Sich zu fokussieren bedeutet, die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Aspekt zu legen. Dass kann das Erreichen eines Ziels sein, aber auch ein Problem. Der Fokus ist, im Gegensatz zur Defokussierung, klein gehalten und spezifiziert. Bei der Umfokussierung handelt es sich nun um den Prozess von einem Fokus zu einem anderen zu gelangen.
Zustandsmanagement durch Umfokussierung
Die Fokussierung auf ein Problem versetzt uns in einen schlechten Zustand. Körper und Gedanken sind aneinander gekoppelt und das bedeutet, dass wir uns durch die Konzentration auf Negatives gleichzeitig schlechter fühlen. Besonders ausgeprägt ist das beispielsweise bei einer Depression.
Da der Fokus also unseren Zustand zum Schlechten lenkt, ist es auch möglich durch die Fokussierung auf etwas anderes in einen anderen, besseren Zustand zu gelangen. Die Idee der Umfokussierung stammt aus der hypnosystemischen Therapie, ein Ansatz von Gunther Schmidt. Hinter diesem Ansatz steckt, dass die Lösung schon vorhanden ist. Es muss sich lediglich der innere Scheinwerfer (der Fokus) darauf richten.
Wie funktioniert die Umfokussierung?
Die hypnosystemische Arbeit bezieht alle Sinneskanäle mit ein. Dazu wird erst einmal herausgestellt, wie sich der Problemzustand anfühlt. Durch Veränderung der Körperhaltung, mit inneren Bildern, den eigenen Seiten und räumlicher Verortung des Problems beispielsweise, bilden Sie letztendlich Unterschiede, die Sie in einen Lösungszustand bringen.
Das bedeutet, satt den Fokus auf das Problem zu richten, oder den Fokus aufzulösen, verlagern Sie ihre Konzentration auf etwas anderes. Das ist kein Ablenken, sondern vielmehr ein erster Lösungsversuch. Viele Probleme wirken kleiner, wenn sie nicht mehr das ganze Blickfeld ausfüllen. Und die Unterschiedsbildung hilft dabei, den Blick abzuwenden.
Durch den Richtungswechsel vom Problem zur möglichen Lösung stärken Sie ihr Selbstmanagement. Die Umfokussierung geschieht durch aktives Handeln des Individuums und richtet den Fokus auf einen andern Punkt. Somit kann gleichzeitig ein besserer Zustand erreicht werden.
„Es ist nicht das Problem, das einen fertig macht, sondern die Beziehung zum Problem“ – Gunther Schmidt.