Resonanz und Resilienz

Resonanz und Resilienz – beides Begriffe, die in ihren Ursprung in der Physik haben und später in die Psychologie und Soziologie übersetzt wurden. Resonanz, lat. „resonare“ („widerhallen)“ kann laut Duden mit „Mitschwingen,-tönen eines Körpers in der Schwingung eines anderen Körpers“ beschrieben werden. Resilienz, lat. „resilire“ („zurückprallen“) beschreibt die Beschaffenheit von bestimmten Elementen, die auch nach extremen Außeneinwirkungen in ihre Ausgangsform zurückspringen. Der Begriff wurde in den 1970er Jahren als eine psychologische Eigenschaft auf den Menschen übertragen und kann als Fähigkeit beschrieben werden, sich dynamisch und flexibel an Veränderungen anzupassen und davon wieder erholen – und das bestmöglich auf körperlicher, mentaler und seelischer Ebene. Doch was hat es mit dem Begriff der Resonanz genau auf sich und welche Bedeutung hat Resonanzerleben für die individuelle und. spannenderweise auch, kollektive Resilienz?

Warum wir uns mit Resonanz beschäftigen

Resonanz als Subtrend der Zukunftsforschung

Im Glossar des „Zukunfts-Instituts“ lassen sich so genannte „Trendbegriffe“ finden, die in Verbindung mit „Megatrends“ stehen. Expert:innen aus der Zukunftsforschung identifizieren diese Megatrends, um aktuelle Entwicklungen zu beschreiben und Zukünftige vorherzusagen, die in den kommenden Jahrzehnten die Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie und Umwelt prägen werden.

Das Zukunftsinstitut definiert Megatrends wie folgt: „Megatrends benennen und beschreiben extrem komplexe Veränderungsdynamiken und sind ein Modell für den Wandel der Welt: eine Methode, die hilft, die hochkomplexen und vielfältigen Veränderungsdynamiken der Gesellschaft im 21. Jahrhundert verständlich und greifbar zu machen. Indem sie Komplexität auf ein begreifbares Level reduzieren, erweisen sich Megatrends als wertvolle Navigationshilfen durch den Dschungel gegenwärtiger und künftiger Wandlungsdynamiken.(www.zukunftsinstitut.de) 

Das Zukunftsinstitut steht für belastbare und anwendbare Zukunftsforschung und unterstützt Organisationen auf ihrer „Reise in die Zukunft“ – beispielsweise durch Strategieberatung, Positionierung und Visionsarbeit. „Wir überführen exklusive Trendanalysen und Forschungsergebnisse in konkrete Maßnahmen, umfassende Konzepte und effektive Strategien. Zukunft ist ein Handlungsraum.“ Nähere Informationen unter: www.zukunftsinstitut.de

Die Beschreibung von Megatrends trägt dazu bei, globale Veränderungen etwas greifbarer zu machen. Dazu gibt es eine „Megatrend Map“ die auf der Seite des Zukunftsinstituts abzurufen ist. Sie zeigt die 12 zentralen Megatrends unserer Zeit, die zu den größten „Treibern des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft“ gehören. Die Map stellt die Megatrends und die einzelnen Stationen mit den wichtigsten Subtrends dar, die den Megatrend prägen.

Resilienz steht hier als Subtrend in Verbindung mit den Megatrends „Wissenskultur“ und „Sicherheit“. Das Thema Resonanz lässt sich auf der Map zwischen „Individualisierung“ und „Gesundheit“ finden. Gesundheit hat in den letzten Jahren besonders an Bedeutung durch die Aufmerksamkeit auf die mentale Gesundheit gewonnen und prägt laut des Zukunftsinstituts „als zentrales Lebensziel (…) sämtliche Lebensbereiche, Branchen und Unternehmen.“ Lassen Sie uns im Folgenden näher anschauen, welche Rolle Resonanzerleben für die Gesundheit und auf die Stärkung Ihrer Resilienz hat.

Was Resonanz bedeuten kann

Die Untersuchung von Resonanzphänomenen ist sehr vielfältig und reicht von der Erforschung in physikalischen Systemen bis hin zur Untersuchung von Resonanz in sozialen Netzwerken und menschlichen Verhaltens.  Grob gesagt bezieht sich Resonanz in allen Kontexten auf ein„Mitschwingen“ auf Grund eines passenden Zusammentreffens von Faktoren oder Frequenzen, was zu einer verstärkten Reaktion führt.

Resonanz in der Physik und Musik

Resonanz wird im Lexikon der Physik im Allgemeinen definiert als: „Mitschwingen eines schwingungsfähigen physikalischen Systems, d.h. eines Resonators, bei Erregung durch eine äußere periodische Kraft, deren Frequenz ω mit einer der Eigenfrequenzen (Resonanzfrequenzen) ω0 des Systems übereinstimmt oder in deren Nähe liegt (Schwingungen). Man spricht in diesem Fall von harmonischer Resonanz. Bei Erregung nichtlinearer Schwingungen tritt subharmonische Resonanz auf, wenn der Erreger mit der Frequenz Resilienz Akademie | Resonanz und Resilienz , n, m ganze Zahlen, schwingt.“

Resonanz bezieht sich hier auf die Verstärkung einer Schwingung oder Bewegung eines Systems in Reaktion auf eine äußere Anregung oder Einwirkung. Im Bereich der Akustik zeigt sich Resonanz vor allem durch die Verstärkung von Schallwellen in einem Hohlraum. Dieser wird auch als Resonanzraum bezeichnet und erzeugt Klänge. Musikinstrumente wie Gitarren oder Geigen erzeugen Klänge durch die Resonanz der schwingenden Saiten. Im Musiklexion lässt sich folgende Definition finden: „Von Resonanz spricht man, wenn ein Körper (oder ein Luftvolumen) durch einen anderen schwingenden Körper zu verstärkten Schwingungen angeregt wird. Entspricht die anregende Frequenz der Eigenfrequenz des angeregten Körpers, dann kann dieses um ein Vielfaches stärker schwingen als bei anderen Frequenzen.“ 

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Resonanz im soziologischen Kontext   

Ausgehend von der Physik findet der Resonanzbegriff seit den letzten Jahren immer mehr Anklang im Kontext der Psychologie und Soziologie. Einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion gaben und geben nach wie vor die Arbeiten des Soziologieprofessors Hartmut Rosa, u.a. sein Buch „Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung“ (2016). H. Rosa gibt mit seiner „Resonanztheorie“ eine Antwort auf soziale Herausforderungen der Beschleunigung und „Steigerungslogik“ des modernen Kapitalismus. Er argumentiert, dass die Beschleunigung, Entfremdung und Rationalisierung in modernen Gesellschaften oft dazu führen, dass Menschen das Gefühl der Resonanz verlieren, da sie von den Anforderungen der Arbeitswelt und der Technologie absorbiert werden und wenig Raum für tiefere Verbindungen zu ihrem eigenen Leben und zu anderen haben.

Nach H. Rosa können gesellschaftliche Phänomene mit dem grundlegenden Streben nach „resonanten“ Beziehungen erklärt werden. Um das Bewusstsein für Resonanz wiederzuerlangen, plädiert Rosa dafür, dass Menschen und Gesellschaften ihre Lebensrhythmen und -strukturen überdenken, um Raum für echte Beziehungen, tiefe Erfahrungen und persönliche Entfaltung zu schaffen. Denn individuelle und soziale Lebenswelten werden dann als erfüllend und sinnvoll empfunden, wenn sie persönliche Erfahrungen von Resonanz ermöglichen. Resonanz tritt auf, wenn eine Person – oder eine Gemeinschaft – eine tiefe Verbindung zur Umwelt, zu Mitmenschen oder bestimmten Aktivitäten erlebt.

„Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen das Gefühl haben, einer stummen, gleichgültigen Welt gegenüber zu stehen. Die Folge ist ein individuelles, ja sogar kollektives Burn-out. Menschen, die ein gelingendes Leben führen, haben eine lebendige Verbindung etwa zu anderen Menschen, zur Natur, zu ihrer Arbeit. Das Leben gelingt nicht allein, wenn wir reich an Ressourcen und Optionen sind, sondern wenn wir es lieben.“ (H. Rosa im Interview)

Resonanzgesellschaft

Das Zukunftsinstitut bezieht sich bei Resonanz als „Subtrend“ des Megatrends „Individualisierung“ vor allem auch auf den gesellschaftlichen Kontext. „Aus den individualistischen Suchbewegungen der der Loslösung aus traditionellen Bindungen und des Autonomiestrebens werden früher oder später Fragen der Zugehörigkeit. Insofern führt der Megatrend Individualisierung zu einer neuen Stufe gesellschaftlicher Verfasstheit. Er schafft zunehmend die Grundlage für eine neue Gemeinschaftsform, die auf Wir-Kultur und Achtsamkeit basiert: die Resonanzgesellschaft.“ (Glossar des Zukunftsinstituts)

Eine „Resonanzgesellschaft“ ist mit einer Kultur verbunden, in der das „Wir“ eine größere Rolle spielt als das „Ich“. In der „kollektiven Resilienz“ – ein noch junger Resilienzforschungsbereich, wird sich mit dieser Entwicklung im Kontext von Krisenbewältigung auseinandergesetzt. Diese kann nach Dr. Donya Gilan als „Fähigkeit eines Sozialsystems, Schocks und Stressfaktoren zu absorbieren und dabei gleichzeitig seine wesentlichen Strukturen und Funktionen beizubehalten“ beschrieben werden. Ein zentraler Resilienzfaktor ist „soziale Unterstützung“, der wesentlichen Einfluss auf Denk-, Sicht- und Verhaltensweisen im Umgang mit Krisen und funktionierenden Beziehungen in einer Gesellschaft hat.

Abstract -Depositphotos-Resilienz Akademie

Wie Resonanz unsere Resilienz stärken kann

Nachdem wir nun einen Einblick geschaffen haben, was Resonanz bedeuten kann, richten wir einen Blick auf die Wirkung von Resonanz auf die individuelle Resilienz. Wichtig zu betonen erscheint uns, dass es hierbei um Ideen geht. Resonanz lässt sich in erster Linie erfahren. Die Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion von Resonanzerlebnissen stellt deshalb die wohl wichtigste Grundlage dar. Denn ein tieferesVerständnis der eigenen Resonanzfähigkeit und des Resonanzerlebens  ermöglicht es, die Welt besser zu erforschen und zur Stärkung von Resilienz nutzbar zu machen.

Zur Stärkung mentaler Resilienz (nach S. Mauritz)

Kommunikation

Resonanz spielt eine zentrale Rolle in der Kommunikation. Vor allem ist es in Gesprächen wichtig, aktiv zuzuhören und auf das zu reagieren, was unser Gesprächspartner sagt. Dies zeigt, dass wir uns wirklich interessieren. Eine Resonanzbeziehung entsteht, wenn eine Botschaft von einem Empfänger gut aufgenommen oder verstanden wird. Dies geschieht zum Beispiel, wenn die Botschaft persönliche Erfahrungen oder Gefühle anspricht und eine Verbindung zwischen Sender und Empfänger hergestellt wird. Das Wissen um Bedürfnisse und Emotionen nimmt entsprechend eine wichtige Rolle ein. Je mehr wir mit Interesse den Bedürfnissen und Erwartungen unseres Gegenübers begegnen, desto besser gelingt resiliente Kommunikation. Das Stärken kognitiver und affektiver Empathie kann hierbei hilfreich sein und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Botschaft resoniert. Hierfür hilft es zum Beispiel auch, Geschichten, Metaphern, Bilder in die Botschaft mit einzubinden.

Lernen und Wachstum

Die mentale Resilienz steht nach S. Mauritz vor allem dafür, kreative Lösungen im Umgang mit Problemen, Stress und Krisen zu finden und dadurch Wachstum und Lernen zu ermöglichen. Gerade auch im Bildungsbereich lohnt es sich deshalb umso mehr, sich Stressdynamiken anzuschauen. Denn Lernende lernen nachweislich besser und schneller, wenn sie eine persönliche Verbindung zu den Lerninhalten herstellen können. Werden die Prinzipien der Resonanz verstanden, können Lehrende die Inhalte an die individuellen Bedürfnisse und Lernstile der Teilnehmenden anpassen, sodass diese auf Resonanz stoßen. Wenn dies gelingt, kann die Motivation, sowohl bei jungen Schüler:innen als auch in der Erwachsenenbildung, wesentlich gesteigert werden und die Weiterbildung und Entwicklung stärken.

Kreativität

Mit Blick auf Resonanzphänomen in der Musik, wird deutlich, welch große Kraft in kreativen Prozessen steckt.  Künstler und Musiker nutzen Resonanz, um Emotionen und Botschaften in ihren Werken zu vermitteln. Die Fähigkeit, mit Resonanz zu arbeiten, ist entscheidend für die Schaffung von Kunst und Musik, die dazu beitragen, dass wir Zuhörenden von der Musik berührt werden. Resonanz wird deshalb auch im Rahmen der  Musiktherapie bewusst eingesetzt, um das Wohlbefinden zu fördern.

Zur Stärkung seelischer Resilienz (nach C. Comnick)

Sinnerfüllung

Wenn wir Resonanz so betrachten, dass wir selbst mit einer Sache oder einer Person auf gewisse Weise „mitschwingen“ und es sich anfühlt, als sei es besonders im Einklang, sind wir dem, was Sinn im Leben bedeuten kann, sehr nahe. Denn das, was Berührung schafft, ist ein Indikator dafür, dass ein Mensch gerade Sinn erlebt. Es muss nicht immer der große Sinn sein. Die japanische Philosophie „IKIGAI“ lehrt uns, die kleinen Dinge im Alltag, die das „Leben lebenswert“ machen wertzuschätzen (Vgl. Motoki Tonn) und den Blick auf die Faktoren zu richten, die eine angenehme Emotion und eine Art innere Zustimmung hervorrufen. Und genau darum geht es: Diese Zustimmung zu erfassen und wieder wahrzunehmen. Inspirierende Botschaften, Kunstwerke oder Geschichten können Resonanz bei Menschen finden, wenn sie in diesen Werken Bedeutung und Sinn entdecken. Beispielsweise kann dies eine inspirierende Rede sein, die bei Zuhörenden Resonanz findet, wenn sie von den Worten des Redners berührt werden und sich mit den Inhalten identifizieren. Vielleicht ist es auch ein besonderer Ton in einem Musikstück, der „mitten ins Herz“ geht und zu neuen Ideen und Träume aufruft.

Sinn ist für uns deshalb der kraftvollste Schutzfaktor zur Stärkrung der seelischen Resilienz. Sinnerfüllung kann dabei sehr viele Dimensionen umfassen. Zu den wichtigsten Sinnquellen gehören zum Beispiel die Religion/ Spiritualität, das Gemeinschaftsgefühl oder eine berufliche, vielleicht auch ehrenamtliche Tätigkeit. Spannend ist – beobachten Sie einmal: Wenn wir es selbst sind, die etwas Sinnvolles tun – etwas, das für uns persönlich bedeutsam ist –  kann dies wiederum Resonanz bei einer anderen Person erzeugen. Insbesondere dann, wenn es den gleichen Werten und Zielen entspricht. Wenn Menschen ähnliche Werte und Ziele teilen, können sie eine Resonanz aufeinander haben. Wenn Sie zum Beispiel sehen, dass jemand ähnliche Überzeugungen und Ziele verfolgt, kann in solchen Fällen der „geteilte Sinn“ die Grundlage für eine starke Resonanz sein. Diese Resonanz kann sich in Form von Freude, Erfüllung oder innerem Frieden äußern.

Bindung

Hartmut Rosa beschreibt Resonanz im soziologischen Kontext vor allem als Beziehungsmodus. Ähnlich wie der Resonanzraum des Musizierens, entsteht Resonanz durch das Erzeugen gegenseitiger Schwingungen. In zwischenmenschlichen Beziehungen kann Resonanz gestärkt werden, indem wir beispielsweise mehr Zeit mit den Menschen verbringt, die uns gut tun, uns inspirieren und Kraft schöpfen lassen. Menschen, mit denen man, wie erwähnt, gleiche Werte und Interessen teilt oder gemeinsame Erfahrungen gesammelt hat. Empathie, als Fähigkeit, sich in Emotionen und Gedanken anderer hineinzuversetzen und diese zu verstehen, wird dadurch wesentlich gestärkt. Wenn Sie sich mehr für den Schutzfaktor Bindung oder das Thema Empathie interessieren, schauen Sie in unserem Blog vorbei.

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Transzendenz

Apropos Bindung oder sagen wir eher „Verbindung“: Kennen Sie das Gefühl, Gänsehaut zu bekommen und gar nicht zu wissen, warum? Möglicherweise erleben sie gerade in diesem Moment ein starkes Gefühl von Resonanz. Eine Art Berührung, die sich nicht kognitiv beschreiben lässt und eine starke emotionale Reaktion mit sich zieht. Eine Energie, die durch den ganzen Körper fließt, sich von Kopf bis Fuß ausbreitet und vielleicht ein Kribbeln im Bauch und Brustbereich auslöst. Vielleicht auch in Verbindung mit einer selbsttranszendenten Emotion, wie Ehrfurcht im „Staunen“ oder einem tiefen Gefühl der Liebe und Verbundenheit. Dieses Schwingen und Mitschwingen kann sich auf eine Person, das Naturgeschehen oder auf etwas, das über uns als Mensch hinausgeht beziehen.

Viele Menschen suchen in der Spiritualität nach einer tiefen inneren Erfüllung und Bedeutung in ihrem Leben. Diese Suche kann durch das Erleben von Resonanz verstärkt werden, wenn spirituelle Praktiken oder Glaubensüberzeugungen ein Gefühl der Verbindung mit etwas Größerem auslösen. Meditation und Achtsamkeitspraktiken sind oft ein wichtiger Bestandteil spirituellen Lebens und bringen uns in Kontakt mit unserer Seele. Sie können dazu beitragen, dass Menschen sich auf ihre inneren Erfahrungen und Empfindungen konzentrieren und dabei eine Art Resonanz mit ihrem innersten Selbst und einer höheren Wirklichkeit erfahren.

Wozu wir mehr Resonanz für Resilienz brauchen

Resilienz und Resonanz stehen schon von ihrer Wortherkunft für eine Dynamik und können, von der Physik ausgehend, auf die zwischenmenschliche Ebene übertragen werden. Schon die Musik zeigt, wie Resonanz verstärkt wird durch das Feintuning von Instrumenten oder durch die Auswahl von Klängen, die harmonische Schwingungen erzeugen. Ähnlich verhält es sich auch bei dem Menschen. Resonanz bezieht sich darauf, wie Menschen auf Emotionen und Erfahrungen reagieren. Wenn Menschen empathisch sind und eine hohe Resonanzfähigkeit haben, können mehr Informationen wahrgenommen und auch tiefere Verbindungen hergestellt werden. In der Coachingpraixs ist es vor allem wichtig, mit Empathie und emotionaler Resonanz auf die Bedürfnisse der Klient:innen zu reagieren. Dadurch wird das Selbstwertgefühl gestärkt und der/die Klient:in dabei unterstützt, bessere Strategien zur Bewältigung von Stress und Krisen zu entwickeln.

Resonanzerleben trägt zu einem gesteigerten Gefühl von Lebendigkeit, Sinnhaftigkeit und Erfüllung im Leben bei.  Indem wir uns intensiver mit Resonanzbeziehungen beschäftigen, können wir zum Beispiel unsere Kommunikation verbessern, Lernprozesse optimieren, kreative Ausdrucksformen finden oder unser spirituelles Bewusstsein erweitern. Gerade in der heutigen komplexer werdenden Zeit, nimmt die Relevanz an Resonanz zu und dürfte unseres Erachtens definitiv noch mehr Aufmerksamkeit erhalten – sowohl für unsere persönliche als auch gesamtgesellschaftliche Entwicklung.

Quellen


Resilienz Akademie | Gesundheitstag: Mentale Gesundheit und Resilienz - ein PraxisbeispielChristina Comnick, M.A. Management–Education–Diversity (Sozial- und Gesundheitsmanagement), ist Kooperationspartnerin der Resilienz Akademie und Expertin für „Seelische Resilienz“. Gemeinsam mit Sebastian Mauritz entwickelt sie das Konzept und leitet die dazugehörige Fortbildung. Sie ist Resilienz-Trainerin & Coachin, Antigewalt- und Kompetenztrainerin und setzt sich seit ca. 15 Jahren für die Prävention seelischer Gesundheit und Krisenintervention ein. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Themen: Sinn, Spiritualität, Intuition, Emotionsregulation und Deeskalation. (www.christinacomnick.de)


Resilienz Akademie | Resonanz und Resilienz

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 200 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de).

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