ABC-Listen generieren

Beginnen Sie, indem Sie am LINKEN RAND eines Blattes (A4Format) senkrecht ein ABC schreiben. Später können Sie jedes neue ABC so beginnen oder Sie können ein zweites Blatt MIT ABC direkt unter das neue Blatt (auf das Sie jetzt schreiben wollen) legen, sodass am linken Rand das ABC unter dem Schreibblatt hervorragt. Dann können Sie das ABC SEHEN, um eine neue Liste anzulegen.

HIER können Sie sich Ihre ABC-Liste herunterladen: ABC-Liste zum Download

Ich selbst gehörte z. B. zu jenen Menschen, die lieber jedes Mal ein ABC an den linken Rand SCHREIBEN, ehe sie beginnen, das ABC zu GENERIEREN als mit fertigen Listen zu arbeiten. Anfangs dachte ich das und legte solche Formulare an, aber ich stellte fest, dass sie nie griffbereit waren. Denn nach einer Weile macht man ABCs an den „unmöglichsten Stellen“.

Dann verlegte ich mich darauf, das ABC schnell am linken Rand „runterzuschreiben“ und stellte fest, dass dies eine gute Übung ist, um mich zu sammeln. Aber es gibt Menschen, die sich abgelenkt fühlen, wenn sie erst die neue Liste vorbereiten müssen. Für sie gilt: Entweder ABC-Formulare überall griffbereit „herumliegen“ lassen oder eine alte Liste nehmen, dessen ABC mal unter dem neuen Schreibblatt (links) „hervorlugen“ lässt.

Das Generieren eines ABCs

Mit ABC-Listen können wir grundsätzlich zwei Dinge tun: Wir können sie erstens anlegen (generieren), auf dass wir sie zweitens (später) KONSULTIEREN können. Es ist für Einsteiger eingangs meist noch nicht ersichtlich, welch reicher Schatz selbst angelegte ABC-Listen darstellen können, aber das merken Sie bald, wenn Sie damit arbeiten. Die ABC-Liste hilft uns, eine schnelle Inventur zu einem Thema vorzunehmen, um unsere Gedanken zu „sammeln“
(wie eine Linse) d.h., um uns zu FOKUSSIEREN und zu KONZENTRIEREN, um den Turbo im Gehirn „einzuschalten“, d.h. um unser ASSOZIATIVES DENKEN auf Trab zu bringen.

Dies kann uns auch helfen, schnell in ein Thema einzusteigen (z. B. vor einem Meeting, einer Verhandlung, einem Vortrag). Achtung: Wer solche Anweisungen und Aussagen nur liest, ohne es aktiv selbst zu probieren, wird nie begreifen, welche Vorteile ABC-Listen uns bringen können, weder, wenn wir sie GENERIEREN noch später, wenn wir mit den Listen arbeite (KONSULTATION).

Lassen Sie mich die Technik mit einem extrem einfachen Beispiel demonstrieren, wobei ich Ihnen noch einmal rate, SOFORT aktiv mitzudenken, also mitzumachen. Haben Sie Schreibzeug? Dann legen Sie ein erstes ABC senkrecht am linken Rand an, zum Mitmachen, ehe Sie hier weiterlesen! Angenommen, Sie wollten Inventur machen, was Ihnen zu einem Thema gerade „auf die Schnelle“ einfällt, dann wäre ein ABC angesagt. Beispiel: Wie viele und welche Tiere werden Ihnen in 3 Minuten einfallen? Dabei helfen Ihnen zwei SPIELREGELN:

Regel Nr. 1:

Beginnen Sie keinesfalls bei A, um sich (verbissen) bis zum Z „durchzukämpfen“. Stattdessen wandern Sie locker mit den Augen in der (noch) leeren Liste auf und ab. Bei irgendeinem Buchstaben (vielleicht L) fällt Ihnen etwas ein (Löwe): hinschreiben, weiterwandern.

Bei Z könnte es das Zebra sein, beim Zurückwandern taucht bei O plötzlich der Orang-Utan auf und bei G das Gnu … Wozu dient diese Regel? Ganz einfach: Sie gewährleistet, dass Sie, wenn Sie ein Thema MEHRMALS „andenken“ (das wird eine der Haupt-Varianten sein, die Sie später spielen werden), dass Ihre Listen nicht alle von A bis H gut gefüllt und ansonsten leer sind. Besonders wichtig, weil eine der ABC-Varianten mit TIMER gespielt wird und Sie nur 90 Sekunden bis 3 Minuten Zeit haben.

Sie werden bald merken, dass dieses „Wandern mit den Augen“ eine wunderbare Übung ist, die unter anderem einen wichtigen Nebeneffekte der ABC-Listen produziert nämlich, Ihnen besseren ZUGRIFF auf das eigene Wissen zu schaffen! Das nenne ich den Stadt-Land-Fluss-Effekt (für die Schweiz: den Geografie-Spiel-Effekt). Erinnern Sie sich an Stadt-Land-Fluss-Spiele Ihrer Kindheit: Wer oft spielte, wusste viel! Mit ABC-Listen schaffen wir eine Art STADT-LAND-FLUSS-EFFEKT, und zwar für alle Themen, die wir regelmäßig spielen. Dabei spielen Sie für Sie wichtige Kernthemen immer wieder (wie einst Städte, Länder, Flüsse), andere Themen spielen Sie ab und zu als Einzelthemen. Bei der Einzelthemen-Übung trainieren Sie das ASSOZIATIVE DENKEN an sich! Dies gleicht einem AUFBAU-Training. Wenn Sie hingegen Ihre Lieblings-Themen spielen, dann entspricht das dem konkreten MUSKEL-Aufbau bestimmter THEMEN, die für Sie wichtig sind, sodass Sie bei diesen Themen (durch den Stadt-Landfluss-Effekt) bald immer mehr POWER entwickeln, d.h. immer besseren Zugriff auf Ihr eigenes Wissen gewinnen.

Wie Sie ABC-Listen im Alltag nutzen können

Nun sind einem die eigenen Themen bald geläufig, aber ich werde oft gefragt: Wie findet man „allgemeine“ Themen? Beispiel: Sie sehen fern? Man spricht von der Oper? Es folgt der Werbeblock? Zappen Sie jetzt nicht in anderen Kanälen herum, zappen Sie in Ihr eigenes Gedächtnis. Was wissen Sie eigentlich über Oper? Ein ABC? Klar.

Sie sehen, jede ABC-Liste ist immer auch ein Mini-Sokrates-Check, insbes. wenn Sie vorab zu raten
versuchen, wie viele Begriffe zu m heutigen, neuen Thema Sie in 3 Minuten schaffen werden. Sie können auch den ganzen Werbeblock (bei manchen Sendern 13 Minuten) mit ABC-Listen zu Themen verbringen, die in der Sendung Minuten vorher aufgetaucht waren. Sie werden sich wundern, dass Sie sich als NEBENEFFEKT weit mehr aus der Sendung merken. Aber das ist ein anderes Thema …

Bitte immer daran denken: Regel Nr. 1: lockeres Wandern mit den Augen. Wenn Sie z. B. zu einem Thema im Lauf der Zeit einige Listen angelegt haben können Sie diese auf eine große übertragen und zusammenfassen (= konsolidieren), dabei machen Sie bei Mehrfachnennungen Strichlisten. Bald werden Sie feststellen: Regel Nr. 1 garantiert, dass sich Ihre Einfälle immer über das ganze ABC verteilen. Ohne diese Regel hätten Sie auf allen Listen nur Ideen von A -K (oder M oder N) gesammelt, insbes. wenn Sie mit Zeit-Limit spielen, was die Sache viel spannender machen kann.

Regel Nr. 2:

Wenn meine Seminar-Teilnehmer:innen die ersten Übungen beginnen, kann man immer wieder beobachten, wie sie beim Wandern mit den Augen bei einem Buchstaben innehalten, dann feststellen, dass dort schon ein Wort steht, und weiterwandern. Das ist ein Ergebnis unseres Schul-Systems, das immer nur (die) EINE (angeblich allein selig machende) ANTWORT sucht. Wenn in einer Zeile schon etwas steht, dann darf man da wohl nichts mehr
hinzufügen? Unsinn. Regel Nr. 2 ist demzufolge eine Doppelregel: Erstens dürfen Buchstaben auch “leer” bleiben; zweitens dürfen pro Buchstaben so viele Begriffe, Namen etc. aufgeführt werden, wie uns einfallen.

Sie werden bald feststellen, dass Ihnen bei „K“ mehr einfällt als bei „E“, und dass Ihnen bei „S“ noch weit mehr einfällt, selbst, wenn Sie beginnen zu trennen („S“, „Sch“ und „St“) fallen Ihnen pro Kategorie meist mehrere Wörter ein, einfach, weil viele Wörter im Deutschen mit „K“ oder „S“ beginnen. Blättern Sie einmal durch ein Wörterbuch (das gilt für jede Sprache), dann sehen Sie schnell, welche Buchstaben viele Seiten füllen, und welche (wie „Y“) nur einige Zeilen oder (wie „Z“) vielleicht nur ca. 1 Seite. Deshalb ist Regel Nr. 2 so wichtig.

Quelle: Vera F. Birkenbihl – www.birkenbihl.com

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