Bei Resilienz geht es darum, Körper und Seele vor den Ein- und Auswirkungen von psychischer Belastung zu schützen. Es ist die Kompetenz, flexibel mit Stress umzugehen. Dabei gibt es Situationen oder Zustände, die besonders belastend sind. Diese werden als Risikofaktoren eingestuft.
Was sind eigentlich Risikofaktoren?
Ein Risikofaktor ist also eine psychische Belastung, die sich auf Dauer und ohne passenden Schutz negativ auf die Gesundheit auswirkt. Das Gegenteil davon sind die Schutzfaktoren. Diese begünstigen Resilienz und stärken den Menschen von innen heraus.
Risikofaktoren bei Kindern und Jugendlichen
Die Beschäftigung mit den Risikofaktoren ist in der Resilienz-Literatur besonders auf Kinder und Jugendliche bezogen. Denn wie schon Emmy Werner in einer der ersten Studien überhaupt zum Thema Resilienz feststellte, gibt es bestimmte Faktoren, die sich auf die psychische Gesundheit junger Menschen auswirken.
Zum Beispiel können sich Armut und niedrige Bildungschancen, sowie Aufwachsen in sozialen Brennpunkten negativ auf die Gesundheit auswirken. Das größte Risiko sah die Forscherin bei den Eltern. Wenn diese enorm jung waren, Alkohol oder Drogen konsumierten, selbst psychisch krank waren, oder eine dysfunktionale Beziehung zu ihren Kindern pflegten, war das Entwicklungsrisiko für die betroffenen Kinder besonders hoch.
Dabei muss es nicht ein einzelner Faktor sein, der Risiko für die Kinder birgt. Ebenso können auch viele Faktoren zusammenkommen, werden aber durch Schutzfaktoren ‚ausgeglichen‘. Kinder, die den Risikofaktoren trotzten wurden als resilient bezeichnet.
Risikofaktoren im Erwachsenenalter
Nicht nur im Kindesalter gibt es diese beeinträchtigenden Faktoren auf die Gesundheit und die Notwendigkeit von individueller Resilienz zum Schutz. Auch Erwachsene stellen sich Risiken, die das Wohlbefinden gefährden können. Auf der einen Seite sind dies private Faktoren, wie beispielsweise soziale Beziehungen. Auf der anderen Seite spielt die Arbeit eine enorm zentrale Rolle. So zeigte die Stressstudie der TK im Jahr 2016 auf, dass sich 46% der Befragten durch Schule, Studium oder Beruf gestresst fühlen. Damit steht Arbeit auf dem ersten Platz der Belastungen. Da hinzu kommen Erwartungen und Verpflichtungen, die zusätzlich belastend wirken.
Dem Deutschen Institut für Normierung zufolge ist psychische Belastung der Zusammenschluss aller äußeren Einflüsse, die sich auf die Psyche auswirken. Gemeint sind damit die Anforderungen, die sich dem Menschen in bestimmten Situationen stellen.
Auch wenn hier hauptsächlich von psychischen Belastungen die Rede ist, so sind physische Belastungen dabei mitzudenken. Denn auf physische Belastungen muss auch psychisch reagiert werden: Durch Regulation von Handlungen und Tätigkeiten. Das zeigt sich zum Beispiel in der Pflege von Angehörigen. Nicht nur geistig, sondern auch körperlich werden Menschen hier gefordert. Wichtig ist hierbei, dass Resilienz, sei es individuelle Resilienz oder organisationale Resilienz nicht als Ausrede für weniger Ergonomie oder verwandte Bereiche des Schutzes von Menschen zu sehen ist.
Folgen von psychischer Belastung
Dass langanhaltender Stress gesundheitliche Folgen mit sich bringt, ist unumstritten. In Bezug auf den Arbeitskontext wird häufig von Burn-out, bzw. dem Burn-out-Syndrom gesprochen. Das ist der Zustand völliger körperlicher und geistiger Erschöpfung, der durch zu lange Anspannung, Stress und verschiedene andere Faktoren zu Stande kommen kann. Da ein Syndrom eine Zusammenfassung von verschiedensten Symptomen ist, kann man einhergehend Schlafprobleme und Energiemangel, sowie Bluthochdruck, Schmerzsyndrome und Infektionskrankheiten beobachten. Verschiedenste Arten von Depressionen können entweder damit einhergehen oder auch aus einem Burn-out resultieren.
Psychische Belastungen haben auch auf die physische Gesundheit große Auswirkungen. Durch lange und immense Belastung steigt das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu kommen Magen-Darm-Krankheiten, Allergien, Muskelverspannungen oder Leberschäden.
Diese Folgen sind jedoch nicht vorprogrammiert und erst recht nicht bei jedem Menschen gleich. Das macht es auch so schwer die Folgen der Risikofaktoren wissenschaftlich einzuordnen. Erstens erleben die Menschen ihre Belastung höchst individuell, sodass die Stärke der Belastung unterschiedlich starke Reaktionen nach sich zieht. Und zweitens spielen hier die Schutzfaktoren der Resilienz auch eine wichtige Rolle.
Beispielsweise können dysfunktionale Copingstrategien, wie das unbewusste Verdrängen, die negative Wirkung des Stresses erhöhen. Eine hoch empfundene soziale Unterstützung – ein wichtiger Schutzfaktor der Resilienz – hingegen kann Stresssymptome mildern.
Daher wird in der Resilienz-Forschung nicht mit der tatsächlichen Wirkung des Stressors umgegangen, sondern mit der potentiellen Wahrscheinlichkeit negative Stressreaktionen auszulösen. Kurz gesagt: es zählt das Risiko, dass von bestimmten Faktoren ausgeht und stressassoziierte Erkrankungen fördern kann.
Risikofaktoren und soziale Beziehungen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Daher ist uns das Leben in und mit sozialen Beziehungen auch so wichtig. Allerdings entstehen auch gerade hier viele Stressoren. Obwohl diese Bindungen tendenziell immer stärken, können manche Interaktionen auch schaden. Zudem kommt die soziale Beziehung zu sich selbst, denn wir sind bei Weitem nicht so gut zu uns, wie zu anderen. Im Folgenden klären wir, wie und wann soziale Beziehungen zu Risikofaktoren werden.
Soziale Unterstützung als Resilienzfaktor
Soziale Unterstützung ist der wichtigste Schutzfaktor gegen psychische Erkrankungen. Bindung ist hier das Zauberwort. Dieser Resilienzfaktor ist von Geburt an prägend und ist besonders bei Kindern ein maßgeblicher Teil zur Stärkung von Resilienz. Dabei muss es nicht zwangsläufig ein Elternteil als zentrale Bezugsperson sein – Hauptsache es gibt eine Bezugsperson, die soziale Unterstützung vermittelt.
In der Zusammenfassung der Schutzfaktoren der Resilienz im Auftrag der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ist die soziale Unterstützung als wichtiger Faktor für Gesundheit gekennzeichnet.
Hierbei kommt es allerdings nicht auf die tatsächliche, sondern auf die wahrgenommene soziale Unterstützung an. Das bedeutet, das Gefühl von potentieller Hilfestellung von außen verleiht uns schon Stärke.
Wenn wir diese Unterstützung nun nicht wahrnehmen, oder die geleistete Unterstützung nicht den Erwartungen entspricht, kann dies ein Risikofaktor sein. Fehlende soziale Unterstützung ist in seinen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit gut belegt. Layton u.a. stellten in einem Review dazu im Jahr 2010 fest, dass die Auswirkungen gleich zusetzten sind mit Rauchen, Übergewicht oder geringe körperliche Aktivität.
Rollenstress
Wir alle nehmen in unserem Alltag mehrere Rollen ein, die unterschiedliche Anforderungen mit sich bringen. Sogar im Arbeitsalltag ‚spielen‘ wir nicht nur eine Rolle. Eine Rolle einnehmen bedeutet, sich den von einer Gruppe oder einer Position verlangten Verhaltensweisen anzupassen.
Dies kann auch zu Stress führen. Die Stressforschung untersucht dabei besonders Rollenambiguität, Rollenkonflikte oder Rollenüberforderung. Beispielsweise ruft es Stress hervor, wenn wir zu wenige Informationen über die Anforderungen der gewünschten Rolle kennen. Wir wissen schlicht nicht, wie wir uns verhalten sollen.
Dahingegen führen sich widersprechende Informationen zu Rollenkonflikten. Wenn wir interne Rollenkonflikte spüren, kann man das als Zwickmühlen beschreiben. Diese lassen sich effektiv durch das Ansprechen der entsprechenden Zwickmühle lösen. Rollenkonflikte bedeuten allerdings auch, dass verschiedene Personen mit gänzlich unvereinbaren Rollenerwartungen in Konflikt miteinander geraten können.
Und bei Rollenüberforderung ist sowohl eine quantitative und auch eine qualitative Überlastung gemeint. Betroffene können den Anforderungen nicht gerecht werden. Dies kann auch zu Rollenkonflikten führen, wenn beispielsweise aufgrund der einen Rollenanforderungen, die einer anderen nicht erfüllt werden können.
Die Resilienzforschung stellte in mehreren Metaanalysen von Studien heraus, dass Rollenstress das Risiko zu Depression erhöht, sowie Angst und Anspannung verursacht. Daher stellen Unklarheiten, Konflikte und Überforderung in Bezug auf Rollenanforderungen klar einen Risikofaktor dar. In der wissenschaftlichen Forschung wird das als expressive Flexibilität beschrieben, das heißt, wie gut ist ein Mensch in der Lage, eine innere Perspektivenvielfalt zu kommunizieren.
Mobbing
Mobbing (oder auch Bullying) am Arbeitsplatz wurde in der Forschung vielfältig untersucht. Bezeichnend ist hierfür die Aggressivität gegenüber von Kolleginnen und Kollegen – einerseits untereinander, aber auch das Mobbing von höheren Machtpositionen. Darunter fallen auch Schikanierung und sexuelle Belästigung.
Die Analysen zeigten, dass egal um welche Art von Mobbing es sich handle, diese große Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. So stehen Angst, Depression und auch posttraumatische Belastungsstörungen eng im Zusammenhang mit ausgeübter Aggressivität am Arbeitsplatz.
Bei Mobbing kommt die Emotion Verachtung zum Tragen. Diese wirkt Immunsystem schwächend bei dem, der verachtet wird. Dabei kann man Verachtung auch als Hüter des Selbstwertes beschreiben – da durch die eigene Verachtung andere abgewertet werden und man selbst subjektiv größer erscheint. Resiliente Menschen haben in der Regel einen gesunden Selbstwert und können mit solchen Situationen kraftvoller umgehen.
Risikofaktoren in der Arbeitswelt
Der Umgang in sozialen Beziehungen ist auch in der Arbeitswelt relevant. Nur in seltenen Fällen arbeiten wir völlig losgelöst von Kollegen und Kolleginnen oder Vorgesetzten. Allerdings ergeben sich nicht nur in diesem Geflecht Risikofaktoren, sondern auch in der Arbeitsorganisation. Hier klären wir, welche Aspekte die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
Arbeitsaufgaben
Der Inhalt der Arbeit macht einen großen Teil der Arbeitszufriedenheit aus. Hierbei stehen Komponenten wie Abwechslung, Anforderungen und Komplexität, Emotionsarbeit und Handlungsspielraum im Vordergrund.
Wissenschaftlich untersucht wurde dazu allerdings lediglich der Handlungsspielraum. Dabei wird ein geringer Handlungsspielraum als Risikofaktor klassifiziert. Die Analysen zeigten, dass dadurch Depressionen, angst- oder Zwangsstörungen hervorgerufen werden können.
Dies stellt vor allem ein Risiko dar, weil bei einem geringen Handlungsspielraum die Selbstwirksamkeit enorm sinkt. Diese ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der Resilienz und sorgt für Wohlbefinden. Wenn wir unsere Handlungsmöglichkeiten als beschränkt wahrnehmen, bzw. auch nur wenig Kontrolle ausüben können, wirkt sich das auf die Gesundheit aus. Hohe Kontrollüberzeugungen sowie hohe Selbstwirksamkeitserwartungen sind dahingegen wichtige Schutzfaktoren.
Emotionale Arbeitsanforderungen
Wie in jedem Bereich des Lebens spielen auch bei der Arbeit die Emotionen eine wichtige Rolle. Dies gilt vor allem für Tätigkeiten mit direktem Kundenkontakt oder bei enger Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen.
Die psychische Belastung, die daraus entstehen kann, findet auf zwei Arten statt. Auf der einen Seite besteht die Anforderung, bestimmtes emotionales Verhalten gegenüber Kunden, Klienten oder Patienten zu zeigen. Wie hoch die Belastung ist, hängt dann von situativen emotionalen Befinden ab. Ein gutes Beispiel hierfür sind Stewardessen und Stewards, die stehts angehalten sind freundlich und glücklich zu wirken – unabhängig davon, wie sie wirklich empfinden.
Auf der anderen Seite gibt es emotionale Belastungen, die durch die Arbeitsumgebung oder durch das Arbeiten mit Menschen kommt. Wenn wir emotional betroffen sind, uns Bedrohung aussetzen oder auch im Umgang mit anderen betroffenen Menschen stehen, belastet das emotional.
Dabei müssen die emotionalen Arbeitsanforderungen nicht zwangsweise negative Folgen auf die psychische Gesundheit haben. Sie können auch Quelle von Freude, Erfüllung und Stolz beispielsweise sein. Fest steht allerdings, dass ein guter Copingstil hilft, diesen Risikofaktor zu umgehen und somit mit mehr Resilienz den subjektiv erlebten Anforderungen zu begegnen.
Zeitbezogene Belastung und ständige Erreichbarkeit
In Deutschland sind Arbeitszeiten, Ruhezeiten, Sonn- und Feiertagsarbeit und Weiteres fest geregelt durch das Arbeitszeitgesetz von 1994. Durch das Gesetz soll u.a. die Gesundheit der Arbeitnehmenden geschützt werden. Das allein zeigt, dass ein zu großer zeitlicher Umfang der Arbeit schädigende Folgen auf die Gesundheit hat.
Allerdings schafft es das Gesetz in der heutigen Zeit nicht mehr allumfassend die Arbeitszeit zu begrenzen. Ein großer Faktor in der derzeitigen Arbeitswelt ist die hohe geforderte Erreichbarkeit. Wir sind permanent vernetzt und „online“. Wie soll sich da Regeneration einstellen? Dabei ist gerade das elementar wichtig für Resilienz und Gesundheit. Der Mensch kann nicht pausenlos funktionieren und Ruhepausen helfen, wieder Kräfte zu sammeln.
Ständige Erreichbarkeit meint hier eine unregulierte Form der Verfügbarkeit. Das bedeutet, berufliche Dinge sind im Alltag omnipräsent, und drängen sich vor oder nach der Arbeit, an freien Tagen oder gar im Urlaub in unser Leben. Es besteht rechtlich gesehen zwar kein Zwang zu reagieren, trotzdem lässt man einen Anruf vom Chef außerhalb der Arbeitszeiten nur ungerne unbeantwortet.
Das kann äußerst negative Folgen auf die dringend benötigte Erholung des Menschen haben. Insbesondere gilt dies, wenn die Erreichbarkeitsphase nicht mit dem Biorhythmus zusammenfällt. Erholsamer Schlaf ist ein elementarer Baustein für psychische und auch physische Gesundheit. Doch auch ein berufsbezogener Anruf oder eine Nachricht tagsüber kann beispielsweise familiäre Aktivitäten oder Freizeitgestaltung unterbrechen, wenn nicht gar verhindern. Die Beeinträchtigung des sozialen Lebens belastet zusätzlich.
Eine Möglichkeit diesen Risikofaktor zu umgehen ist es, selbstverantwortlich über die eigene Verfügbarkeit zu bestimmen. Öfter mal „nein“ zu bestimmten Gefallen sagen und sich wirklich Zeit für Erholung und Freizeit zu nehmen hilft. Fragen Sie sich dazu mal, ob Sie nicht vielleicht eine Zwickmühle haben und zu Ihren eigenen Bedürfnissen auf Kosten des Faktors der sozialen Bindung nein zu sich selbst und ja zu anderen sagen.
Arbeitsintensität
Ein großer Risikofaktor in der Arbeitswelt ist eine überfordernde Tätigkeit. Belastung entsteht dadurch, dass Betroffene sich selbst nicht in der Lage sehen, den Anforderungen gerecht werden, bzw. zu viel zu tun haben.
Dies hängt zusammen mit dem Kohärenzgefühl – Ein wichtiger Teil der Salutogenese (die Lehre der Entstehung von Gesundheit). Dieses Kohärenzgefühl setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Machbarkeit. Bei einer hohen Arbeitsintensität, die den Arbeitenden überfordert, fällt das Gefühl der Machbarkeit weg, sodass sich die Wage von Gesundheit eher hin zur Krankheit verschieben kann.
Mehrere Studien weisen auf den Zusammenhang zwischen psychischen Beeinträchtigungen, (wie Angst- und Zwangsstörungen) / psychischen Krankheiten (wie Depression und Burn-out) und einer hohen Arbeitsintensität auf. Zudem stellt eine Überforderung am Arbeitsplatz ein erhöhtes Risiko für Typ 2-Diabetes dar.
Auf die eigenen Regenerationszeiten zu achten und diese bewusst einzuplanen hilft hier, nach Phasen der Anspannung auch wieder in die Entspannung zu gehen. Resilienz bedeutet, aus Krisen zu wachsen – das können auch kleine Krisen und stressige Zeiten sein. Dem eigenen System zu zur Regeneration zu geben ist dabei unerlässlich.
Schutzfaktoren
Risikofaktoren lassen sich als jene Umstände bezeichnen, die einen negativen Einfluss auf die psychische und auch physische Gesundheit haben können. Die Faktoren, die jedoch vor negativen Einflüssen schützen und die Resilienz stärken, nennen sich Schutzfaktoren. Zu den Schutzfaktoren für Erwachsene und damit auch zu wichtigen Resilienzfaktoren gehören laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
Optimismus
Das meint eine positive Erwartungshaltung auch in Krisensituationen. Dieser Schutzfaktor stellt eine wichtige Säule der Resilienz dar, weil es die Fähigkeit ist, das eigene Wohlergehen aktiv zu gestalten.
Selbstwirksamkeitserwartung
Als Schutzfaktor der Resilienz bedeutet dies die Überzeugung aus eigener Kraft Probleme zu Lösen und Hindernisse zu überwinden. Sich selbstwirksam zu erleben mindert Stress und stärkt das eigene Kompetenzempfinden. Es stärkt die Resilienz von innen heraus.
Hoffnung
Aus Sicht der Resilienz schützt Hoffnung auf zwei verschiedene Arten. Zum einen ist es die Fähigkeit einen Weg zum Erreichen eines selbst gesetzten Ziels zu finden. Und zum anderen ist es die Zuversicht, die Ziele auch motiviert zu erreichen. Dieser Schutzfaktor stellt eine wichtige Komponente der Lösungsorientierung dar.
Positive Emotionen
Dieser Schutzfaktor hilft Risikofaktoren kraftvoll zu begegnen und auch in Krisen zu empfinden. Denn hierbei handelt es sich nicht um die Stärke der jeweiligen positiven Emotion, sondern um die Fähigkeit sich auch an kleinen Dingen zu erfreuen und oft positive Gefühle zu haben.
Selbstwertgefühl
Für die Resilienz ist das Selbstwertgefühl das mentale Immunsystem. Und ein gestärktes Immunsystem hilft den Risikofaktoren effektiv entgegenzuwirken. Das Selbstwertgefühl entsteht dabei hauptsächlich aus einem positiven Umgang mit sich selbst.
Soziale Unterstützung
Aus Sicht der Resilienz zeichnet sich soziale Unterstützung durch die Erwartung aus, entlastende Hilfe dann zu bekommen, wenn man sie braucht. Bindung ist ein zentrales Element der Resilienz und löst Stress genau so, wie es vor psychischer Belastung schützt.
Kohärenzgefühl
Als Teil der Salutogenese und damit auch der Resilienz bedeutet das Kohärenzgefühl die Empfindung, den eigenen Anforderungen gewachsen zu sein. Wenn wir eine Aufgabe verstehen, handhaben können und sie als sinnvoll erachten, stärkt das unseren seelischen Schutz und beugt Risikofaktoren vor.
Coping
Damit sind die effektiven und auch wohltuenden Bewältigungsstrategien der Resilienz gemeint. Je besser der Copingstil, desto weniger bedrohlich wirken die Risikofaktoren. Damit können wir auch in schweren Situationen gesund und zufrieden bleiben.
Hardiness
Mit diesem Schutzfaktor lässt sich die Wirkung von Resilienz gut beschreiben. Es handelt sich um die Widerstandsfähigkeit, insbesondere am Arbeitsplatz. Unter diesem Schutzfaktor lassen sich die Komponenten von Engagement, hohes Kontrollempfinden und Wille zur Herausforderung fassen.
Kontrollüberzeugungen
Risikofaktoren wird mit dem Schutzfaktor der Kontrollüberzeugungen effektiv entgegengewirkt. Es bedeutet das Empfinden die eigene Situation beeinflussen zu können. Besonders am Arbeitsplatz wirkt es schützend, da die Resilienz durch die Selbstwirksamkeit gestärkt wird.
Religiosität und Spiritualität
Dieses Konstrukt ist älter als unsere Zeitrechnung und schützt die psychische Gesundheit auch seitdem. Besonders religiöses Coping stärkt die Resilienz und wirkt aktiv den Risikofaktoren entgegen. Es ist nicht nur das Urvertrauen in eine höhere Instanz, sondern auch das Gefühl von Sicherheit bei den eigenen Handlungen.
All diese Faktoren unterstützen Menschen darin, auch in kritischen Lebenssituationen gesund und zufrieden zu bleiben. Bei dem Stressfass sind dies die Faktoren, die vor noch mehr Stress schützen und negative, bleibende Folgen verhindern können. Sie stärken die Resilienz, weshalb einige auch als Resilienzfaktoren bezeichnet werden können. Allgemeine und eigene Risikofaktoren zu kennen, ermöglicht es Menschen, sich vor ihnen zu schützen.
Doch die Schutzfaktoren zu kennen, bedeutet aktiv an einem glücklichen Leben arbeiten zu können. Entdecken Sie Ihre Resilienz und welche Faktoren Sie und ihr Wohlbefinden schützen werden!
Im Resilienz-Training, sowohl in der Resilienz Basis Ausbildung, als auch im anschließenden Resilienz-Trainerinnen und Resilienz-Trainer-Training werden sowohl die Schutzfaktoren, als auch die Risikofaktoren wissenschaftlich fundiert und aus gelebter Praxis erörtert, bekannt gemacht und ein guter Umgang mit ihnen geübt.
Als Resilienz-Trainer kann man dies dann mit Gruppen trainieren, die man in Resilienz-Seminaren ausbildet. Resilienz-Lotsen (SMA) ® bringen das Konzept der Schutfaktoren und Risikofaktoren dauerhaft in Unternehmen und stärken so die Organisationale Resilienz. Resilienz Coaches arbeiten mit ihren Klienten an der gezielten Steigerung der individuellen Resilienz.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).