Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 7 für Sie zusammengestellt.
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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 7 – Resilient Guest: Future Skills mit Ella Amann
In unserer schnelllebigen und sich ständig verändernden Welt wird Resilienz zu einer Schlüsselkompetenz, die sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene unverzichtbar ist. In der siebten Folge des Podcasts „Rethinking Resilience“ tauchen Sebastian Mauritz und Ruben Langwara zusammen mit ihrer ersten Gästin, der Resilienzexpertin und Buchautorin Ella Amann, tief in die Thematik ein. Ella, bekannt für ihre innovative Arbeit im Bereich Resilienz und Future Skills, teilt ihre wertvollen Erkenntnisse und Erfahrungen. Gemeinsam diskutieren sie, wie Resilienz aufgebaut, gefördert und in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden kann, um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu begegnen.
Warum: Die Bedeutung von Resilienz in einer sich wandelnden Welt
In der siebten Folge von„Rethinking Resilience“ begrüßen Sebastian und Ruben einen besonderen Gast: Ella Amann. Ella ist nicht nur eine Pionierin der Resilienzforschung in Deutschland, sondern auch Autorin des Buches „Future Skills Trainieren – Kompetenzentwicklung für die neue Arbeitswelt“. In dieser Folge diskutieren die drei über die Relevanz von Resilienz und deren Verbindung zu den Future Skills, die in der modernen Arbeitswelt unerlässlich sind. Die Folge unterstreicht, wie wichtig es ist, Resilienz als Schlüsselkompetenz zu verstehen und zu fördern, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Was: Die Konzepte und Prinzipien der Resilienz
Ella Amann erklärt, dass Resilienz auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden kann. Sie beschreibt ihre eigene Reise zur Resilienz, angefangen bei ihrer Ausbildung als Juristin bis hin zu ihrer Arbeit im Improvisationstheater. Diese Erfahrungen haben ihr gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel und adaptiv zu sein, um mit den Unsicherheiten des Lebens umzugehen. Ella betont, dass Resilienz nicht nur eine individuelle Fähigkeit ist, sondern auch in Organisationen und Gesellschaften verankert sein muss. Sie spricht über die acht Resilienzprinzipien, die aus der Natur abgeleitet sind, und wie diese Prinzipien angewendet werden können, um Systeme und Kontexte resilienter zu gestalten.
Wie: Die praktische Anwendung von Resilienz und Future Skills
In der praktischen Anwendung spricht Ella darüber, wie Resilienz im beruflichen Kontext integriert werden kann. Sie hebt hervor, dass Trainings und Coaching-Methoden interaktiver und körperorientierter gestaltet werden sollten, um das Lernen effektiver zu machen. Ein zentrales Thema ist die Schaffung von Probenräumen, in denen Teams und Einzelpersonen ihre Fähigkeiten in einem sicheren Umfeld ausprobieren und weiterentwickeln können. Ella betont die Notwendigkeit, sowohl die Agilität als auch die Stabilität in Organisationen zu fördern und ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Polen zu finden. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Antizipation und Kommunikation innerhalb von Organisationen, um auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Wozu: Die langfristigen Vorteile von Resilienz und Future Skills
Die langfristigen Vorteile von Resilienz und Future Skills liegen in der Fähigkeit, sowohl individuelle als auch kollektive Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Ella spricht über die Bedeutung von Selbstorganisation, Diversität und der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Kompetenzen. Sie betont, dass Resilienz nicht nur eine Reaktion auf Krisen ist, sondern auch ein proaktiver Ansatz, um persönliches und berufliches Wachstum zu fördern. Die Anwendung von Resilienzprinzipien kann dazu beitragen, gesündere und produktivere Arbeitsumgebungen zu schaffen und gleichzeitig die individuelle Zufriedenheit und das Wohlbefinden zu steigern.
Insgesamt bietet die siebte Folge des Podcasts „Rethinking Resilience“ wertvolle Einblicke in die Welt der Resilienz und zeigt auf, wie diese Kompetenz in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden kann. Die Diskussion zwischen Sebastian, Ruben und Ella inspiriert dazu, Resilienz als einen lebenslangen Prozess zu betrachten, der kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt werden sollte.
Transkript Folge 7
Hier finden Sie das vollständige Transkript der aktuellen Folge:
↓ ANZEIGEN ↓ Folge 7- Resilient Guest: Future Skills mit Ella Amann [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und dazu wollen wir heute mit dir reden und natürlich auch generell für die, die dich noch nicht kennen, so ein paar Dinge erfahren, wie du Resilienz denkst, immer mit dem Blick auf die entsprechenden Future Skills, um da dann weiterzukommen. Ja, ich freue mich total, dass du da bist. Bist du eine der Resilienz-Ikonen in Deutschland? Ja, das ist immer komisch, wenn man das über sich selber hört. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Und kiffen fand ich langweilig, das hat mich nicht interessiert. Das fand ich irgendwie so unter dem Kaffeebaum sitzen und mir irgendwie was über die Welt, ich sag mitgestalten fand ich damals schon spannender. Und dann habe ich mir so gedacht, Psychologie studieren hätte mich auch interessiert, aber das war damals so irgendwie noch ein bisschen zu nah. Und dann habe ich mir gedacht, ich fange mal mit Yoga an und habe dann nachher mit einem Yoga-Studium die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen wirklich in die Institutionen zu gehen und ins Eingemachte zu gehen und von dort von innen heraus sozusagen zu entwickeln. Und das war für mich damals so ein bisschen so eine Logik, die ich als Kind oder als junger Mensch so hatte. Und dann hatte ich aber auch die Affinität zur Psychologie und habe auch mal zwischenzeitlich überlegt, ob ich sowas wie Rechtspsychologie mache, hätte mich auch interessiert. Oder Wirtschaftspsychologie, also es gab so mehrere Dinge, die so damals im Raum standen. Wenn man so ein junger Mensch ist, dann weiß man noch nicht so genau, wo es hingeht, aber ich habe mich immer schon für Bio interessiert, also ich hatte Bio-Leistungskurs und habe mich viel für Zusammenhänge interessiert, damals auch schon ökologisch. Dann war natürlich schon so ein treibender Faktor auch schon in der Pubertät, so dieses Global 2000 und auch so diese Überlegungen, also wie geht es überhaupt mit der Menschheit so weiter. Und da waren schon so Sachen angelegt, wenn ich jetzt mal so im Nachhinein so drauf gucke. Mich hat es wirklich interessiert, wie können wir als Gesellschaft, also als soziales System uns irgendwie weiterentwickeln, das hat mich interessiert. Und als alter Trekkie fand ich auch so, ich bin so ein altes Raumschiff-Enterprise-Kind, ich fand die Vision eben auch ganz gut, was machen wir eigentlich, wenn die Kriege vorbei sind. Was machen wir, wenn wir so eine Art Frieden gefunden haben, wenn wir so finanzielle Absicherungen haben, womit beschäftigt sich die Welt eigentlich danach. Das hat mich als Kind schon getrieben, fand ich ganz spannend. Und dann dachte ich mir, fange ich erstmal mit Jura an, mache ich erstmal so eine strukturierte Analyse der Welt. Und dann habe ich zum Ende des Jura-Studiums, das war so ungefähr ein Jahr vor meinem ersten Staatsexamen, habe ich dann mit Infotheater angefangen. Und bin dann mit einer Welt in Berührung bekommen, die mich einfach total fasziniert hat. Weil ich habe so gemerkt, dieses Arbeiten im nicht-linearen Raum, ich war immer schon sehr begeistert von den ganzen Selbstorganisationsprinzipien und diesen Sachen, das hat mich im Studium schon sehr interessiert. Es gibt ja auch so ein tolles Fach wie Rechtspsychologie und Rechtsphilosophie und so weiter. Und dann dachte ich mir, wie cool ist das eigentlich, dass da Menschen zusammen in einem Raum sind und die tun Dinge zusammen und wissen nicht, was gleich passiert. Und sie machen das auf eine Art und Weise, dass sie miteinander lernen, dass sie miteinander Spaß haben. Und sie produzieren auch noch Dinge, die anderen Menschen Spaß machen, also sprich Produkte oder Dienstleistungen. Und im Theater produzieren wir dann halt Geschichten, die sehenswert und hörenswert oder erlebenswert sind. Und in anderen Kontexten, wenn wir ein Jazzensemble haben oder ein Tanzensemble oder andere improvisierende Profis, die machen halt andere schöne Dinge. Und das hat mich sehr fasziniert und das lag mir. Und dann habe ich so gemerkt, ah, da sind so Talente, die werden jetzt vielleicht in dem Kontext noch viel, viel mehr wahrgenommen als im Jura-Studium. Und dann habe ich so gemerkt, ich habe tatsächlich so ein improvisierendes Gehirn. Und diese künstlerische Ader, die ich halt auch immer schon mitgebracht habe, die hat dann plötzlich noch so ein neues Zuhause gefunden. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Und dann habe ich halt gemerkt, als ich dann im Referendariat war, das war super spannend, da habe ich eine Zeit lang im Osten gearbeitet nach der Wende. Und da hat man dann plötzlich gemerkt, also ich hatte bis dahin auf jeden Fall mal über die Improvisationsarbeit schon ein anderes Selbstbewusstsein. Und ich wusste, das hat eine Rechtfertigung, dass wir improvisieren. Und das ist keine Schluderei, sondern das ist eine Kunstform. Und das ist vor allen Dingen eine professionelle Form, mit dem Unbekannten umzugehen. Und dann bin ich damals eben im Referendariat am Rechtsamt gewesen. Und dann war eine ganz spannende Erfahrung, die ich da gemacht habe. Wir mussten Analogien schließen, wir hatten damals noch keine Gesetzesvorlagen. Es war halt wirklich ein bisschen Bilder Westen ja auch im Osten. Und ich bin da super gut mit klargekommen. Also du hast mir halt die Aktenberge auf den Tisch gelegt, ich habe die abgearbeitet wie nix. Weil ich vor Improvisieren und vor dem Nichtvorhandensein von vorgegebenen Lösungen keine Angst hatte. Und ich konnte mit Analogie-Schließungen gut umgehen. Und das hat mich zu einem sehr, sehr produktiven oder zu einer sehr produktiven Juristin gemacht. Und das war eine spannende Zeit, das einfach mal neu zu bewerten auch. Und ich hatte dann zum Beispiel auch im Examen das Glück, dass zu meiner Zeit, als ich das Examen gemacht habe, zum Beispiel die Klausuren gerade umgestellt wurden. Und es gibt ja nichts Schlimmeres als für einen Jurastudenten, wenn er die Examine auf die er zulernt, dass die plötzlich nicht mehr, dass die Fragestellungen nicht mehr gefragt werden. Und da ich nicht gut auswendig lernen kann, hatte ich immer Angst vor diesem schriftlichen Examen, wo ich dachte, oh Gott, jetzt muss ich wieder was abspulen. Und dann waren aber die Klausuren alle neu. Das heißt, ich konnte auch im Examen total schön improvisieren und einfach mein Handwerk anwenden. Und juristisches Handwerkzeug ist ja ganz unglaublich, weil du hast ja so viele Metatools dann an der Hand, die du auf jeden Sachverhalt ja anwenden kannst. Und dann konnte ich sozusagen freie Juristerei betreiben und das war durchaus erfolgreich. Und dann habe ich gemerkt, das interessiert mich. Und jetzt sind wir auch so schon bei dem Bogen zum Thema Metaskills nachher, dass ich die Dinge gerne so von den Meta-Ebenen her angehe und nach Strukturen suche, die sich so ein bisschen strukturieren über Metaprinzipien, über Metakompetenzen, in dem Fall auch bei der Resilienz und da so Logiken reinbringe. Und dann habe ich das zehn Jahre gemacht mit Improvisation. Also ich habe dann mit Jura aufgehört, weil ich fand die Idee, Impro in die Welt zu bringen und ins Business zu bringen, dann einfach spannender als Methode. Ich fand das frischer, neuer und die Idee, das Lernen zu verändern und auch die Art und Weise, wie wir unser Gehirn verstehen, zu verändern und dort mit körperorientierten und interaktiven Methoden zu arbeiten, das fand ich einfach großartig. Und ich habe beim Bernd Isert 1991, 1992 meine NLP-Ausbildung gemacht und es war dann so ein bisschen, also es war so ganz nah dran und bin dann so mit den Tools in Berührung gekommen und dachte, Mensch, das passt ganz prima, auch dort nochmal über Gehirnsprache und über diese, auch ja sehr, sehr viele Meta-Ebenen nachzudenken. Und das hat mich auch begeistert und dann habe ich angefangen, Impro zu modellieren, im wahrsten Sinne des Wortes, und habe mich dann eben gefragt, okay, was machen diese Ensembles und wie kommen die dann dazu, produktiv zu improvisieren. Und dann, jetzt kommt noch der nächste kleine Link, den man irgendwie braucht. Parallel dazu habe ich mich immer für das Thema Gesundheit interessiert. Das hatte allerdings primär unter anderem auch einfach ein persönliches Thema. Ich hatte 30 Jahre lang eine Schilddrüsenerkrankung, die nicht erkannt wurde. Und ich bin glücklichst von Arzt zu Arzt, von Arzt zu Arzt und die haben immer gesagt, Frau Ammann, Ihre Werte hätte ich gerne, Sie sind total gesund. Das muss eigentlich nur Stress sein, das ist nur Psyche und gehen Sie mal zum Therapeuten. Ja, dann gehst du zum Therapeuten und dann machst du für deine Psyche und dann machst du gegen Stress und wirst immer besser und machst und tust und hast aber trotzdem noch die ganzen Symptome und die Symptome werden auch noch immer schlimmer, weil das Schilddrüsen-Screening nicht zur Standard-Blut-Test gehört. Hallo Gesundheitssystem. Und das zwischen den 90er Jahren und dann hat das bis 2008 gedauert. Ich habe heute Mittag noch Zettel in der Hand gehabt, wo ich 2008 im Meta-Forum war. Ich weiß noch genau den Sommer, als ich dann ein paar Wochen vor dem Meta-Forum meine Diagnose hatte. Die habe ich selbst diagnostiziert. Ich hatte da inzwischen meinen Heilpraktiker für Psychotherapie. Dann bin ich wieder zu meiner Ärztin in München, hatte Herzrhythmusstörungen und alle möglichen Sachen. Ich sage, wenn ich jetzt eine Klientin hätte, würde ich einfach mal die Schilddrüse untersuchen. Dann haben sie gesagt, nein, nein, da gibt es keinen Grund dazu, Sie haben Stress. Ich sage, nein, ich habe gerade keinen Stress, mein Leben ist gut, mir geht es gut. Ich bin durchtherapiert, ich habe gerade wirklich keinen Stress. Bitte untersuchen Sie jetzt mal meine Schilddrüse. Dann hat sie sich erst geweigert, ganz klassisch, aber bis dahin war ich ja schon so ein selbstbewusster Mensch geworden. Dann habe ich ihr gesagt, wenn Sie das jetzt nicht machen, gehe ich einfach zu einer anderen Ärztin. Sie hat gesagt, ja, ja, ja, dann machen wir das halt. Vier Tage später rief sie dann an, Sie haben ganz schlechte Werte, Sie müssen sofort zum Spezialisten. Dann wurde sie zum Dr. Müller geschickt und hin und her. Das war für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis. Ich weiß noch ganz genau, drei Monate später war ich dann in Abano und hatte zum ersten Mal in meinem Leben kleine Tabletten dabei. Die konnte ich dann jeden Tag nehmen. In dem Sommer habe ich dann schon die ersten Erleichterungen gemerkt. Ich war im Jahr davor auch in Abano und das war ein ganz spannender Übergang. Jetzt darf ich gesund werden und jetzt passiert noch mal was ganz Neues mit mir und meiner Resilienz. Jetzt muss ich lernen, wie es ist, im Leben gesund zu sein. Vorher habe ich viel kompensiert. Ich habe viel gelernt, diese ganzen Symptome zu kompensieren. Das Thema Resilienz war für mich wahnsinnig wichtig in der Zeit. Es hat natürlich auch etwas mit den Krisen zu tun, aber es hat auch etwas damit zu tun, dass ich ganzheitlich auf meinen Körper gucken muss. Wenn ich in den 15 Jahren was gelernt hatte, dann einfach, dass wenn du mentale Probleme hast, können sie körperliche Ursachen haben. Wenn du körperliche Ursachen hast, dann mentale und so weiter und so fort. Die Kompetenz, die du zeigst, die ist so relativ von guten Rahmenbedingungen, von Erwartungshaltungen, aber eben auch von dem Mindset. Du wirst jetzt wahrscheinlich vielset sagen, Mindset und so weiter. Das hat mich extrem interessiert, wie hängen diese Dinge zusammen. Ab 2008 war dann diese spannende Frage, was heißt das jetzt eigentlich, wenn ich als chronisch kranker Mensch plötzlich in einem dysfunktionalen System gesund werde. Das hat mich dann brutal interessiert, weil dieses Gesundwerden war nur der erste Schritt. Ich habe lange dafür gebraucht, aber ich habe einen Weg gefunden, zumindest mal, weil es bei mir medikamentös behandelt werden konnte. Andere haben das Glück ja auch nicht, haben vielleicht eine Krankheit, die so nicht behandelt werden kann. Aber du hast eine lebenslange Krankheit, das heißt ohne Medikamente würde ich wieder in den alten Zustand zurückfallen, früher oder später. Das heißt, das ist schon etwas, womit man sich auch beschäftigen muss, wenn du sowas hast. Das war ja in der Corona-Krise mal für ein paar Wochen durchaus relevant, weil es da keine Schilddrüsen-Tabletten gab. Dann kannst du dir gleich mal überlegen, was mache ich denn jetzt in einem halben Jahr, wenn es keine Medikamente mehr gibt. Egal, ich will auch gar nicht so viel da rein, aber auf jeden Fall so. Diese 15 Jahre waren ganz spannend und ich habe dann eben deswegen viel im Gesundheitswesen gearbeitet. Ich habe dann in München ein Gesundheitsstudio aufgemacht, 1996, und habe dort Coaching verbunden mit Körperarbeit und diesen Dingen. Ich habe aus meiner körperorientierten Arbeit, auch aus der Schauspielarbeit, angefangen, neue Arbeits- und Trainingsformen zu entwickeln. Ich habe mich in der Zeit noch extrem viel mit Impro beschäftigt, habe das modelliert, habe Ende der 90er Jahre auch Impro unterrichtet als Lehrtrainerin. Ich habe das dann sukzessive in die Business-Trainings eingebaut, Leadership-Training, Teamentwicklung usw. Ich habe dann die Trainings wirklich umgestellt von Powerpoint-Training hin zu interaktivem Training. Jetzt noch zum Bogen Resilienz. Da war eigentlich für mich ausschlaggebend Mitte der 90er Jahre, als ich damals mein Studio aufgemacht hatte. Da kam gerade die WHO mit den Lifeskills um die Ecke, das war 1994. Damals war natürlich noch das Thema Salutogenese etwas stärker im Raum, die Kohärenz usw. Aber die Lifeskills fand ich damals schon ganz spannend. Das war für mich im Coaching immer schon eine Orientierung, dass wenn wir jetzt, egal ob wir körperlich arbeiten oder wie wir arbeiten, dass wir am Ende die Entwicklung, egal welche wir machen, irgendwo integriert kriegen müssen auf der Skill-Ebene. Das hat mich eben sehr interessiert. Und deswegen ist auch später mein Resilienz-Konzept auch ein Kompetenz-Entwicklungskonzept geworden. Wo ich immer wieder gucke, wenn ich jetzt das Mindset verändere, das Embodiment oder mein Verhalten, wie auch immer, welchen Einfluss hat es tatsächlich auf mein gesamtes Skillset sozusagen. Und das hat mich sehr interessiert, weil ich das ja in meiner Biografie mehrfach erlebt habe, dass neue Rahmenbedingungen, auch die Arbeit mit bestimmten Methoden oder Techniken, immer wieder einen großen Einfluss darauf hat, wie ich mich als Gesamtpersönlichkeit verändere. Und deswegen bin ich halt nicht so ein großer Fan von additiven Kompetenz-Entwicklungsmodellen, sondern bei mir ist es schon eher einfach das Integrierte von meiner Perspektive her. Und was mich eben besonders zum Thema Resilienz interessiert, ist das Thema, wie machen wir Systeme gesund und was passiert danach? Und da ist, glaube ich, für mich gerade auch die größte Störung im Moment immer noch im Feld. Du kannst ja tolle Menschen aufbauen und die stärken. Und solange sie in dysfunktionalen Beziehungen bleiben, solange sie in dysfunktionalen Rahmenbedingungen bleiben am Arbeitsplatz, können sie nach wie vor die Disposition für ihre Resilienz nicht so abrufen, wie sie es eigentlich gerne hätten. Und das erleben wir jetzt gerade auch permanent. Gute Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, verlassen ihre schlechten Beziehungen und bauen sich ein funktionaleres Leben auf. Und viele in der Gesellschaft machen das ja auch gerade. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ich würde gerne zu einem ernsten Thema zurück, weil das, was du mit dem Bereich Gesundheit-Krankheit von den Kontextfaktoren her beschrieben hast, finde ich insofern gerade interessant, als ja der Kontext gerne mal die Verantwortung für die Resilienz an also entweder das Unternehmen, die Organisation, das Team oder auch das Individuum zurückgibt und dieses Interaktionale, gerade auch wenn man ein bisschen größer guckt vom Staat zum Beispiel, ja also so erlebe ich es zum Beispiel auch viel auf den Bürger übertragen wird. Und so diese Idee, wer ist denn jetzt eigentlich für was verantwortlich? Meiner Erfahrung nach ist immer der Kontext, wenn ich den Kontext gut gestalte, dann können in diesem Kontext natürlich bestimmte Dinge, ja wie soll ich sagen, wahrscheinlicher werden. Wenn wir mal so auf dein Verständnis vom Kontext oder von Kontexten schauen, welche übergeordneten Aspekte sind relevant dafür, dass eher die Resilienz eines Menschen zum Vorschein kommt beziehungsweise eher Resilienz fördernde oder Resilienz oder Gelingens oder Gedeihens fördernde Faktoren als, sag ich mal, eher Vulnerabilität und Einschränkendes. Was sind da so für dich die Kernthemen, wenn du auf Kontexte guckst? [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Also wir merken zum Beispiel gerade das Thema Agilität, Stabilität haben wir jetzt zehn Jahre gut gespielt. Da merken wir, da ist jetzt ein erster großer Zugang. Das heißt, wenn wir auf die Kontextgestaltung gucken, was da jetzt schon viele Firmen gut verstanden haben, dass wir nicht nur in die Agilität gucken müssen, sondern dass wir auch auf die stabilisierenden Elemente gucken können und so weiter und so fort. Also da merke ich, da ist schon viel passiert in der Kontextgestaltung. Da haben schon viele verstanden, dass Mitarbeitende Freiheitsgrade brauchen, dass Systeme sozusagen die Flexibilität, Beweglichkeit genauso anbieten müssen wie aber auch Stabilität. Wo dann die soziale Sicherheit jetzt genauso dazu gehört wie andere Abläufe oder arbeitsorganisationale Stabilitäten. Wo wir gerade eine ganz, ganz große Kontextdiskussion haben, ist auf der horizontalen Ebene bei uns zwischen Ressourcen und Kompensation. Also das ist ein Thema, das können wir gerade überhaupt nicht wegdenken. Also ich habe diese Diskussion schon sehr, sehr lange. Wenn ich in meinen Kursen unterwegs bin, besprechen wir das Thema schon sehr lange. Aber ich habe halt gemerkt, das war gesellschaftlich noch nicht lange noch nicht so ein Thema, worüber man gerne gesprochen hat. Und jetzt am Wochenende haben wir fast nur über das Thema Ressourcen gesprochen und über Kompensation. Das heißt, wir haben natürlich, wenn wir auch auf Resilienz oder Resilienz-Engineering und solche Sachen gucken, haben wir immer wieder das große Problem, dass wenn wir Systeme, wenn wir denen die Ressourcen entziehen, sparen wir natürlich auf der einen Seite Geld und hin und her. Das hat alles so große Vorzüge und so weiter. Aber jetzt auch Kontexte wieder daran zu gewöhnen, Gestaltungskontexte, dass wieder Redundanzen angelegt werden, dass wir Backup-Systeme brauchen, dass wir gute Vertretungssysteme brauchen. Also das, wo wir die letzten Jahrzehnte immer so munter eingespart haben, das fällt jetzt sehr, sehr stark auf uns zurück. Und eine Kompensation in einem Kontext, also in einem System, darf eigentlich nur aus dem System heraus passieren oder es muss aus dem System herauskommen und nur temporär. Und was wir in den meisten Firmen jetzt vorfinden, ist natürlich auch ein Stück weit diese Philosophie, wir knappen die Ressourcen ab und irgendeiner wird schon kompensieren im System. Ob ich das jetzt klassisch als Mitarbeiter mache über Überstunden und so weiter, das kennen wir alle, dann wird es immer mehr und mehr. Oder ob wir Vertretungssachen haben oder ob wir das auf der funktionalen Ebene mit Technik betrachten. Da merken wir gerade, also da achten wir drauf, sind die Rahmenbedingungen wirklich so, dass wenn Systemausfälle drohen, dass wir über die Ressourcen und über die Redundanzen wirklich nur temporäre Kompensationen ermöglichen oder abrufen müssen oder haben wir schon chronifizierte Kompensationsmechanismen und dann müssen wir dringend daran arbeiten. Also das ist etwas, worauf ich dann gucke. Das andere große Thema ist Antizipation und Kommunikation. Das heißt, habe ich genug Menschen, die im Kontext wirklich gucken, wo geht es denn gerade hin, wo sind die Megatrends, worauf müssen wir achten, was passiert jetzt hier im Moment gerade mit Digitalisierung, Gesellschaft und so weiter. Und dort aber auch immer so ein bisschen meinem Leitsatz don’t buy my story, also im Sinne von viele Geschichten, die gerade erzählt werden, werden auch nicht so gelebt oder werden sich nicht so umsetzen, wie sie gerade vielleicht auch romantisiert erzählt werden. Also auch immer dort kritisch hinzugucken. Ein Teil der Geschichten, okay, ist es wichtig, aber ich muss immer auch Geschichten in Frage stellen können. Also Antizipation ist einfach auch wichtig. Wie kritisch gehe ich im Moment auch mit dem um, was mir da erzählt wird? Und ein großes Thema ist dann eben, wie sind die Kommunikationsstrukturen? Das kennt ihr auch, jeder Wald hat ein gutes Vernetzte Kommunikationsstruktur. Da sind es dann halt die Pilze und die Netzwerke, die es machen. Und da sehen wir auch immer wieder, wenn wir in der OR arbeiten, also in der organisationalen Resilienz, dass die Kommunikationsstrukturen nicht gut aufgebaut sind. Oder dass da in der Führung oder im Management einfach immer noch sehr viel, sag ich mal, es gibt HR-Mitarbeiter, die machen gerade viel zu einem bestimmten Thema und dann dürfen sie es aber nicht kommunizieren, weil wieder strategische Themen dahinter stecken und so weiter und so fort. Also letzte Achse, die wir unbedingt brauchen, ist Diversität in einem System und Selbstorganisation. Und das ist eine Ebene, die müssen wir dann nochmal abklopfen. Wie gehen wir gerade mit Selbstorganisation um? Haben wir genug Diversität im System und so weiter? Und dann haben wir bei der Selbstorganisation nochmal acht Prinzipien, die wir uns dann vertiefend angucken. Da kommt dann eben Unbestimmtheit, Komplexität, Selbstreferenz, Fahrtabhängigkeiten sind ein wichtiges Thema. Stecken wir im Kontext, haben wir wirklich noch die Freiheiten, Fahrtabhängigkeiten anzusprechen und sie auch aufzulösen? Und dürfen wir Neues machen, dürfen wir experimentieren und so weiter? Also es kommt alles so damit rein. Haben wir genug Spontanität und Freiheitsgrade auch für Mitarbeitende? Also das sind sozusagen die Dinge, die klopfen wir dann ab, wenn wir über den Kontext arbeiten. Und dann ist die Übersetzung immer die, habe ich auf der Kompetenzebene Menschen, die das dann auch gut gestalten können. Und dann in diesem Wechselspiel funktioniert das dann ganz gut. Und es ist eine große Herausforderung, finde ich, zurzeit, weil da eben viele Paradigmenwechsel dahinter hängen. Und in den 90er-Jahren über Selbstorganisation zu sprechen, war noch was anderes, als es heute zu tun. Und wenn du jetzt auch 2024, wenn du mal im Internet guckst, wie wird Selbstorganisation definiert? Auch für Studenten, das ist immer noch Selbstorganisation, gleich Zeitmanagement, gleich Eisenhower-Prinzip. Und dann kommt diese Alarmitechnik immer hinterher. Aber dass Selbstorganisation heute für uns was ganz anderes bedeutet, also Selbstorganisationsprinzipien in der Wirtschaft bedeuten ein bisschen mehr. Als klassisches Zeitmanagement. Und da merkt man, da ist einfach auch das Mindset und da ist auch einfach noch das Verständnis in der Gesellschaft noch sehr durchwachsen und sehr gemischt. Aber es ist auch normal, so ist es eben. Das hat viel mit Aufklärung zu tun und mit Weiterentwicklung zu tun. Und da hängen wir immer noch in Ergebnissen, die aus Ende der 90er-Jahre kommen. Man hat ja viel zum Thema Selbstorganisation auch Ende der 90er-Jahre geforscht und tolle Ergebnisse gehabt dazu. Und jetzt haben wir 24 Jahre, 25 Jahre weiter und wir sind immer noch dabei, viel im Bereich Aufklärung, Informationsvermittlung und so weiter zu arbeiten, um Kontexte schlau zu machen. Also es geht ja für mich auch darum, ein guter, aufgeklärter Kontext kann eben auch gut und aufgeklärt arbeiten und auch verändern. Und wenn ich Kontexte dumm halte und wenn ich denen damit auch die Gestaltungsfreiheit nehme, dann reproduziere ich natürlich auch viel Schwachstellen. Und die sind dann irgendwann mal systemkritisch. Wir haben ja ganz am Anfang, vor unserem Gespräch hier, haben wir ein bisschen so über, was passiert eben, wenn du Resilienz, sage ich mal, ich nenne die immer so, das sind so Ebenen, wo wir ein Kompetenzvakuum noch haben. Also wenn eine Organisation sich resilienter aufstellen möchte, aber Entscheidungsträger in der Organisation von Resilienz einfach noch kein Grundverständnis haben, dann habe ich auch echt Probleme, gute Maßnahmen aufzusetzen. Das fängt beim Leadership-Programm an, das geht runter bis zu den Mitarbeiter-Weiterbildungen. Und ich habe gerade eine Kollegin, die arbeitet auch in der Organisation und da soll das Thema Resilienz jetzt auch einen Raum bekommen. Und jetzt ist es ein großer Konzern und die arbeiten dann wieder mit Weiterbildungsinstituten zusammen. Die haben halt so große, mega Rahmenverträge, auch Kontextgestaltung, Rahmenvertrag. Die haben aber als Großakademie keine Kernkompetenz zum Thema Resilienz. Also was die dann als MeToo-Anbieter zum Thema Resilienz anbieten, muss ich nicht viel dazu sagen, Sebastian, du kennst das, das ist so ein bisschen so die Essenzen 1.0, sage ich jetzt mal. Die wollen aber damit dann ganze Führungskräfteprogramme und auch ganze Organisationsdevelopmentprogramme aufsetzen und das haut nicht hin. Also dann hast du kontextuell gesehen viel zu wenig Flexibilität und Freiräume, auch neue Ideen, neue Methoden, neue Techniken einzubringen. Das finde ich gerade auch so eine ganz spannende, wie soll man sagen, so eine gläserne Decke, die sich dann über Strukturen einfach aufbaut, die dann kontextuell Fahrtabhängigkeiten aufbauen. Und wenn wir die nicht hinterfragen dürfen, weil die Rahmenverträge einfach fix sind, dann haben wir da einfach auch nur bedingte Möglichkeiten zu gestalten. Oder wir hatten am Wochenende jetzt auch dieses Thema, dass zum Beispiel ein Konzern oft einfach das Controlling darüber entscheidet, wer die Weiterbildung durchführt. Und solange wir sowas nicht verändern, bleibt die Kontextgestaltung eben unter dem Potenzial, was wir eigentlich machen könnten. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Oder auch, wenn ich sage, was verbinden sie mit Resilienz? Ja, Stress und sieben Säulen. Und dass sieben Säulen von der Metapher jetzt gerade bei Agilität nicht so hilfreich ist oder bei dem Raum zwischen Stabilität und Agilität oder wie auch immer. Ja, also das sind so die Zwickmühlen, die ich auch habe. Da können wir auch, ich glaube, da habe ich auch auf einer Themenliste noch mal so diesen Punkt. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Da verspricht mir einer was von Säulen und dann, ach toll, und dann ist das auch alles ganz wahnsinnig fixierbar und stabilisierbar und so weiter. Und ich glaube schon, dass das mit der Popularität auch zu tun hat. Und man muss ja auch überlegen, dass der Begriff der sieben Säulen aus einer Zeit kommt, wo ja durchaus auch Resilienz-Experten oder Menschen, die sich mit dem Thema Resilienz beschäftigt haben, noch nicht ganz im Begriff, noch nicht ganz in der Durchdringung des Begriffes waren. Zu Beginn der 2000er Jahre, das war ja noch nicht… [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ja, sie war fast schon, also nicht wehleidig, aber halt so nach dem Motto, also ein bisschen genervt habe ich schon rausgelesen, so nach dem Motto. Also ich habe es von der APA und wo die das her haben, also so nach dem Motto, bitte schreiben Sie mich jetzt auch nicht mal an, es tut mir leid, dass ich damals die sieben Säulen vorgeschlagen habe, so kam es dann bei mir so ein bisschen an, da musste ich sehr schmunzeln. Ich nochmal für den Anfang, und ich finde immer, dass man auch die Resilienz-Entwicklung bei Menschen schon auch, sagen wir mal so, ja, Schritt für Schritt denken sollte. Für den Anfang finde ich so eine Denke im Sinne von, hey, es gibt da was, wir nennen das mal kurz sieben Säulen und das führt zu dem Thema Stressresistenz und dann kannst du erst mal Widerstand so ein bisschen aufbauen und so weiter. Das finde ich für den ersten Schritt ganz gut. Und genau wie wenn ich jemandem eine Diagnose gebe, das natürlich massiv entlastet, das einen Rahmen gibt, das Verstehbarkeit gibt, dass jemandem das greifen kann, das finde ich extrem nützlich. Das Problem dabei ist nur, dass man halt in diesen Denkräumen, in diesen Bildern dann entsprechend bleibt. Und wie du in diesem schönen Buch sowohl als auch, das Sowohl-als-auch-Prinzip, ja, sowohl das eine als auch das andere brauchst du ja zu dem Konzept der Säulen und der Resistenz auch dieses Thema der Anpassungsfähigkeit, des Lernens, des Wachsens und so weiter. Und ich glaube, dass aus didaktischer Sicht schwierig ist, am Anfang jemandem quasi diese Ambivalenz anzubieten, sondern du musst halt mit irgendwas anfangen. Und ich glaube, es wird zu wenig der zweite Schritt dann gegangen. Dass man sagt, das ist das eine und Resilienz ist primär ein Prozess, für den wir bestimmte Dinge brauchen. Es braucht bestimmte Kontexte. Und in diesen Kontexten, da sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Dinge wichtig. Das, glaube ich, ist so eine der größten Herausforderungen, gerade auch bei dem, was du jetzt gerade beschrieben hast. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Wir müssen auch gucken, wo kommen die Ursprünge her. Und die Ursprünge kommen ja auch durchaus nicht nur aus der Pädagogik, sondern eben auch aus der Frage, was ist Nachhaltigkeit und wie sieht Nachhaltigkeit für uns aus in der Natur und in der Ökologie und Soziologie usw. Und das sind natürlich so Sachen, ich habe immer versucht zu sagen, lasst uns nicht an einer Sache festhängen, sondern lasst uns die Räume aufmachen. Und das ist für mich viel, viel wichtiger. Deswegen auch Denkraum. Und es fängt natürlich dort an, so wie wir heute, die großen Räume, die ich jetzt versuche aufzumachen, mit Unternehmen sind Probenräume. Das ist wohl das nächste große Thema, was wir gerade haben. Auch dort haben wir am Anfang natürlich, klar ist Training eine tolle Sache und Coaching ist auch eine tolle Sache. Und all diese Trainingsformen, die wir haben, die Formate sind großartig und das sind große erste Schritte. Aber wenn ihr euch jetzt da anschaut, ich meine, was machen Impro-Ensembles, was machen Musiker, was machen Tänzer, die professionell improvisieren und auch mit Resilienz gut umgehen können, nämlich auch mit dem Unbekannten. Die proben regelmäßig und zwar außerhalb der Bühne. Das heißt, was einen guten Musiker ausmacht, ist Proben, Proben, Proben, Technik. Und das macht der selbstmotiviert. Und auch zum Thema, wie sieht die Weiterbildung der Zukunft aus? Für mich sieht die Weiterbildung der Zukunft aus, dass ich eine Grundausbildung habe an meinem Instrument sozusagen. Der Mensch ist erstmal auch ganz stark sein eigenes Instrument. Also ich als Mitarbeiter muss gucken, dass mein Instrument, wenn ich morgens zur Arbeit gehe, wohl gestimmt ist. Entschuldigung, da habe ich kein Pardon, wenn ich so mit mir rumschludere, dass ich morgens zur Arbeit gehe und ich sage jetzt mal noch halb besoffen und vielleicht noch ein bisschen bekifft. Und das findet man hier in Berlin durchaus vor. Wir haben gerade gestern noch das Thema gehabt hier, die Dunkelziffer an Drogenabhängigkeit auf Hypotential-Ebenen. Da muss man auch mal drüber sprechen. Dann ist das für mich etwas, was ein wichtiges Thema ist, weil ich kann mir so und so viele Hypotential-Teams dann wünschen. Aber wenn ich nicht die Selbstverantwortung habe, in meiner Arbeit wohlgestimmt zu kommen und zwar nicht genervt und nicht aufgekratzt und nicht beleidigend und nicht disrespektvoll. Ich glaube, das ist für mich der wichtigste Future Skill der Zukunft, dass wir darauf achten, dass unser eigenes Instrument wohlgestimmt ist. Und wenn ich mal nicht gut gestimmt bin, finde ich das auch ehrlich gesagt kein großes Problem. Aber ich muss wissen, wie ich wieder zu einer Wohlstimmung komme und diesem Wohlgestimmtsein, das spricht sich auch in der Eutonie, auch in den Muskeln. Also es hat ja auch einfach was mit dem Wohlklang zu tun, im Körper und im Geist natürlich auch. Und dann brauchen wir Probenräume. Und jetzt meine ich nicht unbedingt dieses klassische Orchesterbild, wo man Dirigenten brauchen und lalala, sondern wir brauchen, wenn ich mir überlege, du hast ein Hochleistungsteam und die stehen wieder am Anfang der Woche und müssen jetzt wieder wirklich abliefern. Wo proben die denn bitte ihre Techniken? Wo proben die denn Agilität? Wo proben die denn zwischenmenschliche Kommunikation und so weiter, den Umgang mit Diversität? Und das macht sich keine Firma bewusst, dass sie zwar von morgens bis abends Hochleistungs-Heil-Rehability-Teams wollen, aber keiner hat die Zeit, um einen Drill zu machen, um die Methoden anzuwenden. Also stell dir mal vor, du würdest Feuerwehrleute keine Möglichkeit zum Üben geben. Und so sieht es irgendwie in unseren Firmen aus. Wir verlangen das eigentlich heute von jedem Mitarbeiter ab, dass er unter diesen Extremsituationen arbeitet, wo Profis wissen, da braucht es mehr dafür, als jetzt nur ein Meeting, wo mal wieder Agenten abgearbeitet werden, sondern dieses Verständnis, das ist für mich gerade so das große Thema, wie schaffen wir Probenräume? Und das muss nicht viel sein. Also wenn ich vor einem Meeting einfach mal zehn Minuten mir Zeit nehme, um dieses Team-Instrument zu stimmen, um uns an den sozialen Barguss mal anzuklicken, um die soziale Sicherheit wirklich anzudocken, um das Nervensystem auch der Gruppe wirklich in Einklang zu bringen, vielleicht auch ein paar Übungen, ein paar Assoziationsübungen zu machen, um dann wirklich zu sagen, wenn wir heute das Thema Problemlösung auf dem Tisch stehen haben, dann ist doch das Gerät, also das Instrument, viel gestimmter, als wenn ich jetzt nur da wieder sitze und sage, ja, das machen wir jetzt, und jetzt mal Punkt eins, Agenda wird abgearbeitet. Du weißt, was ich meine. Das ist noch Zukunftsmusik, aber ich merke, die Menschen, die auch zu uns kommen, hier in die Ausbildung, die wollen das auch und die suchen das. Und die sind offen dafür, die haben da Spaß dran. Für die ist das einfach auch Personalentwicklungs-Next-Level, nennen die das dann manchmal oder wie auch immer. Und wir haben heute nicht mehr so viele Erklärungsprobleme wie noch vor 15 Jahren, wenn wir da auf der Trainermesse waren. Das war so, ach, ein bisschen Impro, ein bisschen Klatschen. Nee, eben nicht. Nicht ein bisschen paar Energizer, ja, ist auch schön, aber da geht es wirklich um Simulationen, da geht es um Stresssimulationen, da geht es um wirklich tiefgehende Organisationsentwicklungsprozesse, die wir da simulieren. Und es geht nicht darum, ein paar Warm-Up-Spielchen zu machen. Da gibt es einfach auch ein großes, großes Missverständnis, wenn man Impro mit Applied Improv gleichsetzt. Und ich glaube, und das ist vielleicht der Bogen jetzt gerade, was ist Resilienz und was ist nachher nochmal angewandte Resilienz? Und da entwickelt sich, glaube ich, gerade auch so eine Unterscheidung zwischen, das ist so das 1.0 und dann kommt jetzt so langsam das Bewusstsein dafür, dass wir, wenn wir heute mit Resilienz und organisationaler Resilienz und regionaler Resilienz und so weiter zu tun haben, auf einer ganz anderen Ebene fit sein müssen, auch als Anwender, aber eben auch als System. So, das war jetzt viel zum Thema Kontext, ne? Wieder ganz schön breit. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ich würde gerne jetzt die Brücke hin zu Future Skills mal machen und vielleicht mal so die Grundidee des Buches und natürlich auch, wenn man sagt, Rethinking Resilience als Titel von dem Podcast, dann hast du gerade einen wesentlichen Punkt, nämlich von Resilienz zu angewandter Resilienz, entsprechend gemacht. Welche Rolle spielen da Future Skills und vielleicht mal generell auch sozusagen die Brücke, die Future Skills eigentlich bauen können? Weil das, was ich momentan so ein bisschen erlebe, ist, dass auf einmal zum einen irgendwie Resilienz nach oben schießt, berechtigterweise im Sinne von, es wird immer populärer, es gewinnt immer mehr Aufmerksamkeit. Ich habe jetzt in einem Post, der von Herrn Rauen geteilt wurde, auch gesehen, dass das jetzt auch im Coaching eine der Hauptthemen oder Schulen oder wie auch immer das gemeint ist. Aber es taucht halt immer mehr auf. Und vielleicht, wenn du mal aus deiner Sicht sozusagen diese Brücke hin zur angewandten Resilienz bauen könntest, für uns und für die Zuhörenden, gerade auch in Bezug auf die Future Skills, ich glaube, das wäre sehr hilfreich. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Ich versuche das mal als Metapher zu nehmen. Wenn wir auf die Welt kommen, dann haben wir Belastungs- und Entwicklungskrisen, die uns eben begleiten. Und die bilden unsere Brücke durch unser Leben von einer Entwicklungsphase zur nächsten zu kommen. Und vielleicht am Ende, egal mit welchem Alter, irgendwie reif, vielleicht sogar zufrieden, eventuell auch glücklich. Aber, sage ich mal, auf ein Leben zurückzublicken, wo wir sagen, Mensch, da haben wir was erreicht, da haben wir was bewirkt. Da haben wir einen Teil zur Gesellschaft beigetragen. Wir waren integriert. Und jetzt ist es völlig egal, ob ich eine große Erfindung gemacht habe oder ob ich eine Familie aufgebaut habe. Aber wir haben irgendwann mal so ein Gefühl, dass wir durch Krisen durchgegangen sind und durch diese Entwicklung und auch durch diese hohen Belastungen. Und jede Generation hat ja ihre eigenen großen Krisen und Belastungen. Und für mich gehört Resilienz zu einer Meta-Meta-Meta-Meta-Meta-Kompetenz, mit der wir auf die Welt kommen. Wir sind meines Erachtens Krisen- und Problemmanager ohne Ende. Und wenn wir das nicht wären, dann würden wir uns als Mensch gar nicht so definieren. Weil wenn wir was tun, dann ist es jedes Problem, was eine Generation mitbringt oder die großen Herausforderungen zu meistern, heißt ja für mich einfach, als Kultur sich zu entwickeln. Und wir haben manchmal Hochkulturen, die dann auch wieder untergehen, weil dann zu viele Fahrtabhängigkeiten da sind, die dann irgendwann wieder gebrochen werden müssen. Also wir müssen immer wieder auch gucken, dass wir in den schönen Pfaden, wo es uns gerade eine Zeit lang richtig gut geht, dann kommen wieder Irritationen und Störungen rein und dann müssen wir wieder mit den Störungen umgehen. Also da ist ein evolutionärer Prozess dahinter. Für mich ist es einfach auch ein Lebensprinzip, was dahinter steckt. Und eine Definition von Kompetenz ist ja auch die, dass ich als selbstorganisierendes Wesen mit den Herausforderungen, die gerade mir gestellt werden, so flexibel und adaptiv umgehen kann, dass ich mein Skillset nutzen kann und das situativ für den Moment so einsetzen kann, dass ich eine bestmögliche Lösung oder auch den nächsten Entwicklungsschritt machen kann. Und das ist etwas, was müssen wir eigentlich jeden Tag machen. Manchmal in ganz kleinen, einfachen Schritten. Wir machen den Kleiderschrank auf, es regnet und wir nehmen die richtigen Klamotten raus, damit wir nicht nass werden. Und manchmal müssen wir leider auch die ganz großen Probleme des Lebens managen. Und dann ist Corona plötzlich da und dann müssen wir ganz, ganz riesige Dinge tun. Also von daher glaube ich, bin ich vielleicht auch so in dieses Thema Resilienz verliebt, schon so ewig lange, weil es so ein übergeordnetes Thema ist. Und als Jungstim bin ich einfach gewohnt, mit übergeordneten Themen umzugehen, weil ich die auch wichtig finde, die zu systematisieren. Und dann hat mich eben von der Diversität der Forschung immer schon interessiert, dass es ja auch ein Thema ist, was in so vielen Bereichen angepackt wird und geforscht wird. Ob ich jetzt in der Biologie bin, ob ich als Architekt Häuser baue und ich muss eben dafür sorgen, dass sie schwingungsfähig sind, damit sie erdbebensicher sind. Da würde jetzt Carsten Draht natürlich aufblühen. Das ist ja so seine Expertise. Oder ob ich in der Biologie, ob ich mir Barrier Reef angucke und einfach schaue, Mensch, wenn wir da jetzt Blödsinn bauen, dann dauert das ein paar tausend Jahre. Und wenn wir hier Blödsinn bauen, dann dauert das drei Minuten, dann haben wir es wieder hergestellt. Also ich fand die Zeitdimensionen haben mich auch immer schon sehr interessiert, dass wir parallel gleichzeitig an so vielen verschiedenen Resilienzdimensionen auch arbeiten müssen. Und dass wir diese Wechselwirkungen begreifen müssen, dass wenn ich hier was abknapse, was hat das für eine Folgewirkung da hinten? Und diese Dinge, das hat mich interessiert und das ist etwas, das glaube ich für mich heute mehr und mehr auch eine Future Skill Komponente wird. Dass ich in der Antizipation der Zukunft heute so breit aufgestellt sein muss, um wirklich in die Verantwortung zu kommen, dass das, was ich da tue, eine Wirkung hat und dass ich die Wechselwirkungen verstehe und dass ich da drin sozusagen reife und versuche in diesen Wechselwirkungen und auch Selbstorganisationsprozessen ein bisschen, sage ich mal, insofern vielleicht auch ethischer zu werden oder auch demütiger. Da kann ich ja mit dir auch immer gut über das Thema Demut sprechen. Dass ich mich von meinem Ego vielleicht ein bisschen verabschiede und sage, wir sind jetzt gerade, glaube ich, in einer Zeit angekommen, wo wir gemerkt haben, so das Ich-Ich-Ich reicht nicht mehr so ganz aus und das Wir-und-Wir ist auch schon nicht mehr. Also wir müssen so ein bisschen ganzheitlicher wieder auf die Dinge gucken. Und das finde ich eine ganz spannende Entwicklung und ich finde, das ist eine Chance, die die Gesellschaft gerade so insgesamt hat. Und ich glaube auch, da werden einige Hochkulturen wieder verschwinden und es werden sich neue Hochkulturen bilden. Ich bin mal gespannt, wie die so in 100, 200, 300 Jahren aussehen werden. Also weit nach meiner Zeit. Und jetzt sind wir gerade, glaube ich, so dabei, dass ganz am Anfang, das ist so ein Knöspchen, wo wir jetzt gerade mal so drauf gucken. Also wir haben auch in einer Generation Menschsein nicht so viel Perspektive. Also wenn wir überlegen, dass wir jetzt an Themen dran sitzen, wo Friedrich Friedhof Bergmann in den 70er Jahren dran rumgehockelt hat. Oder Amy Werner schon bis zum 90er mal 45 Jahre geforscht hat. Oder Antonowski oder wie auch immer. Also allein diesen Wechsel hin, was tut uns gut? Was können wir gut? Was heißt Potentialentwicklung und so weiter? Also da haben manche Menschen mit einem kleinen Gedanken ihr ganzes Leben. Um das auszuformulieren, ein ganzes Leben gebraucht. Ich bin jetzt schon 30 Jahre auf dem Weg. Du bist jetzt auch schon fast 20 Jahre auf dem Weg, oder? Das ist ja sicherlich auch schon bei dir schon ewig lange. Und das ist etwas, was ich auch natürlich unter einem Future Skill verstehe. Dass ich auch verstehen muss, dass das bisschen Wissen oder das bisschen Erkenntnis, kann ich das in die nächste Generation tröpfeln? Was gebe ich davon weiter? Wie gehe ich auch mit Lehre und Unterricht und Wissen um? Also ich habe ja gerade schon gesagt, dieses Bedürfnis, das Lernen zu verändern, dass wir jetzt auch lernen als Future Skill. Und einer der großen Skills ist ja das lebenslange Lernen. Und was heißt das für mich? Und das ist für mich alles Resilienz. Also ein permanenter Lernprozess, dass ich die Belastung und die Krise oder die Gefahr, die potenziell da ist, nehme und daran reife und wachse. Und deswegen Metaprinzipien einmal der Resilienz. Über die haben wir gerade schon gesprochen. Dann haben wir die Metakompetenzen der Resilienz. Die sind sehr gut erforscht. Ob man die jetzt in sieben Säulen packt oder in 35 Räder, das ist mir völlig egal. Da gibt es Forschung darunter. Man packt sich das raus, was für das Arbeitsgebiet passt und bringt es vielleicht in irgendeine Ordnung. Da kann es viele Modelle geben, die stehen auch gleichberechtigt, meines Erachtens, nebeneinander. Und dann haben wir Meta-Eigenschaften, Kompetenzen, die da, also sage ich mal, als Mensch habe ich Meta-Eigenschaften und Meta-Bedürfnisse und Sachen, die muss ich dann eben entsprechend einsetzen und auch in ihrer Vielfalt einsetzen. Deswegen sind wir ja auch alle ein bisschen unterschiedlich in der Art, wie wir auch Resilienz unterrichten und tun. Und dann haben wir die Anwendungsfelder. Das ist für mich die vierte wichtige Ebene, dass ich dann gucke, dass ich Resilienz an der Schule etwas anders machen muss als im Altenheim, als in der Politik vielleicht, in der Regionalentwicklung. Und dann brauche ich wieder die Bandbreite der angewandten Resilienzforschung, weil da brauche ich Menschen, die miteinander über Resilienz nachdenken und dann über die Prinzipien, über die Wirkung und so weiter. Und ich glaube, das ist gerade etwas, was passiert im Moment, dass sich da immer mehr verbindet. Und da erhoffe ich mir und wünsche ich mir in den nächsten Jahren natürlich noch viel, viel mehr, dass wir da anfangen, gemeinsam über sowas nachzudenken und uns nicht mehr in diesen kleinen Definitionen zu viel zu verlieren, sondern über Wirkung, Impact, Anwendung. Das ist so das, was mich jetzt noch reitet, sozusagen die nächsten Jahre. Weil ich habe heute keine Lust mehr über die Definitionskleinkriege zu machen. Das ist es jetzt, das ist wahr, das ist falsch und so. Für mich ist wichtig, dass die Klassen uns ausprobieren und experimentieren. Was hat die beste Wirkung? Und wo haben wir noch eine Nachhaltigkeit dahinter? Und wir haben gerade vorhin am Anfang gesprochen über die vielen Fördergelder, die vielleicht in ein Projekt reinlaufen, die aber am Ende null Nachhaltigkeit zum Thema Resilienz haben. Es haben sich einfach dann ein paar Leute daran bereichert, ein bisschen was daran verdient. Es wurde viel Geld, übrigens auch mein Steuergeld und dein Steuergeld und das von Ruben ja auch, ausgegeben. Und ich würde mir zum Beispiel ein bisschen mehr Einfluss auch darauf wünschen, dass wir irgendwann mal ein bisschen mehr mitentscheiden können, wo geht mein Steuergeld eigentlich hin. Und diese Selbstgefälligkeit, muss ich auch gerade sagen, die da passiert auch, wenn Fördergelder verteilt werden, mit welcher Dummheit auch Fördergelder verteilt werden zum Thema Resilienz, muss ich einfach mal so sagen, darf ich auch mal hier so sagen, dann erschreckt mich das. Weil da Menschen sitzen, die über solche riesigen Töpfe entscheiden, die keinerlei Resilienzverständnis haben. Und da sollte es ein Gremium geben, da sollte es Experten geben, da sollte man einfach mal anklopfen und sagen, Herr Mauritz, wollen Sie nicht mal vorbeikommen? Wir haben ja 13 Millionen zu vergeben, könnten Sie uns da wenigstens mal beraten. Wenn wir mal so weit wären, fände ich es schon schön. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Das wäre noch ein weiterer Podcast, weil ich dazu natürlich auch eine Meinung habe und wenn ich mir dann eine nationale Resilienzstrategie anschaue, ich dann natürlich auch relativ schnell sehe, in welche Richtung die geht und mit welcher Haltung da den Menschen begegnet wird. Auch sicherlich noch mindestens ein, zwei Podcastfolgen. Also wir haben allein heute in der Podcastfolge schon fünf weitere. Die Themen gehen uns nicht aus. Wollen wir jetzt so nach einer Stunde knapp? Machen wir schon. Ja, die Zeit verfliegt ja. Wir haben ja am Anfang gesagt, dass wir über Future Skills heute auch sprechen wollen. Und mich interessiert tatsächlich, wenn man mal auf die Zukunft schaut, dann ist ja immer die Frage, wie schaue ich auf die Zukunft und wie muss ich eigentlich mein Verständnis von Skills bauen oder wie muss ich Skills eigentlich denken, um als Mensch, ich will jetzt nicht sagen zukunftsfähig oder zukunftsfähiger zu werden. Ich glaube, wir sind hochgradig zukunftsfähig, weil wir halt bis jetzt auch durch alles, durch alle Veränderungen gut durchgegangen sind. Aber anscheinend sind wir jetzt an so einem Punkt angelangt, wo tatsächlich die Entwicklung sich so beschleunigt hat zum Teil. Und die Kontexte, waren wir eben auch, sich so dramatisch schnell verändern, dass zum Teil anscheinend schon mit einem JGPT-Update ganze Felder, ganze Berufsfelder auf einmal nebensächlich werden. Und wenn ich mir dann bei Elon Musk die Forschung da bei Neuralink angucke, wo so bestimmte Sachen ins Gehirn implantiert werden, da könnte es auch sein, dass man sagt, okay, ich installiere mir jetzt einfach einen Neuralink und da habe ich dann die Programme Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung. Ich kann meinen Stresspegel buffern. Ich kann Dopamin entsprechend aktivieren, wenn ich was umsetzen will. Ich kann dann auch auf Knopfdruck sozusagen mich glücklich machen mit Serotonin. Und dann hätte man viele Themen auf einmal nicht mehr, zumindest diejenigen, die sich das einbauen lassen. Und man sagt so, naja, was brauche ich die Dankbarkeitsfrage, wenn ich da den Knopf auf meinem iPhone habe für Neuralink. Also das sind so, das klingt ein bisschen dystopisch, ist aber glaube ich etwas, womit wir uns auseinandersetzen müssen. Deswegen vielleicht mal der Blick auf die Future Skills. Was sind das großartig? Was ist sozusagen so die Quintessenz für die Zuhörenden, wenn man so sagt, hey, hast du schon mal über folgende Future Skills nachgedacht? Das wäre so eine Bitte oder so eine Richtung, in die ich gerne jetzt noch gehen würde. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Oder möchte ich, dass es jetzt eine Pille übernimmt oder einen Knopfdruck übernimmt oder eine externe Funktion übernimmt? Weil ich glaube, dass wir an Future Skills dann rankommen, wenn wir uns jetzt nochmal die Zeit nehmen, genau darüber nachzudenken, was macht mich als Mensch aus? Was ist ein gutes Blending von Mensch zu KI oder wie auch immer? Es kann ja auch einfach so gute Blending-Ideen geben, die ich ganz reizvoll finde. Und wir brauchen da wahrscheinlich jetzt im Moment ganz, ganz viel in der Form von Demokratie, die Mehreres zulässt. Dass wir auch dort später in der Diversität ein paar Menschen haben, die sagen, ich finde Menschen Natur pur echt cool und ich fühle gerne noch selbst und ich brauche jetzt auch keine Drogen und ich finde das noch total schön, wenn ich mir meinen Schrank selber schreine und so mit der Hand so übers Holz streiche und das haptische Erlebnis habe. Und mich, also ich finde ja immer, wir haben den besten, tollsten Quanten-Bio-Computer ja schon da und nehme ich den und fördere den und gehe da wirklich in die Potentialentwicklung und auch wenn es ein paar Beschränkungen hat, das ist ja auch okay, aber nutze ihn dann einfach für das, was wir vielleicht am Ende Zufriedenheit und Glück nennen. Und wir kennen ja schon aus vielen Experimenten mit Technologie, dass der Einsatz von Technologie uns noch nie wirklich flächendeckend richtig glücklich gemacht hat. Also ich glaube, sonst hätten wir mehr Leute, die betrunken und voller Drogen auch happy sind. Aber wir sehen ja am Ende, wenn wir dieses ganze Kompensieren und auch wenn wir zu viel mit der Technologie umgehen, wenn wir zu verbunden sind mit dem Internet oder auch wie viele Menschen sind, gerade alle um mich rum, die mich alle fragen, wie komme ich jetzt aus diesem Social-Media-Mist wieder raus. Ich kenne nur wenige, die sagen, ich will da mehr davon. Die Menschen, die ich kenne, die wollen alle weniger und die stecken in den Fahrtabhängigkeiten und fragen mich vor allem, wie kommen wir aus den Fahrtabhängigkeiten raus, damit wir wieder mehr uns als Mensch wohlfühlen. Und das große, glaube ich, Thema für mich in den Future Skills sind diese Aushandlungsprozesse. Also ich brauche als Mensch eine gute, also Antizipation ist ja ein wichtiger Future Skill, aber ich muss ein bisschen gucken, auch wie komme ich mit mir und meiner Persönlichkeit und meinen Metakompetenzen klar. Also das heißt, wie habe ich so viel Zugang zu meinen eigenen Kompetenzen, dass ich situativ eine gute, nachhaltige Entscheidung für mich treffen kann, für meine Familie, für meinen Arbeitgeber und so weiter. Und ich glaube, Entscheidungskompetenzen sind da enorm wichtig. Man nennt ja auch immer wieder gerne dieses Thema Lösungsorientierung, aber die hat heute eine etwas andere Bedeutung, wo wir, du hast gerade auch angedeutet, wir haben heute ein exponentielles Wachstum, das wird noch eine Zeit lang anhalten, bis dann wieder eine nächste technische Innovation kommt oder Disruption kommt. Und wir werden, wir sitzen jetzt dabei eigentlich, unsere Gehirne verstehen noch nicht so richtig, was exponentiell eigentlich wirklich bedeutet. Also wir müssen auch wirklich lernen, mit solchen Dimensionen auch mental umgehen zu können. Und ich habe gerade nicht das Gefühl, dass in den Schulen, oder wenn ich so Kinder sehe, dass die gerade in den Unterrichtsfächern, die sie lernen, Erlebnisräume öffnen, wo sie anfangen können, exponentiell wirklich zu verstehen, was das heißt, exponentielles Wachstum zu skalieren und das auch zu antizipieren, was das bedeutet. Und dennoch glaube ich, dass wir in unserem schönen Biocomputer, den wir haben, nämlich hier was haben, was wir, ob wir das jetzt somatische Marker, Fasziensystem, was auch immer wir nennen, aber wir haben hier etwas, das neurobiologisch so dermaßen gut funktioniert und Intuition hat und Ahnung hat und plötzlich Dinge tun kann, die die KI vielleicht auch demnächst tun kann. Aber die Frage ist, was wollen wir selber machen und was sollen die anderen dann nachher für uns machen? Und für mich ist immer die allerwichtigste Frage, die ich immer noch gerne antizipiere, was mache ich, wenn der Stecker gezogen ist? Das heißt also, bleibt für mich noch genug Kompetenz über, dass ich auf der grünen Wiese arbeiten kann? Habe ich als Menschheit noch genug Kapazitäten und Kompetenzen im Feld, die mir einen Wiedereinstieg und Neuaufbau ermöglichen? Weil wir müssen trotz allem irgendwo, wenn es um Technologie und Ressourcen geht, irgendwann mal uns darüber Gedanken machen, was ist, wenn wir partielle Ausfälle haben? Und wir sprechen ja über Resilienz. Wenn systemkritische Momente da sind, bleibt beim Menschen noch so viel übrig, dass er auch ohne diese ganzen Verlängerungen oder Erweiterungen der KI noch Bestand hat? Also das sind, finde ich, ganz wichtige Fragestellungen. Und dann gehören für mich aber auch dazu Kooperation und Leidenschaft, auch im Umgang mit Technik, also auch ein bisschen Freund werden. Also ich meine, es ist doch schön, jede neue technische Entwicklung, die wird irgendwann integriert und dann kommt sie uns selbstverständlich vor. Am Anfang haben wir alle Angst davor. Und dann, wer kann sich denn noch ein Leben ohne Google vorstellen? Und wer kann sich dann heute fast schon noch ein Leben ohne ChatGBT vorstellen? Das ist für mich eigentlich so eine kleine Google-Erweiterung. Und es hat natürlich noch viel, viel mehr Ausmaße. Und wissen wir dann, Sebastian und Ruben, ob wir das nächste Gespräch nicht schon längst von unseren Avataren machen lassen? Was ich auch irgendwie okay finde, weil dann hätten wir nämlich mal Zeit, uns wieder live zu treffen und ganz andere Sachen zu machen. Wie schön wäre das denn, oder? Dass wir dreimal durch den Wald spazieren gehen und die Grillzange auspacken und uns mal über völlig banale Sachen unterhalten. Warum nicht? Ich glaube, das wird alles nachher einen parallelen Bestand haben, wie das immer schon so war. Und dennoch brauchen wir ein gutes Nachhaltigkeitsempfinden und wir brauchen ein Bewusstsein darüber, was muten wir uns noch zu und was muten wir der nächsten Gesellschaft zu und den nächsten Generationen. Und wir werden hier noch viele Fehler machen, was das angeht. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Also das ist tatsächlich die Aufgabe des Default-Mode-Netzwerks, des Ruhestands-Netzwerks, uns immer wieder in die Zukunft zu projizieren. Und da kommt auch ganz viel Grübelei und so weiter dazu. Wir Menschen haben sehr viel mit Kühen gemeinsam. Wir beide sind Wiederkäuer. Und da spielt auch das Thema Angst eine ganz große Rolle. Das ist eine ganz starke Zukunftsemotion. Und deswegen da auf der anderen Seite das Thema Sicherheit, die Sicherheit dann im Hier und Jetzt. Dr. Dr. Damien Del Monte sagt immer so schön, die Zukunft braucht einen Vertrauensvorschuss. Also ich muss heute sozusagen die Ressourcen haben, die ich dann entsprechend morgen dann brauche für die Herausforderungen, Krisenprobleme, die für morgen da sind. Deswegen so geil, Sebastian, dein Prosilienz-Konzept dann dabei. Also das ist genau diese Thematik auch aus emotionaler Sicht. Und dann dieses Thema Entscheidungsfindung. Das ist jetzt natürlich auch spannend in diesem Thema Sicherheit. Da geht es dann nochmal für mich dann in ein anderes Thema beziehungsweise eins, was da dran geknüpft ist. Und das ist auch dieses Thema Selbstkonzeptklarheit. Wer bin ich denn? Und was macht mich aus, was meine Verhalten angeht, meine Fähigkeiten angeht, meine Persönlichkeitsstruktur angeht. Und da führen ganz viele Emotionen dann hin zu dieser Klarheit. Wir haben schon viel über Ärger gesprochen, als Hüter unserer Werte, um an unsere Werte dranzukommen. Berührt sein, Rührung als Emotion, die mich an meinen Sinn dranbringt. Stolz, das mir anzeigt, was kann ich denn gut, wo ich mir auf die Schultern klopfe. Das ganz wichtig ist für das Thema Fähigkeiten und halt auch das Thema Interesse. Wo sagt mein Dopaminsystem, geil, da möchte ich hin, das ist das, was mich für die Zukunft interessiert. Weil das ist genau das, der Hintergrund dieser Emotionen, sehr zukunftgerichtet, Interesse. Da hinten erwartet mich was, das könnte spannend sein. Und dann Freude dann auch noch gerne dann hinterher, weil Freude dann entsprechend dafür da sei, sei. Und das ist auch richtig geil, was da hinten ist. Also schnappt ihr das? Das finde ich total geil. Ella, ich finde auch diese Proberäume so toll, die du da benannt hast, weil genau unser Gehirn darauf zu trainieren, das schon mal auszuprobieren und diesen Vertrauensvorschuss schon mal dann mit reinzubringen. Es gibt ja beim Bobfahren, aber auch in der Chirurgie dieses Thema der Motorimagery, also wo ich schon motorisch diese Bahn durchlaufe oder durchfahre oder als Chirurg schon mal durchschneide durch den Bauch. Und mein Vater ist Chirurg, was ich schon alles für Videos mit drei, vier, fünf Jahren gesehen habe. Was ist das denn, Papa? Was ist das, Gabriel? Das ist Gallenflüssigkeit. Okay, alles klar. Und genau diese Thematik dann da schon mal durchzuspielen, damit dieser Vertrauensvorschuss da ist. Also Sicherheit brauche ich, um entsprechend überhaupt in die Zukunft dann gehen zu können. Und ich weiß, hast du das auch manchmal, Ella? Was ich immer wieder habe in Firmen, die ich dann trainiere, ist dieses Thema Clash zwischen den Generationen. Also dass die Älteren sich dann weniger, weniger Veränderungen und so weiter und so fort wünschen, aber die Jungen vollkommen und sind dann richtig getrieben. Und dann sind da so Streitigkeiten. Dann dazwischen hast du das auch schon mitbekommen. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Wir erleben gerade, vielleicht auch, weil ich mit zu vielen in der Ausbildung, auch die sind zum Teil ja schon mal so ein paar Grad älter auch. Ich erlebe das manchmal echt umgekehrt, dass ich gerade mit vielen Menschen im Aufbruch zu tun habe, die wahnsinnig neugierig sind auf das Alter. Und weil wir können ja heute alt werden wie noch nie zuvor. Das ist jetzt für deine Generation rum wahrscheinlich noch ein bisschen anders. Aber ich bin ja jetzt, ich bin über 60. Und wenn ich jetzt so in meiner Generation gerade unterwegs bin, da ist eine so aufgeregte Ausgangsstimmung so nach dem Motto, wir haben noch nie die Möglichkeit gehabt, Vorbilder zu sehen, die so alt waren wie wir, die da noch coole Sachen gemacht haben. Und wenn man jetzt so die, so zwischen so 40, 50, 60, also wir sitzen ja oft auch in solchen groß gemischten Gruppen zusammen. Wir hatten jetzt gerade am Wochenende wieder, da ist halt die eine gerade mal irgendwie 24 und dann haben wir jemanden dabei, der ist schon irgendwie, wir haben die Älteste bei uns im Training, die ist weit, weit, weit, also sollte man schon denken, längst in der Rente, aber die arbeitet auch noch ganz engagiert. Die lernt jedes Jahr was Neues. Und da finde ich manchmal die Jugend auch ein bisschen unterspannt, muss ich ganz ehrlich sagen. Und so haben wir zum Beispiel auch mal das Thema gesprochen, ja wie sieht es bei euch mit Work-Life-Balance aus und hin und her. Also so diese Blending-Geschichten. Ja, ja, das ist doch irgendwie ganz selbstverständlich, dass es so ist. Also da ist auch so eine Unaufgeregtheit drin. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Um was geht es euch denn da gerade? Und da merke ich, da empfinde ich oft bei etwas älteren Mitarbeitern noch mehr, da ist noch Feuer, wir müssen da noch was tun. Ist nicht bei allen so und ist auch nicht bei allen Älteren so. Also deswegen, ich bin natürlich, ich habe eine große Bias durch die Art der Arbeit, die ich mache. Und das ist ganz klar, dass ich meistens mit Menschen habe, die zu mir kommen, die sich irgendwie für das Thema Resilienz interessieren und da diese emotionale Vorschusslorbeeren sozusagen schon in die Zukunft mit reinbringen. Oder die sich eben auch für solche Methoden interessieren. Von daher muss ich ganz ehrlich sagen, ich kann es dir gar nicht so sagen. Aber ich merke in den letzten Jahren, wenn ich mit jüngeren Teams gearbeitet habe, ich fand manchmal eher, echt ein bisschen eher anstrengend, dass es so unterspannt war. Oder wenn ich in so High Potential, ich mache ja manchmal Kreativ-Trainings auch und wenn ich dann so mit so diesen sogenannten High Potentials zu tun habe, die irre gepimpt und gepuddelt werden so von der Wirtschaft, weil die sich für viel Einstiegsgehalt alle Jobs aussuchen können. Und du fragst die dann mal, jetzt geh doch mal kreativ ran, brech doch mal ein Muster, mach es doch mal anders, verlass mal eine Fahrt. Die da so in ihren drei Bahnen denken, dass ich manchmal denke, boah, das ist ja noch schlimmer als in meiner Generation. Also bei mir war ja schon nicht viel los, aber da ist dann oft nicht viel. Ja, und dann heißt es so, ja, aber das muss ja auch richtig sein. Irgendwas kaputt machen ist ganz komisch. Manchmal muss man Sachen… [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Ich kenne auch ganz viele tolle, inspirierte Menschen, die da total für mich völlige Hoffnungsträger sind auch in der Zukunft. Ich finde, so beides ist gerade da. Das gab es in meiner Jugend wahrscheinlich genauso, wo ich gerade sagte, diese Kiffer haben mich immer total gelangweilt, die sich da unter den Baum setzen, dann irgendwie erzählen, ja, müsste das so sein und Hesse lesen und so. Aber da passiert dann nichts, weißt du? Und manchmal, du weißt ja nicht, wo diese Knospe, bei welchen Menschen, die dann plötzlich so aufgeht. Und meine ist ja auch eher sehr spät aufgegangen, weil ich 20 Jahre meines Lebens in einem Lernsystem abgedumpelt bin, wo ich ja noch nicht mal eine Idee davon hatte, dass da noch irgendwas bei mir drauf wartet, mit 30 oder 35, 40, 50, 60 entdeckt zu werden. Das hat mir damals keiner prognostiziert. Und das glaube ich, manchmal dürfen wir auch nicht vergessen. Deswegen Nachreifen bei der Resilienz finde ich den wichtigsten Future Skill Begriff überhaupt. Diese Möglichkeit, mit jeder Krise nachzureifen. Und ich lasse mich mal echt überraschen, was mit so manchen trüben Momenten passiert, wo ich jetzt so denke, ist ein bisschen wenig los. Und dann sind die plötzlich mit 20, 30 im Saft. Und ich versuche immer halbwegs offen auf die Sachen zuzugehen. Aber ich lasse mich im Moment von den Generationen eigentlich fast mehr überraschen, als dass ich mit so Bildern reingehe. Also ich erlebe so beides. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Oder wir hatten neulich einfach nur zum Empathien ein ganz spannendes Meetup. Die Frage ist, was ist eigentlich Empathie und warum ist Empathie auch gerade bei den Future Skills so ein Riesenbord? Kann ich Empathie lernen? Was ist das überhaupt? Und wie gehe ich damit um? Und wo brauche ich es? Und dann spreche ich wieder von KI und übernehme die KI nachher meine Empathie und hilfe die mir dann Signale. Also ich denke mir ja manchmal, wenn ich einen autistischen Menschen habe, der Schwierigkeiten hat, Emotionen zu lesen oder Emotionen zu zeigen und ich gebe dem nachher vielleicht ein Tool mit an die Hand, dass er schneller sehen kann, was emotional beim anderen passiert oder vielleicht auch noch Gesichtsausdrücke dann besser zeigen kann. Das ist auch die Frage, nutze ich die KI für die Pathologie oder nutze ich die KI für gesunde Menschen? Und ich glaube, gesunde Menschen brauchen nicht so viel KI. Brauchen auch nicht so viel Chachipiti. Also das ist ein schönes Spielzeug, aber das ist auch die Frage, für was entwickeln wir eigentlich gerade die KI? Und ich war vorhin fast versucht, mal noch einen Schritt weiter zu gehen und zu sagen Antizipation, wir wollen uns als Menschen immer so Träume erfüllen. Wir hatten am Wochenende auch mal so diese Idee, warum muss ich heute auch mich so viel mit Trauma beschäftigen? Ich muss Trauma auflösen, damit ich mir auch Träume erfüllen kann. Und wir sind als Generation jetzt gerade dabei, viel über Trauma zu sprechen und ich glaube, dass in der großen Sehnsucht nach KI viel Traumathema dahinter steckt. Viel Dissoziation, viel Abspaltung. Ich habe Angst, auf mich als Mensch zu gucken, mit meinen Gefühlen, mit meinem Schmerz, mit meiner Ambiguität, die ich kaum noch aushalte, mit all den Dingen. Und die KI gibt mir natürlich so eine Pseudosicherheit, eine Geborgenheit in irgendwas, wo ich dann vielleicht auch als Gesellschaft denke, ich komme da drum rum, mich mit dem großen, großen Thema zu beschäftigen. Ich glaube, dass wir beides müssen und dass wir dann als Mensch auch mit der KI wieder gut beieinander kommen oder mit sämtlichen Technologien gut zusammenkommen. Aber wir müssen uns schon noch ein bisschen auch um das Thema Mensch kümmern. Und da kommen wir um die Gefühle und um die Emotionen nicht drum rum. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Also ich merke es ja jetzt schon, dass ich jetzt dadurch, dass ich KI nutze, meine Recherche arbeiten und meine Skripte, die ich schreibe und so weiter und sofort 10x, also zehnmal schneller mache, als früher. Und ich habe dann viel mehr Zeit für meine Familie. Ich habe viel mehr Zeit für Dinge, die mich irgendwie menschlicher machen. Und da bin ich voll bei dir, was auch, also ich habe vorhin so eine Art Heuristik-Postregel rausgehört, so für die Zukunft kümmert euch um euren Bioapparat. Das ist das, was ihr tun solltet. Stimmt euer Instrument. Genau, stimmt euer Instrument. Genau das, was ich mitgegeben habe. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Was ist das große neue Ding? Und er meinte, ja, das ist eine kluge Frage, aber auch eine sehr kluge Frage, die nie gestellt wird, ist, was wird sich nicht verändern? Was sind die Dinge, die konstant bleiben und auf die wir da gucken sollten? Bei Amazon beispielsweise, die Menschen werden nie darauf kommen, dass die Sachen teurer werden sollen, die da verkauft werden oder dass sie wieder zwei Wochen brauchen, bis das Paket ankommt, sondern gerne am nächsten Business-Tag. Ja, also dann auch für uns, was sind Dinge, die sich nicht verändern dann in der Zukunft? Und da ist halt für mich dieses Thema Problemlösen, Resilienz, mich anpassen an Dinge, die ungewiss sind, eine Sache, die wir, glaube ich, für immer gebrauchen werden, brauchen müssen und die jetzt nicht so schnell ersetzt wird, auch wenn jetzt, du hast vorhin gesagt, Sebastian, jedes GPT-Update gibt dann nochmal was anderes. Mit GPT 5 soll jetzt nochmal viel mehr das Thema Problemlösung dann rauskommen. Aber trotzdem dann auch für uns und für unseren Körper beispielsweise, den wir dann noch mitbekommen. Wie kriegen wir das dann gelöst? [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Unsere Urquelle von Kapazität oder Fähigkeit und Kreativität. Und ich meine, was mussten wir früher halt Krisen managen? Jetzt hatten wir so eine Illusion von Pseudosicherheit ein paar Jahrzehnte. Hey, die gab es vorher auch nicht, sorry. Das ist eine Illusion der Nachkriegszeit. Entweder hat man die ein paar Jahre geglaubt oder nicht. Aber Entschuldigung, diese Form von Sicherheit und staatlicher Kontrolle und Mikromanagement, das hat es noch nie gegeben. Und womit wir halt nur jetzt umgehen müssen, dass diese ganzen Fakes sozusagen, das sind ja keine Fake News, das sind so diese Fake Oldies, nenne ich sie immer, dass die jetzt alle auffliegen. Also das, was das Trauma so geschüttet, also überdeckt hat, so mit Pseudosicherheit von außen, das müssen wir jetzt alles wieder nach innen entwickeln. Und das wurde vorher schön im Außen so schön ersetzt. Und dann hat man so getan, du musst dir nichts Gedanken machen, wir bauen dir Sieben entstanden, wir machen dir eine Waschmaschine, wir machen dieses und so, ist dann eine kleine Familie und hin und her. Und dann bist du nachher total glücklich und nichts hat geholfen. Und jetzt werden wir das auch sehen, so genau wie Social Media einigen hilft und einigen macht es glücklich und andere rennen in ihr Burnout und macht es unglücklich. Und da müssen wir jetzt einfach wachsam bleiben, glaube ich. Erstmal wachsam bleiben und vor allen Dingen miteinander im Gespräch bleiben. Und zwar über die Generationen und über die Fachbereiche hinaus. Und so hat der Mensch das, glaube ich, immer schon gemacht. Bleibt gut im Gespräch. Und ich kann immer nur sagen, kauft euch eure Geschichten nicht ab. Don’t buy your story. Das ist das Wichtigste im Storytelling für mich gerade. Hört auf, euch eure Geschichten zu glauben. Also wenn ich morgens aufstehe und ich erzähle mir wieder irgendeine Ella-Geschichte, dann denke ich mir, oh nee, komm Ella, wirklich? Wer soll in das gleiche glauben? Kannst du es ein bisschen anders erzählen? Kannst du vielleicht noch eine andere Erzählung? Und das finde ich gerade für mich die wichtigste Maßgabe. Ich glaube mir gerade selber nichts mehr. Also nicht mehr die Geschichten, die ich mir erzähle, aber dafür vertraue ich mir immer mehr selbst. Weil ich in mir orientiert bin, in mir klar bin, gesunder bin, emotional ausgeglichener bin und so. Und das gibt mir eine innere Klarheit, eine innere Sicherheit. Und die führt dazu, dass ich den Mut habe, meine Geschichten zu verändern. Meine Vaterpänglichkeiten zu verlassen. Und ich habe auch viele Jahre geglaubt, das, was man mir da so vielerorts erzählt hat. Und ich weiß nicht, welche Geschichte ich morgen erzähle, aber ich glaube, dass im Gespräch bleiben, das ist eine Kapazität, die wir haben als soziale Wesen. Lasst uns einfach weiter quatschen. Das ist auch ein Grund, warum Podcast gut sind und auch so beliebt sind. Und die einen hören sich eben die Quick-Gespräche an und brauchen es in zwei Minuten. Und manche setzen sich mal hin und hören sich eine Stunde irgendwas an. Oder kommen und reden selber mit und haben was zu erzählen. Und das finde ich gerade das Gute an unserer Generation oder an dem Generationen-Mix. Es gibt viele Sprachrohre. Noch nie so viele. Es sind vielleicht nicht alle sexy und sind auch vielleicht nicht alle notwendig. Aber viele davon sind richtig cool. Und ich habe noch nie so viel Möglichkeit gehabt, mir multiple Meinungen zu einem Thema anzuhören. Und das finde ich eine ganz schicke Entwicklung. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und den Aspekt von dir fand ich gerade spannend. Dass du gesagt hast, KI und diese Form der Dissoziation, wo ich bestimmte Sorgen bewusst abgebe an etwas, wo man sagt, naja, dafür wird die KI garantiert eine Lösung finden und so weiter. Das ist natürlich was, was für den Resilienzfaktor Hoffnung extrem relevant ist. Im Sinne von die Hoffnung für die Welt. Wobei aber natürlich in jedem Abgeben auch immer ein Abgeben der Selbstwirksamkeit natürlich mit drin ist. Und dieser andere Teil, den finde ich auch sehr interessant. Nämlich zu sagen, okay, welche Geschichten erzähle ich mir? Das Wiederholen von Geschichten als identitätsbildend und eigentlich zu gucken, wie dekonstruiere ich eigentlich mich auf eine gesunde Art und Weise, um mehr zum Kern zu kommen. Und dann hängen wir auch wieder schnell in Resonanzen und zwar in echten Resonanzen und in diesen Resonanzräumen, wo wir mit anderen quasi einen Schwingen spüren und sagen, ah, okay, ich gerate hier gerade in eine Resonanz und erfahre über die Resonanz etwas von mir und da bin ich auch so diesen, also diesen Brillen, jetzt diese Brille da von Apple mal aufgehabt und fand das sehr interessant, weil ich so dachte, wow, also ich bin sehr affin, was solche Gadgets angeht. Ich liebe das und gleichzeitig dachte ich mir dann so, naja, also wenn das jetzt einen Besuch bei meinen Eltern ersetzen soll, weil ich sage, hey Papa, hey Mama, setzt euch mal die Brille auf und dann können wir quasi Zeit miteinander verbringen, obwohl wir keine Zeit miteinander verbringen und in zwei, drei Jahren geht das direkt in den Sehnerv und gaukelt mir vor, dass ich da bin und ach ja, also [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Es ist ja auch nachher einfach eine Frage, ich entscheide ja nachher noch selber, brauche ich das jetzt wirklich noch für meinen Happiness-Faktor oder nicht? Aber damit zu experimentieren, ich meine, das wird, glaube ich, wie mit jeder Einführung von Technologie eine Experimentierphase geben und da können wir uns mal gespannt drauf vorbereiten. Ich glaube, da kommen bestimmt noch ein paar coole Sachen, die ich auch sehr spannend finde. Aber die Frage ist, will ich dann den ganzen Tag so eine Brille tragen oder mache ich es mal drei Stunden oder mal eine Stunde und finde es cool? Weil ich bin ja auch nicht den ganzen Tag auf dem Tennisplatz. Ich bin ja auch nicht den ganzen Tag mit anderen Sachen beschäftigt. Ich gehe auch nicht den ganzen Tag joggen, obwohl ich Joggen cool finde. Aber ich mache es vielleicht mal eine Stunde am Tag und so. Das hat doch alles nachher wieder was mit Maß zu tun und auch Rhythmus und Bedürfnissen und es wird Menschen geben, die haben da mehr Bedürfnisse nach, andere weniger. Die Frage ist, was unterm Strich bei der Pathologie dann später dabei rauskommt, weil wir sehen ja auch, dass ganze Generationen in bestimmten Ländern auch gerade keine Kinder mehr zeugen, weil sie in Anime-Welten einfach glücklicher sind und dann lieber eine künstliche Figur heiraten oder irgendwas. Da bin ich mal gespannt, was das mit uns auch so macht. Vielleicht überholen wir uns dann irgendwann auch und dann sollen doch die KI übernehmen. Ist doch in Ordnung. Wenn wir so abgeben, dann ist es doch vielleicht auch ganz schön, wenn die Robbys irgendwann mal hier übernehmen. Ja, oder? [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Aber den vierten Weltkrieg, den führen wir garantiert wieder mit Stöcken und mit Steinen. Und das mal so zum sozusagen eher dunklen Zukunftsbild. Meine Quintessenz von heute, und da danke ich dir sehr, ist dieses Zitat von Klaus Eidenschenk, der sagte mal, Resilienz ist die Freiheit, zu oszillieren. Und ich glaube, wir brauchen einfach viel Oszillation. Ich glaube, wir brauchen auch immer so dieses Sowohl-als-auch. Und einfach sagen, ich mache das eine und das andere. Und ich möchte bitte auch die Freiheit haben, mich dafür zu entscheiden, wie ich das tue. Natürlich mit Blick auf die Auswirkungen, das ist so das, was ich von heute mitnehme. Und dieses Thema vom Trauma zum Traum, das ist fast wieder ein Bestseller, ein Titel, den ich auch nicht schreiben werde. Aber, ja, ich habe das letztens gesagt, ich habe schon extrem viele Bestseller nicht geschrieben, tatsächlich, in meinem Leben. Aber vom Trauma zum Traum, also Trauma heilen, damit wir uns die Träume erfüllen können. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Dann sind wir mit, weißt du schon, mit welchen Freunden ich da gerade bin. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ella Amann – Resilienz-Podcast] Also, was weiß ich denn, was ich für übermorgen für Träume habe und was ich mir am Ende für einen erfüllt habe? Und von daher, tolle Sache macht ihr, finde ich gut. Resilienz, neu denken oder wie nennt das nochmal? Denkräume? [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Das ist dann in den Proberäumen. [Ella Amann – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Also herzlichen Dank und wie immer, möge die Resilienz mit euch und mit Ihnen sein. Bis ganz bald wieder hier auf Rethinking Resilienz. Tschüss. Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Ein weiteres Mal in unserem Denkraum mit dem lieben Ruben. Hallo Ruben. Hallo lieber Sebastian. Und wir haben einen ganz besonderen Gast, die erste Gästin in unserem Podcast, die von mir hochgeschätzte und ganz wunderbare Kollegin Ella Amann. Hallo liebe Ella, wie schön, dass du heute hier mit uns in unserem Denkraum bist.
Hallo lieber Sebastian, hallo lieber Ruben, vielen herzlichen Dank. Als Gästin wurde ich auch noch nicht vorgestellt, finde ich aber schön.
Ja, also im Zweifel einmal mehr gendern als einmal zu wenig. Und ich glaube, diese neuen Formen sind alle erlaubt im Sinne einer Kreativ- Genau. Ja, ich freue mich total, dass du hier bist. Du hast neben vielen anderen fantastischen Büchern dein aktuelles Buch vor ein paar Monaten rausgebracht. Das heißt Future Skills Trainieren – Kompetenzentwicklung für die neue Arbeitswelt und ist als Taschenguide im Haufe Verlag erschienen. Das so mal als Werbeblock gleich zu Anfang an.
Ja, vielleicht Pionierin oder so, ja. Aber Ikone, ich weiß nicht, wann wählt man denn eine Ikone? Aber ich meine, das Krönchen setzt man sich ja eh nicht selbst auf. Das Experten-Krönchen ja übrigens auch nicht. Das kommt ja dann irgendwann mit der Zeit, dass einen Menschen dann so ansprechen. Frag mal, Sie sind doch Expertin in dem Thema. Ach ja? Ist das so? Das fällt ja mir erst mal selber nicht auf. Aber Ikone, Herr Rommelig, vielleicht muss man sich das mal bewusst machen.
Ja, sie was mich Pionierin nennen, wir nennen dich Ikone.
Okay, gut. Ich geh da mal mit. Ich sag mal Yes and. Ja, und ich guck mal heute als Ikone da drauf.
Genau.
Es hat schon ein bisschen was vom Pop dann auch. Ich hoffe, ich muss nachher nicht noch rappen.
Na, das hast du ja gerade schon. Also von daher, das ist leider der Teil, der im bezahlten Teil des Podcasts irgendwann erscheinen wird. Aber sag ich mal so, das Grundlegende machen wir jetzt hier mit dir zum Thema Resilienz.
Das war kein Scherz mit TikTok vorhin.
Nein.
Okay, ich bin dabei.
Hashtag Freestyle Ella Amann ist auf jeden Fall schon da.
Man merkt sofort, Ella, du kommst ja aus dem Bereich Impro und die strukturliebende Seite in mir, die sagt gerade, wir müssen hier mal ein bisschen Struktur reinbringen. Oh ja. Genau. So zum Start. Wo kommst du her und wie bist du zur Resilienz gekommen? Einfach um so ein bisschen zu verstehen, was so dein Background ist. Und um dann von der Vergangenheit in die Zukunft dann überzuleiten.
Sehr gerne. Ja, also vom Background, ich kann ja dann noch ein bisschen strukturierter werden. Also ich bin tatsächlich Juristin und habe mich erst mal mit den ganz formellen Dingen des Lebens beschäftigt, weil ich wollte schon so mit 16, habe ich mir so überlegt, ich würde die Welt gerne ein bisschen verändern und ich würde ein paar Sachen einfach mal in die Hand nehmen.
Ist denn ein improvisierendes Gehirn für Jura hilfreich oder nicht so?
Also erst mal war es nicht hilfreich. Also es hat erst schon mal sehr, sehr viele Störungen verursacht, weil ich einfach in bestimmter Hinsicht nicht so funktioniere, wie man in so einem Studium funktionieren müsste. Also auswendig lernen ist wirklich nicht meine Stärke, obwohl Lernen schon eine Stärke von mir ist, aber nicht plumpes auswendig lernen.
Da würde ich gerne einmal einsteigen. Also danke für diesen Überblick.
Das war wieder ein bisschen lang, aber das ist natürlich, wenn du mich fragst. 30 Jahre ist nicht mehr so ein Anspruch.
Für 30 Jahre fand ich das schon fast enttäuschend kurz. Eine Ikone darf das auch.
Ach ja, mein Könchen. Ich muss mein Könchen wieder richten.
Also die Ikone trägt das Ikrönchen. Also von daher, das gibt es jetzt demnächst auch von Apple. Die iCrown oder so iCrown. Die verbinden sich oben mit der Cloud. Ach super. Aber mit Cloud 7.
Dann kann ich mich nachher über die Krone downloaden, uploaden natürlich.
Also ich merke schon die Dynamik heute, weil die, die unser sanftes Geplauder sonst so schätzen gelernt haben, die Energie, die Ella aufgrund ihres Impro, ja muss ich sagen, der Impro-Aura hier mitbringt, die ist irgendwie sehr belebend. Also vielen Dank dafür schon mal. Auch von mir.
Ja, Kontext ist ja für mich auch immer eine sehr große Nähe zu dem systemischen Blick auf die Dinge und uns helfen halt die Resilienzprinzipien an der Stelle. Also das ist sozusagen für mich immer die erste Ebene, dass ich gucke, werden die Resilienzprinzipien, die wir in der Natur finden, werden die gelebt und umgesetzt. Wir haben ja so acht Kernprinzipien, mit denen wir da arbeiten. Das heißt, ich gucke oder ich klopfe den Kontext daraufhin ab. Jetzt geht es hier gerade wieder. Hört man das eigentlich mit der Feuerwehr und Krankenwagen und so?
Minimal. Was schön, dass der Kontext sich, die Vulnerabilität des Kontextes…
Genau, genau. Aber das klingt gleich wieder ab. Ich kann immer nicht so einschätzen, wie laut das für euch ist. Genau. Also wir hatten jetzt gerade am Wochenende wieder ein Seminar zum Thema organisationale Resilienz. Und da spielt das einfach eine wahnsinnig große Rolle.
Ja, das ist ja auch so ein bisschen die Idee, warum und wozu wir diesen Podcast ja unter anderem auch anbieten. Einfach, um Resilienz ein bisschen umfangreicher darzustellen und so ein bisschen umfangreicher zu skizzieren. Was ich sehr interessant immer wieder finde, ist, dass dieses Thema der sieben Säulen tatsächlich immer nachgefragt wird.
Ja, das sind ja Sehnsuchtsräume, wie der Fels in der Kranke Haare. Das ist eine Sehnsucht nach Stabilität und so weiter. Und natürlich werden die dann auch gerne bedient und hören sich auch jetzt ganz toll an erst mal.
Genau, also die Quelle, die ich habe, ist auch dankenswerterweise durch dich. Ich habe dann Ursula Nuba auch mal per E-Mail angeschrieben und… Ja, nicht von den Säulen gesprochen.
Ja, das ist ja ein bisschen so mit dem, also ich meine, die angewandte Resilienzforschung ist so unglaublich breit, so unglaublich breit. Und ich glaube, wenn man jetzt nur aus einem Resilienzforschungsbereich kommt, dann fehlt es auch dort meistens an Diversität. Also ich habe immer versucht, ich meine, wir bilden jetzt seit den 2010er Jahren hier aus und ich mache immer ein großes Angebot und ich sage immer, schaut euch doch bitte mal die Resilienz in ganz verschiedenen Definitionen an, von der Technik, jetzt über die Biologie, über Ökologie, Soziologie usw.
Ja, machen wir eine eigene Folge draus. Alles gut. Dann lass uns doch mal, also danke, so erlebe ich dich, so kenne ich dich, mal anstupsen und dann kommen sozusagen die umfangreichen Bilder, die dann da gezeichnet werden.
Okay. Die größte Brücke, die, glaube ich, Andrew Sully sagt ja auch immer so schön, die Führungskraft, die resiliente Führungskraft ist ein Brückenbauer. Und diese Eigenschaft des Brückenbauers ist, das passt, glaube ich, irgendwie ganz gut.
Naja, es gibt einen neuen Expertenrat, der einberufen wurde, auch unter der Leitung, ich glaube, der heißt Krömer, von der Charité. Und da geht es jetzt auch um mentale Gesundheit. Wobei ich mich dann immer frage, auf welchem Level arbeiten dann da die Expertinnen und Experten und wie wird das konzeptionalisiert, wo kommen die her?
Ich greife das gerne auf, Sebastian, was du gerade gesagt hast. Also für mich, glaube ich, ist ein ganz, ganz großer Future Skill der, dass ich eine Entscheidung darüber treffe, möchte ich das so oder möchte ich das so? Dass ich eine Entscheidung treffe, möchte ich jetzt meine Selbstregulation, meine Co-Regulation im Rahmen von Stress selbst managen können?
Das würde ich gerne einmal zu Ruben geben, weil jetzt, wenn du das so skizzierst, wenn du diese verschiedenen Bereiche so beschreibst, dann kommt bei mir immer die Frage zu, also wir haben ja jetzt gerade das Thema Future Skills. Wir haben ja irgendwann mal diese Unterscheidung in Mindset, Skillset, Toolset, aber auch das Feelset. Das Feelset, du hast sie eben schon angesprochen, somatische Marker, aber auch Emotionen. Das ist ein spannender Thema gerade.
Das sind alle die Themen, die da reinfließen.
Genau, und da würde ich gerne mal Rubens Meinung zuhören oder sozusagen deine Perspektive, Ruben, als ja auch Experte für das ganze Thema Emotionen, emotionale Resilienz. Das hängt ja maßgeblich, solange wir es noch nicht, also dieses Danke-Ich-Fühle-Selbst, das ist so ein bisschen betreutes Fühlen, passt gut zum betreuten Denken, was ich manchmal auch so wahrnehme, wo ich so denke, naja, ich würde mir schon gerne meine Meinung halt selber bilden. Gib mir mal bitte die Grundgesamtheit dessen, aber halt auch sozusagen das Selbstfühlen. Wenn du das so hörst, Ruben, so Zukunft, neue Dinge, was sagt da so die Emotionspsychologie? Also wo sind da eigentlich die Herausforderungen für uns Menschen so in diesem Bereich?
Also wenn man an die Zukunft denkt, da kommen mir sehr viele Emotionen hoch und vor allen Dingen auch, weil Ella das Wort Antizipation so schön angesprochen hat. Wir projizieren uns ja automatisch immer wieder in die Zukunft. Tatsächlich ist das ja der Default-Mode unseres Gehirns.
Finde ich ganz spannend, wo du das ansprichst. Also wenn wir mit diesen Themen, ich wünschte, ich könnte das so einfach runterbrechen. Wir haben leider gerade auch, leider muss ich so ein bisschen sagen, es gibt so ein Vorurteil der Jugend gegenüber, dass die so offen und interessiert und so neugierig und so.
So eine Resignation fast schon, was die Zukunft angeht.
Ja, weißt du, da ist so ein neues Selbstverständnis drin. Ja, das gehört ja so mit dazu, muss man ja nicht drum kämpfen. Das ist so, wo ich mir denke, ja aber um was…
Also hörst du auch eine Sorge wirklich daraus?
Ich höre da eine Sorge. Also ich höre da gerade selber eine Sorge raus, wenn ich das so höre. Aber ich erlebe zum Glück beides.
Spannend.
Ja. Also finde ich nochmal ganz spannend, auch mit der Konkretisierung, Ruben. Weil das sind natürlich genau die Dinge, die da jetzt emotional dahinter hängen.
Und da bin ich bei dir, was du vorhin gesagt hast. Vielleicht machen wir das, so was hier arbeitstechnisches irgendwann mit einem Avatar und wir können gemeinsam wieder spazieren gehen. Und welche Chancen gibt es, dass die KI uns eventuell menschlicher macht?
Was euer Diagnomen anschließt. Das ist vielleicht ein bisschen wie von Gitarre zu E-Gitarre. Also ja, ist auch Geschmackssache am Ende. Aber welche Musik wollen wir machen? Wie soll der Sound oder der Rhythmus und Sound der Zukunft ausschauen? Und da haben wir hoffentlich noch ein paar Wahlfreiheiten.
Und deswegen ist für mich halt auch Resilienz nicht nur ein Future-Skill, sondern irgendwie ein Forever-Skill. Weil ich fand das mal so schön, wie Jeff Bezos wurde mal neulich erst, glaube ich, war es neulich, also ich sehe das Interview überall, gefragt, beziehungsweise er hat eine Antwort gegeben und er meinte, ich werde immer wieder gefragt, wie sieht denn die Zukunft des Marktes aus? Was verändert sich?
Das hat auch mit der Renaissance gerade zu tun. Umso mehr wir gerade in die Zukunft gucken, umso mehr ist es jetzt gerade wieder auch so eine Rückentwicklung, so eine Rückbesinnung auf Humanität, Humanitwert. Also auch die Rückbesinnung auf Improvisation ist für mich die Renaissance gerade überhaupt.
Womit wir wieder auch beim betreuten Denken wehren und dem Wunsch nach Eindeutigkeit. Dieses schöne Buch Die Vereindeutigung der Welt. Finde ich da auch wirklich interessant.
nicht alles, was möglich ist, muss ja auch, oder nicht alles, was machbar sein muss, auch abgerufen werden.
Ja.
Wir führen ja auch gerade Krieg. Wenn die Robbys jetzt auch Krieg führen, dann machen sie das halt. Tun wir es gerade besser? Das ist doch wirklich die Frage. Vielleicht sind sie nachher doch noch bessere Vorbilder für uns, wer weiß.
Erinnert mich wieder an diesen Satz, der mich als Kind mal sehr geprägt hat. Da war dann so diese Frage oder so dieser Satz, ich weiß gar nicht, ich muss das mal recherchieren, von wem das ursprünglich kam. Wo dann so gesagt wurde, naja, die Waffen, mit denen wir den dritten Weltkrieg führen, das wissen wir nicht.
Genau, ja genau.
Finde ich hochgradig spannend.
Ich weiß, dass wir schon wahnsinnig bei der Zeit sind, aber ich möchte, du hast gerade so was Schönes aufgerufen, ich muss noch einmal einen Gedanken weiterführen, Sebastian. Wir haben ja To Bounce Back, wir haben To Bounce Forward und als Impromensch sage ich immer To Bounce Free ist für mich die Sehnsucht, also wenn ich mit der Resilienz umgehen kann. Und vom Sowohl-als-auch, das zweite Buch, was ich dann schreiben wollte, in Kette war dann Weder noch und das nächste wird dann sein und dann doch nochmal ganz anders.
Schöne Tetralemma nach Matthias Wagerfeld.
Genau, und ich glaube, das auch nicht zu vergessen, also wenn ich an Future Skills denke, dann denke ich am anderen Ende irgendwie und doch bitte nochmal was ganz ganz anderes als das, was mir jetzt hier gerade in meinem kleinen Horizont möglich ist. Und das ist auch für mich diese Improvelt, die auch in die Resilienz so reingehört, weil ich lasse mich immer wieder von den Sachen überraschen, weil wenn du mir vor 30 Jahren gesagt hättest, Ella, wir hatten jetzt diese Gespräche über diese Themen, dann hätte ich dich damals lustig angeguckt und gesagt, na, willst du noch einen Kölsch trinken oder hast du schon zu viele? Das ist halt, ja, und das hat auch wieder was mit Träumen zu tun und hin und her.
[Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast]
Rethinking resilience.
Und dann Refilling und Redoing. Kommt noch hinten dran, oder?
Ohne Aufnahmegeräte. In unseren Proberäumen kommt das dann. Das ist nämlich unser Denkraum.
Wenn die KI dann übernommen hat und wir wieder durch den Wald spazieren gehen, dann fahre da weiter. Sehr gut.
Ja, also Ella, ganz ganz herzlichen Dank an dich und um es mit Monty Python zu sagen, and now to something completely different. Viel Spaß im Leben von diesmal der Gästin, der Ikone mit der Ikrone. Und Ruben, der ist auch dabei.
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).