Scheitern

Scheitern bringt weiter!

Jeder ist irgendwo in seinem Leben schon mal an etwas gescheitert. Dies ist ein wichtiger und sehr natürlicher Teil unseres Seins. Doch viele geben sich selbst nicht die „Erlaubnis zum Scheitern“. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft will man sowohl beruflich als auch persönlich nicht scheitern. Warum eigentlich nicht?

Sind wir uns selbst nie gut genug?

Ansprüche an sich selbst zu stellen ist gut und wertvoll für das eigene Vorankommen. Diese Ansprüche werden uns jedoch allzu schnell zum Verhängnis. Denn wenn wir nur 80 Prozent statt 100 schaffen, dann haben wir das Ziel nicht erreicht und sind gescheitert. Dabei vergessen wir leicht die erreichten 80 Prozent.
Unsere hohen Ansprüche stellen uns immer wieder ein Bein. Wir hängen uns an Fehlern auf, die einer außenstehenden Person gar nicht auffallen. Meist führen wir diese Defizite auf unsere Persönlichkeit zurück. So senken wir nicht nur unser Selbstwertgefühl, sondern machen uns selbst Stress.

Schon bei den kleinsten Fehltritten holen wir die berühmte „Selbstgeißelungspeitsche“ raus. Wir gönnen uns nicht, unsere Grenzen genüsslich auszutesten. Oft kommt noch eine Stimme dazu, die uns zusätzlich niedermacht. „Das schaffst du nicht, das ist nicht gut genug, DU bist nicht gut genug!

Selbstzweifel kommen oft zusammen mit Scheitern. Es ist das Erreichen eines anderen Ziels.

Drehen wir das Bild vom Scheitern nun einmal um! Denn das vermeintliche Scheitern an einer Aufgabe oder das nicht Erreichen eines Ziels heißt nicht, dass der ganze Weg umsonst war. Scheitern bedeutet das Erreichen eines anderen Ziels.

Scheitern-Resilienz

Nicht immer klappt die Zielerreichung gleich im ersten Versuch. Doch wir können es wieder versuchen und das Erlernte aus dem ersten Versuch mitnehmen, um es anders zu machen.

Wir sind nicht weniger wert, nur weil wir unsere selbstauferlegten Maße nicht erfüllen. Wenn man das Ziel an das Ergebnis anpasst, dann ist man immer erfolgreich.

Die Erlaubnis zum Scheitern tut gut!

Henry Ford sagte: „Fehler sind die wunderbare Gelegenheit neu anzufangen – nur intelligenter.“
Fehltritte sind nicht das Ende, sondern geben die Möglichkeit zum Anfang. Um diese Möglichkeit nutzen zu können, müssen wir uns aber auch erlauben zu scheitern. Entdecken Sie die Freude am Scheitern, Grenzen auszutesten ohne danach sich niederzumachen. Dabei kann es helfen, nicht jede Schwäche als persönliches Versagen anzusehen.

Lassen Sie sich nicht entmutigen. Das klingt vielleicht leichter als getan, doch bedenken Sie immer: „Der Mensch ist keine Maschine!“

Hin und wieder machen wir Fehler, gerade das macht uns doch zu Menschen! Wir lernen aus Fehlern, stehen auf nachdem wir gescheitert sind. Das macht lernen erst möglich. Jedes Scheitern bringt uns im Endeffekt nur weiter!

Ein achtsamer und wertschätzender Umgang mit sich selbst ist die Basis für diese Möglichkeit zu lernen. Sich die Erlaubnis zum Scheitern zu geben ist eigentlich eine Liebeserklärung an die eigene Menschlichkeit. Die Akzeptanz der eigenen Macken macht uns stärker gegenüber zukünftigen Herausforderungen.


Resilienz Akademie | ScheiternSebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).

2 Kommentare zu „Scheitern“

  1. Pingback: Resilienz stärken für ein besseres Leben und Erleben - Resilienz-Akademie

  2. Ja, es ist bedauernswert, dass Scheitern als Makel so stark in unserem Denken im deutschsprachigen Raum, und vielleicht auch in den meisten Ländern Europas, verankert ist. Negativ konnotiert schon in unserer Erziehung haben wir diese Versuche eines Erreichens einer Zielsetzung leider nie als kontinuierlichen Lernprozess reflektiert.
    Wir sollten endlich „umdenken lernen“ … Vielen Dank für Ihre online Initiative …….

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