Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 9 für Sie zusammengestellt.
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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 9 – Rethinking: Verantwortung
In einer zunehmend komplexen und herausfordernden Welt stellt sich immer wieder die Frage nach Verantwortung – insbesondere, wenn es um Resilienz geht. In der neunten Folge von „Rethinking Resilience“ tauchen Sebastian Mauritz und Ruben Langwara tief in das Thema ein und diskutieren, wer für Resilienz verantwortlich ist. Ist es die individuelle Verantwortung jedes Einzelnen, die der Arbeitgeber oder gar die Regierung? In dieser Episode erkunden sie verschiedene Perspektiven und liefern wertvolle Einsichten und praktische Ansätze zur Verantwortungsübernahme im Kontext der Resilienz. Lesen Sie weiter, um die Kernaussagen der Diskussion aus dem Denkraum in der 4MAT-Struktur zusammengefasst zu entdecken.
Warum: Die Bedeutung von Verantwortung in der Resilienz
Sebastian und Ruben beleuchten, warum die Frage der Verantwortung für Resilienz so entscheidend ist. Sie diskutieren, dass Resilienz nicht nur eine persönliche Fähigkeit ist, sondern auch von gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Die beiden sprechen über internationale Beispiele wie Bhutan, das ein Bruttonationalglück misst, und Großbritannien, das ein Einsamkeitsministerium eingeführt hat. Diese Initiativen zeigen, dass Regierungen eine aktive Rolle in der Förderung des Wohlbefindens ihrer Bürger spielen können. Doch auch auf individueller Ebene ist die Übernahme von Verantwortung entscheidend, um persönliche Resilienz zu stärken und zu fördern.
Was: Konzepte und Prinzipien der Verantwortung
Im Kern der Diskussion steht die Unterscheidung zwischen individueller und kollektiver Verantwortung. Sebastian und Ruben erörtern, wie Verantwortung auf verschiedenen Ebenen übernommen werden kann – von der persönlichen Ebene über das familiäre Umfeld bis hin zu organisatorischen und politischen Strukturen. Sie betonen, dass Verantwortung oft im Zusammenspiel mit Schuldgefühlen und dem Bedürfnis, Lösungen zu finden, gesehen wird. Dabei ist es wichtig, zwischen der Übernahme von Schuld und der proaktiven Verantwortungsübernahme zu unterscheiden, um konstruktive und lösungsorientierte Ansätze zu fördern.
Wie: Praktische Ansätze zur Übernahme von Verantwortung
Die beiden Experten bieten konkrete Ansätze, wie Verantwortung im Alltag übernommen werden kann. Sie sprechen über die Bedeutung von Resilienz-Buddies, die sich gegenseitig unterstützen und stärken. Kleine tägliche Interventionen, wie das Ritual der Dankbarkeit oder das bewusste Wahrnehmen von positiven Momenten, können helfen, die persönliche Resilienz zu fördern. Sebastian und Ruben betonen auch die Rolle von Führungskräften und Organisationen, die durch gezielte Maßnahmen und eine unterstützende Kultur die Resilienz ihrer Mitarbeiter stärken können. Praktische Tools und Techniken werden vorgestellt, die leicht in den Alltag integriert werden können.
Wozu: Langfristige Vorteile der Verantwortungsübernahme
Langfristig führt die Übernahme von Verantwortung zur Stärkung der individuellen und kollektiven Resilienz. Sebastian und Ruben zeigen auf, dass durch bewusste Verantwortungsübernahme nicht nur das persönliche Wohlbefinden verbessert wird, sondern auch die gesamte Gesellschaft resilienter wird. Die Förderung von Resilienz kann helfen, besser mit Stress und Krisen umzugehen, psychische Gesundheit zu stärken und eine positivere, unterstützende Gemeinschaft zu schaffen. Die Diskussion betont, dass jeder Einzelne durch die Übernahme von Verantwortung einen wertvollen Beitrag zur gemeinsamen Resilienz leisten kann.
Transkript Folge 9
Hier finden Sie das vollständige Transkript der Resilienz-Podcast Folge 9:
↓ ANZEIGEN ↓ Folge 9: Rethinking: Verantwortung [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und darüber möchte ich mit dir heute mal sprechen. Wenn du an Verantwortung denkst, Ruben, was kommt dir da in den Kopf? Woran denkst du da? Verantwortung, Resilienz? Was sind so die ersten Dinge, die da bei dir um die Ecke kommen? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Das ist jetzt hier die ganz große Frage. Wer soll sich diese Schuld dann entsprechend auflasten? Und Schuld spüre ich ja dann, wenn ich anderen Menschen Schaden hinzugefügt habe, also zugefügt habe, wenn ich das Gefühl habe, Mensch, ich hätte das anders machen sollen, damit andere Menschen keinen Schaden, also damit die keinen Schaden erleben. Und da ist die Frage, wer sollte das dann tun? Und jetzt gerade haben wir ja die Europawahl hinter uns und auch in der Politik ist das Thema Schuldzuschreibung ganz beliebt. Die sind Schuld daran, die sind Schuld daran und der Schuld daran. Ja, kann man eigentlich fast gar nicht mehr hören. Aber finde ich auch spannender, diese Frage. Du hast gerade genau in dem Intro gesagt, es ist die Verantwortung der Bundesregierung. Ist die dann auch Schuld, wenn es mit der Resilienz dann nicht so klappt? Ja, wenn wir von Krise zu Krise rutschen, wenn die Angststörungsrate steigt, die Depressionssymptomrate steigt. Da gibt es ja erste Meta-Analysen, die direkt nach der Corona-Pandemie rausgekommen sind, die gezeigt haben, dass weltweit die Angststörungsrate um 25 Prozent gestiegen ist, Depressionsrate 25 Prozent gestiegen ist. Es sind Millionen mehr Menschen auf der Welt, die unter schweren Depressionssymptomen leiden und Angststörungen. Ja, es ist deren Verantwortung. Weil es gibt Länder, es gibt Beispiele, da würden bestimmte psychologische Konstrukte zur Staatssache gemacht. Wie in Bhutan das Glück. Da gibt es ein Glücksministerium. Ja, seit 2008 ist Glück in der Verfassung drinnen. Ja, und da sagen die, wir messen den Erfolg unseres Landes daran, wie hoch ist das Proto-National-Glück. Und das finde ich spannend. Wäre das mal ein Modell für Resilienz? [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Das, was ich daran so spannend finde, wäre jetzt, ist das in Bhutan so und gibt es da auch vielleicht aus anderen Ländern ähnliche Beispiele oder andere Beispiele, die sich um diese vermeintlich, naja, also diese weichen Themen, so wie Glück und Emotionen und so weiter kümmern, die ja ganz grundlegend für uns Menschen sind und deswegen ich auch immer sehr ambivalent bin, diese weichen Themen zu beschreiben, weil die erst mal einfach eine große Auswirkung auf uns Menschen auch haben. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Auf Platz 1 ist Finnland. Jetzt die ganz große Frage, okay, also ist jetzt Finnland so viel glücklicher als Bhutan? Und das Spannende ist, wenn du dir mal anguckst, wie dann das Bruttonationalglück gemessen wird in Bhutan und wie der World Happiness Report zustande kommt, dann ist es klar, warum Bhutan so weit unten ist, weil ja auch sozioökonomische Faktoren einfach eine Rolle spielen beim World Happiness Report, wie Einkommen, die Lebenserwartung und so weiter und so fort. Und Bhutan ist jetzt halt kein reiches Land. Da ist das Einkommen nicht so hoch, da sind solche sozioökonomischen Faktoren sind da halt jetzt nicht so weit und dann ist klar, dass sie weiter runterfallen in diesem Report. Aber was nicht gemessen wird im World Happiness Report und was halt bei diesem Bruttonationalglück gemessen wird, ist sowas wie, wie oft lächeln die Menschen dort, wie genießen die tatsächlich ihr Leben, wie hoch ist die soziale Inklusion, die allgemeine Gesundheit der Population, die Abwesenheit von psychologischen Problemen, Stress, Angstzustände, Depressionen, wie hoch sind die nationalen Suizidraten und so weiter und so fort. Und da ist halt Bhutan echt weit hoch und da zeigen sich wirklich die Erfolge, die doch immer echt süß, wenn die dann sagen unser Bruttonationalglück ist dieses Jahr um 3,6 Prozent gestiegen. Ja, das ist natürlich eine wunderbare Sache, da zeichnen die wirklich Erfolge ab. Was diese weichen Faktoren dann angeht, auch wenn sie jetzt nicht bei diesem World Happiness Report auf Platz 1 sind, aber so, wenn man sich mal andere Bereiche anguckt oder ja sozusagen psychologische Bereiche des Glücks anguckt, da sind die echt gut dabei. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Was sind da so deine Gedanken dazu, wenn du das so hörst? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Also da ist ein Problem, das wirklich stark ist und das wollen wir entsprechend lösen, auch hier im westlichen Kontext oder in westlichen Ländern. Vor Corona war schon das Thema Einsamkeit ein riesengroßes Thema. Manfred Spitzer hat ein tolles Buch zugeschrieben, Einsamkeit heißt es auch, wo er ganz viele Studien zusammengefasst hat, wie schädlich Einsamkeit für unsere psychische, für unsere körperliche Gesundheit ist. Ja, da sind da so Überschriften drin wie Einsamkeit tut weh. Ja, also die Schmerzareale, die Schmerznetzwerke gehen an, wenn ich einsam bin. Deswegen wird es häufig mit Paracetamol auch behandelt. Ja, Einsamkeit ist ein Anstecken. So paradox es klingt, je mehr ich mit einsamen Menschen zu tun habe, desto einsamer fühle ich mich auch. Das finde ich total paradox, aber es ist da wirklich so ein Netzwerk, das sich da aufzeigt. Das ist halt die krasseste These, eine Einsamkeit ist tödlich. Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt um 50 Prozent, wenn ich mich einsam fühle. Das war eine riesengroße Stichprobe mit über 300.000 Probanden, die das gezeigt haben. Also ist Einsamkeit ein stärkerer Killer, wenn ich das mal so pauschal sage oder so hart sage, als Alkoholkonsum, als Luftverschmutzung und so weiter und so fort. Ja, und dann hat sich jetzt nicht unbedingt aufgrund des Buches von Manfred Spitzer, aber die groß, die Regierung in Großbritannien, dann gesagt, da müssen wir was tun und haben 2018 ein Einsamkeitsministerium eingeführt. Tracy Crouch war die erste Einsamkeitsministerin der Welt, die sich um die über neun Millionen einsamen Menschen in Großbritannien kümmern soll. Ist es jetzt inzwischen nicht mehr. Die sind, glaube ich, schon jetzt in der dritten oder vierten Generation, auch seit 2018. Dann ist natürlich die Corona-Pandemie dann gekommen. Da ist natürlich das Problem der Einsamkeit noch mal stärker. Aber umso wichtiger ist es, dass jemand sagt Hey oder es ein Ministerium gibt, die sagen Hey. Wir sind dafür verantwortlich. Wir kümmern uns darum. Und deswegen finde ich einfach diese Idee auf einer politischen Ebene eines Resilienzministeriums echt spannend. Mit was könnte man – könnte das dann zu tun haben? Und da habe ich mich zum Beispiel auch gefragt, ja, ist jetzt als Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, ist die auch ein bisschen dafür verantwortlich? Weil sie hat ja auch ein Blatt rausgebracht. Das war 2021 oder 22, Sebastian? 22. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Das heißt, wir haben irgendwie erstmal den Mensch im Mittelpunkt und ich dann ein bisschen irritiert war, dass diese Chance, Resilienz dann einfach noch gleich weiter zu denken und ob man das dann Resilienz Strategie nennt oder Mental Health Strategy oder was auch immer man da für einen guten Namen dem Ganzen gibt, das hat mir gefehlt. Und für mich war zum Anfang der Corona-Pandemie relativ schnell klar, dass das, was da gefordert wurde von Menschen, also die Trennung, die dieses nicht mehr Menschen sehen dürfen, gerade mit Blick auf die Grundbedürfnisse, gerade mit Blick auf, naja, wir können die kurz durchgehen, also Relationship, Beziehungen, Verbindungen, ja, Mindestabstand, diese ganzen Dinge, die ich schon gut getilgt habe aus meinem Kopf, die haben Bindung und Beziehung verletzt, dann Orientierung, Kontrolle, ja, hatte ich nicht, also wusste nicht, was Sache ist. Also ja klar, ich habe mir die Tagesschau angeschaut, aber auch da wusste man auch nicht so genau, weil heute war es so, morgen war es so. Und wenn man sich dann ein bisschen breiter informiert hat, auf damals noch Twitter, gab es, also ich war da hochgradig irritiert, weil so viel widersprüchlich ist. Lust gewinnen war auch nicht so, weil vieles einfach keinen Spaß gemacht hat. Naja und richtig gut für den Selbstwert war das auch nicht. Also ich konnte nicht so arbeiten, wie ich wollte, konnte nicht so die Dinge umsetzen, wie ich wollte. Das heißt, es hat schon und gerade sehr maßgeblich die beiden Grundbedürfnisse, Beziehung, Bindung, Orientierung, Kontrolle, sehr maßgeblich verletzt. Und wenn man sich da dann die Arbeit von Klaus Grawe, auf Grund derer wir das basierend anschauen, dann sagt er ja im Sinne seiner Konsistenztheorie, dass die vier Grundbedürfnisse konfliktfrei, also alle, dauerhaft erfüllt sein sollten, um mentale Gesundheit zu gewährleisten, beziehungsweise wenn eins oder mehrere dauerhaft verletzt sind, das eher zur Abwesenheit von mentaler Gesundheit führt. Und dann habe ich im letzten Jahr gelesen, das hat mich auch ein bisschen irritiert, es dann gesagt wurde, auch von unserem Bundesgesundheitsminister, dass dieses Thema Corona-Kurs nicht ursächlich für mehr psychische Störungen sei. Da war ich ein bisschen irritiert, weil ich dann auch nur so dachte, naja, also mit ein bisschen grundlegendem Verständnis für die Dynamik von den psychischen Störungen und so ein bisschen grundlegender Fundierung im Bereich mentale Gesundheit. Und da haben wir noch gar nicht über die Emotionen gesprochen, also Angst oder Ärger oder Trauer und so weiter und so fort. Ich glaube, da ist so viel passiert bei den Menschen, plus natürlich immer diese Frage, was wird jetzt in der Krise? Und dann war die Krise vorbei, dann kam gleich die nächste Krise und die nächste Krise. Und dann ist immer die Frage, okay, wie resilient sind denn die Menschen und wann fangen wir damit an, das in den Fokus zu nehmen? Und deswegen vielleicht nochmal die Frage auch an dich, wenn du in irgendeinem, ja, in irgendeinem Bereich starten solltest. Ich glaube, dir geht es wie mir, ich habe hier viel mehr Fragen, als ich Antworten habe. Und ich finde es gleichzeitig wichtig, diese Fragen mal mit unserer Community zu teilen. Und was ich nicht will, das was du nicht willst, ist auch so ein pauschales Blaming im Sinne von die sind Schuld, weil das hilft auch wieder keinem, weil das auch wieder nur so ein bisschen diese Oberhaltung zementiert, sondern einfach zu sagen: Hey, lass uns doch mal drüber sprechen, wer welchen Teil der Verantwortung übernehmen kann. Und Verantwortung kommt für mich immer von, ich kann Antworten geben, ich kann etwas verantworten. Das heißt, ich habe vielleicht auch die Kapazität, um auf etwas zu antworten. Deswegen vielleicht mal an dich die Frage, wenn du das alles so hörst, wo siehst du Ansatzpunkte für Verantwortung? Auf welcher Ebene auch immer. Wir können vom Großen ins Kleine gehen, wir können auch vom Kleinen ins Große gehen. Vielleicht arbeiten wir uns von so einer nationalen Ebene jetzt runter auf das Individuum, weil ich glaube, da haben wir die meisten Antworten. Genau. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Du hast eine Resilienz Akademie gegründet und da würde ich dich auch noch mal anderweitig loben, wollte ich noch mal darauf zugehen als Antwort darauf, wo ich mich jetzt gerade beschwert habe darüber, da kam jetzt diese deutsche Strategie raus und da wurde der Mensch nicht erwähnt und ich bin, gehe dann in so einen Mozart-Modus. Aber deine Antwort darauf war ja eine sehr starke Verantwortungsübernahme und zwar mit der Gründung der Resilienz-Initiative, wo die Idee ist, andere Menschen resilienter zu machen und zwar im Team, in den Organisationen, aber auch entsprechend jeden Einzelnen. Und da auch entsprechend, da haben wir auch eine kleine Einheit und du sagst ja gleich noch was dazu und deswegen würde ich beim Individuum anfangen. Den Buddy, wo wir gegenseitig Resilienz-Buddies sind, die sich unterstützen dabei und sich einfach nur davon zu erzählen, was gibt es denn für kleine Tools, für kleine Möglichkeiten, um die Resilienz im Alltag zu stärken. Und auch ein Buddy hat eine gewisse Verantwortung, mal auf andere Menschen zu achten und als Komplize der Resilienz dafür zu sorgen, dass jemand so ein bisschen leichter durch eine Krise, durch ein Problem, durch einen Stressor kommt. Und deswegen dann auch für mich, ja auch wenn ich mich als Experte schimpfe in diesem Bereich, dass ich aber auch als Einzelperson dann auch im privaten Kontext darauf achte, dass ich in einem guten Zustand bin mit den Tools, die ich kenne und dann entsprechend auch auf andere Menschen wirke. Und das ist für mich ein ganz, ganz wichtiger Teil dieser wundervollen Initiative, die du da ins Leben gerufen hast. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Das heißt 500 Trainerinnen und Trainer, die die Welt besser machen. Das ist natürlich was, was mir total Sinn erleben, auch beschert und mich freut und ich auch stolz bin. Und das ist so das, womit es angefangen hat. Zum Anfang von der Corona-Pandemie war das für mich so, dass ich so dachte, okay, was kann ich tun? Und erst mal war ich verwirrt und dann habe ich auch zwei, drei Wochen irgendwie, weiß ich noch, erster Lockdown da gesessen. Dachte so, okay, was wird jetzt? Krass. Habe viel meditiert, habe viel für mich auch sortiert. Die Wohnung war sehr sauber, sehr aufgeräumt, einfach um so die Grundbedürfnisse zu erfüllen. Also Struktur und habe viele Zoom-Calls gemacht mit Freunden, mit Kolleginnen und Kollegen. Habe einfach Austausch gemacht, um das zu stärken. Viele Interviews gegeben und dann kam irgendwann so dieser Impuls zu sagen, hey, ich muss das irgendwie, ich brauche den Austausch und ich will das der Welt zur Verfügung stellen. Und da habe ich tatsächlich den Resilienz-Kongress das erste Mal gemacht. Es war ja nicht, die Kongressidee von mir war ja nicht neu, sondern meinen Teil der Verantwortung habe ich dann übernommen, indem ich gesagt habe, hey, also ich kenne ein paar Menschen, ich klingel die mal an, sage, hey, hast du Lust, dich mit mir mal eine Stunde über Resilienz zu unterhalten? Habe eine fantastische Agentur, die Blaue Quelle mit Michael Tenner und Stefanie Tenner, die da beide wirklich das super unterstützt haben. Dann haben wir den ersten Kongress gemacht und wir hatten, ich glaube, viereinhalb Tausend Leute da und ich dachte so, wow, okay, das ist viel, da ist Bedarf. Und dann haben wir das jetzt immer weiter gemacht. Wir haben jetzt dieses Jahr das fünfte Mal den Kongress gemacht, hatten immerhin auch 13.000 Teilnehmende und dachte mir nur so, okay, das ist mein Teil der Verantwortung, anderen Menschen eine Bühne geben, das Ganze in die Breite zu bringen. Und mir, als ich dieses Thema der nationalen Resilienzstrategie gesehen habe und ich hatte das schon vorher vor, ich wusste immer nicht, wie genau soll ich das machen, weil so richtig Freizeitprobleme hatte ich während Corona auch nicht, dachte mir nur so, naja, also wenn es denn in die Welt muss, es braucht irgendeine Initiative, weil ich will ja auch nicht immer alles alleine machen und ich habe auch immer keine Lust für diesen ganzen Fokus, sondern ich möchte eigentlich eher Resilienz in den Fokus stellen und finde das immer ein bisschen schwierig, wenn dann die Menschen so an sich heften, weil ich mich da eher nur in einer dienenden Funktion sehe. Und da kam dann die Idee zu dieser Resilienz-Initiative und mit der ist mein Ziel bis 2030 1,5 Millionen Menschen resilienter zu machen, was auch immer das jetzt erstmal heißt. Und da haben wir ja auch viel drüber gesprochen, du hast ja für den Großteil, du hast das Buddy-Modell schon angesprochen, des Buddys hast du, zeichnest du verantwortlich und bist derjenige, der da das maßgeblich wissenschaftlich fundiert, konzipiert hat. Gemeinsam mit Rebecca van der Linde. Genau, zu der komme ich gleich. Wieder das Thema die Quellen nennen und Rebecca und du haben sich dann drangesetzt, dieses Thema gut zu strukturieren, das auch in gut verständlicher Art und Weise den Menschen verfügbar zu machen. Das ist einfach so die Art, wie ich für das Thema Verantwortung übernehme und ich habe auch heute gerade schon wieder in einem großen Konzern eine Gruppe von 16 Resilienz-Coaches, interne Resilienz-Guides ausgebildet, die, also Coaches in Anführungsstrichen, das sind organisationsinterne Peer-Coaches, die eine Resilienz-Guide-Ausbildung von mir bekommen haben, um es genau zu sagen, weil ich natürlich schon einen Unterschied mache zwischen einer fundierten, langen und auch entsprechend durch einen Verband oder auch die IHK-zertifizierten Coaching-Ausbildung, die sagen wir mal so 20, 30 Tage mindestens hat, eher mehr und mal so einer zweitägigen zusätzlichen Guide-Ausbildung, die niederschwellig Tools und Haltungen vermittelt, um auf Peer-Level, also Peer-Level-Mind von Kollegin zu Kollege oder Kollege zu Kollege, also eher auf Augenhöhe Menschen niederschwellig dazu unterstützt. Und der Buddy ist von der Idee her da noch sozusagen noch eine Spur niederschwelliger, weil ich glaube, dass wenn wir in Deutschland, ja einfach bei jedem Menschen, der hier lebt oder auch jeder Zweite würde mir schon reichen, so eine Art Haltung haben wie, hey, kann ich dir ein guter Resilienz-Buddy sein? Kann ich dich niederschwellig unterstützen? Ich glaube, dann könnten wir alle, und das ist ja die Frage, könnten wir alle ein Stück weit dieser Verantwortung übernehmen, wobei natürlich mein erster Fokus immer darauf wäre, sorge ich gut für mich, um dann gut für andere zu sorgen. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Ich glaube, was die Welt braucht, ist ja wie so ein doppelter Blick. Also ich brauche eigentlich zwei Foki und ich muss mich, und da sage ich bewusst, ich muss mich oder sollte mich, ich muss mich um mich selber kümmern, um mich dann gut um andere und um die Welt kümmern zu können. Weil ich glaube, wir sehen jeden Tag genug Beispiele, wo Menschen aus einem Mangel heraus Dinge tun, die für die Gesamtgesellschaft eher ungünstig sind. Und wenn ich meine Grundbedürfnisse erfüllt habe, wenn ich erfüllende Beziehungen lebe, wenn ich mich orientieren kann in der Welt, wenn ich auch weiß, was ich gestalten kann, wenn das Ganze auch Spaß macht und ich auch was für meinen Selbstwert erleben halt tue, dass ich merke, hey, ich bin was wert, ich mache einen Unterschied, ich bin wichtig, dann glaube ich, kann ich, wenn ich gut für mich sorge, auch ein verantwortungsübernehmender Teil der Gesellschaft sein. Ich glaube, dass das aus einem Mangel erleben eher schlechter funktioniert, weil ich da eher in so ein Opfererleben komme. Und Opfererleben geht in der Regel mit Schuldzuweisungen, mit dem Du einher. Du bist schuld, dass ich. Und Kraft erleben, Ressorts erleben, stärkende Beziehungen, in denen ich bin, glaube, das hilft mir eher noch, dann die entsprechende Verantwortung gesellschaftlich und auch dem Leben verpflichtet dann zu übernehmen. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und da gibt es ja dieses Beispiel der Compassion-Fatig, der Empathie-Müdigkeit, dass ich mich von den Emotionen anderer anstecken lasse. Und da habe ich für mich gemerkt, was wundervoll funktioniert, ist, mich in Verbindung zu bringen mit meiner Kompetenz des Coachings, damit das entsprechend nicht passiert und dass auch nicht so eine Negativspirale der Spiegelneuronen dann stattfindet, wo ich durch meinen Stress den anderen stresse und dann ich mich dann entsprechend in diese Lage versetze. Ich bin kompetent genug, um das Leid dieser Person zu lösen. Und dann spielt dann entsprechend für mich Mitgefühl da eine echt gute Sache. Dann funktioniert auch Mitgefühl, weil ich dann auch entsprechend denke, ich sehe dein Leid, ich möchte, dass es sich löst und ich habe die Kompetenz, dass es sich löst. Und dann mache ich noch was anderes. Dann projiziere ich mich in die Zukunft und gehe in die Mitfreude mit dem Leid, was sich da gelöst hat. Und das finde ich da wichtig. Und das ist wirklich ein Zustand der Fülle. Das musste ich auch für mich lernen, weil ich da auch natürlich Respekt vor hatte, andere Menschen zu unterstützen. Und weil es ja klar ist, ich habe ja auch meine Themen, die ich mit mir rumschleppe. Ich glaube, ja, also auch ich habe im psychologischen Bereich studiert, um mich selbst zu heilen sozusagen. Und ja, da bin ich wirklich vollkommen dann dabei, da die Verantwortung zu übernehmen, dass ich in einen guten Zustand komme, damit andere wiederum in einen guten Zustand kommen. Und deswegen finde ich das genial mit den 1,5 Millionen Menschen bis 2030, da die Buddies zu nutzen. Genau diese kleinste Einheit, weil da mit denen geht es am ehesten dann auch. Klar können wir in die Firmen gehen und das ist super und je größer die Firma, so weiter geht es. Und die Kultur verändert sich dann in der Firma und das ist genial und das ist super. Und wenn dann diese Mitarbeitenden in der Firma nach Hause gehen und dann Buddies sind und die sind dann immer noch nach Hause, dann haben wir wirklich Wellen, die sich ausbreiten. Und da kann ich mir nur drüber nachdenken, wie dann die Welt aussehen würde, wenn jeder sich auf diese Art und Weise begegnen würde. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und dieses was immer du tust, du hast es aus einem guten Zustand heraus, hat die Vorannahme, dass wir so einen Zustand des, also gut definiere ich als von dem, was ich leisten soll im Leben, bin ich bereit das zu tun. Also habe ich einen guten Zugang zu meinen Kompetenzen und Fähigkeiten und ich mache das auch eher aus einer Fülle heraus, als dass ich so mit letzter Kraft röchelnd dann doch noch irgendwie, weil es ein Zwang ist, etwas erledige. Sondern der Zustand sollte schon so sein, dass ich da auch nicht einen hohen Preis danach bezahle. Also das ist so ein bisschen, ich versuche das ganz bewusst sehr vorsichtig auszudrücken, weil das auch in Leistungsgesellschaften schnell einfach ungünstig gehört werden kann. So nach dem Motto, naja der Mauritz, jetzt ruft er dafür auf, immer gut drauf zu sein. Und Performance, Performance, nee, also bin ich auch nicht. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Aber auch da noch mal die Frage, was für so kleine Interventionen hast du da drin? Meine ist ja, meine Lieblingsintervention ist diese Frage, was hat dich heute lächeln lassen oder was hätte dich heute lächeln lassen können, wenn du den Fokus darauf gehabt hättest, um es mal ein bisschen, ja wie soll ich sagen, so tun als ob. Funktioniert ja auch. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Ein Beispiel, so kleine Interventionen, du hast jetzt gerade von Lächeln gesprochen, eine andere Frage, die man stellen könnte, in Kombination mit einer schönen Übung, die wir die „Dankstelle„ nennen, wäre dann die Frage, wofür bist du dankbar und das gemeinsam mit einer anderen Person zu erörtern. Dankbarkeit ist eine wahre Supermedizin in der Emotionspsychologie, ist wahrscheinlich die lebensbejahendste Emotion, die es da draußen gibt, weil wir zählen die guten Dinge in unserem Leben dort auf. Das heißt auch nicht hier wieder die Relativierung, dass wir nur darauf schauen, dass wir nur alles geil finden wollen. Aber es ist in der Relation wird es dann höher, dass wir unsere Blessings zählen, also die Dinge, die schön sind, die uns das Leben dann geschenkt hat. Und es ist eine schöne Sache, dann entsprechend sich eine Dankstelle, also analog zur Tankstelle im Alltag einzurichten, wo ich entsprechend Dankbarkeit tanke, diese Fülle tanke und dann auch entsprechend andere Menschen und die Dinge da draußen anders wahrnehmen. Zum Beispiel würde ich jetzt mit dir, Sebastian, dann genau diese Frage erörtern und dich mal fragen, Sebastian, heute oder jetzt auch in den letzten Wochen, wenn du mal so an die Schätze deines Lebens denkst, wofür bist du dankbar? Was kommt da gerade um die Ecke? [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Dann bin ich höher und das mache ich tatsächlich ritualisiert für die kleinen Dinge dankbar. Also für die Wohnung, für fließend Wasser, für im Prinzip diese kleinen Dinge, wo jetzt vielleicht der eine oder andere die Augen rollt und sagt, ja, mein Gott, das haben wir doch hier. Ja, und ich mache es mir bewusst, was ich habe und was ich hier auch für Privilegien genieße im Gegensatz zu vielen anderen Menschen. Das ist mal so der Start und dann gibt es natürlich so die großen Momente und ein großer Moment, der mich immer wieder total auch rührt, ist so die Community an Trainerinnen und Trainern, die mittlerweile für mich wie so eine zweite Familie geworden sind. Wir hatten am Wochenende ein Familientreffen, wir hatten einen Sommerkongress, den ich nach der Corona-Zeit ins Leben gerufen habe, weil wenn man die Menschen immer nur so in so einem Zoom-Fenster sieht, dann ist das nicht so schön, wie wenn man sie mal in ganz sieht, so komplett. Und da bin ich total dankbar für, für diese Menge an coolen Menschen, die dann in mein schönes Göttingen gekommen sind, die hier auch eingeschlossen und zum Teil aus der Schweiz hier hochgereist sind, und einfach ihre Zeit mit Gleichgesinnten, mit diesem Thema Resilienz, was uns eint, verbracht haben und die vielen Rückmeldungen. Und ich merke, wenn ich darüber spreche, kriege ich richtig so eine tiefe Rührung und denke so, da zeigt sich dann auch gleich der Sinn, den ich im Leben spüre, nämlich Resilienz zu teilen mit anderen und diese heilenden Gemeinschaften aufzubauen. Weil ich glaube, dass wir, und das ist gleich die Brücke dann zu einer anderen Emotion, zu dieser Rührung, ich glaube, dass wir als Menschen am besten zusammen heilen können. Und dafür bin ich total dankbar. Das ist so ein Emotions-Multimix jetzt fast. Danke für die Frage. Gut, dass ich mich jetzt hier nebenbei auch noch auf den Podcast konzentrieren darf. Es ist aber total überwältigend. Und das merke ich, tut mir total gut. Also das ist so, klar, Leben ist nicht Watteposten und da gibt es auch verschiedene andere Dinge, die da eine gewisse Ernsthaftigkeit immer noch mit sich bringen. Und einfach damit in Kontakt zu gehen, ist einfach was. Und ich habe jetzt in den letzten Tagen so viele Nachrichten noch bekommen und mache jetzt am Wochenende die Nachbereitung und es ist einfach schön. So, dafür bin ich total dankbar. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und da ist eine Basilika, die sehr schön ist. Und da ist auch ein Bullenstall dran, da haben wir drin geheiratet, das war uns ganz wichtig. Und dann gemeinsam zwei wundervolle Kinder bekommen und auch wie das alles funktioniert hat. Ich meine, wir haben Nachrichten von 2012 gefunden, wo wir darüber geredet haben, ein Jahr nachdem wir zusammengekommen sind. Wir sind 2011 zusammengekommen, da waren wir beide 18, haben wir schon darüber geredet, wie nennen wir unsere Kinder. Und Noah war schon als Name dabei, und unseren Sohn, unser erstes Kind, haben wir Noah genannt. Und so ein wundervolles Kind, so ein aufgeweckter Junge, super lustig, der hat so einen tollen Humor. Ich bin jedem Tag dankbar, ich schlafe auch freiwillig neben ihm, weil ich es einfach schön finde. Er hat mich neulich gefragt, nach der Einschlafbegleitung gehe ich ja dann immer raus, um halt doch zu arbeiten oder mal auch Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Und dann fragt er mich so, Papa, warum bist du eigentlich immer weg morgens? Dann sag ich, willst du, dass ich da bin? Meint er, ja, will ich. Und meine Frau sagt dann, bist eh zu laut bei uns im Bett, weil unsere Tochter schläft da drin. Ja, dann schläft er bei ihm und das ist einfach so schön. Und auch unsere Tochter, Maja, wie sie sich entwickelt, wie empathisch und mitfühlen sie jetzt schon ist, mit anderthalb Jahren. Ja, und wie schön einfach diese Beisammensein sind. Ich muss jetzt halt auch sagen, wir sind gerade aus unserem ersten Familienurlaub gekommen, ja, gemeinsam am Strand. Und das war auch einfach so wundervoll und so verbindend. Und dass wir das jetzt machen können, dass wir uns das leisten können, dann gemeinsam in den Urlaub zu gehen und alles, was damit zusammenhängt. Ja, und deswegen ja auch für mich das Thema Verantwortungsübernahme bei der Resilienz ist halt auch so. Also ich lerne halt auch die ganzen Dinge, damit ich ein besserer Papa bin und damit ich ein besserer Ehemann auch bin. Und dass ich halt das für meine kleine Nachwelt, die ja meine Kinder sind, das positiv gestalte. Und da bin ich ja auch ganz dankbar für diese Frage, weil auch wieder dieses Sinn erleben dann, was ist wirklich wichtig im Leben. Und das ist halt, also als ich meinen Sohn und meine Tochter zum ersten Mal in den Arm hatte, das war wirklich das so. Das ist für mich wichtig, das ist das Tolle. Und genau, ich bin einfach dankbar dafür, jetzt eine Menschen um mich rum zu haben, auch arbeitstechnisch und so weiter, wo es einfach so im Einklang ist. Familie, die Community, die Liebe aus der Community, die da kommt. Und wie gut das miteinander vereinbar ist, so dass ich ja in die Zukunft gehen kann, in die ich wirklich gehen möchte. Und ja, da gucke ich auf dich an, da bin ich wahnsinnig dankbar dir dafür, für alle Möglichkeiten, die dann da sind. Ich meine jetzt mal auch hier, das ist ja schon eine Plattform, die du mir hier gibst. Und deine Community, mit der du mich da teilst. Und ja, das ist einfach ein Blessing. Und nicht in Disguise, sondern ein sowas von offensichtliches und hier bin ich. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Ja, bei dir hat sich ja in jeder Zelle des Körpers anscheinend ausgebreitet, dann gerade dann in dem Moment vielleicht von irgendeiner bestimmten Stelle ausgehend. Aber das ist ja dann das Wichtige dabei, dass wir wissen, bei dieser Dankbarkeit, Mensch, da gehört ein Gefühl dazu, also ein somatischer Marker, wie es auch gerne heißt, nach Antonio Damasio. Und ja, wo spüre ich es denn auch im Körper? Wo repräsentiert es sich? Weil da kann ich es greifen und dann kann ich es auch hervorholen. Ja, und dieses Gefühl dann auch wirklich aktiv aktivieren, dann im Alltag, wenn ich es denn dann brauche, weil darum geht es. Ja, dass ich es gespeichert habe, dass mein System weiß, ey, das ist da und ich kann es hervorrufen. Und je häufiger ich das mache, desto schneller ist auch mein Zugriff. Und bei dir merkt man, du hast es so ritualisiert. Da muss ich nur da sagen und muss nicht mal Dankbarkeit aussprechen. Da bist du schon direkt drin. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und alleine da finde ich es schon spannend, weil wenn ich jetzt mit einer sehr hohen, rohen Resilienz geboren werde, also ich einfach ja von meinem Genpool Glück gehabt habe, also aus epigenetischer Sicht das Umfeld, in dem ich lebe, sehr förderlich ist, wenn mein Stresssystem, was so während der Schwangerschaft im Mutterleib ausgebildet wird, einfach gut flexibel sozusagen, also in Anführungsstrichen normal oder resilient ist und auch noch ich sicher gebunden bin und dazu vielleicht noch in meiner Primär- und Sekundärsozialisation sehr, sehr hilfreiche Dinge mitbekommen habe, dann höre ich dieses Thema vielleicht anders als jemand, der ja irgendeine Form von, weiß ich nicht, frühkindlichem Trauma oder einfach Pech gehabt, muss man leider sagen, einfach bei den Genen sozusagen und so diese Gesamtmenge einfach da nicht so viel bekommen hat von der Natur, vom Schicksal oder von wem auch immer man das jetzt so sagen möchte. Ich glaube, diese Unterschiedlichkeit muss man in die Diskussion an dieser Stelle auch noch mitnehmen, weil die eine Person wird, wenn man dann sagt, Mensch, mach doch mal Dankbarkeitsfragen oder Journale, meditiere, mach Resonanzatmung 5-5 oder was auch immer, die wird eher irritiert sein, die wird sagen, ja warum brauche ich nicht, also warum brauchst du das, stell dich nicht so an, da geht man doch einfach so durch. Und ich glaube, dieses Verständnis für Andersartigkeit bei der Verantwortung ist ein ganz Wesentliches, dass man ein Bewusstsein dafür hat, dass mein Gegenüber vielleicht mit viel mehr oder auch mit viel weniger Resilienz einfach so durchs Leben geht. Und das ist dann so ein bisschen der Schritt vom Ich zum Wir über das Wissen, das Anerkennen und auch den konstruktiven Umgang mit Andersartigkeit. Und ich habe so ein Beispiel aus dem Care-Sektor, also Care im Sinne von Englischpflege oder auch viele Serviceberufe, wo einfach das System, naja, ich sage es mal ein bisschen hart, also schon irgendwie auch ein bisschen was mit Ausbeutung und Mangelwirtschaft zu tun hat. Und man dann manchmal dieses Thema, hey, du musst jetzt dich mal resilient machen, damit du hier besser leben kannst und damit du hier besser durchkommst. Da wird das manchmal schon, und das kann ich total nachvollziehen, hochgradig zynisch und abwertend gehört, was ja dann manchmal auch dazu führt, dass wenn, kennst du ja auch, ich habe viel auch mit Pflegeteams und in Universitätskliniken gearbeitet, mehr in Göttingen, das Universitätsklinikum, auch mit verschiedenen Teams da gearbeitet. Und da kommt man mit Resilienz da rein und dann haben die alle irgendwie kein freudiges Lächeln im Gesicht, sondern eher eine Ambivalenz, Skepsis oder Ärger, weil dann das Ganze als Vorwurf gehört wird. So nach dem Motto hier, jetzt übernehmt mal Verantwortung. Und es nicht immer nur darum geht, dass ich mich selber resilienter mache oder ich kann mir den kleinen Exkurs nicht verkneifen, man sich selber unkaputtbarer macht, was ja auch manche Krankenkassen so vorschlagen, dass ich immer noch, mit dem Kopf schütteln kann. Aber die kriegen jetzt nicht mehr Aufmerksamkeit, weil ja auch nach Aussage da aus dieser Richtung jede Aufmerksamkeit gute Aufmerksamkeit ist, wo ich auch meine Zweifel habe, aber gut, das ist ein anderes Thema. Dass dieses Thema dann auch immer so ein bisschen, natürlich bin ich dafür verantwortlich und immer im Wechselspiel mit dem Team, mit jetzt in dem Beispiel meiner Pflegedienstleitung, mit meinen anderen Vorgesetzten, mit dem Gesamtsystem, jetzt in dem Fall Krankenhaus und dann gleich wieder auch mit dem Gesamtgesundheitswesen und da merke ich halt schon, wenn systemisch es schwer ist, Verantwortung zu übernehmen für die Resilienz, dann brauche ich ganz viel Demut vor den Grenzen dessen, was geht und ich kann höchstens mit zweitbesten Lösungen arbeiten im Sinne von, also perfekt wird es nicht, mal gucken, ob wir einen gut genug hinbekommen und ich glaube, da ist dieses Thema Verantwortung auch schnell an der Grenze, die wir einfach im Auge behalten müssen, um Menschen nicht zu sehr zu irritieren. Menschen nicht zu sehr auch in eine Situation zu bringen, die, wie soll ich sagen, einfach sehr entwürdigend dann schnell ist, weil man sagt, naja, Verantwortung kann ich eigentlich nur übernehmen, wenn ich auch Antworten geben kann und sozusagen auch einen aktiven Handlungsspielraum habe, wo ich auch Aussicht auf Veränderung, auf Umsetzung, auf Gestaltungsmöglichkeiten einfach für mich mitnehme. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Ich übernehme auch, als jemand, der hier in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, jeden Tag wieder Verantwortung dafür, dass diese Dinge, die damals geschehen sind, im Dritten Reich, also da tue ich das, was mir möglich ist, damit das nie wieder passiert, weil das brauchen wir nicht nochmal. Und gleichzeitig finde ich, macht Schuld, wenn ich für etwas Schuld sein soll, bringt mich in eine lähmende Passivität und raubt mir sofort das Denken in Lösungen, mein Gefühl für, ich kann hier einen Unterschied machen für das Thema Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitserleben. Und das sind dann oftmals diese Vorwürfe, die ich dann so spüre und sagen, ja, du bist schuld, weil du und du darfst nicht und so weiter. Das kann man machen. Ich habe da für mich ein Coping-Mechanismus entwickelt, dass ich sage, gut, wenn du mir meinen Verantwortungsspielraum nimmst, dann interessiere ich mich für das Gesamtthema nicht mehr, wenn ich so das Gefühl habe, mir werden nur Dinge sozusagen, also jetzt nicht mir generell, aber vielleicht sozusagen auch so aus politischer Sicht gesehen, wo ich dann so denke, ja, also dann ist natürlich der Mechanismus, ich muss damit umgehen, weil ich fühle mich damit schlecht. Und das funktioniert vielleicht einmal, um mein Verhalten zu beeinflussen oder zweimal. Aber für mich ist das dann so, dass ich dann sage, ja, wenn ich da nichts tun kann, also einfach mir nur die Schuld vorwerfen zu lassen, sorry, dann lass uns darüber sprechen, was ich tun kann, weil einfach mir nur sozusagen einen mitzugeben, das brauche ich irgendwie gefühlt nicht, sondern ich möchte gestalten. Ich möchte im Dialog auf Augenhöhe aushandeln, wofür ich die Verantwortung übernehmen kann und möchte da auch in gemeinsamer Abstimmung schauen, gerade jetzt mit meinem Lieblingsthema Resilienz, was kann ich da tun, sodass es die Menschen würdigt, wertschätzt und gleichzeitig aber auch natürlich eine klare Richtung hat für auch die Grenzen, die Grenzen, an die wir alle immer wieder stoßen. Und so brauchen wir immer auch so ein Austesten dessen, wo wir sagen, okay, hier ist also die Grenze meiner Verantwortung und da beginnt vielleicht auch deine. Und dann ist das so ein achtsames Ausanzen oder so ein Abtasten der Verantwortungsbereiche. Und ich glaube, dass, was wir uns sparen sollten, und das nochmal so als letzter Satz, ist das Hinterlassen von Verantwortungsvakuum. Weil wenn ich ein Verantwortungsvakuum habe, ich merke das oft in Teams, wenn ich mit Teams arbeite, wo die nächsthöhere Führungsebene eine Entscheidung nicht trifft, die Entscheidung aber notwendig wäre, damit das Team weiterarbeiten kann, dann fehlt es da an Verantwortungsübernahme. Dann spricht man typischerweise die Führungskraft an und sagt, Mensch, was ist da los? Ja, das sind die Sachzwänge. Also, ich habe gesagt, wer muss da für Verantwortung übernehmen? Ja, das ist gerade so aus der Organisation heraus ein Passivitätserleben. Naja, und dann merkst du, dass Menschen auf einmal komische Sachen machen. Dann fehlen die Entscheidungen selber, die aber nicht gut sind oder die vielleicht gut sind und dann nicht genug honoriert werden. Und so glaube ich, dass wir vielmehr ein Gespräch über Verantwortung haben sollten, ohne permanent zu sagen, nee, also das ist aber nicht meins und das ist aber nicht meins, sondern eher sagen, Mensch, mal angenommen, das wäre meine Verantwortung. Was würde das für mich heißen? Was würde das für dich heißen? Und wo ist vielleicht auch die Grenze dessen, was ich mir jetzt gerade zutraue? Und wo darf ich dich einladen, vielleicht auch da ein Stück weit Verantwortung selber zu übernehmen? Und ich glaube, dass dieses Prozesshafte da sehr viel hilfreicher ist, als zu sagen, nein, ich weise alle Verantwortung da zurück, sondern einfach mal offen sein, zu sagen, Mensch, spannende Frage, was wäre denn, wenn es so wäre? Und ja, ich schwenke da jetzt nicht wieder zur Politik, weil ich da eine gewisse, ja, was soll ich sagen? Ich hadere da ein bisschen mit dem Thema Verantwortung und mehr sage ich dazu jetzt nicht. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Wir wissen gar nicht, dass es uns gibt. Deswegen können wir gar keine selbstreflexive Emotionen wie Schuld spüren, weil wir gar nicht wissen, dass wir irgendwas falsch gemacht haben. Das kommt dann eher dann, wenn wir ein Wertekonstrukt entwickeln und wenn wir dann auch ein Ich haben. Und wie entwickelt sich das? Wie könnte sich das entwickeln? Ich habe immer wieder das Gefühl, dass Schuld der internalisierte Ärger anderer Menschen ist, den ich, den ich, den ich auf mich, drauf packe. Also genau diese, du, du, du, du, du, du, du, du, gerne auch mit Augenbrauen zusammen, gerne mit so Staccato-Gesten und so weiter. Ja, und das packe ich mir dann auf. Ja, ich, ich, ich. Und dann diese Schläge mir auch verpasse. Weil die Psychologie zeigt auch, dass wenn wir uns schuldig fühlen und unsere Schuld nicht begleichen können, dann neigen wir zu einer Verhaltenstendenz, die haben sie den Dobby-Effekt genannt. Also wie bei Dobby aus Harry Potter, der sich bestraft, wenn er nicht gehorcht hat seiner Familie, der ja als Hauself gehorchen muss. Da bestraft er sich selbst, haut seinen Kopf gegen eine Wand oder gegen den Schrank, eine Lampe gegen seinen Kopf, bügelt seine Hände und so weiter. Ja, um dann entsprechend diesen Ärger vielleicht dann an sich selber dann auch auszulassen, weil ich finde das ja spannend, dass ich intrapersonell, also für mich selbst bei Ärger eine Angriffs-Annäherungs-Motivation habe und nicht eine weiche Annäherungs-Motivation von hey, man ist doch gut, sondern mich selber dann dabei bestrafe, so als würde ich entsprechend dann diesen Ärger der anderen Person übernehmen. Und das lähmt halt total, weil ich bin halt die ganze Zeit eigentlich nur dabei, mich selber dann zu boxen. Aber was soll das bringen? Das bringt uns ja nicht weiter. Lass uns doch eher diese Handlungsenergie dann nutzen, um diese Werteverletzung, die da eventuell da ist, um diesen Sachverhalt, dieses Problem, das da gerade da ist, irgendwie zu lösen mit der Handlungsenergie, die uns da zur Verfügung gestellt wurde und dann entsprechend dran zu bleiben. Gerne auch frustriert, weil ich noch keine Lösung gefunden habe, aber dann entsprechend dann auch daran zu knurbeln. Aber dann gemeinsam, wir ärgern uns gemeinsam dann darüber und arbeiten daran. Und das ist doch das, was ich bei dir gerade wahrgenommen habe, so ein funktionaler Ärger, was bestimmte Dinge dann angeht, wo ich dann sage Nee, so geht es einfach nicht weiter. Lass uns das so und so machen. Und da haben auch entsprechend Studien gezeigt, dass auch beispielsweise in dem Team-Meeting ja, wenn dann auch mal wirklich dann funktional Ärger ausgedrückt wird, also im Sinne von Hey, das und das ist jetzt unsere Verantwortung des Tages, dass wir diese Agenda durchspielen und so weiter und so fort. Werden Projektziele besser erreicht und so weiter und so fort. Also man ist effizienter dann auch dabei, also diesen Ärger da funktional nutzen, der eventuell dann da ist, anstatt diesen irgendwie auf eine Person zu richten, die vermeintlich die Verantwortung hat, sondern gemeinschaftlich diese Handlungsenergie nutzen. Das fände ich gar nicht so schlecht aus einer emotionalen Resilienz Sicht. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und gleichzeitig hilft aber nichts, weil der Ärger halt da ist. Der Ärger zeigt als Hüter der Werte Hey, mir ist was wichtig. Und wenn ich dieses mir ist was wichtig nehme und jemand anders trotzdem noch weiter das verletzt mit seinem Verhalten, also oder mich noch etwas gewaltfreier ausgedrückt, mich daran erinnert, dass mir was wichtig ist mit seinem Verhalten, dann kann ich das ja nutzen und akzeptieren, dass ich bestimmte Sachen niemals akzeptieren werde. Also auch bestimmte Sachen, die in der Welt sind, wo ich sage Na ja, das kann ich nicht. Das kriege ich nicht weg. Das kriege ich auch nicht alleine weg. Und das ist halt so. Man muss halt mit Polaritäten leben lernen. Die Frage ist, mache ich mich selber taub und spüre halt gar nichts mehr? Oder sage ich Hey, wenn ich merke, da ist schon wieder was, was ich schwierig finde, wo ich denke Boah, nee, das geht gar nicht. Sei es jetzt aus irgendeinem Bereich der Politik kommend oder sagen wir aus der Politik generell kommend, dieses anstatt miteinander mal zu überlegen Was ist denn das Beste? Dieses Nee, das kommt von denen. Deswegen nehmen wir es nicht. Diese diese auch unsägliche aus meiner Sicht Debatten Kultur. Wo ich halt denke auch Leute, also das geht doch auch konstruktiver. Ja, das geht doch auch wertschätzender. Und vielleicht braucht es da diese Bühne und das Spiel. Aber weiß ich nicht. Keine Ahnung, da komme ich nicht mit klar. Und ich nutze diesen Ärger, den ich habe darüber. Der ist da, der wird auch immer dableiben, bis halt bei der Erleuchtung und ich selbst denke, selbst erleuchtete Menschen ärgern sich, aber halt dann noch anders. Sie leuchten dabei, dass dieser Ärger mir Energie gibt und ich den kanalisiere und sage Okay, ich nutze den Ärger, um die Projekte voranzubringen. Ich nutze das, um etwas Konstruktives zu machen, etwas, was Menschen hilft, was Menschen unterstützt. Und so wird der Ärger eher fördernd als zerstörend. Ich glaube, wenn wir gerade da auch für unseren eigenen Ärger die Verantwortung übernehmen in einem sehr resilienten Sinne, dann können wir tatsächlich viel auch nochmal bewegen. Idealfall ist natürlich, dass auch unsere Werte erfüllt werden. Wir uns freuen oder wir etwas leisten, was dann auch zu einer gesunden Portion authentischem Stolz führt. Also sprich, wir etwas durch unser Handeln erreichen. Es hängt ja auch alles mit Werten zusammen, mit dem, was uns wichtig ist. Gleichzeitig, glaube ich, ist das Thema, um auch wieder auf den Punkt zurückzukommen, Verantwortung, Resilienz. Würde ich immer die Frage stellen, wer kann eigentlich jetzt welchen Teil der Verantwortung übernehmen? Und du hast vorhin so einen schönen Spider-Man Quote gebracht, ein Spider-Man Zitat. Das finde ich jetzt passend als Schlusswort. Lieber Ruben Trommelwirbel, was war’s? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Wenn es vom Onkel von Spider-Man kommt, dann muss da was dran sein. In diesem Sinne, Ruben, danke für deine Fragen, danke für deine Antworten und ja, an all die, die da draußen zuhören, möge die Resilienz mit ihnen sein. Bis ganz bald wieder hier in unserem Denkraum. Tschüss. Tschüss. Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Mal wieder in unserem Denkraum. Bei mir ist Ruben. Hallo lieber Ruben, ich freue mich, dich hier zu treffen.
Ich mich wie immer auch. Hallo lieber Sebastian.
Ja und wir nehmen ja in unsere Denkräume, die verschiedenen, immer ein Thema mit und wir sind heute in dem Denkraum zum Thema Verantwortung. Das ist ein Thema, was mich ja viel beschäftigt. Wer ist eigentlich verantwortlich für die Resilienz? Bin ich es? Ist es mein Arbeitgeber? Ist es mein Kollege, meine Kollegin? Ist es die Landesregierung, die Bundesregierung, die EU? Wer ist dafür eigentlich verantwortlich?
Also die erste Assoziation, auch im Sinne der emotionalen Resilienz, ist diese spannende, selbstreflexive Emotion der Schuld. Ja, also da sagst du ja auch immer so schön, die erste Regel eines Miteinandersuches, Entschuldigen. Ja, also natürlich, sarkastisch dann gemeint. Ja, wenn ich die Verantwortung abgeben möchte, dann suche ich einen Schuldigen. Ja. Und wer ist jetzt der Sündenbock für Resilienz?
Ja, das ist sehr spannend. Also so ein Proto-National-Resilienz, also klingt erst mal ein bisschen holprig. Ist denn Bhutan denn dann so glücklich? Also ich finde es schon mal spannend, das zu institutionalisieren, weil ich auch immer wieder in Organisationen sehe, wenn das von der Geschäftsleitung oder von dem Vorstand entsprechend institutionalisiert wird, also gerahmt wird, gesagt, hey, das ist uns wichtig. Dann ist das eine Rahmung, die durch die ganze Organisation geht. Dann ist das auch nicht mehr so richtig verhandelbar, sondern wird immer eigentlich eher geguckt: Ist das, was wir gerade tun, zahlt das auf dieses Thema ein, direkt oder indirekt?
Das ist halt eine ganz besondere und wichtige Frage dann hier, ist jetzt Bhutan wirklich, weil die sich so speziell darum kümmern, das glücklichste Land der Welt? Nun, wo guckt man dann natürlich als erstes hin? Zum World Happiness Report, der jedes Jahr rausgebracht wird und da schaut so aus, dass Bhutan nicht auf Platz 1 ist, sondern auf Platz 95 jetzt dieses Jahr und das ist ja schon ziemlich weit hin.
So zeigen es die Reports. Was ich ja an Bhutan spannend finde, ist, dass zumindest so das Anekdotische, kann das nicht aus erster Hand verifizieren, dass die Menschen in Bhutan sich fünfmal mit dem Gedanken in Kontakt bringen, dass sie endlich sind, also mit der eigenen Endlichkeit, mit dem eigenen Tod in Kontakt treten, ja hat ja also schon ein bisschen was Intensives und das ist scheinbar so, dass die da sich auf eine Art und Weise mit ihrer Sterblichkeit dann in Kontakt bringen, was anscheinend auch dazu führt, dass sie bewusster und zufriedener leben, weil es einfach die Dinge in so eine gewisse Perspektive setzt. Wahnsinn.
Spannend, ja. Allein, dass sie ihren Fokus darauf so lenken und allein, dass sie sowas abfragen und solche Gedankenräume dann auch öffnen, ja zeigt, dass daran auch gearbeitet wird und darum geht es ja dann entsprechend bei der Verantwortung. Es ist ein bestimmtes Element da und da wird der Fokus darauf gelenkt, weil gesagt wird, hey, das ist wichtig und da sollten wir uns als Nation und auch im politischen Bereich darum kümmern, dass es wirklich unseren Bürgerinnen und Bürgern gut geht und dann dürfen wir uns auch solche Fragen dann einmal stellen, ja und da dann entsprechend dann reingehen.
Ende 22, Anfang 23.
Also die deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen. Spannend auf wirtschaftlicher Ebene, auf psychischer Ebene. Wie oft wurde da der Mensch erwähnt so richtig Kaum. Also wenn man sich das anguckt.
Ja, und das hat uns ja auch in diesen ganzen Diskussionen, die wir über das Thema Resilienz immer mal wieder so führen, ja auch dazu heute gebracht, genau auf das Thema mal zu gucken. Weil ich weiß noch damals, ich habe das gesehen und dachte mir nur so, super, nationale Resilienz Strategie. Nun habe ich natürlich auch einen gewissen Bias, wenn ich auf solche Sachen drauf schaue, weil ich mich, weil wir uns natürlich hauptsächlich mit individueller Resilienz, Teamresilienz und auch organisationaler Resilienz beschäftigen.
Und da würde ich auch entsprechend da sein. Bei der kleinsten Einheit im politischen Sinne. Dann auch das Individuum und dann auch die Familie und so weiter und so fort. Was kann ich für mich tun für meine eigene Resilienz, für meine mentale Gesundheit? Das ist da genau die Riesenfrage, weil es gibt unendlich viele Möglichkeiten, mich da draußen zu informieren. Es gibt unendlich viele Menschen, auch in diesem schönen Land, die sich genau darum kümmern, andere Menschen resilienter zu machen.
Danke. Und tatsächlich dann ist schon früher, als ich 2015 die Resilienz Akademie gegründet habe und 2016 angefangen habe, Resilienztrainerinnen und Trainer auszubilden, war so meine grundlegende Idee. Ich habe so viele Anfragen zum Thema Resilienztraining, auch damals schon. Und das war für mich so ein Impuls, wo ich gesagt habe, wenn man die Welt besser machen möchte, dann geht das schwer alleine, sondern ich brauche Komplizen. Und diese Komplizen auszubilden, das war so mein Ziel bei diesem ganzen Thema. Und ich habe jetzt irgendwann im Herbst die Nummer 500, die ich dann in dieser Zeit ausgebildet habe.
Ja, das ist auch eine gute Frage da an der Stelle. Also es ist da wie im Flugzeug. Ja, kümmere ich mich um mich selbst, um mich dann um andere zu kümmern. Deswegen da die kleinste Einheit, das Individuum, ich kümmere mich um mich selbst. Ja, auch zum Beispiel habe ich mich gefragt, wer können alles meine Resilienz-Buddy sein? Meine Frau, meine Kinder. Ja, aber dafür muss ich es dann auch vorleben. Da muss ich dann auch selber tun, um dann auch entsprechend ein guter Buddy zu sein. Da bin ich total bei dir.
Ja, das ist spannend, wenn du das so sagst. Da merke ich sofort bei mir eine ganz tiefe Ambivalenz, weil da natürlich sofort Themen in den Blick kommen, wie, also ich muss mich jetzt doch um mich selber kümmern. Also man könnte das so hören, als wäre das ein Aufruf zum Egoismus. Richtig. Und wenn ich nur egoistisch bin, dann ja, also es macht halt einsam, dann ist es auch nicht so hilfreich. Und das braucht auch die Welt nicht.
Ja, bin ich voll dabei. Danke, dass du das nochmal mit angeführt hast. Weil für mich ist das Bottomline da auch hier, es gibt kein starkes Wir ohne ein starkes Ich. Das braucht halt entsprechend beides. Und deswegen meinte ich dann aus der Familie heraus, du hast ja auch diesen schönen Satz mal angeboten, was auch immer du tust, tust aus einem guten Zustand heraus. Und das ist genau für mich das. Ich sorge für meine Resilienz, sorge für meinen guten Zustand, damit ich auch andere Menschen in einen guten Zustand bringen kann. Ich mache es aus einer Ressource heraus, jetzt auch in den Coachingbereich. Wenn wir da jetzt mal dann rein uns denken, ja, in welchem Zustand coache ich denn eigentlich andere Menschen?
Wenn wir das ganz kurz mal konkret machen oder wenn du das ganz kurz mal konkret machst, so als so eine kleine Intervention auf Peerlevel, die man vielleicht täglich einfach machen kann. Und ich würde gerne vorher noch einen kleinen Disclaimer anbringen. Wenn ich sage, was auch immer du tust, du hast es in einem guten Zustand heraus, dann bitte ist das nicht als toxische Positivität zu verstehen. Dann ist das nicht so zu verstehen, nach dem Motto, wenn du an dir eine Form von Erleben spürst, was du als unangenehm hast. Also sei es jetzt irgendwie eine starke Emotion wie Angst oder Ärger oder Scham oder sowas wie so Wellen von Traurigkeit, dann ist das völlig in Ordnung. Und die Frage für mich ist nur, wie kann ich eigentlich an der Richtung arbeiten, in Richtung Zufriedenheit und Wohlbefinden.
Glückdiktator.
Ja, nee, nein, darum geht es auch nicht. Sondern einfach so ein bisschen Bewusstsein für den eigenen Zustand und gucken, dass vielleicht wenn ich was ganz Wichtiges mache, wie ich mich mit anderen Menschen austausche, ich nicht in einem brutal schlechten Zustand bin, sondern ich sage, mir geht es gerade nicht so gut, ich brauche mal ein bisschen Regenerationszeit oder wie auch immer, können wir einfach hier nur sitzen und einander gut tun, anstatt jetzt hier irgendwie was Intensives auszuarbeiten oder zu diskutieren oder was auch immer. Also ich glaube, das ist viel mehr ein Plädoyer für das Zugeben von Schwäche, als dass man immer gut drauf sein muss. Und das noch mal so zu Rahmen.
Wunderbar und du hattest, und danke, dass du das dann noch mal erzählt hast, mit dem Satz, den du angeboten hast. Ich dachte jetzt gerade, okay, das ist jetzt schon zum dritten Mal, aber es muss einfach drinnen sein, dann bei den Leuten, was entsprechend damit gemeint ist. Und ja, danke, dass du es noch mal gesagt hast.
Die Erklärung wird auch jedes Mal besser, also das mache ich eigentlich auch nur für mich hier.
Richtig auf den Punkt, wo ich dann auch noch mal sage, okay, dann sagst du es das nächste Mal auch, genau diesen Vortrag oder so ähnlich dann dazu, damit es dann auch wirklich klar ist. Also danke dir dafür. Apropos Danke und Apropos Fülle, die du vorher gesagt hast.
Ich frage Gott, womit fange ich an? Also ich dankbare mich jeden Tag in den Tag. Ich wache auf, mein erster Gedanke ist in der Regel: Cool, einen Tag habe ich noch, zumindest den Start. Dafür bin ich immer schon dankbar, weil ich finde, das Leben ist ein Geschenk und das ist einfach so cool. Und mit allen seinen Höhen und Tiefen finde ich dieses Spiel, jeden Tag zu spielen, was ich auch mittlerweile so als Leben sehe, ist einfach genial.
Wahnsinn.
Und Ruben, mal an dich die Frage und Doppelnennungen gelten nicht. Worauf bist du in deinem Leben dankbar? Mal ohne, also weil ich weiß, da gibt es vieles, mal ohne jetzt den Blick auf auch deine Arbeit in der Resilienzakademie. Worauf noch?
Ja, für mich sind es auch sehr menschenbezogen, das Thema Dankbarkeit. Und ich habe eine wundervolle Familie. Ich habe eine unglaublich tolle Frau, die ich mit elf Jahren kennengelernt habe. Dieses Jahr haben wir 20-jähriges Kennenlernen gemeinsam. 2004 haben wir uns in der 5D des Norbert-Gymnasium Knechtstedens in Raum 108 kennengelernt, was wunderschön ist. An unserer Schule haben wir auch geheiratet, also nicht in unserer Schule, sondern das war eine ehemalige Klosterschule.
Genau, also spätestens jetzt irgendwie so zwei Drittel der Leute verloren, weil die sagen Alter, dann sind die da, dann haben die Überdankbarkeit und meine Güte, wie unprofessionell.
Ja genau, weil was ich mir dann auch dachte ist, was ich eigentlich danach so sagen wollte, nachdem du geantwortet hast und was ich jetzt einem Menschen, der nicht Sebastian ist, sagen würde, da an der Stelle, die dann so ausholen und dann wirklich im Gefühl drin sind, wäre dann sowas wie okay und wo kommt diese Dankbarkeit bei dir an? Wo spürst du die? Du warst voll im Gefühl, da hätte ich das nur mit versaut und dann irgendwie kognitiver dann gestaltet.
Ja, und also das ist ja auch so ein bisschen das Thema gelernte Resilienz und angeborene Resilienz. Und für mich, ich glaube, wenn man auf das Thema Verantwortung schaut, muss man auch da ganz deutlich sagen, dass also die Studien irgendwas zwischen 30 und 70 Prozent zeigen. Ich habe Professor Gerhard Roth, der leider verstorben ist, ja mal gefragt und er sagte ungefähr 50, 50 und 50 Prozent so als angeborene oder halt schwerer veränderbare oder auch hohe Resilienz und 50 Prozent ungefähr plus minus ist die, die veränderbar ist.
Aber ich finde auch, man sollte aktiv nach Antworten suchen. Das auf jeden Fall. Definitiv, dass das auch dabei ist. Du hattest ja mal einen Vortrag mit dem schönen Titel Schuld abladen verboten, dass wir das nicht einfach machen sollten, sondern genau hier auch nach den Antworten suchen.
Ja. Ja, und ich muss zu Schuld abladen verboten auch was sagen, weil das natürlich auf eine Art und Weise, gerade mit unserer Geschichte, total wichtig ist, das in Kontext zu setzen. Und für die Dinge, die sozusagen im Feld sind, da übernehme ich gerne Verantwortung.
Ja, super. Ich finde das total spannend, weil ich, was ich da so raushöre, ist, wenn du, auch im Sinne der emotionalen Resilienz, wenn du dich schon irgendwo darüber ärgerst, dann nutze diese Handlungsenergie im Rahmen der Verantwortungsübernahme und finde eine Lösung, anstatt dich über jemand anderem zu ärgern und dort entsprechend dann die Schuld aufzuladen, abzuladen, ja, dass diese Person anfängt, sich irgendwann selber zu geißeln. Weil ich finde es auch spannend, dann im emotionspsychologischen Sinne, das wäre eine Überlegung von mir, wo ich dachte, Mensch, wie könnte denn Schuld entstanden sein? Weil am Anfang unseres Lebens haben wir kein Selbstkonzept.
Ja, dann bist du ja sofort wieder auch bei diesem Konzept der Meta-Akzeptanz von Dr. Gunther Schmitt, der vorschlägt, gerade auch in Bezug auf zum Beispiel Ärger, Dinge, die man nicht akzeptieren kann. Natürlich hängen auch oft mit intensiven Emotionen zusammen. Und ich habe das bei mir mit dem Ärger angewandt, dass ich mich gefragt habe Okay, was sind meine wichtigen Werte? Also was ist mir da eigentlich wichtig, wenn ich mich über irgendjemanden aufrege und sag ich mal so aufregen? Es tut ja auch gut. Und dann merkt man die blöde Sau oder was auch immer.
Ben Parker, der Onkel von Spider-Man, sagte mit großer Macht folgt große Verantwortung.
Und ich glaube, wenn all die, die viel Macht haben, die viel bewegen können, im Großen und Kleinen und es kann lächeln für den Menschen sein, der gerade neben ihnen irgendwo steht oder ein Kompliment zu sagen Mensch, sie sehen ja heute charmant aus, mir gefällt das und das. Einfach was Kleines, was eine ganz große, ganz großen Einfluss auf das Gegenüber haben kann. Ich glaube, dann werden wir dem gerecht.
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).