Angst

Angst als Hüter der Sicherheit

Angst gehört zu den sieben Primäremotionen des Menschen und löst eine physische Reaktion im Körper aus. Und aus der Sicht der Evolution ist sie wohl eine der bedeutsamsten Emotionen. Sie ist für uns ein wichtiger Schutzmechanismus, weil es ihre Funktion ist, Gefahren zu vermeiden und Schaden zu begrenzen. Angst beschützt also unser körperliches, aber auch unser seelisches Wohlbefinden.

Wodurch und wie zeigt sich Angst?

Wie alle Basisemotionen wird sie durch sogenannte „Trigger“ hervorgerufen – also durch bedrohlich wahrgenommene Faktoren. Das bedeutet, es ist egal ob es sich um eine real physische Gefahr oder eine scheinbar Irrationale handelt (zum Beispiel Höhe oder Dunkelheit).

Freude-Angst-Resilienz

Angst ist nicht nur die Hüterin der Sicherheit, sie liebt es auch sich in unserem Kopf zu überhöhen.

Angst zeigt sich am deutlichsten im Gesicht, also so dass uns andere Menschen sie uns ansehen können. Echt empfundene Angst sieht so aus: Die Augenbrauen sind angehoben, während die Augen aufgerissen und die Lippen leicht geöffnet sind. Auch an anderen Körperreaktionen lässt sie sich erkennen. Zum Beispiel durch Muskelanspannung, feuchte Hände und einen erhöhten Herzschlag. Diese Anzeichen sind für Außenstehende jedoch schwerer zu erkennen.
Angst als Antriebsmotor

Angst als Instinkt

Obwohl wir nicht mehr in der Steinzeit leben und hinter jeder Ecke etwas Bedrohliches lauern könnte, ist sie auch heute noch ein überlebenswichtiger Instinkt. Außerdem kann sie auch sozial erlernt werden, man spricht dann von „sozialer Angst“. Meist ergibt sie sich aus negativen Erlebnissen, die in Zukunft zu vermeiden sind – ein Beispiel dafür sind Versagensängste. Sie wird so als lähmend und handlungshemmend empfunden.

Allerdings ist Angst ebenfalls eine starke Motivation für uns. Die Emotion zeigt uns an, dass unser Wohlbefinden in Gefahr ist. Wir wollen also etwas ändern, weil wir ihren speziellen Zustand ändern wollen. Angst ist daher nicht nur ein passives Warnsignal an unseren Körper, sondern auch ein aktiver Antrieb, um eine unangenehme Situation zu ändern.


Resilienz Akademie | AngstSebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).

2 Kommentare zu „Angst“

  1. Pingback: Semantische Reaktion – Wie Worte wirken - Resilienz-Akademie

  2. Interessant, dass Ängste als Schutzmechanismen funktionieren. Ich hatte mal gehört, dass wir Menschen eigentlich nur zwei Hauptängste haben. Stimmt das? Und sind andere Ängste nur sozial erlernt?

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