Fokussierung lässt sich auch als „Konzentration“ beschreiben. Es bedeutet, die Aufmerksamkeit kurzzeitig auf einen bestimmten Punkt zu lenken. Das kann sowohl das Erreichen eines Ziels, aber auch die Fokussierung auf ein Problem sein. Dabei handelt es sich um eine Bündelung der Wahrnehmung. Das Gegenteil davon ist die Defokussierung. Diese bedeutet eine Erweiterung des Fokus, sodass wir mehr als nur einen bestimmter Aspekt wahrnehmen und beachten.
Erleben wird durch Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt
Unsere Wahrnehmung ist limitiert: Zum einen dadurch, dass wir die Welt nicht wahrnehmen, wie sie ist. Stattdessen kennen wir stets nur das Abbild dieser Welt in unserm Denken. Zum anderen durch die Fokussierung. Zum Beispiel bekommen wir ein Gespräch neben uns nicht gut oder gar nicht mit, wenn gerade in einen Text vertieft sind.
Dieses Beispiel lässt sich auf alle möglichen Situationen übertragen und hat doch immer die gleiche Quintessenz – Was wir erleben hängt von unserer Fokussierung ab!
Fokussierung auf Probleme – und die Konsequenzen daraus
Ein enger Fokus kann sehr nützlich und auch Notwendig sein, wenn man sich dabei auf die Lösung einer Aufgabe oder eines Problems konzentriert. Durch Fokussierung schaffen wir es, eventuelle Störungen kurzzeitig auszublenden. Zu beachten dabei ist, dass die Fokussierung nur eine begrenzte Zeit aufrechterhalten werden kann.
Im Gegensatz dazu ist Fokussierung, besonders in Bezug auf die Resilienz, jedoch auch schädigend. Denn in vielen Fällen neigen wir Menschen dazu, uns auf das Negative zu fokussieren. Dabei rücken wir Probleme und Misserfolge in den Vordergrund und damit überlagern wir das Bewusstsein für unsere eigenen Ressourcen. Zusätzlich versetzt die Fokussierung auf Probleme in einen schlechten Zustand.
Erleben wird durch Aufmerksamkeitsfokussierung erzeugt, hieß es weiter oben. Wenn wir uns nun stets auf negative Aspekte fokussieren, ist es kein Wunder, dass wir so Aussagen wie „Immer passiert so etwas mir“, „Das musste ja so kommen, so ein Pech habe nur ich“ treffen.
Wir konstruieren unsere Vergangenheit aus dem Jetzt heraus. Und wenn wir uns im Jetzt auf Probleme fokussieren, erinnern wir uns automatisch an mehr Probleme aus der Vergangenheit, als wenn wir uns in einem guten Zustand befinden. Unser Erleben wird so auch rückwirkend negativ beeinflusst.
Fokussierung für mehr Erfolg
Fokussierung ist eines der besten Instrumente, um an ein Ziel zu gelangen. Durch das Bündeln von Energien, Ressourcen und die Konzentration auf eine Aufgebe, sind wir deutlich schneller in der Lage, diese zu lösen. Ein japanisches Sprichwort sagt: „Wer zwei Hasen zur gleichen Zeit verfolgen will, fängt keinen“. Multitasking ist zwar etwas, was in der heutigen Gesellschaft gewollt und auch vorausgesetzt wird. Doch es ist zum einen nicht möglich und zum anderen ist der Versuch auch nicht Resilienz fördernd.
Mittels Fokussierung gelingt es uns, nicht noch hier und da eine kleine Leistung nebenher machen zu wollen. Wir konzentrieren uns auf eine Aufgabe und schließen diese fokussiert und dadurch erfolgreicher ab.