Unser Körper zeigt nicht nur uns, sondern auch anderen genau an, wie es uns geht und was wir fühlen. Diese von der Natur eingerichtete Anzeige nennen wir „Emotionen“. Emotionen sind kurze, unmittelbare Reaktionen auf Ereignisse, die Konsequenzen für unser Wohlbefinden haben. Es handelt sich also um eine Art von direkter Informationsverarbeitung.

Emotionen werden meist durch soziale Faktoren ausgelöst, die uns nahe gehen. Das Wort „Emotion“ stammt von dem lateinischen Begriff „movere“ ab, das „bewegen“ bedeutet. Emotionen sind Gefühle verbunden mit Bedeutung. Und nur was für uns von Bedeutung ist, bewegt uns auch. Daher sind sie auch ein zentraler Bestandteil unserer Motivation, egal ob wir uns zu etwas hin- oder von etwas wegbewegen.

Die Primäremotionen

Nach Paul Ekmann gibt es die sogenannten Basisemotionen: Angst, Überraschung, Ärger, Ekel, Verachtung, Trauer und Freude. Diese Emotionen werden auch biologische Emotionen genannt, da sie messbare, physiologische Reaktionen im zentralen und autonomen Nervensystem hervorrufen. Sie entstehen im limbischen System unseres Hirns. Ein weiterer Punkt dabei ist, dass sich diese sieben Emotionen durch folgende Punkte auszeichnen:

  1. Sie werden durch Ereignisse (Trigger) ausgelöst.
  2. Sie verursachen physiologische und kognitive Reaktionen.
  3. Sie werden subjektiv erlebt.
  4. Sie haben einen einzigartigen Ausdruck und
  5. Sie sind kulturübergreifend.

Diese Emotionen lassen sich daher als Primäremotionen begreifen. Zu den oben genannten Emotionen kommen Stolz, Interesse,Scham, Schuld und Liebe zu den Primäremotionen hinzu.

Die Mimik als Bühne der Emotionen

Der Ausdruck von Emotionen spiegelt sich in der Mimik wieder. Unsere Mimik verrät, welche Emotionen wir gerade empfinden. Für ein wertschätzendes und aufmerksames Miteinander ist das Erkennen solcher emotionalen Ausdrücke von großer Bedeutung. Dieser Prozess heißt „Mimikresonanz“. Um zu erkennen, welche Emotion gerade zum Ausdruck gebracht wird, brauchen wir Intuition und Menschenkenntnis. Mimikresonanz-Training kann diese zentralen Kompetenzen noch weiter ausbauen.

Emotionen sind allerdings nicht immer eindeutig voneinander zu trennen. In der Fachsprache spricht man von „Blended Emotions“, also Mischemotionen. Zum Beispiel können Trauer und Freude direkt hintereinander oder gar gleichzeitig empfunden werden, was wir als Rührung interpretieren oder bei Nostalgie empfunden wird. Emotionen haben alleine, und noch stärker in Verbindung miteinander, ein großes Handlungspotential. Silvan Tomkins sah in Emotionen beispielsweise ein primäres Motivationssystem.

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