse zu den gesundheitlichen Schutzfaktoren – „Resilienz und psychologische Schutzfaktoren“ (Bengel, J., Lyssenko, L.)
  • 2017 fortlaufend: Das Mainzer Resilienz-Projekt (MARP) unter der Leitung von Prof. Kalisch untersucht die Entwicklung der psychischen Gesundheit auch auf neurologischer Basis.

Die vier Wellen der Resilienzforschung

Diese Entwicklung der Resilienzforschung in den letzten 50 Jahre lässt sich in vier Wellen einteilen.

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Welle Nr. 1

Zu Beginn der Forschung stand die Suche nach Prädiktoren für Resilienz im Vordergrund, um eine Resilienz Definition zu schaffen. Die Grundstein dafür schuf Emmy Werner mit ihrer Kauai-Studie. Es ging in dieser Phase der Resilienzforschung darum, gutes Funktionieren im Zusammenhang mit Risiken bzw. Widrigkeiten zu messen, zu beschreiben und anschließend zu definieren.

Die Leitfragen dieser Welle waren:

  • Was ist Resilienz?
  • Wie kann man sie messen?
  • Was bewirkt etwas?

Welle Nr. 2

Die daraus entstandenen Ergebnisse lieferten für die kommenden Forscher die Basis sich mehr auf die Prozesse der Resilienz zu konzentrieren und sich eher die Frage nach dem Wie zu stellen. Einen besonderen Beitrag zur Forschung leistete in dieser Welle Aaron Antonovsky mit seinem Konzept der Salutogenese.

Die Leitfragen dieser Welle waren:

  • Wie kommt es zu Resilienz?
  • Welche Prozesse machen resilient?
  • Wie funktionieren protektive, protegierende oder präventive Kräfte?
  • Wie wird die positive Entwicklung im Risikokontext gefördert?

Welle Nr. 3

In dieser Welle wurden die bisherigen Resilienz Definitionen auf den Prüfstand gestellt. Gleichzeitig konzentrierte sich die Forschung nun auch auf resilienzfördernde Interventionen. Ein Beispiel hierfür ist das Zürcher Ressourcenmodell von Maja Storch und Frank Krause.

Die Leitfragen dieser Welle waren:

  • Treffen die Theorien über die Prozesse, die zu Resilienz führen, auch zu?
  • Kann man Resilienz fördern?

Welle Nr. 4

Die letzte große Welle der Resilienzforschung wird letztendlich von technologischen und wissenschaftlichen Fortschritten in Genetik, Statistik, Neurowissenschaft und Neuroimaging angestoßen. Resilienz wird in dieser Phase zu einer multidisziplinären Wissenschaft mit dynamischen und systemorientierten Ansätzen. Es geht nun darum, sich auf die Wechselbeziehung zwischen Anlagen und Erfahrungen und Menschen und Kontexten einzulassen. Dabei werden verschiedene Analyseebenen miteinander verbunden.

Die Leitfragen dieser Welle waren:

  • Wie wirken sich genetische Unterschiede auf die Resilienz aus?
  • Gibt es so etwas wie eine individuelle Sensibilität für traumatische Ereignisse?
  • Wie kann man die Entwicklung des Gehirns vor zu viel Stress und einem hohen Aufkommen an Stresshormonen schützen?
  • Kann man wichtige menschliche Anpassungssysteme so beeinflussen, dass die Resilienz gestärkt wird?
  • Was passiert gesellschaftlich und im Gemeinwesen zur Förderung der Resilienz?

Obwohl zu Beginn der Resilienzforschung noch davon ausgegangen wurde, Resilienz sei das Gegenstück zur Vulnerabilität, also eine Art der Unverletzbarkeit, so zeichnet die heutige Forschung ein anderes Bild: Es ist das Wechselspiel zwischen den sogenannten Schutzfaktoren und Risikofaktoren, das maßgeblich über die psychischen Gesundheit entscheidet.

Das Rahmenmodell der Resilienz

Das Rahmenmodell der Resilienz ist ein Modell zur Veranschaulichung der Entstehung von Resilienz. Es beschreibt gewissermaßen den Prozess der Anpassung mit den beeinflussenden Faktoren und Wirkzusammenhängen. Ursprünglich wurde das Modell von Kumpfer (1999) entwickelt, wobei oft die ergänzte Form von Wustmann (2004) zitiert wird.

Hier sehen Sie das Modell:

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Das Entwicklungsergebnis, also eine funktionale Anpassung oder eine dysfunktionale Anpassung wird von drei Faktoren bestimmt: Dem Stressor, den Umweltfaktoren, und den persönlichen Ressourcen.

Der Stressor ist eine Irritation – sprich, eine Störung im normalen Gleichgewicht. Als Stressor können physikalische Reize (Licht, Luft, Lärm etc.), psychische Reize (Überforderung, Zeitdruck, Versagensängste etc.) und soziale Reize (Konflikte, Störungen im Zusammenleben, Verlust etc.) gelten. Wichtig dabei ist, dass der Stressor kognitiv als Bedrohung oder Herausforderung wahrgenommen wird. Dieser Stressor löst den Anpassungsprozess der Resilienz aus.

Die Schutz- und Risikofaktoren, sowohl die Umwelt als auch die persönlichen Merkmale betreffend, finden Sie unten ausführlich beschreiben.

Zwischen Umwelt und Person findet ein transaktionaler Prozess statt. Dieser Prozess spielt eine wichtige Rolle, denn er nimmt Einfluss auf die selektive Wahrnehmung des Stressors. In ihm findet beispielsweise die Ursachenzuschreibung statt, oder der Einsatz einer effektiven Coping-Strategie, in der die kontextuellen wie individuellen Ressourcen miteinbezogen werden.

Anschließend daran findet ein weiterer Transaktionsprozess statt, der in dem Rahmenmodell als Resilienzprozess beschreiben wird. Dieser Anpassungsprozess kann sowohl funktionale und effektive Anpassungsmechanismen enthalten als auch dysfunktionale. Dieser Resilienzprozess beschreibt die Art und Weise, wie die Person mit der Stresssituation umgeht und welche Schutz- und Risikofaktoren bestehen. Wie genau sich die Ausprägungen des Entwicklungsergebnisses zeigen, ist allerdings äußert individuell, sodass es hier keine Pauschalaussage geben kann.

Einen großen Kritikpunkt hat dieses Modell, obwohl es eine wertvolle Veranschaulichung der Resilienz beeinflussenden Faktoren gibt. Denn das Modell soll dazu dienen, den Handlungs- und Orientierungsprozess in der Bewältigung von widrigen Lebensumständen zu verdeutlichen. Jedoch wird dafür keine umfassende Erklärung geliefert, sondern lediglich als Resilienzprozess beschrieben. Zusätzlich werden die individuellen Risikofaktoren als Einflussgröße auf den Resilienzprozess vernachlässigt.

Das Resilienzmodell nach Sebastian Mauritz

Das interaktionale Schutzfaktoren und Riskofaktoren-Modell von Sebastian Mauritz ergänzt das Rahmenmodell (basierend auf Petermann und DiBella). Hier wird deutlich, dass Resilienz kein feststehender Verlauf ist. Es ist ein stetig dynamischer Prozess, bei dem sich die Gesamtbelastbarkeit des Systems, sei es nun als Individuum, als Team oder als Organisation, aus der Bilanz von Schutzfaktoren und Risikofaktoren ergibt.

Im Unterschied zum Rahmenmodell zeigt dieses Resilienz-Modell auf, dass Vulnerabilität nicht nur durch Umweltfaktoren hergestellt wird, sondern auch durch individuelle Risikofaktoren, wie beispielsweise dysfunktionale Antreiber oder emotionale Dissonanz.

Resilienz ist die Balance zwischen Stressoren und Protektoren, wobei für eine hohe psychische Gesundheit und Wohlbefinden die Schutzfaktoren die Risikofaktoren überwiegen sollten.

Anschließend finden Sie jene Risiko- und Schutzfaktoren, die Auswirkungen auf Ihre Resilienz bzw. Vulnerabilität haben.

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Risiko- und Schutzfaktoren

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Die bestehenden Resilienzmodelle und Resilienz Definitionen beziehen sich darauf, dass die Schutzfaktoren die Risikofaktoren überwiegen, um so Gesundheit herzustellen. Die Schutzfaktoren sind Mittel, Fähigkeiten und Eigenschaften, anders formuliert „Ressourcen“, die das mentale Immunsystem stärken und die Widerstandskraft gegen Stress erhöhen. Dem gegenüber stehen die Risikofaktoren, die das Entstehen von psychischen Erkrankungen fördern und einen resilienten Umgang mit Stress verhindern.

Sowohl die Risiko- wie auch die Schutzfaktoren lassen sich in individuell und kontextabhängig unterteilen. Dabei ist es nicht wichtig alle Schutzfaktoren, bzw. gar keine Risikofaktoren in seinem Leben zu haben. Es zählt vielmehr das Verhältnis zwischen den beiden Bereichen, um Krankheit oder Gesundheit zu fördern.

Risikofaktoren

Risikofaktoren, bzw. Stressoren sind vielfältig und individuell. Deswegen gibt es auch nicht den einen Risikofaktor, sondern immer ein individuelles Bild, was auf ein System, bzw. auf ein Individuum wirkt.

Die Risikofaktoren sind hier nach dem iga Report 31 aufgeführt, nach individuellen und kontextuellen Aspekten unterschieden und durch erfahrungsbasierte Elemente ergänzt.

Individuelle Risikofaktoren Kontextuelle Risikofaktoren
Erwartungshaltung Hohe Arbeitsintensität
Nicht „Nein“ sagen Geringer Handlungsspielraum
Perfektionismus „Effort-Reward-Imbalance“
Fehlende Regeneration Überstunden, Schichtarbeit
Angst vor Fehlern Aggressives Verhalten am Arbeitsplatz
Geringe Durchsetzungskraft Arbeitsplatzunsicherheit
Fehlende Delegation Häufige Störungen
Dysfunktionale Antreiber Geringe soziale Unterstützung
Loyalität Unklare Vorgaben
Selbstvorwurf Mangelnde Wertschätzung
Fremdvorwurf Konkurrenzkampf
Inneres Schrumpfen Schlechte Kommunikation
Problemtrance Ineffiziente Arbeitsabläufe
Emotionale Dissonanz Druck durch Vorgesetzte
Zu viel Verantwortung Unklare Ziele, Sinn-los
Dysfunktionaler Umgang mit Emotionen Feedbackkultur
Keine Hilfe annehmen Umgebungsfaktoren: Licht, Lärm, Luft
Rollenkonflikte Arbeitsplatz-Ergonomie

Schutzfaktoren

Rund um die Schutzfaktoren, bzw. Protektoren gibt es eine umfangreiche Forschung und diverse Meta-Analysen. Auch hier wird schnell deutlich, dass es nicht pauschal DEN Schutzfaktor gibt. Die systemische Interaktion ist kontextabhängig und individuell zu betrachten. Die hier genannten Schutzfaktoren basieren auf den Ergebnissen einer Meta-Analyse der BZgA mit Ergänzungen aus verschiedensten weiteren Bereichen.

Individuelle Schutzfaktoren Kontextuelle Schutzfaktoren
Positive Emotionen Team-Resilienz Faktoren:
Optimismus Zugehörigkeit
Hoffnung Sicherheit in der Beziehung
Selbstwirksamkeitserwartung Orientierung
Selbstwertgefühl Transparenz
Kontrollüberzeugungen Sich einbezogen fühlen
Kohärenzgefühl Rollen- und Aufgabenklarheit
Hardiness Wertschätzung
Religiosität und Spiritualität Gesehen- und Gehörtwerden
Coping Verbundenheit
Soziale Unterstützung Handlungsmöglichkeiten
Psychologische Sicherheit Selbstwirksamkeit
Entspannung Diversität
(kognitive) Empathie  
Akzeptanz Organisationale Resilienz:
Lösungs- und Zielorientierung Geteilte Vision
Selbstwahrnehmung Umfeld verstehen
Selbstreflexion Ermutigende Führungskraft
Anpassungsfähigkeit Geteiltes Wissen
  Verfügbare Ressourcen
  Koordinierte Bereiche
  Veränderungen Antizipieren
  Anpassungsfähigkeit
  Kompensation
  Heterogenität und Dezentralität
  Redundanz
  Wechsel-Belastung/ Entlastung

Inhalte nach: Mauritz 2016, Bohne 2012, Wiebel 2009, Drath 2018, BZgA 2013, Schmidt 2016, ISO Norm 2017

Mögliche Prädiktoren von Resilienz

Neben den identifizierten Schutz- und Risikofaktoren für psychische Gesundheit, beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, ob es Prädiktoren für Resilienz gibt. Also Faktoren, die verlässlich darauf hinweisen, wie resilient ein Mensch ist. Es handelt sich um Faktoren, die ohne aktives Eingreifen und Fördern der Resilienz für ein starkes mentales Immunsystem sorgen.

Die Forschung hat hierbei allerdings noch keine eindeutigen Prädiktoren der Resilienz festgestellt. Dem Problem der Vorhersage von Resilienz haben sich auch Prof. Dr. Birgit Kleim und Prof. Dr. Raffael Kalisch gewidmet. Ihre Meta-Analyse ergab als grundlegendes Ergebnis, dass es keine grundlegenden Ergebnisse gibt, sondern vielmehr Übereinstimmungen innerhalb der verschiedenen Studien. Diese Übereinstimmungen lassen sich in psychosoziale und neurobiologische Prädiktoren unterscheiden.

Psychosoziale Prädiktoren

Aus den Ergebnissen von über 54 Langzeitstudien ergaben sich folgende psychosoziale Faktoren, die auf eine starke Resilienz hinweisen:

  • Soziale Unterstützung
  • Optimismus
  • Niedrige Ausprägung von Neurotizismus
  • Bildung, bzw. Intelligenz

Neurobiologische Prädiktoren

In den einbezogenen Studien zeigt sich eine Überschneidung bei den Hirnarealen, die für eine ausgeprägte Resilienz beteiligt sind. Menschen mit einem hohen Volumen an grauer Substanz in jenen Hirnarealen, die für Stress- und Emotionsregulation zuständig sind, zeigen eine höhere Resilienz. Diese Hirnareale sind:

  • Präfrontaler Cortex (PFC), insbesondere ventromedialer und dorsolateraler PFC
  • Anteriorer cingulärer Cortex (ACC), insbesondere subgengular
  • Hippokampus (teilweise)

An dieser Stelle müssen Sie allerdings bedenken: Resilienz ist nicht nur ein stetiger Prozess, sondern eine erlernbare und durch Training verbesserbare Fähigkeit. Sie können sich beispielsweise Bildung aneignen und Optimismus trainieren. Und durch dieses Training schaffen Sie Veränderungen im Gehirn, die Emotionsregulation erleichtern.

Resilienz und posttraumatisches Wachstum

Eine weitere hilfreiche Definition von Resilienz bietet Dr. Judith Mangelsdorf, indem sie die Abgrenzung von Resilienz zu Erholung, posttraumatischer Belastungsstörung und posttraumatischem Wachstum hervorhebt. Dies sind die vier Reaktionsmuster auf ein traumatisches Ereignis.

Erholung ist gekennzeichnet durch eine erhebliche Auswirkung auf die psychische Funktionalität als unmittelbare Reaktion auf ein traumatisches Ereignis – zum Beispiel den plötzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Allerdings wird die Funktionalität über einen bestimmten Zeitraum wieder hergestellt und befindet sich schlussendlich wieder auf dem Ausgangsniveau.

Die gleiche Einbuße an psychischer Funktionalität findet bei der posttraumatischen Belastungsstörung statt. Diese kann unmittelbar auf das Ereignis folgen oder zeitversetzt eintreten. Allerdings hier mit dem Unterschied, dass es dem Individuum nicht gelingt über die Zeit sich zu erholen. Stattdessen bleibt die psychische Funktionalität häufig massiv und langanhaltend beeinträchtigt. Oftmals bedarf es professioneller Hilfe, um wieder auf das Ausgangsniveau an psychischer Funktionalität zu kommen.

Auch beim posttraumatischen Wachstum erfährt das Individuum zunächst eine erhebliche Beeinträchtigung der psychischen Funktionalität. Allerdings zeigt sich hierbei eine kürzere Erholungszeit im Vergleich zur ‚normalen‘ Erholung und die psychische Funktionalität steigt sogar über das Ausgangsniveau hinaus. Aus diesem Grund sprechen wir von Wachstum, denn das Lernen aus der Krise führt hier zu einem verbesserten Zustand nach dem traumatischen Ereignis. Posttraumatische Belastungsstörung und Wachstum schließen sich dabei übrigens nicht gegenseitig aus.

Resilienz und posttraumatisches Wachstum werden häufig miteinander gleichgesetzt. Doch nach Mangelsdorf zeichnet sich Resilienz nicht durch eine Verbesserung der psychischen Funktionalität aus. Stattdessen zeigt sich der Unterschied hier in der direkten Reaktion auf ein traumatisches Ereignis. Eine resiliente Reaktion zeichnet sich durch eine geringere Einbuße an psychischer Funktionalität und eine schnellere Erholung in den „Normalzustand“ aus.

Resilienzforschung ist nicht abgeschlossen

So wie es auch keine eindeutige Definition gibt, ist auch die Resilienzforschung nie wirklich abgeschlossen. Das Resilienzkonzept wird stetig erweitert.

Prosilienz® – Resilienz für die Zukunft (nach Sebastian Mauritz)

Eine Gemeinsamkeit der Resilienz Definitionen ist, dass Resilienz das Lernen aus Krisen beinhaltet. Das bedeutet, Resilienz ist in gewisser weise reaktiv und braucht zunächst reale Konfrontation mit Stress, Problemen und Krisen.

Prosilienz® dagegen, als Form der proaktiven Resilienz, ist das Lernen aus zukünftigen Krisen. Jene, die noch nicht real passiert sind. Mal angenommen, Sie befinden sich schon auf einem relativ hohem Stressniveau und dann kommt eine unerwartete Problemsituation. Aus einem schlechten Zustand heraus, sprich gestresst, fällt es Ihnen ungeübt sicher nicht so leicht, auf Ihre Kompetenzen zuzugreifen, da Sie erst Resilienz aufbauen müssen. Wenn Sie eine Krise nun aus einem guten Zustand heraus üben, lernen Sie die Stresssituation kennen, haben dabei aber gleichzeitig Zugriff auf Ihre Ressourcen.

Im Buch „Immun gegen Probleme, Stress und Krisen“ lernen Sie mit dem Krisenlabor, Ihre Prosilienz® zu trainieren, um schon vor der wirklichen Krise Resilienz aufzubauen, zu stärken und im Ernstfall sich auf sie verlassen zu können.

Resilienz in den verschiedenen Bereichen

Wie die Tabelle zeigt, finden sich Schutzfaktoren nicht allein auf individueller Ebene, sondern auch in den Bereichen als Team oder in ganzen Organisationen. Resilienz als Meta-Kompetenz umfasst ganze Systeme, in denen jeweils besondere Schutzfaktoren zur Gesundheit und Effektivität beim Arbeiten beitragen.

Individuelle Resilienz

Resilienz in der werkstofflichen Resilienz Definition der Physik bezeichnet hochelastische Materialien, die nach Verformungen ihre ursprüngliche Form wieder annehmen. Übertragen auf Menschen braucht es die Würdigung der Unterschiede Mensch und Material und einen nicht-mechanistischen Ansatz. Denn mit einer starken Resilienz können Sie mehr, als lediglich nach Krisen in die Ursprungsform zu gelangen.

Wenn Sie resilienter sind, dann…

  • reagieren Sie flexibler auf herausfordernde Situationen.
  • passen Sie sich schneller an Veränderungen an.
  • merken Sie Stress schneller und reagieren auf diesen ressourcenvoller.
  • haben Sie ein höheres Maß an Selbststeuerungsfähigkeit.
  • denken Sie mehr in Wechselwirkungen statt in linear-kausalen Zusammenhängen.
  • sind Sie schneller wieder zentriert, wenn Sie mal aus Ihrer Mitte gekommen sind.
  • durchleben Sie die kleinen und großen Krisen des Lebens mit mehr Akzeptanz und lernen aus ihnen.

Vier Arten individueller Resilienz  – ein Modell der Resilienz Akademie 

Je mehr wir uns mit dem Thema Resilienz auseinandersetzten, desto stärker wurde der Gedanke, dass es gar nicht möglich ist, die eine Resilienz zu bestimmen. Das wird auch in der Resilienzforschung deutlich. Es gibt bisher keine Definition, auf die sich die Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen (Psychologie, Neurobiologie, Soziologie, etc.) einstimmig einigen konnten. Gleichzeitig zeigte sich, dass die meisten Definitionsversuche sich lediglich auf die psychischen Auswirkungen beschränken, obwohl die Stressforschung zeigt, wie eng Körper, Geist und Seele miteinander verbunden sind.

Mit anderen Worten, es reichte uns nicht, uns lediglich auf den mentalen Aspekt der Resilienz zu beschränken, um Menschen und ihre Probleme zu verstehen und Stress in Systemen nachhaltig lösen zu können. Aus diesem Grund entwickelten wir ein fraktales Modell der Resilienz, dass sich im Kern aus den vier Arten der individuellen Resilienz zusammensetzt. Diese sind:

  • Körperliche Resilienz
  • Mentale Resilienz
  • Emotionale Resilienz
  • Seelische Resilienz

Das Ziel einer solchen Trennung der Arten der Resilienz ist es, der Komplexität des Themas auf der einen Seite gerecht zu werden und auf der anderen Seite gleichzeitig die Verbindung und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Wirkmechanismen im menschlichen Erleben zu verdeutlichen. Das Modell soll Trennung und Verbindung vereinen, um einen ganzheitlichen Blick auf die Resilienz zu ermöglichen.

Dabei ist uns wichtig, dass das Modell zur praktischen Anwendung im Alltag genutzt werden kann. Wir verfolgen damit den Ansatz der angewandten Resilienz. Das Modell soll sowohl professionell Unterstützenden – wie Therapeuten und Therapeutinnen, Coaches, Trainer:innen und Berater:innen – als auch Privatpersonen, Teamleitenden und Führungskräften einen Anhaltspunkt geben, Resilienz aktiv im Alltag zu stärken, Probleme strukturell schneller zu erfassen und effektiver zu lösen.

Mentale Resilienz (nach Sebastian Mauritz) 

Wir brauchen mentale Resilienz, um Probleme zu lösen, Stress zu reduzieren und in einer komplexen, Unsicherheit hervorrufenden und schnelllebigen Welt nicht nur funktionieren zu können, sondern uns im ‚Chaos‘ des Alltags auch zu entfalten.

Der Kern der Resilienzstärkung auf mentaler Ebene liegt darin, die kognitive Flexibilität zu erweitern. Das bedeutet, wir schaffen mittels Übungen und Techniken eine Erweiterung der Grenzen unserer Welt. Es geht letztendlich darum, die eigenen Modelle der Welt besser zu kennen und leichter anpassen zu können, um flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren und Stress im Umgang mit Problemen zu reduzieren. Mit anderen Worten, es geht um eine Erhöhung der Anpassungsfähigkeit.

Seelische Resilienz für mehr Vertrauen (nach Christina Comnick)

Wir verstehen Gesundheit als Regulationsfähigkeit auf ganzheitlicher Ebene und beschäftigen uns deshalb intensiv mit der Frage, welche Resilienzfaktoren es sind, die zur körperlichen, mentalen und seelischen Gesundheit beitragen und den Umgang mit Problemen, Stress und Krisen verbessern. Dies bedarf einer genaueren Betrachtung der Ebenen, weshalb wir den Schwerpunkt der Seelischen Resilienz (kurz „Seelienz“) konzipiert haben.

Die „Seelienz“ beschreibt die Fähigkeit, in Krisen loszulassen und zu vertrauen. Vertrauen in die Ursprungsressourcen und Sinnquellen, die Menschen auffangen, schützen und helfen, Krisen zu bewältigen und besser mit Ungewissheiten in der Zukunft umzugehen. Angesichts zunehmender Sinnkrisen, inneren Zerrissenheiten und Zukunftsängsten, ist es umso wichtiger, den Blick ins Innere zu richten und die „Verbindung wiederherzustellen“. Mit wem oder was wir uns verbunden fühlen – zeigt sich in der persönlichen seelischen Resilienz.  

Im Konzept der „Seelienz“ werden seelische Schutzfaktoren als Ergänzung zur körperlichen, mentalen und emotionalen Stressregulation verstanden und der Begriff der Seele (hier als anthropologischen Begriff einzuordnen) einmal näher erforscht. Der Fokus liegt auf Wahrnehmungstraining und Reflexionsarbeit zu den Schutzfaktoren Intuition, Spiritualität, Vision und Sinn. Sinn als multidimensionales Konstrukt erhält einen zentralen Raum, da Sinnerleben nachhaltig die Krisenfestigkeit eines Systems (Individuum, Team, Organisation) beeinflusst und wichtige Dimensionen, wie Selbsttrranszendenz, Zugehörigkeit und Selbstverwirklichung mit einschließt. 

Im Seminar lernen Sie die „Seelienz“ näher kennen, um Ihre seelische Gesundheit und den Umgang mit Ungewissheiten zu stärken. 

Emotionale Resilienz für emotionales Gleichgewicht (nach Ruben Langwara)

Ein Kernelement von Resilienz ist Emotionsregulation. Als emotionale Wesen beeinflussen unsere Emotionen jeden Aspekt unseres Lebens. Sie bestimmen unser Wohlbefinden, beeinflussen unsere Beziehungen und prägen unsere Wahrnehmung der Welt. Ein effektives Emotionsmanagement ist daher ein zentraler Bestandteil eines ganzheitlichen Resilienzansatzes.

Emotionale Resilienz ist der Prozess des emotionalen Gleichgewichts. Es ermöglicht Individuen, ihre täglichen Emotionen so zu regulieren, dass sie konstruktiv wirken. Sie nutzen Ihre Emotionen so, dass sie ihnen helfen und nicht schaden. In der emotionalen Resilienz verbinden wir aktuelle Forschungsergebnisse aus der Emotionsforschung und den Neurowissenschaften mit Ansätzen der Positiven Psychologie. Im Zentrum eines Trainings der emotionalen Resilienz steht die Entwicklung eines tiefen Emotionswissens und einer ausgeprägten emotionalen Flexibilität. Hier unterschieden wir zwischen intra-emotionaler und inter-emotionaler Flexibilität.

Intra-emotionale Flexibilität bezieht sich auf die Fähigkeit, die Intensität einer Emotion zu regulieren. Es ist, als ob man einen Schieberegler für Emotionen hätte. Dies ist nicht nur für die Kommunikation nützlich, sondern auch für die eigene Motivation. Das bewusste Steigern von Freude kann beispielsweise die Motivation bei der Aufgabenerledigung erhöhen. Bei der inter-emotionalen Flexibilität geht es um den bewussten Wechsel zwischen verschiedenen Emotionen. Wenn ein Kunde beispielsweise Verachtung in Ihnen auslöst, können Sie durch inter-emotionale Flexibilität zu einem Gefühl der Wertschätzung wechseln, was die Qualität des Gesprächs und somit die Erreichung Ihrer Gesprächsziele optimiert.

Durch die Anwendung emotionaler Flexibilität können wir nicht nur emotionalen Stress reduzieren, sondern auch unsere Beziehungen verbessern und effektiver kommunizieren. Es ermöglicht uns, in jeder Situation angemessen zu reagieren und dabei authentisch zu bleiben.

Körperliche Resilienz und Stressmanagement (nach Gerhard Moser) 

Mehr denn je geht es heute im Bereich der Leistungsfähigkeit darum, die äußeren Risikofaktoren zu minimieren und eigene Schutzfaktoren aufzubauen.
Gerhard Moser beschreibt Resilienz als Fähigkeit, herausfordernde Situationen zu meistern, ohne Schaden am Körper zu nehmen und diese Resilienz lässt sich lernen. Die körperliche Resilienz ist der Bereich, auf den sich Gerhard Moser in seiner Arbeit fokussiert. Denn wer leistungsfähig sein möchte, braucht Bewegung, Achtsamkeit, Schlaf und eine gute Ernährung. Denn genau diese Faktoren führen langfristig zu mehr Lebenskraft, Balance und Leistungsfähigkeit.

Team-Resilienz

Nicht nur einzelne Individuen können resilient sein, auch ganze Teams verfügen über diese innere Widerstandskraft gegen Stress und die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Dabei besteht Team-Resilienz aus mehr als aus der Summe seiner Teile. Wenn ein Teammitglied extrem widerstandsfähig gegen Stress ist, ein anderes hingegen gar nicht, profitiert das Team nicht von der Resilienz eines Einzelnen.

Resilienz Akademie | ResilienzEin zentrales Element der Team-Resilienz ist die psychologische Sicherheit. Das bedeutet, das Team befindet sich in einer Atmosphäre, in der Feedback und Ideen frei geäußert werden können ohne negative Konsequenzen nach sich zu ziehen. Für gesunde und erfolgreiche Teams ist nicht entscheidend, wie leistungsstark Einzelne sind, sondern, dass jedes Teammitglied sich gehört und gesehen fühlt.

Hierfür sind die Kernelemente der kognitiven Empathie und einer guten Kommunikation bedeutend. Die vier Haltungen der Sieben Säulen der Resilienz spielen dabei eine tragende Rolle: Bindung, Lösungsorientierung, Akzeptanz und gesunder Optimismus. Teams, die diese vier Haltungen leben, können flexibel auf Unvorhergesehenes eingehen und Konflikte im Team durch die Sicherheit vor Folgekosten adressieren, ohne zu eskalieren.

Die Wertschätzung von Unterschieden ist ebenfalls eine grundlegende Fähigkeit resilienter Teams. Wie Virginia Satir sagte: „Wir finden zusammen auf Basis unserer Gemeinsamkeiten und wir wachsen auf Basis unserer Unterschiede“. Das heißt, resiliente Teams bestehen aus diversen Mitgliedern, die auf eine achtsame und wertschätzende Weise kommunizieren.

Organisationale Resilienz

Tatsächlich lässt sich die Resilienz Definition noch weiter ausweiten, nämlich auf ganze Systeme. Die organisationale Resilienz befasst sich mit der Widerstandskraft ganzer Unternehmen gegen Stress und Widrigkeiten. Hierbei geht es um die Interaktion von Individuen und Teams innerhalb einer festgelegten Struktur unter bestimmten Rahmenbedingungen. Das heißt, für eine resiliente Organisation sind die Faktoren der Unternehmenskultur, der Führung und der Werteorientierung wichtig.

Die Organisation legt die Basis für die Resilienz der Einzelnen. Somit ist eine effektive und ermutigende Führungskraft mit einer starken Vorbildfunktion gelebter Resilienz ebenso vorteilhaft wie die Wissenstransparenz und das Antizipieren von Veränderungen, um Gesundheit und Erfolg im Unternehmen zu fördern.

Gesellschaftliche Resilienz

Mit Blick auf politische Herausforderungen und Fragen zur Belastbarkeit der Bevölkerung hinsichtlich aktueller und zukünftiger Krisen, zieht der Begriff der „gesellschaftlichen Resilienz“ weiter in die Diskussionen und Forschungsbereiche ein (siehe u.a.: Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), „Resilienz & Gesellschaft“).  

„Die gesellschaftliche bzw. kollektive Resilienz ist hingegen ein lückenhaftes, junges und immer noch wenig erforschtes Konzept. Die Fähigkeit eines Sozialsystems, Schocks und Stressfaktoren zu absorbieren und dabei gleichzeitig seine wesentlichen Strukturen und Funktionen beizubehalten, kommt einer möglichen Definition am nächsten.“ (Dr. Donya Gilan 2023: Interview, Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)

Am Fraunhofer ISI beschäftigt sich Dr. Florian Roth im „Competence Center Politik und Gesellschaft“ mit der Frage, wie gesellschaftliche Transformationsprozesse gemeistert werden können. Nach F. Roth können wir (…) Resilienz-Konzepte auch nutzen, um ganze Systeme und deren Verhalten gegenüber Schocks und Störungen zu analysieren. (…) Je schneller das betroffene System seine normale Funktionsweise zurückerlangt, desto resilienter ist es. In der Resilienz-Forschung sprechen wir von der Fähigkeit zum bounce back.“ Noch spannender sei nach Dr. Florian Roth der erweiterte Resilienzbegriff des „bounce forward“. Dieser ist angelehnt an die Forschungen des kanadischen Ökologen C.S. Holling. Hierbei gehe es um die Fähigkeit,“langfristig zu überleben und zu prosperieren“ und nicht darum, in den alten Zustand zurückzukehren.

„Ziel ist entsprechend nicht notwendigerweise die Rückkehr in den Systemzustand vor einem Schockereignis, sondern eine kontinuierliche Anpassung unter sich verändernden Umweltbedingungen. Durch diese Anpassung an neue Bedingungen wird der bounce forward möglich, bei dem das System nach einer Krise leistungsfähiger und langlebiger ist als davor.“ (Dr. Florian Roth: Bouncing forward, Fraunhofer ISI 2020). 

Bestandteile der Resilienz

Ein Grund, warum es keine eindeutige Resilienz Definition gibt, sind die vielen Bestandteile und Schnittstellen, die Resilienz mit den verschiedensten Bereichen des Lebens hat. Die wohl bekannteste Verbindung zu Resilienz hat das Thema Burn-out. Denn Resilienz wird als Art der Burn-out Prävention angesehen. Das ist prinzipiell nicht falsch, denn zum Burn-out kommt es, wenn dauerhafter Stress nicht reguliert werden kann und der Körper nicht in die Regeneration kommt. Das bedeutet Stress und Belastung sind ebenfalls wichtige Elemente der Resilienz Definition.

Die psychologischen und biologischen Stressreaktionen sind wichtig für ein Verständnis, wie Resilienz wirkt. Ein weiteres großes Thema im Zusammenhang mit Resilienz ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erfahren und wird in der Fülle der Ratgeberliteratur beinahe schon zum Allheilmittel für ein zufriedenes und erfülltes Leben erklärt. Keine Frage, dass Achtsamkeit elementar ist, um im Hier und Jetzt zu leben und Herausforderungen kraftvoll zu begegnen. Resilienz vereint das Prinzip der Achtsamkeit dabei mit ebenso wichtigen, weiterführenden Aspekten. Es geht um Wahrnehmung, Körpergefühl und innere Haltungen. Glaubenssätze, innere Antreiber und Akzeptanz von Restriktionen brauchen nicht nur eine hohe Achtsamkeit, sondern ebenso ein Verständnis von Resilienz und Gesundheit in Allgemeinen.

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Wichtige Bestandteile für eine starke Resilienz sind zum Beispiel:

  • Akzeptanz gegenüber nicht Veränderbarem praktizieren
  • Bedürfnisse kennen, artikulieren und erfüllen
  • Zwickmühlenkommunikation in ambi- und multivalenten Situationen
  • Verantwortung klären und kommunizieren
  • Fokussierung und Defokussierung wahrnehmen und beeinflussen können
  • Somatische Marker kennen und reflektieren können
  • Atmung bewusst zur Emotionsregulation nutzen
  • Pausen nehmen, planen und einhalten
  • Veränderungsprozesse erkennen, die Dynamik verstehen und phasenkonform re/-agieren
  • Körperhaltung und Embodiment zur Selbstwahrnehmung einsetzen und gezielt nutzen
  • Glaubenssätze erkennen, bewusst machen und verändern können
  • Dankbarkeit praktizieren
  • Authentischen Stolz als Emotion erleben und bewusst machen
  • Sicherheit und Entspannung als Blankoressourcen spüren und z.B in der Meditation kultivieren
  • Ehrfurcht vor den kleinen und großen Wundern der Welt empfinden und kultivieren
  • Kognitive Empathie mit Empathie-Training lernen und so das mentale Schutzschild gegen Stress stärken

Diese und viele weitere Elemente finden Sie unter: Resilienz ABC

Grob gesagt lassen sich die wichtigsten Bestandteile der Resilienz in drei Bereiche aufteilen:

  1. Umgang mit eigenen Ressourcen, Fähigkeiten, Wissen um eigene Stärken und Werte, Fähigkeit zur Selbstmotivation und ein starker Selbstwert.
  2. Umgang mit anderen Menschen, Kommunikation, Konflikte, Beziehungsregulation und alle Bereiche der menschlichen Interaktion, eingeschlossen die resiliente Führung.
  3. Umgang mit Kontexten, Ereignissen und Dingen – im Sinne eines systemischen in Beziehung Gehens.

Wie lässt sich Resilienz stärken?

Es gibt Menschen, die scheinbar gelassener mit Stress, Problemen und Krisen umgehen als andere. Das bedeutet jedoch nicht, dass Resilienz eine angeborene Fähigkeit ist, die uns in die Wiege gelegt wird oder nicht. Denn Resilienz lässt sich ein Leben lang trainieren und weiter ausbauen.

Dabei helfen auch schon kleine Veränderungen im Alltag. Zum Beispiel können Sie mit einer Minute bewusster Atmung für einen besseren Kontakt zu sich selbst sorgen und Ihre Selbstwahrnehmung steigern. Oder Sie nutzen die Macht Ihrer Gedanken auf Ihren inneren und äußeren Zustand durch Neubewertungen oder eine optimistische Haltung. Wie genau Sie diese und viele weitere kleine Impulse für eine stärkere Resilienz in Ihrem Alltag setzen können, lesen Sie HIER.

Darüber hinaus hilft Ihnen ein Resilienztraining, Ihre innere Widerstandskraft zu entfalten. Im Resilienztraining lernen Sie individuell, als Team oder als Führungskraft, wie Sie Ihre Gesundheit auch in schwierigen Zeiten bewahren, Stress verstehen und regulieren und gezielte Maßnahmen gegen langanhaltenden Stress anwenden können. Im Unternehmen eignet sich der Start einer nachhaltigen Veränderung hin zu mehr Resilienz durch einen Resilienz Vortrag und anschließende Vertiefung im Training. Zudem dient der Resilienz-Lotse (SMA) ® als Erinnerungshelfer im Unternehmen, Resilienz individuell und organisational langfristig zu bewahren und zu stärken.

Hier geht es zum Resilienztraining   |   Hier geht es zum Resilienz Lotsen   |   Hier geht es zum Resilienz Vortrag

Wofür ist eine Resilienz Definition gut?

Resilienz nimmt als Konzept in der Gesellschaft eine immer größere Rolle ein. Gerade in schwierigen Zeiten ist sie als Grundlage und Voraussetzung für Gesundheit und Erfolg in Unternehmen unerlässlich. Dafür braucht es jedoch ein Verständnis davon, was Resilienz ist, und was nicht.

Hierfür ist eine Resilienz Definition sinnvoll. So lässt sich Resilienz weiterverbreiten und die Gesellschaft gesünder und stressfreier gestalten. Da Resilienz allerdings so ein umfassendes Thema ist und eine einheitliche Definition auch in der Resilienzforschung nicht vorliegt, soll hier abschließend eine Zusammenfassung für Überblick sorgen, wofür Resilienz steht:

  • Resilienz beschreibt die Entwicklung, Nutzung und den Zugang zu den Potentialen, die Menschen dazu befähigen, Niederlagen, Unglück, Stressoren und Schicksalsschläge besser und schneller zu meistern oder den Körper zu heilen.
  • Resilienz kann man als Flexibilitäts-Kompetenz beschreiben, welche Widerstandsfähigkeit und Zentrierungsfähigkeit umfasst.
  • Resilienz hat mit allen Aspekten gehirngerechten Lebens zu tun.
  • Resilienz beschreibt Coping, bzw. eine Umgangs-Kompetenz. Das heißt, nicht das Phänomen, sondern meine resiliente Reaktion auf das Phänomen macht den Unterschied.
  • Resilienz bedeutet de-fokussieren statt zu fokussieren.
  • Resilienz beinhaltet ein „sowohl als auch“-Denken.
  • Resilienz ist eine Evolutionskompetenz im Sinne von Anpassung an sich verändernde Umstände.

Wenn Sie auch noch eine weitere Resilienz Definition haben, dann freuen wir uns, wenn Sie uns diese zukommen lassen. Dann können wir diesen Artikel ergänzen und den Grad an Wissen in der Gesellschaft über Resilienz noch weiter erhöhen. Danke!


Resilienz Akademie | ResilienzSebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 150 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).

 

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