Bei einem Feedback geben wir eine Rückmeldung an jemanden über dessen Verhalten oder Handlungen. Dabei sollte immer im Hinterkopf behalten werden, dass wir nie objektiv beurteilen können, sondern unsere Wahrnehmung immer subjektiv ist.
Was ist beim Feedback zu beachten?
Deshalb ist es gut, seine Einschätzungen auch subjektiv zu formulieren. Statt zu sagen: „Du warst so und so“, ist es besser zu sagen: „Ich habe das so gesehen und aus meiner Sicht war das so und so“.
Für den Gegenüber ist es aber nicht nur wichtig, wie subjektiv bewertet wurde – vor Allem ist es wichtig zu erfahren, was zu dieser Bewertung geführt hat. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben, sagen Sie dazu, was Sie dabei passender fänden und warum.
Bitte beachten Sie beim Geben einer Rückmeldung, dass es Auswirkungen auf den Gegenüber haben kann. Ein zu harsches oder unbegründetes Feedback kann durchaus negative emotionale oder gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Daher ist ein wertschätzender Umgang mit dem Gegenüber äußerst wichtig.
Wie gebe ich Feedback?
Für ein weiterbringendes Feedback können sich 3 Leitfragen gestellt werden:
1. Was ist/war gut?
2. Was soll sich nicht ändern?
3. Was wäre das nächste Mal hinzuzufügen?
Anhand dieser drei Fragen lässt sich ein Modell ableiten, mit dem Sie eine gute Rückmeldung geben können:
Wahrnehmung: Ich habe gesehen, gefühlt, wahrgenommen, dass…
Wirkung: Das hat mich gefreut, interessiert, gestört…
Wunsch: Mein Wunsch, Anregung, Bitte für das nächste Mal ist, dass…
Wozu dient das Feedback?
Die Rückmeldung ist ein wichtiges Instrument, um sich persönlich weiterzubilden und seine Kompetenzen kennen zu lernen, sowie auszubauen. Wenn diese Schritte für ein wertschätzendes Feedback eingehalten werden und auf eine rücksichtsvolle und subjektive Ausdrucksweise geachtet wird, wirkt das Feedback weiterbringend statt als Kritik stehen gelassen zu werden. Die Rückmeldung wird so leichter angenommen, motiviert und gibt dem Gegenüber das Gefühl von Wertschätzung.
Das Feedback ist allerdings nicht nur konstruktive Rückmeldung, es klärt auch Beziehungen. Rückmeldung zu geben ist eine sehr persönliche Angelegenheit, weil sich hier Sach- und Beziehungsebene vermischen. (Um dadurch verursachte Probleme zu vermeiden empfiehlt sich die Ansprache von Zwickmühlen). Das Zwischenmenschliche liegt bei dem Feedback im Vordergrund. So kommt es zu einem Austausch von Weltanschauungen und Ansichten, was zu einem achtsamen und wertschätzenden Miteinander führt.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).