Krise – Definition

Resilienz wird oft als die Fähigkeit beschrieben, vor, während und nach Krisen psychisch gesund zu bleiben. Dabei hat Resilienz an sich keine klare Definition. Wenn wir aber als einen Erklärungsansatz die Widerstandskraft in Krisen anführen, ist es sinnvoll, sich auch diesen Begriff einmal genauer anzuschauen – eine Krisen Definition zu finden.

Im Folgenden gehen wir darauf ein, was Krisen sind, ob es so etwas wie typische Krisen gibt und wie Resilienz uns helfen kann, Krisen gut zu durchleben und sogar aus ihnen gestärkt hervorzugehen.

Der Versuch, Krise zu definieren

Genau wie bei dem Konstrukt der Resilienz, hat auch Krise (im psychologischen Kontext) keine einstimmige Definition. Um dennoch ein Bild zu bekommen, was sich dahinter verbirgt, sehen Sie hier einige Beschreibungen aufgelistet.

Krisen Definitionen

„Die Krise besteht gerade in der Tatsache, dass das Alte stirbt und das Neue nicht zur Welt kommen kann: in diesem Interregnum kommt es zu den unterschiedlichsten Krankheitserscheinungen.“ (Antonio Gramsci)

„Krisen sind Weichenstellungen des Lebens. Nur der Tod kennt keine Krise.“ (Andreas Tenzer)

„Wenn man mit einer radikalen Krise konfrontiert wird, wenn die alte Art, in der Welt zu bleiben, miteinander und mit dem Bereich der Natur zu interagieren, nicht mehr funktioniert, wenn das Überleben durch relativ unüberwindbare Probleme, eine bestimmte Lebensform, bedroht ist – oder ein Typ – wird entweder vergehen oder ausgestorben sein oder sich durch einen Evolutionssprung über die Beschränkungen seines Zustands erheben.“ (Eckhart Tolle)

„Fast jede Krise ist das Fieber der Seele, die ihren Sinn nicht hinreichend fühlt und deshalb nach sinnvollem Leben verlangt. Fast jede Krise ist Ausdruck von unbelebtem Leben, das darauf wartet, ausgelebt zu werden.“ (Uwe Böschmeyer, Warum es sich zu leben lohnt)

„Seelische Resilienz ist die Fähigkeit, in Krisen zu vertrauen.“ (Christina Comnick, 2023)

„In der Krise zeigen sich nicht nur die Schwächen, sondern auch die Stärken eines Systems.“ (Angela Merkel)

„Der Mensch kann sich zwar auch ohne Krisen entwickeln, wenn er hellhörig für das ist, was an ihn herantritt, sehr häufig aber schiebt er die unangenehmen Dinge von sich weg. Er hofft, daß sie ihm auf diese Weise erspart bleiben. Das kann Jahre so gehen [...], bis eine äußere Veränderung das weitere Aufschieben unmöglich macht. [...] Ihm bleibt keine andere Wahl, als hineinzugehen und Veränderungen zu vollziehen. Oder er wird krank.“ (Jürg Willi)

„[Eine Krise ist eine] schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins.“ (Duden, 2023)

„Eine Krise ist ein Wendepunkt oder eine schwierige Phase, die das Potenzial hat, eine instabile oder gefährliche Situation zu schaffen." (Oxford Dictionary, 2023)

„Eine Krise ist ein entscheidender Moment, der die Fähigkeit einer Person, Organisation oder Gesellschaft, ihre Ziele zu erreichen, in Frage stellt." (Psychology Today, 2023)

„Eine Krise ist eine unerwartete oder herausfordernde Situation, die eine schnelle Reaktion erfordert, um negative Folgen zu verhindern oder zu minimieren." (WHO, 2023)

„Eine Krise ist ein kritischer Punkt in der Entwicklung eines Systems, an dem entscheidende Veränderungen und Anpassungen erforderlich sind, um das Gleichgewicht wiederherzustellen oder einen neuen Zustand zu erreichen.“ (Ralph Linton, The Study of Man: An Introduction)

„Eine Krise ist ein intensiver Moment der Unsicherheit und Verwirrung, der das Potenzial hat, uns aus unserer Komfortzone zu drängen und zu persönlichem Wachstum und Transformationsprozessen zu führen.“ (Gail Sheehy, Lebensübergänge: Vorhersehbare Krisen im Erwachsenenalter)

„Eine Krise ist ein Wendepunkt in einem Lebensprozess, der uns vor große emotionale und psychische Herausforderungen stellt und die Notwendigkeit einer Neuorientierung und Bewältigung des Verlustes oder der Veränderung betont.“ (Elisabeth Kübler-Ross, Über den Tod und das Sterben)

„Eine psychosoziale Krise ist der Verlust des seelischen Gleichgewichts, den ein Mensch verspürt, wenn er mit Ereignissen und Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann, weil sie von der Art und vom Ausmaß her seine durch frühere Erfahrungen erworbenen Fähigkeiten und erprobten Hilfsmittel zur Erreichung wichtiger Lebensziele oder zur Bewältigung seiner Lebenssituation überfordert.“ (Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik, 2023)

Von Krisen und Katastrophen

Eine weitere Beschreibung stammt vom schweizer Schriftsteller Max Frisch.

„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“

Was genau ist aber der Unterschied zwischen einer Krise und einer Katastrophe? Denn obwohl es sich subjektiv so anfühlen mag, als sei jeder Krisenzustand auch katastrophal, gibt es doch einige Unterschiede.

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionZum einen spielt die Ursache eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung. Eine Krise kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. Konflikte, plötzliche Veränderungen, individuelle Herausforderungen oder organisatorische Probleme. Eine Katastrophe hingegen entsteht oft durch außergewöhnliche und unvorhersehbare Ereignisse wie Naturkatastrophen –wo das Wort ja schon drinsteckt – (z.B. Erdbeben, Überschwemmungen), Pandemien, Terroranschläge oder schwere Unfälle. Da hinzukommt, dass Katastrophen meist ohne deutliche Ankündigung eintreten, wohingegen wir bei Krisen, auch wenn diese nicht immer vorhersehbar sind, dennoch den Weg dahin spüren (siehe Krisenverlauf).

Zum anderen ist das Ausmaß wichtig für die Trennung. Eine Krise kann zu emotionalen, sozialen oder wirtschaftlichen Belastungen führen, aber die Auswirkungen sind in der Regel begrenzt und können mit geeigneten Maßnahmen und Ressourcen bewältigt werden. Eine Katastrophe hingegen hat erhebliche und weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Personen und Gemeinschaften. Sie kann schwere Verletzungen, Todesfälle, Zerstörung von Infrastruktur, wirtschaftliche Verluste und langfristige Folgen für das soziale Gefüge einer Gemeinschaft mit sich bringen.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Unterscheidung zwischen Krise und Katastrophe nicht immer klar definiert ist und in bestimmten Situationen fließend sein kann. Die Begriffe werden oft im Zusammenhang mit der Schwere und den Auswirkungen eines Ereignisses verwendet und können je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben.

Die Krisenformel

Eine Definition, die aus systemischer Sicht meines Erachtens hilfreich ist, ist die von mir entwickelte Krisenformel. Die Frage war nicht direkt „Was ist eine Krise?“, sondern „Was braucht es für eine Krise?“. Wenn wir uns unabhängig von Lebenssituation und Inhalt eine Krise ‚bauen‘ würden, was wären ihre Bestandteile?

Zunächst braucht eine Krise ein Problem. Ohne Probleme keine Krisen. Unter einem Problem wiederum verstehen wir hier eine Aufgabe ohne bekannten Lösungsweg mit dem Zusatz, dass wir diesen Umstand auch als Problem bewerten. Mit anderen Worten muss das Problem mit einer unangenehmen Emotion verknüpft sein. Zum Beispiel habe ich zu wenig Geld, um mir einen Kaffee zu kaufen, dann ist das noch kein Problem, sondern erstmal eine Aufgabe. Solange, bis ich keine Lösung finde, anderweitig an einen Kaffee zu kommen und es mir wirklich wichtig ist, meinen Kaffee zu kriegen.

Ein Problem an sich kann aber noch keine Krise sein, wenn wir uns die Definitionen oben anschauen. Was es zudem braucht, ist Stress. Denn die gerade angesprochene Bewertung des Problems, löst eine biologische Stressreaktion aus. Stress allgemein genommen ist in solch einer Situation sogar etwas sehr Gutes. Denn es ist ein absolut hervorragendes System des Körpers, um uns dabei zu unterstützen, Probleme zu lösen. Der Stress aktiviert die Ressourcen, die wir zu Lösung brauchen, sowohl mental als auch körperlich.

Der Nachteil dieses intelligenten Systems ist, dass es nicht auf viel Stress und/oder über einen langen Zeitraum hinweg ausgelegt ist. Dann bewirkt die Stressreaktion das Gegenteil und Problemlösen wird uns so gut wie unmöglich. Denn dann ist alles in uns auf Alarm-Modus geschaltet und rationales Handeln ist ausgeschaltet. Das bedeutet, um eine Krise zu erleben, brauchen wir viel, sehr viel, Stress.

Daraus ergibt sich die Krisenformel, die dabei hilft, Krise genauer zu definieren:

Krise = Problem x Stress3

Die Forschung zu Krisen

Wenn Sie nach Forschungsergebnissen zum Thema Krisen suchen, wird Ihnen sehr schnell auffallen, dass sich die Wissenschaft hier in zwei Bereiche untergliedert. Zum einen gibt es einen Forschungszweig, der sich auf organisationale Krisen fokussiert. Hier sind besonders die Themen Krisenmanagement und Krisenreaktion (im Sinne der Kommunikation nach außen) sowie Führung in Krisensituationen vorherrschend. Zum anderen gibt es die Forschungsrichtung, die sich mit individuellen psychischen Krisen auseinandersetzt, insbesondere Existenz- bzw. Identitätskrisen.

Da wir hier allgemein stärker Aufmerksamkeit auf individuelle Krisen legen werden, organisationale Krisen allerdings einen zentralen Teil organisationalen Resilienz ausmachen, gehen wir an dieser Stelle kurz auch auf diese ein.

Organisationale Krisen

Eine organisationale Krise kann „als ein spezifisches, unerwartetes und nicht routinemäßiges Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen“ gesehen werden, „die ein hohes Maß an Unsicherheit schaffen und die hochrangigen Ziele einer Organisation bedrohen oder als bedrohlich empfunden werden.“ (Seeger, Sellnow, & Ulmer, 1998). Weitere Forschungen geben eine ähnliche Definition (vgl. Klebe, Felfe, & Klug, 2021; Paraskevas, 2006; Sabatino, 2016).

Eine Definition, die hier eher aus der Reihe tanzt und Krisen in einem anderen Licht darstellt, ist die Beschreibung von Krisen „als normale Ereignisse, die durch die Komplexität des Systems selbst und durch Fehlentscheidungen sowie durch die Wechselbeziehung zwischen technischen Systemen und den Menschen, die sie zu verwalten versuchen, ausgelöst werden.“ (Pauchant & Mitroff, 1992). Bemerkenswert ist hierbei, dass Krisen zum ‚Leben‘ der Organisation dazugehören, und es keine Frage ist, ob sie passieren werden, sondern vielmehr wann und wie Organisationen sich darauf vorbereiten und damit umgehen können.

Ein großer Teil dieser Umgangsstrategie ist die Krisenkommunikation. Ihr Ziel ist es, die Auswirkungen einer Krise zu entschärfen und die Reputation des Unternehmens wieder herzustellen (Heide & Simonsson, 2014). Ein Beispiel für weniger gelungene Krisenkommunikation und was besser gewesen wäre, können Sie hier zum Fall „Volkswagen“ lesen: Krisenkommunikation bei Manipulationsvorwürfen.

Ein weiterer zentraler Teil ist nicht nur die Kommunikation nach außen, sondern eine resiliente Führung im Innen. Eine Studie aus dem Jahr 2021, die die Auswirkungen von gesundheitsfördernder Führung während der Corona-Pandemie untersuchte, zeigt deutlich den positiven Effekt von gesundheitsorientierter Führung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Angestellten und auch auf die Leistungsfähigkeit (Klebe et al., 2021).

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Individuelle Krisen

Den Versuch, individuelle Krisen zu definieren, finden Sie oben. Es gibt bislang in der Forschung keine einheitliche und erst recht keine Krisen-übergreifende Definition dessen, was sie wirklich ist. Das mag auch daran liegen, dass die Forschung hier sehr explizit auf einzelne Arten von psychischen Krisen schaut oder diese nicht als solche benennt. Die Liste an Studien, die psychischen Folgen der Pandemie beleuchtet ist enorm groß, doch darin ist nicht die Rede von individuellen Krisen und deren Folgen ausgelöst durch beispielsweise den Lockdown 2020.

Wir befassen uns deshalb hier mit der Forschung zu Existenz- bzw. Identitätskrisen. Eine Unterkategorie dieser Krisenforschung befasst sich mit Krisen, die ausgelöst durch das Erreichen eines bestimmten Lebensabschnitts hervorgerufen werden. Weiter unten im Text gehen wir noch einmal ausführlich auf solche Lebenskrisen ein und klammern sie deshalb an dieser Stelle vorerst aus.

Beim Begriff der Identitätskrise wird in beinahe allen Forschungsarbeiten auf ein Werk des deutsch-amerikanischen Psychoanalytikers Erik Erickson verwiesen (Erikson, 1956). Dabei gibt es zwei Arten der Identitätskrise. Angelehnt an den konzeptuellen Vorschlag des deutschen Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas, gibt es die Legitimationskrise und die Motivationskrise (Baumeister, Shapiro, & Tice, 1985).

Eine Legitimationskrise bezeichnet das Gefühl, die Anforderungen und Erwartungen nicht erfüllen zu können, da die Rechtfertigung fehlt. Zum Beispiel merken Sie eine Werteverletzung in Ihrem Job, doch entscheiden sich trotzdem zu bleiben. Dann können Zweifel an der Entscheidung auftreten, sie stellen Handlungen in Frage und auf Dauer macht der Beruf Sie nur unglücklich.

Eine Motivationskrise dagegen ist, wenn die intrinsische Motivation fehlt, einer Handlung nachzugehen. Autoren und Autorinnen kenne eine solche Motivationskrise beispielsweise als Schreibblockade – wenn die Motivation für etwas fehlt, dem wir vorher mit Leidenschaft nachgegangen sind und wir nicht in die Handlungsfähigkeit kommen.

Arten von Krisen und ihre Kernfragen

Wie wir sehen, gibt es nicht „die psychische Krise“, sondern vielmehr verschiedene Arten psychischer Krisen, die sich aus unterschiedlichen Herausforderungen ergeben und auch jeweils passgenauere Ressourcen benötigen.

Krisen im Außen

Wenn wir von Krisenarten sprechen, sollten wir nicht außer Acht lassen, dass wir uns aktuell geradezu in einer Krisen-Kultur befinden, wobei eine Krise die nächste bedingt. Da haben wir gerade eben erst die Corona-Krise überstanden – und auch das ist streitbar –, sehen wir uns mit politischen Krisen wie Krieg in Europa konfrontiert, was uns in eine Wirtschaftskrise und eine Energiekrise treibt. Ganz zu schweigen von der Umweltkrise, in der wir unaufhaltsam einer absoluten Katastrophe entgegenschlittern. Ich empfehle nach diesen Zeilen einmal kurz die Augen zu schließen und sich für einen Moment lang nur auf den Atem zu konzentrieren.

Wir kommen um diese Art ‚Doomscrolling‘ gar nicht drum herum, was unter anderem auch die folgenden Arten der psychischen Krisen beeinflusst.

Krisen im Innen

Schauen wir uns an dieser Stelle noch einmal genauer verschiedene Arten der persönlichen bzw. psychischen Krisen an.

Beziehungskrisen: Diese Krisenart ist nochmal ein Spezialfall, da sie immer mindestens zwei Personen miteinbezieht. Eine Beziehungskrise entsteht, wenn eine wichtige Bindung, wie z.B. eine Partnerschaft oder Freundschaft, schwere Probleme oder Konflikte aufweist. Besonders Kommunikationsprobleme, wie Missverständnisse können zu einer hohen emotionalen Belastung beitragen. Es entsteht dabei ein Bedürfnis nach Veränderung oder Lösungen, um die Beziehung zu erhalten oder zu beenden.

Die Kernfrage, die sich Betroffene meist stellen ist: „Wie kann ein gemeinsames Leben noch weitergehen?“

Gesundheitskrisen: Diesen Begriff nutzen wir im Alltag so gut wie nie, denn er beschreibt vielmehr die Ursache als den Bereich der Auswirkungen der psychischen Krise. Eine Gesundheitskrise entsteht, wenn eine Person mit schweren gesundheitlichen Problemen, einer Krankheit oder einem Unfall konfrontiert ist. Sie kann zu physischen und emotionalen Herausforderungen, Angst, Verlust des Vertrauens in den eigenen Körper und die Notwendigkeit von Anpassungen im Lebensstil führen.

Die Kernfrage hierbei lautet: “Wie soll mit diesem Körper weiterleben?“

Identitätskrise: Insbesondere die Lebenskrisen, die wir uns noch anschauen werden, passen zur Kategorie der Identitätskrise. Diese tritt auf, wenn eine Person Schwierigkeiten hat, ihre eigene Identität, Werte und Ziele zu definieren oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Es kann zu Verwirrung, Unsicherheit und innerem Konflikt führen, während die Person versucht, sich selbst besser zu verstehen und eine stabile Identität aufzubauen. Besonders Angehörige der LGBTQIA+ Community sind öfter von Identitätskrisen betroffen.

Die Kernfrage hier wäre: „Wer bin ich wirklich?“

Existenzkrise: Auch wenn der Begriff teilweise synonym zur Identitätskrise zu verwenden ist, kann man eine Unterscheidung doch ziehen: Der Fokus auf den Sinn. Somit können wir diese Krisen auch als Sinnkrisen bezeichnen. Sie treten auf, wenn eine Person grundlegende Fragen über den Sinn des Lebens, die eigene Existenz und das persönliche Wertesystem stellt. Es kann zu einer tiefen spirituellen oder existenziellen Verunsicherung führen und das Bedürfnis nach Selbstfindung, Sinnstiftung und Veränderung auslösen.

Eine Sinnkrise, wenn wir Sie analog zur Identitätskrise betrachten, entspricht dann eher einer Legitimationskrise. Uns fehlt der Sinn für bestimmte Handlungen – wir können sie für uns selbst nicht länger rechtfertigen. Erst im Zuge dessen geht die Motivation verloren, was dann eine Motivationskrise wäre.

Hierbei lautet die Kernfrage: „Wofür lebe ich?“

Die Wortbedeutung von „Krise“

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionNachdem wir uns angeschaut haben, was Krisen sind, und was spezifische Arten voneinander unterscheidet, lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, was sie alle miteinander verbindet. Und dafür gehen wir zurück zum Ursprung des Wortes.

Laut dem Oxford Englisch Dictionary zu „crisis“ ([ˈkraɪsɪs]) stammt das Wort aus dem Lateinischen „crisis“, was wiederum selbst in Anlehnung an das Altgriechische κρίσις krisis entstand. Es bedeutet soviel wie „Entscheidung, Feststellung, Urteil“. Erstmals im Englischen wurde das Wort dann im medizinischen Kontext benutzt, mit der Bedeutung des Wendepunkts. Die Krise eines Patienten oder einer Patientin bedeutete, dass sich dort entschied, ob sich der Zustand entweder verbesserte und die Person wahrscheinlich genesen wird oder sich der Zustand verschlechterte – im 1400 Jh. nicht selten endend mit dem Tod.

Die Krise als Wendepunkt wurde dann in andere Bereiche übertragen, zum Beispiel in die Literatur. Die Krise ist im Drama der Wendepunkt, an dem der Held/ die Heldin eine wichtige Entscheidung trifft. Und hierbei lohnt sich noch einmal ein Blick zurück auf den Begriff der Katastrophe. Denn im engeren Sinne bedeutet auch die Katastrophe „Wendung“. Im alten griechischen Drama war sie der abschließende Wendepunkt an dem sich entschied, ob es eine „Wendung zum Guten“ – sprich eine Katharsis (Läuterung) – gibt, oder eine Wendung zum Schlechten, wie bei einer Tragödie üblich.

Wenn wir das auf die Psychologie übertragen würden, bedeutet dies, dass weder eine Krise noch sogar eine Katastrophe wirklich das Ende sind. Sie sind Punkte an einem Scheideweg, an denen Resilienz helfen kann, eine Wendung hin zum Wohlbefinden und gar Wachstum zu finden.

Auch das spiegelt sich in den oben aufgeführten Krisen Definitionen wider: Eine Krise ist ein kritischer (abgeleitet von „krisis“ übrigens) Moment, in dem es eine Entscheidung braucht, selbstwirksames Handeln – in dem es auch die Chance zur Entwicklung und zum Wachstum gibt.

Der Mythos vom chinesischen Zeichen für Krise

„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen. Das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“ – John F. Kennedy

Dieses Zitat von John F. Kennedy während seiner Wahlkampagne ging um die Welt und wird auch heute gerne zitiert. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Fehlinterpretation des chinesischen Zeichens: 危机 . Der Sinologe Victor Mair erklärt, dass das erste Zeichen tatsächlich „Gefahr“ bedeutet, das zweite allerdings so isoliert nicht „Gelegenheit“ bedeuten kann. Das Zeichen jī (机) ist wohl extrem mehrdeutig und bedeutet vielmehr „Wendepunkt“.

Obwohl die Haltung, dass in jeder Krise auch eine Chance auf Verbesserung liegt, sehr hilfreich ist, und das in einem Symbol vereint ein schönes Bild ist, wollten wir das Zitat richtigstellen. Vielmehr entspricht auch die chinesische Wortbedeutung der Lateinischen des Wendepunkts.

Sollten wir von Krisen sprechen?

Wo wir uns intensiv mit dem Wort Krise auseinandergesetzt haben, möchten wir hier kurz auf die Wirkung von Worten eingehen.

Semantische Reaktionen

Semantische Reaktionen beziehen sich auf die Reaktionen, die durch die Bedeutung und Interpretation von Wörtern, Sätzen oder anderen sprachlichen Ausdrücken hervorgerufen werden. Es geht dabei um die Art und Weise, wie Menschen auf bestimmte sprachliche Elemente reagieren, basierend auf deren Bedeutung und den damit verbundenen Konnotationen und Assoziationen.

Die Semantik an sich ist der Bereich der Linguistik, der sich mit der Bedeutung von Wörtern und ihrer Beziehung zueinander beschäftigt. Sie untersucht, wie Wörter und Sätze Bedeutungen vermitteln und wie sich diese Bedeutungen im Kontext entwickeln können. Semantische Reaktionen sind somit das Ergebnis des semantischen Verständnisses von Sprache und wie dieses Verständnis in Gedanken, Gefühlen oder Handlungen umgesetzt wird.

Einen maßgeblichen Teil zum Verständnis davon, welche Wirkung Worte auf uns haben, trug der polnisch-amerikanische Ingenieur und Autor Alfred Korzybski bei. Er entwickelte die „Allgemeine Semantik“, die laut Korzybski allerdings nur wenig mit der linguistischen Semantik zu tun hat.

Zusammenfassend lässt sich das Konzept der allgemeinen Semantik mit einem beinahe schon berühmten Zitat aus seinem zweiten Hauptwerk „Science and Sanity“: „Die Landkarte ist nicht das Territorium, aber wenn die Landkarte der Struktur des Territoriums ähnlich ist, ist sie brauchbar.“ Mit anderen Worten, wir reagieren nicht auf die Umwelt direkt, sondern auf die sprachliche Abbildung davon in unserer inneren Welt.

Zum Beispiel kann das Wort "Liebe" semantische Reaktionen wie ein warmes Gefühl, Glück oder Zuneigung hervorrufen, während das Wort "Krieg" semantische Reaktionen wie Trauer, Angst oder Unruhe auslösen kann. Diese Reaktionen sind nicht nur auf die Definition eines Wortes beschränkt, sondern können auch von individuellen Erfahrungen, kulturellen Hintergründen und dem Kontext beeinflusst werden, in dem das Wort verwendet wird.

Die Wirkung des Wortes Krise

Das bedeutet, es ist nicht per Se schlecht, von Krise zu sprechen. Vielmehr kommt es darauf an, was wir mit Krise verbinden, wenn wir dieses Wort nutzen. Wenn in unserer Bedeutungsgebung Krise gleichzeitig auch Wandel und die Chance auf Verbesserung meint, dann fällt die semantische Reaktion deutlich weniger Stressgeladen aus. Wenn wir Krise mit Katastrophe gleichsetzen, löst dieses Bild mehr unangenehme Emotionen aus und erhöht den Stresspegel.

Wir haben in diesem Text bisher 134 Mal das Wort „Krise“ verwendet. Prüfen Sie an dieser Stelle einmal: Was macht das mit Ihnen? Wie fühlen Sie sich jetzt, wenn Sie dieses Wort denken? Spüren Sie kurz in sich hinein und sollten Sie irgendwo in Ihrem Empfinden ein unangenehmes oder komisches Gefühl entdecken, nehmen Sie das bewusst wahr, ohne es zu bewerten und atmen einmal kurz für fünf Sekunden ein und fünf Sekunden aus. Wiederholen Sie das dreimal und dann können Sie weiterlesen.

Alltagskrisen, normale und schwere Krisen

Abschließend zum Thema Arten von Krisen legen wir den Fokus auf Auswirkungen und Bewältigungsformen. Wir haben nun sehr ausführlich über die Auslöser und den Versuch einer Definition gesprochen. Darin fehlt nun der Blick auf ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Hierfür ist es zunächst wichtig, Resilienz genauer zu betrachten.

Die vier Arten der Resilienz

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionWenn wir uns individuelle Resilienz anschauen, verstehen die meisten Forscher:innen sie auf rein psychischer Ebene. Sie ist eine Kompetenz, eine Fähigkeit, nach manchen Autoren und Autorinnen teilweise angeboren, nach anderen komplett erlernbar. Auch bei dem, was uns Menschen resilienter macht, beziehen sich die meisten auf psychische Schutzfaktoren, wie Bindung, Problemlösefähigkeit etc. Eine Übersicht über die verschiedenen Schutzfaktoren und die dazugehörigen Modelle finden Sie HIER.

Diesen Aspekt der Resilienz nennen wir die mentale Resilienz. Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, spielen noch drei weitere Arten der Resilienz eine maßgebliche Rolle, insbesondere wenn es um den Umgang mit Krisen geht. Emotionen nehmen einen großen Platz bei der Betrachtung von Resilienz ein. Ohne Emotionen haben wir keine Probleme und auch keine Krisen. Für eine hohe Resilienz braucht es ein tiefes Verständnis und die Kompetenz eines gelingenden Umgangs mit Emotionen und den dadurch ausgelösten Stress – das ist die emotionale Resilienz.

Mentale und emotionale Resilienz bilden zusammen mit der seelischen Resilienz die psychische Resilienz ab. Im Vergleich zu den beiden andern ist die seelische Resilienz umfassender als auch ‚unbegreiflicher‘. Denn hier geht es um die Aspekte, die wir deutlich spüren und dennoch (noch) nicht ganz erforschen können. Vor allem das Vertrauen in Krisen und die Wahrnehmung von Sinn sind zentrale Elemente.

Die Basis für diese drei Arten der Resilienz ist der Körper. Denn wir sind kein wandelndes Gehirn, sondern sind mit bzw. in unserem Körper in der Welt. Die komplexen inneren Systeme, wie der Darm, haben einen gewaltigen – viel zu oft unterschätzten – Einfluss auf unser Denken, Handeln und Fühlen. Ohne eine gesunde Oszillationsfähigkeit fällt uns Resilienz auf allen anderen Ebenen sehr viel schwerer. Die vierte im Bunde ist damit die körperliche Resilienz.

Hier geht’s zum Seminar "Die vier Arten individueller Resilienz": www.resilienz-akademie.com/die-vier-arten-individueller-resilienz

Alltagskrisen

Übertragen wir dieses Wissen nun auf die Auswirkungen von Krisen. Je nachdem, wie eng oder weit gefasst wir das Wort „Krise“ definieren, erleben wir sie häufiger oder auch gar nicht. Alltagskrisen sind kleinere Wendepunkte, an dem das Leben uns gewissermaßen eine Entscheidung abverlangt.

Ein Beispiel für eine solche Alltagskrise ist ein Stau auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting. Wir stellen uns hier eher selten Identitäts- oder Existenzfragen, sondern wollen einfach ans Ziel. Nachdem wir die Situation also als schlimm bewertet haben, gehen wir entweder in die Lösungsorientierung (fahren beispielsweise einen Umweg, um dem Stau zu entfliehen) oder gehen in die Resignation (bleiben einfach im Stau, bis sich dieser löst). Spätestens wenn wir dann mit Verspätung im Meeting ankommen oder es verschoben wurde, ist unsere Alltagskrise gelöst.

Resilienz hilft hierbei, Alltagskrisen erst gar nicht als solche wahrzunehmen, oder die Nachwirkungen deutlich abzumildern. Insbesondere die emotionale Resilienz ist ein ausschlaggebender Faktor, um unangenehme Emotionen in der Situation, wie Ärger oder Angst, zu regulieren.

Normale Krisen

Hierbei handelt es sich um die Art von schwerer Situation oder Tiefpunkt, die wir zu Beginn des Textes definieren wollten. Das sind jene Hindernisse im Leben, die einen wahren Wendepunkt bedeuten und Auswirkungen auf unser psychisches wie physisches System haben. Die Beschreibung als „normal“ soll hier keineswegs verharmlosend sein. Diese Krisen sind eine enorme Belastung für die Betroffenen und mitnichten eine Lappalie.

Im Vergleich zu den Alltagskrisen geht es weniger um einen kurzen Zeitraum, sondern um ein generelleres Empfinden. Ein grundsätzliches Ungleichgewicht in einem bestimmten Bereich, das zur intensiven Beschäftigung mit sich selbst und dem Problem führt.

Um diese Krise gesund zu durchleben, brauchen wir zwar eine gewisse körperliche Resilienz, vordergründig spielen hier aber die emotionale und die mentale Resilienz eine tragende Rolle. Das Nutzen von Schutzfaktoren und Regulationstechniken sorgt dafür, dass wir vor, während und nach der Krise unseren Alltag gesund und funktional bestreiten können.

Schwere Krisen

Die Beschreibung als „normale“ Krisen, dient auch der Abgrenzung zu schweren Krisen. Diese zeichnen sich durch ein sehr starkes, sehr plötzliches und/oder sehr langes Krisenempfinden aus.

Zudem ist nicht nur die Zeit des Krisenerlebens ein Unterscheidungskriterium, sondern auch die Zeit, die das System braucht, um die Krise zu verarbeiten und sich zu erholen. Hier ist hauptsächlich seelische Resilienz notwendig, in Kombination mit der körperlichen Resilienz, um überhaupt wieder das ‚Funktionieren‘ im Alltag zu ermöglichen. Kurz gesagt: schwere Krisen brauchen die Hinwendung zur Seele und Zeit.

Die Lebenskrisen

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionEine besondere Art der Krisen sind die Lebenskrisen. Jeder kennt sie, und jeder erwartet sie in gewisser Weise. Aber nicht jede dieser erwartbaren Krisen kommt auch auf uns zu. Dennoch wollen wir, wie bereits angedeutet, auf diese Krisen des Lebens eingehen. Eine ausführliche Beschreibung der Lebenskrisen finden Sie HIER.

Die Geburt – Kein Wendepunkt ist so einschneidend wie die Abnabelung (im wahrsten Sinne). Wir werden alle mit der Fähigkeit zur Resilienz geboren. Sie ist schließlich die Voraussetzung, dass wir uns an diese komplett neuen Lebensbedingungen funktional anpassen können. Aus diesem Grund markiert die Geburt nicht nur die erste Lebenskrise, sondern ist der Beginn von uns als resilienten Menschen.

Die Pubertät – Diese Krise ist von einem komplexen biologischen Prozess begleitet, der uns selbst sowohl physisch als auch emotional-mental belastet. Zudem kommt es in dieser Lebensphase, durch das emotionale Loslösen von den Bezugspersonen und die Ausbildung der eigenen Identität zu Konflikten mit der Umwelt. Diese Zeit ist enorm wichtig für unsere Entwicklung und leider auch eine Zeit der psychischen Vulnerabilität, sodass Resilienz in dieser Zeit besonders zu einer gesunden Identitätsstabilisierung beiträgt.

Die Quarterlife Crisis – Diese Krise ist weniger körperlich und muss auch nicht zwangsläufig auftreten. Besonders betroffen sind Akademiker:innen, die sich in der Zeit zwischen 20 und 30 vor der Herausforderung sehen, ins Arbeitsleben zu starten und einen Lebensplan zu fassen.

Die Midlife Crisis – Viele erwarten Sie, aber auch sie ist als Lebenskrise kein festgelegter Abschnitt, den wir alle durchschreiten. Hier steht das Hadern mit dem gewählten Lebensweg in den Jahren 30 bis 50 im Vordergrund. Diese Sinn- oder Existenzkrise wird nicht selten auf körperlicher Ebene von einem Burnout begleitet.

Der Renteneintritt – Eine sehr auf das Arbeitsleben bezogene Krise kann dann eintreten, wenn die vorher sinnstiftende Arbeit altersbedingt wegfällt. Auch wenn die neugewonnene Freizeit für die meisten ein erstrebenswerter Zustand ist, kann es für manche belastend sein, keine festen Verpflichtungen oder das Gefühl eines Gebraucht-Werdens zu haben. Auch diese Lebenskrise muss nicht zwangsläufig im Lebenszyklus auftreten.

Der Tod – Dies ist die letzte Lebenskrise, die auf jeden von uns früher oder später wartet. So fatalistisch das auch klingen mag: Zu wissen, dass diese Krise nicht nur einen selbst sondern auch das (soziale) Umfeld um einen herum betrifft, hilft sich auf einen resilienteren Umgang mit der Krise vorzubereiten. Wobei in diesem Fall nur Prosilienz® hilft, denn zumindest auf irdische Art und Weise können wir aus dieser Krise selbst nicht wachsen.

Der Krisenkreislauf

Im Folgenden nutzen wir statt dem trennenden den verbindenden Blick und schauen uns an, wie wir Krisen allgemein betrachten können. Welchen Verlauf nehmen mehr oder weniger alle Krisen und woran können Sie psychische Krisen als solche erkennen? Doch zuvor ist es wichtig, eine sprachliche Rahmung vorwegzusetzen.

Krisen bewältigen?!

Diese Frage ist grundlegend, bevor Sie den Krisenkreislauf kennenlernen und wir uns anschließend mehr mit Resilienz befassen: Sollten wir von „Bewältigung“ sprechen? Wir schlagen an dieser Stelle den Begriff der Integration zum „Abschluss“ einer Krise vor, aus folgenden Gründen:

  1. Ganzheitlicher Ansatz: Der Begriff „Integration“ hebt die Idee hervor, dass Krisen nicht nur isolierte Ereignisse sind, die überwunden werden müssen, sondern dass sie in das größere Leben einer Person eingebettet sind. Eine integrative Perspektive ermutigt dazu, die Krise als Teil eines umfassenderen Lebensprozesses zu betrachten und die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebensbereichen zu berücksichtigen. Dieser ganzheitliche Ansatz kann dazu beitragen, eine tiefere und umfassendere Verarbeitung des Erlebten zu ermöglichen.
  2. Akzeptanz und Selbstmitgefühl: Die Integration betont die Bedeutung von Akzeptanz und Selbstmitgefühl angesichts von solch schweren Zeiten. Anstatt sich selbst unter Druck zu setzen, die Krise zu überwinden oder zu bewältigen, erlaubt die Integrationsperspektive, dass es in Ordnung ist, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen und Unterstützung zu suchen. Dieser sanftere Ansatz kann helfen, Selbstvorwürfe und Selbstkritik zu reduzieren, die oft mit dem Versuch einhergehen, eine Krise nur zu bewältigen. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit einem ausgeprägten „Sei Stark“-Antreiber.
  3. Langfristige Auswirkungen: Die Betonung der Integration anstelle der Bewältigung lässt Raum für die Anerkennung, dass Krisen langfristige Auswirkungen auf eine Person haben können. Durch die Einbindung der Erfahrungen in die Lebensgeschichte und -entwicklung eröffnet die Integrationsperspektive einen Raum, um die andauernden Konsequenzen einer Krise besser zu verstehen und zu verarbeiten.
  4. Resilienz und Anpassungsfähigkeit: Die Integration betont die Idee, dass Menschen in der Lage sind, sich an schwierige Lebensumstände anzupassen und widerstandsfähig zu sein. Indem wir die Krise als integralen Bestandteil des Lebens ansehen, lenkt die Integrationsperspektive die Aufmerksamkeit auf die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern und gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Wichtig ist, dass die Verwendung des Begriffs "Integration" nicht bedeutet, dass Krisen leicht oder wenig herausfordernd werden. Vielmehr bietet dieser Ansatz einen weitreichenden Rahmen für die Auseinandersetzung mit Krisensituationen und kann dazu beitragen, dass Menschen ihre Erfahrungen in einem umfassenderen Kontext betrachten und besser darin wachsen und sich entwickeln können.

Das Krisenmodell

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Das Krisenmodell der Resilienz Akademie vereint insgesamt vier Modelle zum Thema Krisenerleben und Krisenbewältigung. Als grundlegende Rahmung nutzen wir das D3-Modell, das uns auch im nächsten Abschnitt Orientierung gibt. D3 steht für Davor, Dabei, Danach, im Englischen als BDA (Before, During, After) bekannt.

Das maßgebliche Modell, in das wir die andern drei integrieren, ist angelehnt an den Change-Prozess nach der US-amerikanischen Psychotherapeutin und „Mutter“ der Familientherapie Virginia Satir (Satir, 1988). Dieses Modell umfasst sechs Schritte, die wir auch als Sechs Schritte der Resilienz bezeichnen. Ein weiteres Modell, das sich mit Wandel insgesamt beschäftigt, und wir es mit besonderem Bezug auf die Krise betrachten, sind die Phasen der Heldenreise – hier in Anlehnung an die Ausarbeitungen des US-amerikanischen Drehbuchautors Christopher Voglers (Vogler, 2018), im Original von Joseph Campbell (Campbell, 2008).

Ein Modell, dass sich dagegen explizit auf den Krisenverlauf fokussiert, stammt von der deutschen Professorin für Positive Psychologie Judith Mangelsdorf (Mangelsdorf, 2021). Sie unterteilt sieben Phasen des Krisenverlaufs. Und das letzte Modell, auf das wir Bezug nehmen sind die fünf Phasen der Krisenbewältigung nach dem schwedischen Psychoanalytiker Johann Cullberg (Cullberg, 1978).

Davor

Schritt 1: Der Status Quo

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Dieser Schritt beschreibt das ganz normale Leben, sprich unser alltägliches Funktionieren. Wir haben Muster des Gelingens, die uns dabei helfen, die mehr oder weniger schwierigen Probleme im Leben zu lösen. Hier können auch größere Herausforderungen auftreten, jedoch sind wir insofern in Kontakt mit unseren Ressourcen, dass wir diese ohne größere Beeinträchtigung im Alltag bewältigen können.

Vogler beschreibt diese Station in der Heldenreise als „gewohnte Welt des Mangels“. Das bedeutet, der Held oder natürlich auch die Heldin (der Protagonist/die Protagonistin einer jeden Geschichte und im übertragenen Sinne wir selbst in unserer Lebensreise) bewegt sich in seiner gewohnten Umgebung und in seinen gewohnten Routinen, dennoch ist er nicht ganz zufrieden. An dem Punkt weiß er allerdings noch nicht, was ihm fehlt. Diese Betrachtungsweise auf den Anfang einer Krise ist besonders dann spannend, wenn es um die spätere Reflexion und die Verarbeitung der Krise geht. Schon an diesem Punkt zeichnet sich nach Vogler ab, dass es eine Veränderung braucht, um persönlich zu wachsen.

Schritt 2: Der Stresspegel steigt

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionNach Satir geht es in dieser Phase der Veränderung darum, dass gewohnte Abläufe nun nicht mehr reibungslos funktionieren. Zum Beispiel merken wir, dass wir schlechter schlafen und versuchen, den Mangel zu kompensieren. Zum besseren Einschlafen nehmen wir Präparate oder versuchen uns am Tag mit Kaffee oder anderen Substanzen aufzuputschen.

In der Heldenreise erfolgt hier zunächst der „Ruf des Abenteuers“, bei dem der Held sehr deutlich darauf aufmerksam gemacht wird, worin ein Mangel besteht oder welche Veränderung ansteht. Es muss sich hierbei nicht um ein körperliches Symptom handeln, es kann auch ein immer wiederkehrender Gedanke sein beispielsweise. Im Modell des Krisenverlaufen wird dieses Momentum auch als „Schock“ bezeichnet, was deutlich macht, dass das Ansteigen des Stresspegels sowohl schleichend als auch sehr plötzlich passieren kann.

Dieser Schritt des Krisenmodells umfasst auch ein Phänomen, das in der Heldenreise, im Krisenverlauf und in den Phasen der Krisenbewältigung mit „Verleugnung“ beschrieben werden kann. Wir wollen nicht wirklich wahrhaben, dass wir uns immer weiter oder wiederholt aus der Alltagszone herausbewegen und unsere eigentlich bewährten Bewältigungsstrategien nicht greifen. Wir legen den Fokus hier nicht auf das Problem, sondern bekämpfen eher die Symptome, was uns für einen kurzen Zeitraum das Gefühl von Selbstwirksamkeit gibt. Der Kontakt zu den Ressourcen selbst schwindet jedoch immer mehr.

Schritt 3: Maximaler Stress

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionMan könnte meinen, der Name dieses Schrittes ist schon nicht mehr passend zur Kategorie „Vor der Krise“. Doch maximaler Stress ist noch nicht die Krise an sich. Hiermit ist gemeint, dass wir die Leugnung des Unbehagens aufgeben und der Stress uns nun sehr deutlich bewusst ist. In diesem Schritt unterscheiden sich die einzelnen Phasen der Modelle stark voneinander, dennoch beschreiben sie alle, dass wir hier mit uns und unserer Umwelt im Konflikt stehen und gewissermaßen kämpfen, um weiter Funktionieren zu können.

In der Heldenreise geschieht hier die „Begegnung mit dem Mentor“ (einem Unterstützer, der dazu motiviert und dabei hilft, die Heldenreise anzutreten), das „Überschreiten der ersten Schwelle“ (der endgültige Schritt aus der Alltagszone heraus) und die „Bewährungsproben mit dem Kennenlernen von Verbündeten und Feinden“. Letzterer Schritt ist innerhalb des Verlaufs ein Auf und Ab des Gefühls von Selbstwirksamkeit. Es tauchen immer wieder neue und immer schwierigere Probleme auf, die der Held irgendwie bewältigen muss.

Das Gefühl, das in dieser Phase entsteht, beschreibt Mangelsdorf in der dritten Phase ihres Modells als „Frustration“. Wir merken, dass die Selbstwirksamkeit verloren geht, wir kaum noch Kontakt zu unseren Ressourcen haben, und dennoch der Wille da ist, das Problem zu lösen und die Widrigkeit zu meistern. Allgemeiner beschreibt es Cullberg, indem er diesen Schritt als „Phase der aufbrechenden, chaotischen Emotionen“ benennt. Für ihn ist dies die Reaktionsphase, in der wir uns dem maximalen Stress stellen und versuchen, letzte Abwehrmechanismen aufrecht zu erhalten. Diese Phase zieht bis in den nächsten Schritt hinein.

Dabei

Schritt 4: Die Krise

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionDies ist die Krise in der Krise. Also der Wendepunkt des Krisenverlaufs und gleichzeitig auch der Tiefpunkt des Wohlbefindens und der Handlungsfähigkeit. Hier sind alle Kraftreserven aufgebraucht und kein Kontakt zu den Ressourcen vorhanden. Wir liegen sprichwörtlich am Boden. Das Schwierige an dieser Phase ist, dass wir sie nur im Nachhinein wirklich erkennen können. Im Moment selbst fällt es uns schwer einzuschätzen, ob das, was wir gerade empfinden, tatsächlich der Tiefpunkt ist.

In der Heldenreise ist dieser Schritt das „Vordringen zur tiefsten Höhle“. Wir befinden uns sozusagen „im Bauche des Walfischs“ und sehen keine Möglichkeit, in die Selbstwirksamkeit zu kommen. Hier muss der Held erst eine „Entscheidende Prüfung“ bestehen, meist gegen den Antagonisten der Geschichte (der im übertragenen Sinn oft ein innerer Anteil unserer Selbst ist), ehe er die Reise vorsetzen kann. Mangelsdorf nennt diese Phase „Verzweiflung“, denn hier fehlt (zunächst) die Hoffnung auf Besserung. Was es braucht, um aus dieser Phase zu gelangen, ist ein Anstoß, der entweder von außen an uns gelangt und verinnerlicht wird oder in uns selbst erwächst. Erst dann kann der nächste Schritt erfolgen.

Schritt 5: Die Regeneration

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionDas Wohlbefinden und das Kompetenzerleben steigen in dieser Phase wieder, wir befinden uns aber dennoch deutlich unterhalb vom Punkt, an dem wir gestartet sind. Langsam baut sich der Kontakt zu den schon zuvor zugänglichen Ressourcen wieder auf und auch neue Ressourcen helfen beim Aufbau neuer Kraft. In diesem Schritt gehören Ehrenrunden (nach Gunther Schmidt) natürlich dazu und sind wichtiger Bestandteil, um neue Muster zu etablieren.

Das Wiedergewinnen der Handlungsfähigkeit lässt sich in der Heldenreisenphase der „Belohnung“ wiederfinden. Manchmal auch beschrieben als „Ergreifen des Schwerts“, wie wir es aus der Artus-Saga kennen. Darauf folgt der „Rückweg“ in die gewohnte Welt, wobei dieser Schritt analog zu den Bewährungsproben gesehen werden kann. Denn der Held muss seine neu erworbene Kraft erst auf die Probe stellen, um sie wirklich zu integrieren.

Dieses Probieren nennt Mangelsdorf „Versuch“ und Cullberg „Suchen, finden und sich trennen“. Wir sehen also, in allen hier genannten Modellen scheint es eindeutig dazuzugehören, die Krise nicht sofort zu bewältigen, sondern zunächst langsam und mit eventuellen Rückschlägen das neu Gelernte umzusetzen.

Danach

Schritt 6: Das resilientere Ich

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionHier schließt sich die Neuorientierung ab und wir kehren sinnbildlich in unseren Alltag zurück. Allerdings nicht komplett zurück zum vorherigen Status Quo, denn unser Wohlbefinden und unser Kompetenzerleben sind nun gesteigert im Vergleich zur Ausgangssituation. Das ist es, wenn wir davon sprechen, aus Krisen zu wachsen.

In der Heldenreise nach Vogler sind für dieses Wachstum zwei Schritte notwendig. Zum einen die „Auferstehung“, die eine zweite entscheidende Prüfung darstellt. In Geschichten muss der Held hier abschließend beweisen, dass er das neu Gelernte auch anwenden kann. Erst dann schließt sich die Heldenreise mit der „Rückkehr mit dem Elixier“, wobei das Elixier für die neuen Fähigkeiten, Kompetenzen oder das innere Wachstum an sich steht. Entscheidend für diese Phase ist es, dass eben nicht nur ein veränderter Held in die gewohnte Welt zurückkehrt, sondern sich die gewohnte Welt an sich wandelt und bessert.

Diese beiden letzten Phasen finden sich auch im Modell des Krisenverlaufs nach Mangelsdorf. Sie nennt sie „Entscheidung“ und „Integration“. Das Resultat des Wachstums aus einer Krise benennt Cullberg hingegen in seiner letzten der fünf Phasen sehr treffend: „Neuer Selbst- und Weltbezug“. Wir haben durch das Durchschreiten einer Krise neue Modelle unseres Selbst und Modelle der Welt erschaffen (was Vogler ja auch mit dem Wandel der gewohnten Welt beschreibt). Dadurch sind wir nach einer Krise immuner gegen Probleme, Stress und neuen Herausforderungen aus der Alltagszone.

Daran zeigt sich, dass wir vielmehr von einer Integration – sogar einem andauernden Prozess der Integration – sprechen sollten, als von einer Bewältigung der Krise.

Resilienz Akademie | Krise – Definition

Resilienz im Umgang mit Krisen

In diesem Abschnitt lenken wir nun endlich den Blick darauf, was wir für mehr Wohlbefinden in Krisen tun können – bzw. wie wir besser mit Krisen umgehen können. Dazu nutzen wir erneut die Einteilung Davor-Dabei-Danach. Beachten Sie bitte, dass wir explizit von einem Krisenkreislauf sprechen. Nach einer Krise ist somit vor der nächsten Krise, sodass sich diese Unterteilung nicht vollends scharf ziehen lässt. Verstehen Sie die folgende Aufteilung als einen Vorschlag, um Resilienz im Umgang mit Krisen greifbarer zu machen.

Davor – Resilienter, wenn der Stress steigt

Ein Punkt, den wir jederzeit durchführen können, der sowohl unsere Resilienz in Bezug auf die vergangene Krise als auch unsere Prosilienz® in Bezug auf die zukünftige Krise stärkt, ist die Reflexion der bisher erlebten Krisen. Ein weiterer Punkt ist die Verstehbarkeit zur Entstehung von Krisen zu erhöhen, wobei die Analyse des eigenen Stressfasses uns hilft. Und zuletzt schauen wir uns eine Soforthilfe an, wenn Sie merken, dass der Stress steigt.

Reflexion eigener Krisen auf dem Zeitstrahl

Die oben beschriebenen sechs Schritte dienen als gute Anhaltspunkte, eine Ihrer integrierten Krisen selbst zu reflektieren. Bitte nehmen Sie für diese Übung keine aktuelle Krise und achten Sie während der Durchführung auf einen guten Zustand. Die folgende Übungsanleitung kann Ihnen dabei helfen, den Fokus auf gewonnene Ressourcen zu richten und das Krisenerleben besser zu verarbeiten und zu integrieren.

Erster Schritt:

Nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier im Querformat (gerne auch DIN A3) und zeichnen Sie eine Linie darauf. Definieren Sie, welche Zeitspanne dieser Zeitstrahl abdecken soll, Wochen, Monate oder gar Jahre? Machen Sie entsprechende Markierungen zur Orientierung.

Zweiter Schritt:

Beginnen Sie nun damit, die Ereignisse der Krise systematisch einmal durchzugehen. Hierbei helfen Ihnen die sechs Schritte. Sie können sich zusätzlich auch an diesen Reflexionsfragen orientieren.

  • Wie war meine Ausgangslage, was war die Situation vor der Krise?
  • Was habe ich zuerst getan, um nichts am Status Quo verändern zu müssen, wo war Stress, den ich ignoriert habe (jetzt rückblickend betrachtend)?
  • Wann und woran habe ich den Stress deutlich gemerkt?
  • Was war mein Tiefpunkt, wie habe ich mich in der Zeit gefühlt?
  • Was hat mir aus diesem Tiefpunkt geholfen, was war ein Wendepunkt, welche Menschen haben mich unterstützt?
  • Was habe ich darauf hin in meinem Alltag verändern, woran habe ich gemerkt, dass ich innerlich gewachsen bin?

Dritter Schritt:

Tragen Sie Ihre Erkenntnisse nun chronologisch auf dem Zeitstrahl ein. Der Grund, warum wir die Ereignisse erst nach der Identifikation hier eintragen, ist, dass uns beim Reflektieren vielleicht noch auffällt, dass etwas früher oder später passiert ist. Zudem können Sie sich jetzt für jedes Ereignis einen Titel oder eine passende Beschreibung überlegen. Vielleicht kommen Ihnen sogar Daten zu den einzelnen Ereignissen in den Kopf.

Vierter Schritt:

Notieren Sie zu den einzelnen Ereignissen nun Ihre empfundenen Emotionen oder Stimmungen. Wie hat sich Ihr Empfinden im Verlauf der Krise gewandelt? Sie können auch Symbole verwenden, die Ihre Stimmung zu dem Zeitpunkt am besten beschreiben.

Fünfter Schritt:

Gehen Sie nun in die Reflexion der Ereignisse. Was haben Sie aus jedem einzelnen Ereignis gelernt? Was haben Sie aus der gesamten Krisenerfahrung mitgenommen, welche Ressource(n) sind Ihnen nach der Krise bewusst geworden?

Sechster Schritt:

Verwenden Sie die Erkenntnisse aus Ihrer Reflexion, um Schlussfolgerungen zu ziehen und möglicherweise Ziele oder Maßnahmen für die Zukunft festzulegen. Eine Krise kann eine wertvolle Gelegenheit für persönliches Wachstum und Veränderung sein, und der Zeitstrahl kann Ihnen dabei helfen, diesen Prozess zu dokumentieren und zu verstehen. Vielleicht dient er auch als Frühwarnsignal für eine kommende Krise.

Das Stressfass

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionDas Stressfass-Modell verdeutlicht, wie Stressfaktoren sich ansammeln und zu Belastungen führen können. Resilienz dient dabei als innerer Schutzschild gegen Stress, indem sie entweder hilft, das Stressfass zu entleeren oder es erst gar nicht so voll werden zu lassen.

Im Folgenden finden Sie eine kleine Übung zur Analyse Ihres eigenen Stressfasses:

  1. Zeichnen Sie ein einfaches Fass auf einem Blatt Papier oder nutzen Sie eine digitale Plattform, um es zu erstellen.
  2. Schreiben Sie alle aktuellen Stressoren oder Stressfaktoren auf, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen. Dies können berufliche, persönliche oder gesundheitliche Stressquellen sein, zum Beispiel: Hohe Arbeitslast, Konflikt mit der Kollegin, Unzufriedenheit mit dem Gewicht, Schlafmangel etc.
  3. Bewerten Sie jeden Stressfaktor auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch), um anzuzeigen, wie belastend er für Sie ist.
  4. Zeichnen Sie quer Balken oder Linien im Fass, um den Stresspegel für jeden Stressor darzustellen. Je höher der Balken, desto mehr Stress verursacht dieser Stressor. Betrachten Sie anschließend Ihr Stressfass und reflektieren Sie, wie voll es ist und welche Stressoren am meisten dazu beitragen.
  5. Überlegen Sie sich für jeden der Balken eine konkrete Maßnahme, die dabei helfen kann, Stress aus dem Fass heraus zu lassen. Das kann auch Schutzfaktoren beinhalten, wie sich morgens Zeit nehmen und in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken (Achtsamkeit stärken), oder jemanden direkt um Hilfe bitten. Je konkreter Sie das jeweilige Ventil ausgestalten, desto besser. Nehmen Sie sich das Stressfass die nächsten Tage vor und setzen jeden Tag nur einen der überlegten Punkte in die Tat um.
  6. Wiederholen Sie diesen Prozess regelmäßig, um Ihr Stressempfinden im Laufe der Zeit zu verfolgen und sicherzustellen, dass Sie angemessen auf Stress reagieren.

Dieser Prozess hilft Ihnen dabei, Ihr Stressempfinden zu visualisieren und konkrete Maßnahmen zur Stressbewältigung und zur Stärkung Ihrer Resilienz zu identifizieren. Es kann Ihnen auch dabei helfen, potenzielle Risiken für Überlastung und Burn-out zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Das Energiefass

Resilienz Akademie | Krise – DefinitionUm jedoch nicht nur potenziell stressende Faktoren zu analysieren, sondern auch aktiv die eigene Resilienz zu stärken und Ressourcen für kommende Krisen aufzubauen, können wir analog zum Stressfass uns unser Energiefass anschauen. Hier finden Sie die Anleitung zu dieser Übung:

  1. Zeichnen Sie ebenfalls ein einfaches Fass auf einem Blatt Papier oder nutzen Sie eine digitale Plattform, um es zu erstellen.
  2. Schreiben Sie alle aktuellen Ressourcen auf, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen. Das kann die Liebe zur Familie sein, ein Haustier, ein Hobby, Ihr Lieblingsort, eine kraftvolle Erinnerung an einen schönen Moment, etc.
  3. Bewerten Sie jeden Kraft spendenden Aspekt auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch), um anzuzeigen, wie erfüllend er für Sie ist.
  4. Zeichnen Sie auch hier quer Balken oder Linien im Fass, die Ihren Erfüllungsgrad anzeigen. Je höher der Balken, desto mehr Kraft und Erfüllung gibt Ihnen dieser Faktor. Betrachten Sie anschließend Ihr Energiefass und sehen Sie, welche Dinge im Leben Ihnen am meisten guttun.
  5. Überlegen Sie sich für jeden Balken, wie Sie diese Ressource im Alltag einbringen können und noch mehr in Ihr Leben integrieren. Nehmen Sie sich Ihr Energiefass jeden Tag für die nächste Woche vor und setzen Sie jeden Tag eine konkrete Maßnahme zur Ressourcenstärkung um.
  6. Wiederholen Sie diesen Prozess regelmäßig, um ihr Selbstwirksamkeitsempfinden und Ihre Energie auch im Umgang mit Krisen zu stärken und resilienter zu werden.

Dieser Prozess unterstützt Sie dabei, nicht nur aktiv einen Fokus darauf zu legen, was an Ressourcen bereits vorhanden ist. Er trägt auch dazu bei, dass sich Ihr Stressfass weniger schnell füllt. Denn je mehr Ressourcen wir zur Verfügung haben, desto besser können wir eine Stressreaktion vermeiden.

Soforthilfe, wenn der Stress zu groß wird

Butterfly Hug - Resilienz-AkademieGerade bei der Analyse des eigenen Stressfasses kann uns sehr stark bewusstwerden, wie belastet wir jetzt schon sind, oder uns gar bereits im Krisenkreislauf befinden. Deshalb ist es gut, bei akutem Stress eine Soforthilfe anwenden zu können, die sehr schnell reguliert und ansteigenden Stress für den Augenblick minimiert.

Eine effektive Soforthilfe ist der sogenannte Butterfly-Hug. Folgen Sie gerne schon beim Lesen der Bewegungsanleitung:

  1. Beginnen Sie, indem Sie Ihre Arme über der Brust kreuzen, so dass die Fingerspitzen unterhalb Ihrer Schlüsselbeine positioniert sind. Achten Sie darauf, dass Ihre Hände vertikal ausgerichtet sind und eher in Richtung Ihres Halses als zu den Armen zeigen.
  2. Fahren Sie fort, indem Sie sanft Ihre Hände auf und ab bewegen, so dass die Fingerspitzen sanft auf die Bereiche unter Ihrem Schlüsselbein klopfen. Sie können dies abwechselnd auf der linken und rechten Seite tun oder auch beide Hände gleichzeitig verwenden, je nachdem, was sich für Sie angenehmer anfühlt.
  3. Lassen Sie Ihre Hände in einem entspannten Rhythmus und einem für Sie angenehmen Tempo bewegen.
  4. Während Sie diese Bewegung ausführen, atmen Sie langsam in Ihren Bauch ein und verlängern Sie den Ausatmungsvorgang ein wenig. Diese tiefe Atmung trägt zur Entspannung bei.
  5. Es steht Ihnen frei, während dieser Übung die Augen zu schließen, um sich besser auf die Bewegung und die Atmung zu konzentrieren.
  6. Beenden Sie die Bewegung, wenn Ihr Körper Ihnen signalisiert, dass es genug ist. Vertrauen Sie dabei ganz Ihrem Körpergefühl.

Dabei – Resilienter in der Krise

Zunächst möchten wir an dieser Stelle betonen, dass niemand allein durch eine Krise gehen muss. Gerade in Krisen fällt es uns schwer, uns selbst aus negativen Gedankenspiralen zu befreien und Lichtblicke zu sehen. Zögern Sie deshalb nicht, sollten Sie in einer Krise ‚stecken‘, sich Unterstützung zu holen. Die kann unterschiedlich aussehen:

  • Resilienz Coaching: Das Ziel des Resilienz Coachings ist die Hilfe zur Selbsthilfe. So liegt dort stark der Fokus auf der Stärkung der Ressourcen, um wieder in die eigene Kraft zu kommen und Selbstwirksamkeit zu erleben. Die persönliche Begleitung durch den Krisenprozess hilft gleichzeitig dabei, die Krise im Anschluss besser integrieren zu können.
  • Tiefergehende professionelle Begleitung: Bei schweren Krisen kann es notwendig sein, Psychotherapie, Logotherapie, Seelsorge oder Soziale Beratung in Anspruch zu nehmen. Sollten Sie sich aktuell in einer schweren Zeit befinden, scheuen Sie sich bitte nicht, nach Hilfe zu fragen und sprechen Sie im ersten Schritt mit anderen über Ihre Sorgen und Ängste, z.B. mit ihrem Hausarzt oder der Telefonseelsorge (0800/111 0 111, 0800/111 0 222, anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit; auch Mail- und Chat-Beratung).
  • Soziale Unterstützung: Insbesondere das eigene soziale Umfeld kann eine wertvolle Stütze in schweren Zeiten sein. Wohlwollende und uns nahestehende Menschen können genau den Impuls liefern, den unser System braucht, um eine Entscheidung zu treffen.

Akute und langfristige Möglichkeiten zur Stressreduktion

Da wir am schlimmsten Punkt der Krise kaum Kontakt zu unseren Ressourcen haben, ist es in dieser Phase am wichtigsten, uns generell zu stabilisieren, bevor es an die Wiederverbindung zu den Ressourcen geht. Der Butterfly-Hug ist eine sehr schnelle Möglichkeit der direkten Stressregulation bei akutem Stress. Im Folgenden weisen wir auf zwei weitere hin.

Bewegung

Das mag zunächst sehr simpel klingen, aber ein effektiver Weg, das psychische System in die Bewegung aus der Krise zu bringen, ist das physische System zu bewegen. Sport, oder auch einfach regelmäßig spazieren zu gehen, hat einen großen Effekt auf unsere Resilienz. Tatsächlich konnten Studien zeigen, dass sogar bei so einer straken, schon pathologischen Krise, wie einer Depression, Bewegung einen heilenden Effekt hat (Nyström, Neely, Hassmén, & Carlbring, 2015).

Und der Grund dafür liegt in der Natur unserer Stressreaktion. Denn Stress hat, wie bereits oben erwähnt, die Funktion, unseren Körper mit den Ressourcen zu versorgen, um Herausforderungen zu bewältigen. Wenn wir mit dieser bereitgestellten Energie aber nichts machen, wirkt sich das nachteilig auf unser System aus. Sogar insoweit, dass der Körper vollkommen erschöpft von der Aufrechterhaltung dieses Arousals ist und in den Shut-Down geht.

Bewegung ist ein Mittel, die bereitgestellte Energie abzubauen, bevor es zu diesem Shut-Down kommt und so Stress auf die ur-biologische Art und Weise zu regulieren. Besonders sportliche Aktivitäten, bei denen wir uns auspowern können, helfen hierbei, das akute Krisenerleben zu reduzieren. Wenn es allerdings schon zum totalen Zusammenbruch gekommen ist, und wir uns nicht zu Sport aufraffen können, hilft auch schon moderate Bewegung wie spazieren gehen, am besten in der Natur. Bewegung ist damit sowohl eine Methode, um akuten Stress zu reduzieren als auch langfristig und ohne große Investition das System wieder in die Regulationsfähigkeit und in die Selbstwirksamkeit zu bringen.

Vertrauen und Verbindung herstellen

Im Leben begegnen uns Situationen, die uns den Atem rauben, Ohnmachtsgefühle auslösen und in denen wir plötzlich erkennen, dass es nicht mehr so sein wird, wie es einst war. Es sind Augenblicke, in denen wir den Sinn nicht erkennen können und in denen es darum geht, einfach durchzuhalten. Ein Realitätscheck, der aus der Krise helfen kann, erfordert auch, die dunklen Tage anzunehmen, die unerwartet über uns hereinbrechen und in Wellen auf uns zukommen, in dem tiefen Glauben, dass helle Tage wieder folgen werden.

Dieses Vertrauen ist von entscheidender Bedeutung und sollte gestärkt werden. Sinnforscherin Prof. Dr. Tatjana Schnell spricht von einem „Vertrauensvorschuss“ in die Sinnhaftigkeit des Lebens. Dieses Vertrauen kann durch kleine Handlungen, generatives Verhalten und soziales Engagement gefestigt werden. In der Forschung der Positiven Psychologie wird, wie bereits erwähnt, „Soziale Unterstützung“ als einer der drei zentralen Faktoren genannt, die dazu beitragen können, Leid zu bewältigen und posttraumatisches Wachstum zu fördern – was genau das ist, schauen wir uns gleich noch an.

Dabei ist dies keine Einbahnstraße, auch soziale Unterstützung zu geben hat eine positive Auswirkung auf unsere Resilienz. Es bedeutet, in Beziehung zu treten, sich einzulassen, Raum für Verbundenheit und Fürsorge zu schaffen und anderen Menschen, auch während unserer eigenen Leidenserfahrung, beizustehen. Eine der Botschaft von Prof. Dr. Judith Mangelsdorf aus ihrem Interview des Resilienz Kongresses 2022 ist: „Helfen hilft - und zwar beiden!“ Aktiv auf andere zuzugehen und Unterstützung anzubieten, kann uns gleichzeitig dabei helfen, in der Auseinandersetzung mit unserem eigenen Leid und Gefühlen von Ohnmacht etwas entgegenzusetzen.

Danach – Resilienter nach der Krise

Nach der Integration einer Krise sind wir resilienter. Wir haben neue Ressourcen gewonnen und unsere Muster des Gelingens so erweitert oder angepasst, dass wir uns ein Stück weit immuner gegen Probleme, Stress und Krisen gemacht haben. Auch hier noch einmal der Verweis, dass es günstiger ist, von der Integration anstelle der Bewältigung von einer Krise zu sprechen. Schließlich denken wir Resilienz nicht nur als das Zurückspringen in einen alten Zustand, sondern das Wachsen durch die gemachten Erfahrungen.

Abgrenzung zum Posttraumatischen Wachstum?!

Ein Begriff, der in der Psychologie genau dieses Phänomen des persönlichen Wachstums nach großer Belastung beschreibt, ist das posttraumatische Wachstum. Viktor Frankl, KZ-Überlebender und Begründer der Logotherapie, wies bereits 1964 auf die positiven Effekte traumatischer Erfahrungen hin. In der Psychologie erhielten jedoch erst in den 1990er Jahren die positiven Folgen von Trauma die gebührende Aufmerksamkeit. Die Bezeichnung „posttraumatisches Wachstum“ wurde von den Forschern Richard Tedeschi und Lawrence Calhoun geprägt.

Wir möchten hier explizit auf die Abgrenzung zur Resilienz eingehen, um auch der Verwirrung zu entgehen, dass Trauma eine Voraussetzung für persönliches Wachstum sei. Ein Trauma dabei nicht das Ereignis an sich, sondern die Reaktion des Systems, auf ein extremes Belastungsereignis, wie ein Unfall, ein plötzlicher Verlust oder Gewalterfahrung. Posttraumatisches Wachstum beschreibt daher die gelungene Integration dieser Erfahrungen, die nicht nur dazu führt, dass der Köper wieder regulationsfähig ist, sondern Betroffene auch Zugriff auf neue Ressourcen haben. Oft spielt hier das Thema Dankbarkeit eine zentrale Rolle.

Es ist allerdings kein Trauma notwendig, um dieses persönliche Wachstum zu erreichen. Der Begriff beschreibt lediglich, dass es und auch möglich ist, nach extremen, pathologischen Zuständen, gelingen kann, ein ressourcenvolleres Leben zu führen als beim Ausgangspunkt.

Das verbindende Element zur Resilienz ist also, dass persönliches Wachstum durch leidvolle Erfahrungen geschehen kann, wenn die Integration gelingt. Im Falle eines Traumas spricht man von einer nicht gelingenden Anpassung von der posttraumatischen Belastungsstörung.

Gelingende Integration durch Reflexion

Weil das „Davor“ und das „Danach“ sich nicht klar abgrenzen lassen, können Sie die Krisenreflexion auf dem Zeitstrahl auch gerne nutzen, um eine kürzlich integrierte Krise noch einmal besser „abzuschließen“ und sich der gewonnenen Ressourcen bewusster zu werden. Eine weitere Möglichkeit sind die folgenden Reflexionsfragen, die Sie gerne in Ruhe und Stille beantworten können.

  • Was habe ich in der Krise über mich selbst gelernt?
  • Wofür war die Erfahrung generell gut?
  • Wie kann/konnte ich meine Erfahrungen aus der Krise heute für mich oder andere nutzbar machen?
  • Wozu hat mich meine Erfahrung befähigt?

Der Fokus auf die Ressourcen verstärkt noch einmal positiven Blick die Krise und stärkt den kraftvollen Resilienzfaktor Dankbarkeit.

Prosilienz® – Aus zukünftigen Krisen lernen

Abschließend möchten wir hier auf ein Konzept eingehen, das eine wunderbare Ergänzung zur Resilienz darstellt und nicht fehlen sollte, wenn wir uns Krisen Definitionen und dem gelingenden Umgang mit Krisen widmen. Es handelt sich um eine Art der proaktiven Resilienz: der Prosilienz®.

Prosilienz ist das Durchleben von imaginierten Krisen. Denn wir wissen zwar nicht, wann die nächste Krise kommt, und wie sie aussieht, aber wir wissen, dass sie kommt. Wir können nie krisensicher sein, doch wir können ein Gefühl der Sicherheit vor möglichen Krisen schaffen. Prosilienz funktioniert dabei die eine Art Planspiel der Resilienz. Wir lernen neue Ressourcen oder stärken den Zugang zu Ressourcen unter Stress, indem wir Krisenszenarien imaginieren und neue Verhaltensweisen trainieren.

Der große Vorteil ist, dass wir aus einem guten Zustand heraus persönliches Wachstum beschreiten können, da es sich um keine reale Krise und keine reale Bedrohung handelt. Zwar wird Stress aktiviert, aber in so einem Maß, dass wir trotzdem handlungsfähig bleiben und so lösungsorientiert auf die Krise blicken können. Wenn wir dann unwahrscheinliche und wahrscheinliche, zukünftige Krisendurchläufe imaginiert erleben, erweitern wir Stück für Stück unsere Muster des Gelingens und stärken uns so für die echten Krisen des Lebens.

Weitere Infors hierzu finden Sie im Buch „Immun gegen Probleme, Stress und Krisen“.

Quellen

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  • Campbell, J. (2008). The hero with a thousand faces (Vol. 17): New World Library.
  • Erikson, E. H. (1956). The problem of ego identity. Journal of the American Psychoanalytic Association, 4(1), 56-121.
  • Heide, M., & Simonsson, C. (2014). Developing internal crisis communication: New roles and practices of communication professionals. Corporate Communications: An International Journal, 19(2), 128-146.
  • Klebe, L., Felfe, J., & Klug, K. (2021). Healthy Leadership in Turbulent Times: The Effectiveness of Health‐Oriented Leadership in Crisis. British Journal of Management, 32(4), 1203-1218. doi:10.1111/1467-8551.12498
  • Mangelsdorf, Judith: Resilienz Kongress 2022
  • Nyström, M. B., Neely, G., Hassmén, P., & Carlbring, P. (2015). Treating major depression with physical activity: a systematic overview with recommendations. Cognitive behaviour therapy, 44(4), 341-352.
  • Paraskevas, A. (2006). Crisis management or crisis response system? A complexity science approach to organizational crises. Management decision, 44(7), 892-907.
  • Pauchant, T. C., & Mitroff, I. I. (1992). Transforming the crisis-prone organization: Preventing individual, organizational, and environmental tragedies. (No Title).
  • Sabatino, M. (2016). Economic crisis and resilience: Resilient capacity and competitiveness of the enterprises. Journal of Business Research, 69(5), 1924-1927.
  • Satir, V. (1988). The new peoplemaking: Science & Behavior Books.
  • Seeger, M. W., Sellnow, T. L., & Ulmer, R. R. (1998). Communication, organization, and crisis. Annals of the International Communication Association, 21(1), 231-276.
  • Vogler, C. (2018). Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker: Mythologische Grundmuster für Schriftsteller: Autorenhaus.

 

Bilder:

Midjourney

depositphotos.com: 3d goldener Text @ Dan700, einzelne junge Pflanze, die aus Sand sprießt @ inxti74


Resilienz Akademie | Krise – DefinitionSebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 200 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de).

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