Zuneigung und Sympathie
Oft wird Zuneigung auch mit dem Begriff „Sympathie“ gleichgesetzt. Daher nun zunächst eine Einordnung für Sympathie. Das Wort hat seinen Ursprung aus dem Altgriechischen „sympátheia“. Das bedeutet übersetzt: „Mitgefühl“. Dabei ist Sympathie das spontane Gefühl von Hinneigung.
Zuneigung bedeutet jedoch noch einen Schritt mehr als Sympathie, denn es ist das Verlangen, der zugeneigten Person nahe sein zu wollen. Sich eben dieser Person zu zuneigen. Man kann formulieren, dass sie eine sanfte Form der Liebe ist.
Unterschied zwischen Empathie und Sympathie
Dieses Mitfühlen, das gerade die Sympathie ausmacht ist ebenfalls Teil der Empathie. Empathie ist das Erkennen und angemessene reagieren auf Emotionen. Dabei entsteht ein Rapport, also das gleichzeitige Mitempfinden der erkannten Emotionen.
Nun geht die Sympathie noch einen Schritt weiter. Denn Empathie kann auch für Menschen empfunden werden, die man nicht mag. Bei Sympathie und Hinneigung geht es um das Hingezogen fühlen zu Menschen (oder auch Dingen), sodass ein Mögen gleichzeitig Basis und Resultat der Empfindung ist. Meist wird der Begriff im Zusammenhang mit sozialen Beziehungen (Bindungen) verwendet. Darüber hinaus besteht ein großer Unterschied darin, dass Empathie, im Gegensatz zu Sympathie, trainiert werden kann. Mittels Resilienztrainings und Mimikresonanztrainings kann man das Erkennen von Emotionen schulen.
Basis für Zuneigung und Sympathie
Hinneigung ist in vielen Fällen ein Vorläufer der Liebe und wird daher oft in Verbindung mit Liebesbeziehungen gebracht. Allerdings kann Zuneigung auch in engen Freundschaften und der Familie bestehen. Die Basis für Hinneigung ist, wie oben angedeutet, das sich Mögen. Doch was bedeutet das?
Man mag einen Menschen besonders, wenn viele Punkte mit einem Selbst übereinstimmen. Die Basis für Zuneigung ist also eine gewisse Gleichheit. Das kann sich besonders auf die inneren Werte, das Aussehen oder das Verhalten beziehen. Aufgrund dessen lässt Zuneigung sich als einen Zustand von „harmonischer Resonanz“ beschreiben. Das bedeutet, je besser zwei Menschen aufgrund ihrer Eigenschaften harmonieren, desto größer ist die Zuneigung. Ganz nach dem Sprichwort „Gleich und Gleich gesellt sich gern“.
Sympathie und Antipathie
Der Gegensatz zu Sympathie ist die Antipathie. Sie wird ebenso spontan empfunden, muss aber nicht zwangsläufig durch unterschiedliche Eigenschaften hervorgerufen werden. Meist wird dieses Gefühl allerdings durch die negative Bewertung einer Handlung hervorgerufen. Es ist ein starkes Gefühl der Abneigung.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).
Zu-Neigung kommt zuerst von einer Körperhaltung einem Menschen gegenüber, der einem selbst in besonderer Form durch seine Offenheit und Empathie entgegenkommt, sich auch im äußerlichen Verhalten öffnet. Eine leichte seitliche Kopfbewegung in Verbindung mit kurzem Nicken deutet dem Gegenüber an: „Du bist mir nicht egal, Dich habe ich bemerkt, Du sprichst mich durch Deine angenehme Haltung an, Dir kann ich Vertrauen schenken, ohne gleich auf Gegenleistungen zu schielen. Das kurze oder auch längere Nicken mit dem Kopf in offener Haltung, vielleicht noch mit einem freundlichen Lächeln begleitet, möchte sagen: „Du bist mir nicht egal, Du kannst mir vertrauen, so wie ich Dir auch vertraue. In früheren Jahren wurde diese Zu-Neigung durch ein etwas unterwürfig bis demütiges Verbeugen schon mit einer gesellschaftlichen Klassifizierung verbunden. Das hat sich zum Glück deutlich geändert. Wenn heute in Zeiten der Berührungsängste (Corona-Pa ndemie) ein kurzes Berühren der Ellenbogen oder Fäuste reicht, um Offenheit und Zu-Neigung auszudrücken, sind gegenseitige Offenheit ohne Forderung in trockenen Tüchern: Kommunikation durch kurze Berührungen.