Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 24 für Sie zusammengestellt.
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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 24 – Resilientes Mindset
In der 24. Folge von „Rethinking Resilience“ tauchen Sebastian Mauritz und Ruben Langwara tief in das Thema „Resilientes Mindset“ ein. Was macht ein resilientes Mindset aus, und wie beeinflusst es unsere Fähigkeit, mit Herausforderungen, Stress und Krisen umzugehen? Die beiden Resilienzexperten beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und diskutieren dabei, wie ein Mindset sowohl als Filter als auch als Brille funktioniert, durch die wir unsere Realität wahrnehmen. Gleichzeitig zeigen sie, wie ein ausbalanciertes Mindset Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglicht – essenzielle Bausteine für Resilienz im Alltag und in Krisensituationen.
In dieser Folge erforschen sie, welche Rolle die Balance zwischen positiven und negativen Sichtweisen spielt, wie emotionale Resilienz mit einem Mindset zusammenhängt und warum Mindset-Arbeit immer auch die richtige Intention und Kontextsensibilität braucht. Lesen Sie weiter, um die Kerngedanken dieser spannenden Episode in der 4MAT-Struktur zusammengefasst zu entdecken.
Warum: Die Bedeutung eines resilienten Mindsets
Sebastian und Ruben beginnen mit der Frage, warum ein resilientes Mindset heute wichtiger denn je ist. Sie betonen, dass unser Mindset entscheidend dafür ist, wie wir auf Stress, Herausforderungen und Krisen reagieren. Ein resilientes Mindset hilft uns, nicht nur Probleme zu bewältigen, sondern auch gestärkt daraus hervorzugehen. Es dient als innerer Filter, der unsere Wahrnehmung organisiert und beeinflusst, wie wir unsere Erfahrungen interpretieren und darauf reagieren. Ein positives, aber gleichzeitig realistisches Mindset kann uns in stressigen Situationen unterstützen und uns gleichzeitig helfen, langfristig ein erfülltes Leben zu führen.
Was: Die zentralen Elemente eines resilienten Mindsets
Im Hauptteil der Folge gehen Sebastian und Ruben auf die zentralen Eigenschaften eines resilienten Mindsets ein:
- Balance zwischen Positivität und Realität
Ein resilientes Mindset erfordert eine ausgewogene Sichtweise: Es berücksichtigt sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte einer Situation. Diese Balance schützt uns davor, in übertriebenen Optimismus oder in Pessimismus zu verfallen. - Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Ein gutes Mindset zeichnet sich durch seine Flexibilität aus. Es passt sich unterschiedlichen Kontexten an und ermöglicht es, aus jeder Situation das Beste zu machen – sei es durch Reframing oder durch ein verändertes Herangehen an Herausforderungen. - Kompetenzunterstellung
Jeder Mensch ist resilient – das ist eine zentrale Haltung, die Sebastian und Ruben betonen. Dieses Grundvertrauen in die eigene Resilienz stärkt das Selbstbewusstsein und schafft die Grundlage, auch in schwierigen Momenten handlungsfähig zu bleiben. - Emotionale Resonanz
Ein resilientes Mindset muss emotional stimmig sein. Sebastian und Ruben heben hervor, dass Affirmationen oder Glaubenssätze nur dann wirken, wenn sie mit den eigenen Gefühlen und Überzeugungen im Einklang stehen.
Wie: Praktische Ansätze für die Entwicklung eines resilienten Mindsets
Sebastian und Ruben teilen konkrete Ansätze, wie ein resilientes Mindset entwickelt und gestärkt werden kann:
- Reframing
Probleme und Herausforderungen können durch gezieltes Reframing in Lern- und Wachstumschancen umgewandelt werden. Ein Beispiel dafür ist die Sichtweise, dass Fehler eine Gelegenheit sind, „bessere Fehler“ zu machen. - Mindset-Arbeit im Alltag
Achtsamkeit und Reflexion sind essenziell, um das eigene Mindset regelmäßig zu überprüfen und zu justieren. Übungen wie Journaling oder das bewusste Formulieren von Zielen können hierbei unterstützen. - Emotionale Verankerung
Mindset-Arbeit sollte stets mit einem „Feelset“ verbunden sein, also einer emotionalen Resonanz. Affirmationen und positive Glaubenssätze wirken nur dann, wenn sie mit einem authentischen Gefühl der Stimmigkeit einhergehen. - Kombination von Mindset, Skillset, Toolset und Feelset
Ein resilientes Mindset allein reicht nicht aus. Es muss mit Fähigkeiten (Skillset), Werkzeugen (Toolset) und emotionaler Stimmigkeit (Feelset) kombiniert werden, um wirksam zu sein.
Wozu: Langfristige Vorteile eines resilienten Mindsets
Ein resilientes Mindset ermöglicht es uns, selbst in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Es fördert nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern auch die Fähigkeit, in Teams und Organisationen resilient zu agieren. Mit einem flexiblen, positiven und gleichzeitig realistischen Mindset sind wir besser in der Lage, Chancen zu erkennen, aus Fehlern zu lernen und langfristig ein erfülltes und stabiles Leben zu führen.
Transkript Folge 24
Hier finden Sie das vollständige Transkript zur aktuellen Resilienz-Podcast-Folge:
↓ ANZEIGEN ↓ [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und heute soll es um das Mindset gehen, um das resiliente Mindset und unsere Gedanken dazu. Ruben, wenn du das so hörst, mit welchem Mindset bist du so durch die Weihnachtsfeiertage gegangen, um mal so zu starten? Vergangenheitsbewältigung immer zum Start. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Aber genau dieses Abschalten, das war jetzt für mich wirklich ganz wichtig und ganz resilient. Und auch jetzt kalorienreich essen ist auch okay über die Weihnachtszeit. Das war dann auch so eine Sache. Wie war es bei dir? [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ja, das wäre noch mal so eine Hypothese. Aber das ist auch rein fiktiv jetzt. Wie war mein Mindset über die Tage? Naja, für mich ist das immer eine Form von das Ja beenden und mich aufs neue Jahr ausrichten. Und ich habe von meiner Haltung her das so, dass ich so denke, ja, ich will zwischen den Jahren meine Ruhe haben. Ich verbringe die Zeit meistens mit meinem Vater und wir machen uns ein paar schöne Tage und so ein bisschen kontemplativ. Und dann aber auch meistens die erste Woche im neuen Jahr nehme ich mir ganz für mich ein bisschen die Ablage sortieren, abarbeiten, aber auch ausrichten auf das neue Jahr. Ich mache traditionell immer schon die Planung des nächsten Jahres, also mein Kalender für 2026, Seminarkalender steht, weil ich mir immer denke, so alles, was ich erst mal geplant habe, was in meinem Kalender steht, gibt mir Orientierung und Kontrolle, gibt mir eine Struktur und dann habe ich das nächste Jahr schon mal so geplant, weil 2025 ist eh voll und mit allen Events, das ist so die Idee. Wenn du Mindset so hörst, also wir haben jetzt ja im Prinzip, könnten wir jetzt sagen, ja, was ist denn daran Mindset? Wenn du Mindset hörst und das relativ einfach erklären solltest, wie würdest du es jemandem erklären? [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Ja, es ist so eine Art und Weise, wie wir Erfahrungen, Wahrnehmungen selektieren, organisieren, kodieren und so weiter und so fort. Also wie so eine Art Brille, durch die wir unser Leben sehen und das fand ich eine gute Art und Weise. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Also ich tue etwas aus einer Haltung heraus und Mindset hat für mich eher was Gleichzeitiges. Wenn ich jetzt so sagen würde, ich tue etwas aus einem Mindset heraus, fühlt sich das nicht so stimmig an, wie wenn ich sage, ich tue etwas mit einem bestimmten Mindset. Also das Mindset hat für mich eher so einen begleitenden Charakter und Haltung hat für mich eher einen, sozusagen so, erst kommt die Haltung, dann das Verhalten, so in irgendeiner Art und Weise. Natürlich ist die Haltung dann auch mit dabei, aber das ist so sprachlich, unterscheide ich ja ganz gerne mal. Aber viele sagen, amerikanisch ist ein englisches Wort. Ja, ich kann das ja auch verstehen, diese ganzen Anglismen und deswegen sage ich so nicht ganz hundertprozentig, aber es hat irgendwas mit der Haltung zu tun, mit der Art, wie ich Dinge denke. Also wie denkst du das? Also wenn ich jetzt ein Problem habe, wie denkst du das? Dann sage ich, ja, es ist halt ein Problem, das will gelöst werden. Es gibt ja auch so Mindsets, wo dann gesagt wird, nein, wir sagen nicht mehr Problem, sondern wir sagen immer noch Herausforderung oder Lernchance. Ja, das kann man machen und für mich, mein Gott, also jeder kann ja so reden, wie er möchte, nur es wird manchmal nicht so als stimmig erlebt, wenn jemand ein echtes Problem hat, was Kern der mentalen Resilienz ist und dann sagt man, ja, ist doch kein Problem, ist doch eine Herausforderung. Naja, man hört schnell den Vorwurf im Sinne von, hey, du musst nur wollen. Das ist nicht das richtige Mindset. Ja, super. Und das ist tatsächlich in so manchen, sagen wir mal, Communities, dieser Vorwurf, du hast halt nicht das richtige Mindset. Du brauchst halt ein Money Mindset oder so. Es wird oft als Aussprache nicht in der Brillanz erlebt, wie es vom Aussprechenden gemeint ist, sondern eher als Vorwurf. Und da möchten wir heute auch mal drauf gucken, was ist denn das überhaupt und wie fühlt sich eigentlich so das Thema Mindset auch an, wenn man es noch nicht hat oder wenn man es eben nicht hat. Wie viel Geld hast du auf dem Konto? Aha, da hast du kein Money Mindset. Manifestierst du halt nicht gut genug. Bitte, ich glaube an all diese Dinge und ich bin da auch ein großer Fan von. Und die Frage ist immer, wenn es jemand als Vorwurf erlebt. Naja, da muss man sich fragen, ob man sozusagen in einem gesamt universellen Zusammenhang eher Karma Leiter tauglich oder Karma Leiter sozusagen absteigend agieren möchte. Und ja, ich bin immer so, dass ich sage, ja, ich sehe es so, wie siehst du es und lass uns mal schauen, wie wir damit umgehen. Ja, Ruben, was ist denn so, um mal konkret zu werden, was ist denn so ein Mindset von dir, was dir bei der Resilienz zum Beispiel hilft? [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Und das finde ich ein tolles Mindset, so durchs Leben zu gehen und aber auch als Trainer so in ein Training zu gehen und sagen, ich zeige euch jetzt mal, ihr unresilienten Menschen, wie ihr endlich resilient werdet. Ja, sondern, hey, ihr seid schon resilient. Ich gebe euch jetzt mal ein paar Tipps, wie ihr noch resilienter werdet. Da bin ich dir sehr dankbar dafür, für diese Haltung, die mir sowohl als Mensch, als resilienter Mensch oder Resilienz suchender Mensch hilft, aber entsprechend auch als Resilienztrainer extrem. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und wenn ich auf Menschen auf eine Art und Weise schaue, wo ich sage, hey, du bist noch hier, du atmest hier noch, du stopfwechselst hier noch so vor dich hin und egal mit wie vielen Problemen, wie vielen, ach, weiß ich nicht, wenn man möchte, Diagnosen oder was auch immer, die sind wichtig. Also darauf nicht zu schauen, ist auch nicht günstig. Also rein positiv, rein einseitig rosa-rote Brille nicht günstig. Und dem negativ orientierten Blick auf die Welt immer auch noch zu sagen und du bist resilient, weil du noch hier bist, weil du noch atmest, hilft auch Menschen, wieder dahin zu fokussieren, was sie typischerweise, wenn sie Leid erleben haben, eben nicht mehr machen. Ich glaube, dass dieses Mindset fast wie zwei Augen braucht. Also ein Auge, was immer auch auf das nicht so Günstige schaut, was immer auch auf das schaut, wo man so sagt, naja, da könnte es ein Problem geben oder das könnte sozusagen schwierig werden und so weiter. Das ist ein Auge, das ist auch okay. Das andere Auge sollte aber auch immer sich daran erinnern, was alles an Stärke und Kompetenz da ist. Und die Fokussierung auf das eine oder andere erzeugt dann subjektiv das Erleben und Erleben ist im Prinzip das, was unsere Handlungen bestimmt. Und deswegen ist dieses Mindset, dass jeder Mensch resilient ist, mit Unterschieden, also sei es von der Genausstattung, sei es von der Kindheit und so weiter, das ist schon mal sozusagen ein eigentlich total einfaches Mindset, dass man sagt, jeder Mensch ist resilient und die Unterschiede, die gucken wir uns mal an und auch wie ich in einem bestimmten Kontext, zum Beispiel, wie resilient bist du an Weihnachten? Und welche Kontextfaktoren stärken deine Resilienz? Welche schwächen die? Also Familie hat manchmal stärkende, manchmal aber auch schwächende Einladungen, Einladungsqualitäten und dann zu sagen, okay, ja, ich gucke mal, wie ich meine Resilienz auch da darauf zugreifen kann und resilientes Verhalten wahrscheinlicher werden lassen kann, das ist ja dann so die Kunst. Aber zu sagen, hey, ich bin resilient, jeder Mensch ist resilient, ist schon mal so ein bisschen generalisierend und einfach diese Kompetenzunterstellung, die uns, glaube ich, da sehr gut tut. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Also dass sozusagen es zwei Wahrheiten gibt und es wichtig ist, diese auszuleben. Weil wenn ich nur sozusagen diese positive Welle reite auf meinen positiven Affirmationstrip, auf dem ich dann bin, dann ist die Fallhöhe mal umso höher, wenn es mal nicht so ist. Deswegen finde ich das ganz manchmal ein bisschen kritisch, wenn ich da die ganzen Erfolgscoaches und so weiter sehe, die dann ihre, ja, ich nenne es immer Businesslöwensprüche da drauf machen. Businesslöwen war so eine Instagram-Seite, die ist leider unten, also die gibt es leider nicht mehr. Ich fand die grandios, weil sie halt diese Mindset-Coaching-Szene so ein bisschen auf die Schippe genommen hat. Und da waren da so Sprüche drin wie, wer von seinen Freunden kritisiert wird, ist nicht reich genug oder ein Adler lässt sich von einer Ente nicht sagen, wie hoch er fliegen darf oder solche Sachen, weißt du, die irgendwie immer auf das Thema Erfolg und höher, schneller, besser und so weiter. Aber halt nur auf diese Schiene und es gibt gar keine Toleranz auf der anderen Seite oder eine Balancierung. Was meinst du dazu? Also auch genau zu diesem Bereich, du hast jetzt gerade genau das Balancierende, ne, sorry, die beiden Augen angesprochen. Steckt das da auch für dich dann mit drinnen? Und wie denkst du das auch kritisch? [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Also verlieren ist keine Option, aufgeben ist keine Option, gib alles. Das ist eine Seite und wenn man jetzt rein auf das Thema Erfolg geht, dann bitte. Also es ist für mich immer auch völlig okay, Geld zu verdienen, viel Geld zu verdienen und auch ein leichtes Leben zu haben. Hey bitte, ich schenke das jedem oder ich, das ist für mich völlig gut so. Die Frage ist immer, einmal was hat es für einen selbst für Auswirkungen, also in Bezug auf den Kontext Stressprobleme, Krisen, also die Resilienz relevanten Kontexte. Wie gehst du damit um, wenn du dann viel Geld verlierst? Ein Freund von mir hatte ein paar Millionen in Bitcoin bei FTX liegen. Und dann war er eigentlich immer so bei FTX, hat geguckt und wie auch immer, hatte es sich nicht lokal gezogen, hatte da mal ein paar größere Deals und dann ist genau an dem Tag, wo er den ganzen Tag eigentlich unterwegs war, ist FTX abgeschmiert. Und dann waren mal eben ein paar Millionen Euro weg. Und wir haben dann telefoniert, ich habe gesagt Mensch, wie geht es dir? Und er sagte nur so, er hätte halt über das gesamte Spektrum der Möglichkeiten, der Reaktionen hätte er nachgedacht. Also von bis, ich sage es jetzt nicht, man kann sich sozusagen alles da auch überlegen. Und er hat gesagt, ja und er ist noch jung genug, er probiert es nochmal. Wenn er es einmal geschafft hat, schafft er es auch nochmal. Und da dachte ich so, boah, fuck. Also wie krass muss es sein, sowas zu erleben und sich dann nochmal hochzurappeln. Also ich habe vor dem höchsten Respekt vor seiner Resilienz und auch in diesem Umgang mit der Krise. Ich habe dann gesagt, naja, Krisenphasen kennst du? Ja, kenne ich. Er sagte, ja, ich bin auch noch da im Schock in der Derealisation und so weiter. Und wir haben letztens gesprochen. Er hat dann gesagt, ja, ich mache in dem Bereich weiter. Ich habe da sozusagen seine Learnings, hat er rausgezogen. Und ja, das war so eine Sache, wo ich so denke, es ist gut, diese ganzen Dinge, es ist gut, ein sehr situativ optimistisches, wachstumsorientiertes und so weiter Mindset zu haben. Das ist gut für bestimmte Kontexte. Und ich glaube, wir brauchen auch für den Umgang mit Problemen, Stress und Krisen, brauchen wir Alternativmindsets, die genau dann greifen. Also es braucht aus meiner Sicht eine Mindsetflexibilität, die einmal vom Kontext abhängt. Also der Kontext Probleme, Stress, Krisen ist der klassische Resilienzkontext. Probleme und Stress definieren wir ja eher so als Alltagsresilienzkontexte und Krisen sind dann so die klassischen Resilienzkontexte. Das ist so das eine. Und für mich ist Mindset immer auswirkungsorientiert. Das heißt, welche Auswirkungen hat mein Mindset auf mich, auf andere und eben im Kontext auch von Problemen, Stress und Krisen, wenn ich jetzt das Thema Resilienz mir angucke. So denke ich das, so differenziere ich das. Und ich finde immer, wenn ein Mindset jemandem angeboten wird und der das als Vorwurf erlebt, dann ist das eigentlich ungünstig. Und auch wenn es jemandem total schlecht geht und ich gehe dann hin und sage, Mensch Robin, du bist resilient, du merkst es nur gerade nicht. Oder halt auch, hey, in jeder Krise steckt auch eine Chance, eine Wachstumschance und dir geht es gerade nicht gut. Dann antwortest du vielleicht nicht mit tiefer Ergriffenheit, einem spontanen Erleuchtungszustand oder was auch immer, weil ich dann zu dir keine gute Brücke baue in deine Welt. Und ich glaube, Mindsets brauchen immer eine Form von, ja auch ein bisschen in Anführungsstrichen Werben dafür, dass man sagt, Mensch, mal angenommen, du würdest auch in einer der vielen Arten, wie du das Thema siehst, es so sehen. Was wäre der Unterschied? Wie würde dein System reagieren, wie reagiert dein Denken? Welche Möglichkeitsräume öffnen sich? Und ja, wofür könnte das günstig sein? Und wie denkst du es noch? Und so hat man da eher eine große Flexibilität in der Art, wie ich die Dinge denke. Und ja, das ist so ein bisschen längere Antwort. Aber ich glaube, auch das beantwortet ganz gut die Frage, ist es gut, ein positives Mindset zu haben? Es gibt da ja viel sagen ja und prüfe, wann du welches Mindset für dich nutzt und prüfst in Bezug auf Auswirkungen, prüfst in Bezug auch, ja auch auf Stimmigkeitserleben. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Und deswegen finde ich auch dein Angebot zu sagen, als Alternative zu diesem manchmal ausgelutschten Begriff des Mindsets, also von manchen Menschen da draußen, Haltung dann dazu zu nehmen. Also auch hier gerne Körperhaltung. In welcher Körperhaltung ist jetzt gerade mein Gegenüber, wenn ich dem was sage? Also wenn ich dem auch was Aufbauendes jetzt gerade sagen möchte. Und manchmal, also die Intention ist ja eine tolle. Dann, wenn ich jemanden sage, der niedergeschlagen ist, hey komm Kopf hoch, wird schon, du bist doch toll, du bist doch stark, du bist doch gut und so weiter. Aber diese Person erlebt sich gerade überhaupt nicht so. Ja und wird dann gerade gar nicht aufgebaut, weil das emotionale Matching einfach nicht da ist. Und die Studienlage zeigt auch, also gibt es eine Studie von 2009, dann nochmal eine von 2018, die die negativen Effekte dieser Selbstaffirmationen und zwar positiven Selbstaffirmationen auch zeigen. Weil Selbstaffirmationen sind eigentlich dafür da, um den Selbstwert zu stärken, unter anderem. Allerdings wirken sie sich negativ auf den Selbstwert aus, wenn, und das ist das Paradoxe, der Selbstwert der Person, die sich das sagt, ohnehin schon sehr niedrig ist. Also ein stabiler und positiver, also höherer Selbstwert ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass diese Selbstaffirmationen überhaupt greifen. Weil wenn jemand mit Scham behaftet, einem niedrigen Selbstwert, sich vor den Spiegel stellt und sich sagt, ich bin stark, ich bin wunderschön und so weiter und das als Lüge eigentlich erlebt und eine Dissonanz spürt, dann hat das genau den gegenteiligen Effekt und dann kann der Selbstwert tatsächlich noch weiter sinken dann dabei. Ja und eine andere Studie von 2018, dann sollten die entsprechend raussuchen, was ist mir wichtig im Leben, also ihre wirklich wichtigen Werte und sollten dazu dann auch entsprechend Affirmationen bilden und dann war es so, dass sie dann danach sich ein emotionsintensives Video angeguckt haben. Ich gehe da jetzt natürlich wieder nicht ins Detail, weil die sind manchmal echt ein bisschen hart in solchen Studien, was sie mit den Leuten machen, aber es war auf jeden Fall nicht so ganz ohne sich das anzuschauen. Und da hat sich da gezeigt, dadurch, dass das so ein Mismatch war zwischen dem, was sie sich gerade aufgebaut haben von das sind meine wichtigen Werte und dem, was sie da gesehen haben, ging es ihnen danach schlechter. Und das ist wirklich total spannend, wann setze ich das ein, dann wenn es passt, also wenn das Fieldset zum Mindset passt. Ich sage mir, ich bin stark, ich bin schön, ich bin was, was ich was, was mit hohem Selbstwert zu tun hat, wenn ich auch ein Stolzgefühl dazu spüren kann, auch gerne den authentischen Stolz dann dabei, wo ich etwas durch mein Handeln erreicht habe, worauf ich stolz bin, nicht auf mich als Identität bezogen. Deswegen fällt ich bin wunderschön schon raus, in dem Sinne, da war es ja eher Identitätsbezogen, aber diese Stärke, weil ich habe mir in meinem Leben immer wieder bewiesen, ich bin stark. Dieser Match muss dann immer wieder da sein. Und darauf achten wir ja auch bei uns, in dem, was wir tun. Wir haben ja für den Resilience Guide ein Training erstellt, wo wir auch anhand dieser vier Sets dieses Training aufgebaut haben. Und wir haben immer darauf geachtet, dass wir zu jedem Mindset, was wir vorstellen, auch immer ein Fieldset haben, damit dieses Matching da sein kann, damit diese Passung da sein kann. Und das finde ich auch für alle, die sich Mindset-Coaches da draußen nennen, ganz wichtig, auch in Betracht zu ziehen immer wieder. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Also schnellste Mindset-Arbeit, die ich für mich kenne, ist das Kurbeln, was Michael Bohne mit seiner Pep-Methode, von ihm entwickelten Pep-Methode, er nennt das Klopfen für Profis, hat. Und diese Kurbelbewegung, da ist im Prinzip, ja, also man hat Kontakt zum oberen Bereich seines Oberkörpers, hat da eine kreisende Bewegung und sagt dann so Sätze, auch wenn ich … schätze und achte ich mich, bleibe ich in Sicherheit, bleibe ich autonom und leistungsfähig und so weiter. Und hat so Sätze, die in gewisser Art und Weise die Konkurrenz verändern, mit der wir Dinge erleben. Also ein Satz, den ich immer wieder als hilfreich erlebe, auch so in der Arbeit mit Klienten, ist dann so ein Satz wie, auch wenn ich Stress habe, schätze und achte ich mich. Auch wenn mir etwas mal nicht gelingt, schätze und achte ich mich so, wie ich bin. Und das ist so dieses zum Wertschätzen und zur Selbstachtung hin auflösende. Und da merke ich halt die Art, wie ich etwas denke, wie ich mich auf ein Phänomen beziehe. Also etwas nicht zu schaffen, ist ja erst mal noch kein Problem, sondern das ist erst mal, wenn man jetzt so rein technisch, ein bisschen technischer sprechen würde, ist das ja erst mal ein Phänomen. Also ich schaffe was nicht und da gibt es Leute, ja hab ich halt noch nicht geschafft, noch nicht geschafft. Und da höre ich sofort das, was Carol Dweck so als Growth Mindset, also als wachstumsorientierte Haltung anbietet. Und dann dachte ich so, ach spannend, ja also, kommt so ein Zitat sofort mir in den Kopf, ever tried, ever failed, no matter, try again, fail again, fail better. Also etwas, wo Samuel Beckett mal in seinem schönen Gedicht, worst ward hoe, also so den Treck nach Westen beschrieben hat. Und dieses fail better ist dann sowas wie, geht darum bessere Fehler zu machen. Und ich habe das Zitat mal bei Matthias Wager von Tibet gehört, im Seminar und er sagte das so und sagte dann so einen schönen Satz wie, wie wäre es, wenn wir das Leben denken würden, als etwas, wo es darum geht, immer bessere Fehler zu machen. Und da dachte ich so, boah, was ist denn das für ein krass cooles Mindset. Ich hatte Tränen in den Augen damals, weiß ich noch, weil ich voll gerührt war, weil das auch in mir so viel geheilt hat, mit immer alles perfekt machen wollen und keine Fehler machen dürfen und Fehler sind schlecht und so weiter. Und wo ich so dachte, boah, wie krass ist das denn. Jetzt bitte, also, wenn man irgendwie professionell Autos repariert oder Bremsen tauscht und man sagt, ja, ich mache hier eigentlich nur immer bessere Fehler, da würde ich dann auch sagen, naja, also wäre schon schön, wenn sie es richtig machen würden. Aber da merkt man auch schon wieder, es ist nicht pauschal zu sagen, im Sinne von, das gilt jetzt für alles, sondern wenn du einen Fehler machst, dann mach bitte immer einen Fehler, der halt besser ist, als der, der vorher. Und es ist schon auch gut, nicht permanent irgendwie Fehler zu machen. Aber das ist auch so wieder diese Situative. Na ja, zurück zur Ausgangsidee, dieses Thema, wenn ich mit einem Phänomen umgehe, also, dann ist es eine Form von Beziehungsarbeit. Und ich glaube, dass Mindsets im Wesentlichen bestimmen, welche Beziehung wir zu dem aufbauen, was in unserem, also, was so in unserem Gehirn als Informationen ankommt. Und diese Filterfunktion, die zeigt halt, zum Beispiel Serendipitätsmindset, also Professor Dr. Christian Busch, dieses schöne Buch zum Thema Serendipität, er nennt das das kluge Glück, geschrieben. Und der zeigt, dass, wenn ich mit einem Mindset durch die Stadt gehe, wo zum Beispiel das Thema, das Geld liegt auf der Straße oder Chancen gibt es überall, dann kann man ja objektiv sagen, na ja, also, ja, ab und zu verlieren Menschen Geld, aber auf einer rein objektiven Art und Weise, kannst du das so nicht sagen. Das Interessante ist, Menschen mit so einem Mindset, die sehen, wenn Geld irgendwo rumliegt, sehen sie öfter und finden auch öfter Geld. Also, eine meiner Haltungen, das habe ich, da war ich 14 oder 15, da war Winter in Hann. Münden. Und ich weiß noch, ich bin mit meinem Kumpel Stefan damals durch die Stadt gegangen und Stefan hatte einen 486er, so einen richtig modernen Rechner damals, sensationell. Und wir gehen da lang und da war ein großer Schneehaufen. Und ich dachte so, ach cool, da mal so richtig reintreten, also einfach, was man halt so als Junge so macht. Habe ich in diesen Haufen reingetreten und dann habe ich einen 50 D-Mark Schein und einen 20 D-Mark Schein. Das sind heute so 300 Euro, so, ne. Habe ich da gesehen. Nicht ganz. Aber, und ich weiß noch, ich habe das gesehen und dachte so, oh, krass. Und da hat sich dieser Glaubenssatz gebildet, das Geld liegt auf der Straße. Man muss es nur finden. So, und ich weiß noch, wir haben damals, ich habe das dann genommen und meine Mutter, klar, mir damals beigebracht, wenn du sowas findest, bei der Stadt abgeben und so weiter und so fort. So, und dann habe ich überlegt, und das ist verjährt, ne, ist mir jetzt schon ein paar Jahre her. Habe ich überlegt, also, wenn ich jetzt beim, bei der Stadt 70 Mark abgebe, ohne, dass da irgendein Name, also, ich habe auch oft Portemonnaies gefunden, die habe ich immer abgegeben, so wie sie waren. Und ich habe auch oft dann Finderlohn bekommen, dann haben die sich bedankt und so weiter. Das ist in der Zukunft daraus entstanden. Aber dann dachte ich so, boah, wie krass ist das denn? Das behältst du jetzt? Weil, also, Geld, der 70 Mark verliert, der verliert halt 70 Mark. Da geht auch keiner zu, so. Also, ich habe auf jeden Fall für mich eine Entscheidung getroffen. Wenn das Geld auf der Straße liegt, dann nehme ich es mir auch, wenn man es nicht zurückverfolgen kann, wems gehört. In einem Portemonnaie ist das was völlig anderes. Ja, und dann weiß ich noch, dann sind wir los und haben, wir hatten da so einen sensationellen Laden von einem Türken und haben da Fladenbrot, dann haben wir einen mega leckeren Schafskäse, so ein paar Antipasti gekauft. Das weiß ich noch, das waren dann, weiß ich nicht, das Fladenbrot gab es dann für eine Mark 50 oder so. Und dann haben wir das bei ihm gegessen und haben Computer gezockt. Und das habe ich dann meiner Mutter erzählt und die hat dann nur gesagt, ja, das hast du auch richtig gemacht. Wer 70 Mark verliert, ja, das findest du gut, so. Und das weiß ich noch, das ist so lange her. Und das war so der prägende Moment und ich finde immer Geld. Ich sehe immer, also jetzt nicht viel, aber ein paar Cent, ich hebe es auch immer auf, weil ich dann einfach eine Grundwertschätzung für habe. Und ich glaube, solche Mindsets, die auch beforscht von Christian Busch, dass die eben auch helfen, sowas wie Chancen zu finden, also Chancen zu sehen, Möglichkeiten zu sehen. Und ich glaube, dass deswegen auch die Art, wie wir der Welt begegnen, einfach auch es günstig ist, die mal zu reflektieren, beziehungsweise auch in der Kindererziehung einen Bereich zu schaffen, zum Beispiel, wo Kinder auch lernen, wie sie der Welt begegnen. Und da sind wir wieder bei den Resilienzaspekten. Also Selbstwirksamkeitserleben. Diese spannende Studie, ich hab dir die gemailt, zum Thema, was ist, wenn Kinder im Haushalt Aufgaben kriegen. Naja, die entwickeln, surprise, surprise, sehr viel mehr Selbstwirksamkeit, die kommen besser mit Krisen klar und so weiter. Das heißt, auch ein Mindset bildet sich aus Erfahrungen, die ich habe, die ich mache, die ich auch ermöglicht bekomme. Und ich glaube, dass auch ein Resilienzmindset ganz viel damit zu tun hat, ob ich oder welche Krisen ich in meinem Leben hatte und mit welcher Art und Weise, wie ich die verarbeiten konnte, was mir an Ressourcen da zur Verfügung stand. Und da, glaube ich, ist halt unsere Arbeit auch so wichtig, um mal wieder diesen Bogen zurück über Fladenbrot hin zum Resilienztraining zu bekommen. Zum Beispiel Emotionen und die Art, was Emotionen eigentlich sind. Und das ist ja dein absolutes Fachgebiet. Da bist du drin in dem Bereich, was das Thema emotionale Resilienz angeht. Und wir haben vorhin kurz über Alles steht Kopf und auch den zweiten Teil davon gesprochen. Wenn jetzt jemand so zuhört und sagt so, naja, das ist alles gut und schön und ja, okay, Geld liegt auf der Straße. Was wäre so ein Mindset, wo du sagen würdest, gerade in Bezug auf Emotionen und auf den Umgang mit Emotionen, ist das eine Haltung Emotionen gegenüber, die ganz günstig sein könnte? [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Und so, schau mal, was der Sebastian Maurer uns gesagt hat. Also jetzt reminieren wir mal deine Selbstwirksamkeit, lad mal die Spülmaschine aus. So, das ist die Nummer eins. Und beim Thema Emotionen, du hattest ja vorhin schon gesagt, bei dieser Thematik, wie es wäre, wenn wir das Leben so sehen, wenn es darum geht, bessere Fehler zu machen. Das ist ein Reframing, das ist eine Neubewertung. Und in der Folge mit Professor Raphael Kahlisch haben wir auch viel über positive Neubewertung gesprochen und auch über diese Idee, die du mit dem Hüter Modell hattest. Also Emotionen als Hüter des Lebens zu sehen, in ihrer unangenehmen Form, Hüter für unerfüllte Bedürfnisse, in ihrer angenehmen Form, Hüter für erfüllte Bedürfnisse und so weiter. Und ja, das ist eine Art und Weise, die ich sehr, sehr wichtig finde, das schon mal für sich zu verstehen und diese Haltung zu haben. Jede Emotion ist wichtig. Das ist auch das, was der Film Alles steht Kopf uns beibringt. Was er uns nicht beibringt, ist, dass wir die Kontrolle über Emotionen haben. Die sagen da eher, dass die Emotionen Kontrolle über uns haben. Das ist aber ein anderes Thema. Aber jede Emotion ist wichtig. Ich kann meine Emotionen kontrollieren, dadurch, dass ich sie erzeuge. Das finde ich auch total spannend jetzt aus den Forschungen von Lisa Feldman Barrett, die neuen Sachen, die da rausgekommen sind. Also es gibt mir auch in dem Sinne mehr Selbstwirksamkeit im Umgang mit meinen Emotionen. Und mich hat im letzten emotionalen Resilienz Training jemand gefragt, wenn du emotionale Resilienz und was das ist und wie das wirkt in einem Satz zusammenfassen würdest, wie würde der lauten? Und das ist für mich ein Mindset gewesen von, ich nutze meine Emotionen so, dass sie für und nicht gegen mich arbeiten. Und das ist es entsprechend dann für mich. Also Emotionen sind meine Komplizen, sind meine Freunde. Und ich kann sie so einsetzen, dass sie für und nicht gegen mich arbeiten. Und das finde ich ganz, ganz, ganz, ganz wichtig in diesem Kontakt, weil es auch Studien gibt darüber, wie wirken sich die Glaubenssätze über Emotionen auf unsere emotionale Gesundheit aus. Und da sind zwei Dinge ganz wichtig. Das ist zum einen dieses Thema, sind sie positiv oder negativ? Also sollen sie da sein oder nicht? Wenn ich aber sage, es gibt positive Aspekte und negative Aspekte bei Emotionen, das ist gesund. Und es geht um das Thema, habe ich das Gefühl, dass ich sie kontrollieren kann? Also dass ich da eine gewisse Selbstwirksamkeit habe im Umgang mit meinen Emotionen? Also die beiden Sachen sind wichtig. Eine Studie ist 2018 gewesen. Es ist noch eine neue herausgekommen von 2023. Wie stark das denn auch mit Anxiety zusammenhängt, ob ich das Gefühl habe, Emotionen kontrollieren zu können oder nicht. Und oh Wunder, das macht einen großen Unterschied. Zusätzlicher Faktor war entsprechend genau dieses Cognitive Reappraisal dann in dieser Studie. Also dieses Thema des Umdenkens der Emotionen, also wie ich sie dann erlebe. Und das ist so, so, so, so wichtig. Und es gibt auch, also das ist ein Forschungsfeld. Dann gibt es ja noch ein anderes Forschungsfeld, was darauf einzahlt, wenn wir jetzt verstehen, wenn wir jetzt Affekte, Affekte ja auch wichtig im Aspekt von Emotionen, also beispielsweise das Arousal, psychophysiologischer Erregungszustand. Und ganz viele Menschen denken ja, oh, wenn mein Herz schneller schlägt und so weiter, wenn ich sozusagen hohes Arousal habe, das ist schlecht und das hindert mich und das lähmt mich jetzt in einer bestimmten Situation. Und das ist auch ein Forschungsfeld. Wie sehen wir Stress dann auch allgemein? Also um es nochmal allgemeiner zu fassen. Und es gibt einen Stress ist Debilitating Mindset und einen Stress ist Enhancing Mindset. Stress ist Debilitating bedeutet, dass es mich hindert, dass es mich lehnt. Stress ist Enhancing bedeutet, hey, das ist jetzt gerade Energie, die mir zur Verfügung gestellt wird und die kann ich dann auch nutzen. Also dann in dem Sinne nochmal ein Mindset auf den Körper bezogen. Hey, der will mir jetzt hier gerade irgendwas sagen, der will jetzt gerade, wird mir Energie zur Verfügung gestellt und die kann ich nutzen. Und dafür ist entsprechend dieses Reappraisal, diese Neubewertung dann so wichtig. Deswegen finde ich das wichtig, dass du das vorhin nochmal so gesagt hast mit den Fehlern und mit dieser Neubewertung, dass das diese Rührung bei dir aufgelöst hat, weil es war ja schon immer in dir drin irgendwo. Aber diese Neubewertung hat es dann heilend und funktional irgendwo gemacht. Aber zusammenfassend für die emotionale Resilienz. Emotionen sind meine Freunde, meine Komplizen. Ich nutze Emotionen so, dass sie für und nicht gegen mich arbeiten. Jede Emotion hat eine Funktion und Emotionen sind kontrollierbar. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Dazu gehören noch das Skillset, also Kompetenzen, Fähigkeiten und das Toolset, im Prinzip die Werkzeuge. Das können Fragen sein, das können Worte sein, das können aber auch Tools im klassischen Sinne sein, die das Ganze dann ins Verhalten übertragen. Und da ist aus unserer Sicht nichts, was so einseitig, wofür man eine einseitige Parteinahme haben sollte. Also ein Klassiker, auch in Anfragen, die ich bekomme, ist immer, ja wir möchten gerne Tools für mentale Gesundheit, Tools für Stressregulation, Tools für wie auch immer. Und Matthias Ohler, der Geschäftsführer vom Karl-Auer-Verlag, hat mal gesagt, wenn man immer nur auf Tools guckt, dann wird man irgendwann zum Tooligen. Und ich finde dieses Thema Tooligen, ja ich kann das total nachvollziehen. Nur was nützt mir eine Toolsammlung von die besten 33 Tools, wenn ich sie nicht anwende? Also da gab es mal diesen Werbespruch für Feuerlöscher. Hast du Minimax im Haus, bricht bestimmt kein Feuer aus. Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zu Hause bist. So nach dem Motto. Das ist aus meiner Jugend. Ich glaube, der ging auch noch ein bisschen anders, aber ich fand das so spannend. Und der zeigt für mich so, wenn du, also du kannst die schönsten Tools haben, wenn du sie nicht benutzt, ja dann hilft dir das nix. Das heißt, also auch ein Tool zu benutzen, braucht einen bestimmten Skill. Also bei Feuerlöschern haben wir alle gelernt, da ist oben so ein Sicherungsstift dran, weil du kannst sonst echt viel und lange drücken. Da kommt nix raus. Warum? Weil der Sicherungsstift da drin ist. Also du brauchst auch eine bestimmte Kompetenz und Fähigkeit, um beim Feuerlöscher zu bleiben, halt auch die Frage, sind einzelne Sprühstöße besser oder ein Dauersprühstoß? Ja, also ist auch eine Kompetenz und eine Fähigkeit. Und naja, die Frage ist dann vom Skillset hin zum Fieldset, wo ziehe ich den Feuerlöscher raus? Wenn noch zwei Teelichter brennen, weil ich Angst vor Feuer habe und denke, oh Gott, jetzt kann die ganze Wohnung ausbrennen, da reicht vielleicht auch, keine Ahnung, zwei feuchte Finger oder einfach ein kleines Ja zum Auspusten. Und dann halt auch wieder das Mindset. Zünde ich nie Feuer zu Hause an, weil ich das nicht möchte oder mache ich das schon in einer gewissen Risikobetrachtung? Also es hängt immer irgendwie alles zusammen. Das ist auch immer so das Frustrierendste in den Ausbildungen zu Resilienztrainer, Resilienztrainer, dass dann immer nach Eindeutigkeit gestrebt wird. Ja, jetzt will ich aber ganz eindeutig zu der und der fragen. Was ist denn das jetzt? Und so eine Frage wie, was läuft gut oder noch besser? Was hat dich heute lächeln lassen? Eine meiner Lieblingsfragen. Oder wobei leuchten deine Augen? Nehmen wir die mal, weil meine Augen gerade leuchten. Naja, das ist die Frage, ist erst mal ein Tool. Aber wenn ich dich jetzt frage, ja, wobei leuchten deine Augen? Ja, dann fehlt mir so ein bisschen der Skill. Und Skill hat auch immer mit Timing zu tun. Skill hat auch immer mit einer Intonation zu tun, der Art, wie ich es präsentiere, wie ich es vielleicht auch rahme. Die Frage führt hin zu Werte erleben, also durch Verhalten gespürt. Ein Wert ist gerade erfüllt. Und natürlich braucht die Frage ein gewisses Mindset, nämlich vielleicht ein Mindset, wo ich sage, ich möchte jetzt gerne bei Ruben einen Moment reaktivieren oder vielleicht ihm anbieten, dass er einen Moment reaktiviert, wo er in einem guten Kontakt mit seinen Werten war. Und so sieht man, dass Mindset, Skillset, Toolset und Fieldset immer zusammenhängen. Und deswegen werden wir auch in den nächsten Folgen diese verschiedenen Sets immer nochmal anbieten oder nochmal separat fokussieren. Mindset ist sicherlich neben dem Fieldset das umfangreichste, aber auch Skillset und Toolset lohnen sich da nochmal anzuschauen. Und das war mir hier nochmal wichtig. Eine Sache, die ich noch dazu sagen wollte, ist, dass Mindsets immer aus meiner Sicht sowohl als auch brauchen. Also es geht noch nicht, um nochmal zum Growth Mindset zu kommen, ist etwas, was immer nochmal den nächsten Versuch, die nächste Möglichkeit und so weiter mit bahnt, mit ermöglicht, mit im inneren Raum der Möglichkeiten halt einfach offen lässt. Und wenn ich immer nur mit es geht noch nicht durch die Welt gehe, fallen mir viele Beispiele ein, wie ich ein echt unglückliches Leben führen werde. Also zu sagen, ich kann Kraft meiner Gedanken fliegen, da bin ich momentan noch im es geht noch nicht Modus. Irgendwann in der Realisation, wenn es mich zu sehr stresst und nervt zu sagen, okay, das geht also nicht. In Klammern vielleicht für den Moment. Und das geht nicht in die Akzeptanz. Kommst du nur mit diesem okay. Das ist so. Hashtag ist so. I-S-S-O. Und da hilft halt kein wachstumsorientiertes Mindset. Und deswegen kann man aus meiner Sicht auch nicht sagen, ja es gibt halt gute Mindset, schlechte Mindset, sondern es kommt darauf an. Und was manchmal günstig sein könnte, ist manchmal eben auch nicht so günstig. Also gibt es so einen schönen Spruch, habe ich von einem Kumpel hier von mir aus Göttingen, der sagt immer schau nach vorne, nicht zurück. Na ja, wenn du das jemandem sagst, der Biografiearbeit machen möchte mit dir, also ein Coachie kommt zu dir und sagt, Mensch Herr Langwarrer, ich habe jetzt mit meiner Biografie, da würde ich gerne mal mit Ihnen hingucken, lernen aus der Vergangenheit. Und du sagst, wissen wir was, mein Mindset ist, schau nach vorne, nicht zurück. Mein Timeline geht nur in die Zukunft, in meinen Coachings. Genau, ja, dann ist das ungünstig. Diese schau nach vorne, nicht zurück könnte, wenn jemand exzessiv viel Zeit in der Vergangenheit verbringt, eine gute Balancierung diesem Menschen anbieten, um zu sagen, okay, ich gucke mal in die Vergangenheit Da ist dann die Frage, welche der vielen Vergangenheiten, also die Krafterlebensvergangenheiten, die Problemerlebensvergangenheiten und so weiter. Und da könnte dieses und schau mal in die Zukunft, was machen wir denn damit, was hat es für Auswirkungen, könnte das gut balancieren. Und deswegen finde ich immer, egal welches Mindset man sich anschaut, ist es aus Resilienzsicht, um es zu balancieren, um auch oszillieren zu können, das eine und das andere, sollte man sich immer anschauen, okay, was gibt es denn da noch und was ist dafür günstig. Ein letztes Beispiel, stay happy when you fail, habe ich mal bei Noni Höfner und Charlotte Cordes gehört, das war vor vielen vielen Jahren im Metaforum Sommercamp, da haben die beiden Impro und Provo, also Improvisationstheater und provokative Therapie angeboten und ich dachte, ja, stay happy when you fail, ist cool. Improvisation, man macht einen Fehler, stay happy when you fail, man lächelt, sagt, ach ja, spannend. Und das ist eine Sichtweise. Und immer wenn ich was falsch mache, dann immer das wegzulächeln, ist nicht günstig. Fallen, glaube ich, auch jedem sofort ganz viele Gegenbeispiele ein. Und deswegen, glaube ich, zeichnen gute Mindsets, zeichnen sich immer dadurch aus, dass Sie als, sagen wir mal, Copingmechanismus, als Mechanismus mit einer Situation umzugehen, bei aller Würdigung und Wertschätzung des Leids, bei allen Problemen und so weiter, immer auch nochmal eine Perspektive hin zu Lösungen, hin zum Umgang, hin zur Akzeptanz bringen und zwar zu einem funktionalen Umgang mit einer Situation und nicht dieses rein positiv, immer nur nach vorne, tschakka, Erfolg, sondern einfach die Menschlichkeit ehrend. Und das, glaube ich, sollten Mindsets ermöglichen. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und ja, vielleicht so zum Ende. Er sagte, oder Erich Kästner hat mal so schön gesagt, wer das Schöne nicht sieht, wird nie genug bekommen. Und das passt für mich total gut zu diesen ganzen Fragen, was läuft gut, was soll sich nicht ändern, was hat dich lächeln lassen. Also wer das Schöne nicht sieht, wird nie genug bekommen. Und wer das Böse nicht sieht, wird ihm erliegen. Das heißt, die einseitig lösungsorientierte, positive Parteinahme ist nicht günstig. Weil du dann auch im Sinne von so einer Art Risikoantizipation, Worst-Case-Szenarien, zumindest mal andenken, einfach das nicht machst oder sagst, ja wird schon gut gehen. Ja das kann. Und es geht garantiert besser, wenn du dir beides anschaust. Ja und das so zum Mindset. Und ja, mein Lieblingsmindset ist immer noch, haben ist besser als brauchen. Auch der Grund, warum ich in Resilienztrainings immer sehr viele Übungen und Slides noch zusätzlich habe. Naja, und meistens sage ich dann irgendwann, na perfekt, wir haben genau das geschafft, was wir uns heute vorgenommen haben. Ja und ich habe vielleicht, manchmal schaffe ich ja nur so die Hälfte oder was auch immer. Es war ein gutes Training und deswegen haben ist besser als brauchen. Das ist so mein Lieblingsmindset. Hast du ein Lieblingsmindset so für dich im Leben? [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Der hat mal gesagt, am Ende meines Lebens möchte ich nicht am Ende des Lebens eines anderen stehen. Und das finde ich auch ganz, ganz toll, ihr dabei, weil es für mich auch eine schöne Balancierung im Sinne von auf meine Bedürfnisse schauen, auf mich schauen. Ich erlebe mich selber als Mensch, der sehr gut assimiliert in Kontakt mit anderen Menschen, also der auch eine hohe Verschmelzungskompetenz hat mit anderen Menschen. Da kommt dieses Don des Vois rüber, was es im Französischen gibt, dieses Geben des Selbst. Und das ist auch meinem Benevolenzmindset auch sozusagen zu verdanken. Also dieses Wohlwollende und alle Menschen sind gut und so weiter und so fort. Nur darf auch das balanciert werden mit diesem Thema. Hey, was ist eigentlich meins? Was ist eigentlich der Ruben? Und was sind meine Werte? Das ist so für mich so ein Meta-Mindset, weil es mich mein Mindset reflektieren lässt. Also auch im Sinne von mein, mein Set, also ohne das D mit M, I, N, E. Was ist denn so? Was sind denn so meine Sets? Was ist das, was mich ausmacht? Und ja, das fand ich immer sehr schön. Er hat behauptet, das ist von jenseits aus Afrika, dass das Robert Redford gesagt hat. Ich habe aber mir den Film angeguckt und er hat das nicht gesagt. Also nicht so, nicht so schön wie er. Am Ende meines Lebens möchte ich nicht am Ende des Lebens eines anderen stehen. Deswegen steht für mich sein Name darunter, Dr. Henning Langwara. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und so diesen Raum des Seins zu schaffen, diesen Raum, wo ich einfach nicht im Weg-von-bin und auch noch nicht im Hinzu, sondern einfach so im Schweben, also im sozusagen einfach nur Sein und mal gucken, was für Impulse kommen. Diesen Raum habe ich in den letzten Jahren für mich sehr schätzen gelernt, einfach zu sagen, okay, na klar habe ich meine Ziele, die sind auch alle sehr ehrgeizig und so weiter. Ich weiß bei vielen Sachen, was ich nicht mehr will und da ziehe ich auch klare Striche drunter. Da bin ich auch in den letzten Jahren sehr viel klarer noch geworden, als ich es früher war. Ich habe auch da eine hohe Angleichungskompetenz oder ich habe eine gute Nach-Innen-Ärger-Kompetenz. Also ich akzeptiere manchmal mehr, als dann vielleicht gut wäre. Das ist so ein Thema. Aber tatsächlich dieses Weg-von, dieses erst mal zu wissen, was man nicht will und dann mal zu gucken, was zeigt sich dann. Weil mein Wollen ist das eine. Das, was zeigt sich dann, ist eher eine Einladung an irgendetwas Größeres, sich in der Befreiung aus den bisherigen Dingen, die man eben dann nicht mehr hat, sich dann zu zeigen. Und da glaube ich, ist auch ein Weg hin zu mehr Sinn, mehr so das eigene Leben, so die eigene Melodie des Lebens hörst eben nur, die ja da ist. Wenn du das platternde Radio ausstellst, dann ist weg vom Radio ermöglicht, das mehr wahrzunehmen, was ohnehin schon da ist. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Ja, das ist auch ein spannendes Mindset. Also die provokative Therapie hat, ja, okay, ist noch ein anderes Thema. Ja, mein Lieber, danke für die Gedanken. Es war mir eine echte Freude. Und ja, bis zum nächsten Mal mit dem nächsten Thema an genau diesem Ort, in diesem Raum. Und bis dahin eine gute Zeit und möge die Resilienz mit dir und mit ihnen allen sein. Tschüss! Tschüss! Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Herzlich willkommen mal wieder in unserem Denkraum. Auch heute werden wir über Resilienz und das, was damit zusammenhängt, uns austauschen. Hallo, lieber Ruben, auch in diesem wunderbaren neuen Jahr heiße ich dich wieder herzlich willkommen. Schön, dass wir hier die Zeit finden, uns auszutauschen.
Schön, wieder beide hier zu sein in unserem Denkraum, lieber Sebastian.
Ja, fantastisch und wir haben einen spannenden Impuls bekommen als E-Mail und die liebe Kollegin aus dem schönen Potsdam, die liebe Anne, hat nach dem resilienten Mindset gefragt und sagte dann nur so, naja, also sie weiß, wie resilient das Mindset zu etablieren ist und sie hat das auch in ihren Resilienztrainings. Und wie kultiviert man das denn genau und was ist das und ein paar inspirierende Gedanken dazu. Und das passt super in unseren Plan, weil wir ja im Resilienztraining mit einem 4-Set-Modell arbeiten.
Eine Sache, die ich mir immer wieder einreden durfte, war Pausen sind auch okay. Das war, ich hatte jetzt ja wirklich mir zwei Wochen freigenommen über die Weihnachtstage und durfte mich dann darauf konzentrieren. Mit zwei Kindern schläft man aber trotzdem nicht mehr zu einer Pause und hat trotzdem noch hohen Energieaufwand.
Ja, ich dachte mir gerade, so Pausen sind auch okay. Du hast doch zwei Kinder, also spannend. Hast du das so als Hypnotherapeutische Intervention geplant? So, ihr wisst, je mehr ihr mir zuhört, das Pausen auch okay. Naja, also Kinder sind ja eh noch an irgendwas angebunden, wo ich dann immer so denke, wow, wie viel Energie die haben und auch aus dem, was sie tun, ziehen. Ich glaube, die haben einfach, also ich glaube, wenn man so ein vierjährigen E-Mail-Konto einrichtet und jeden Tag so 30, 40 E-Mails zum Beantworten gibt, dann lässt das mit der Energie schnell nach.
Und bei solchen Definitionen gehe ich ja auch immer in die Forschung und gucke bei den Leuten rein, die sich seit ewigen Jahren damit beschäftigen und ich hatte eine Stanford Professorin gesehen, die sich hauptsächlich mit dem Thema Mindset beschäftigt, wo ich dann auch wieder dachte, ist die jung und die war auf Harvard, Yale und ist jetzt Stanford Professorin, wo ich dann auch wieder dachte, ja geil, das war Dr. Leah Crum, heißt die, von der Stanford University und sie sagt, Mindset sind Linsen, durch die Informationen wahrgenommen, organisiert und interpretiert werden.
Ja, finde ich spannend, weil da ist für mich so die erste Frage, sind es Linsen im Sinne von Arten, wie ich es sehe oder ist da auch so eine Art Filterqualität mit drin?
Das ist damit gemeint, also als Filter, durch das ich schaue, wo entsprechend die Dinge, die ich erfahre, die ich dann anders dadurch wahrnehme, dann auch die Informationen organisiere und entsprechende Interpretation dann auch anders ist. Also auch wieder im Sinne von, wir erzeugen unsere Realität, ein Mindset ist ein Filter, der dafür sorgt, dass wir die Welt da draußen dann auch wieder anders sehen.
Also als schönes deutsches Wort nutze ich immer das Thema Haltung und auch da bin ich mir nicht ganz sicher. Es ist ja manchmal in der Übersetzung, also für mich ist das nicht 100% deckungsgleich Haltung und Mindset, weil Haltung hat für mich eher etwas Passivisches, also aus einer bestimmten Haltung heraus etwas zu tun. Klar, dann gehe ich in die Aktion, aber die Haltung ist sozusagen erst mal da und muss dann in die Aktion gebracht werden.
Oh, das hast du mir mal angeboten, als ich bei dir im Resilienztraining war. Und das war für mich ein ganz, ganz toller Einstieg. Und zwar ist es der Ausspruch von Dr. Gunter Schmidt, jeder Mensch ist resilient und der überlebende Beweis, dass sie oder er bisher stärker war als das Leben. Also mir schon eine Kompetenzunterstellung dann zu geben. Ich bin ja schon resilient und ich habe schon einen gewissen oder bin schon einen gewissen Weg gegangen in meiner Resilienz. Und ich, wie ich hier sitze, stehe, manchmal auch liege, bin der überlebende Beweis, dass ich entsprechend resilient bin.
Ja, und es passt total gut zu dem, was Gunter ja auch in einer, wie ich finde, wunderbaren Art und Weise macht. Nicht nur Gunter, sondern auch viele andere. Und von ihm habe ich es gelernt und auch wirklich auf einer ganz tiefen, ja, wie soll ich sagen, fast schon zellulären Ebene bei ihm angeboten bekommen und auch bei mir mit einer großen Resonanz einfach dieses kompetenzorientierte, dieses ressourcenorientierte und zu sagen, wie schaue ich auf Menschen?
Und ich finde das total spannend, was du gerade mit den zwei Augen gesagt hast, weil es war mir noch ganz wichtig zu sagen zu diesem Thema des Money Mindset, was du gerade gesagt hast und so weiter, dieses Balancierende, was auch drinnen sein sollte bei Mindset. Also dass ich zu jedem auch Glaubenssatz, den ich habe, zu jedem Belief, den ich habe, auch ein Toleranzbelief habe, wo ich dann sage, ja, hey, ich bin super und ich bin toll und ich werde siegen und ich bin stark und so weiter. Aber dass ich auch bei ich bin stark auch die Toleranz habe, dann auf der anderen Seite sagen zu können, hey, ich habe auch mal Momente, wo ich schwächer bin.
Total und es erzeugt in mir sofort wieder eine große Ambivalenz, weil ich zu Zeiten meines Baseball, meiner Baseball-Karriere, ich habe das ja während des Studiums und auch später noch, habe ich Baseball gespielt, 21 Jahre lang und unter anderem auch im College in den USA oder in der Bundesliga. Und wir hatten im College einen Trainer, der sagte, second winner is first loser. Na ja und dann hörst du das so als junger Mensch, junger Mann und ja, dann haben wir uns natürlich angestrengt so.
Genau und zum Thema Stimmigkeitserleben, das ist toll, dass du das gerade ansprichst, weil zu jedem Mindset braucht es auch ein Feelset, sagt die Studienlage. Also dieses Thema der Stimmigkeit hat auch ganz viel zu tun mit dem emotionalen Erleben. Wenn ich das sage, mir diesen Satz, hat der irgendwie eine emotionale Füllung oder ist der emotional geladen, auch dieser Satz.
Meine Unterstellung ist, dass Mindset-Coach einfach auch eine Marketing-Thematik ist, weil ja das Mindset einfach ein sehr gutes, also in bestimmten Bereichen einfach ein sehr gutes Image hat. Also wir arbeiten am Mindset und so weiter. Und bitte, na klar, ist Mindset-Arbeit wichtig.
Und du hattest ja vorhin schon und eine Sache wollte ich jetzt noch vorher sagen. Ich glaube, wir haben gerade oder du hast gerade den meist rausgeschnittenen Satz gesagt in der Geschichte von Rethinking Resilienz, also der wirklich von vielen Eltern rausgeschnitten wird, als du gesagt hast, im Haushalt helfen hängt mit Selbstwirksamkeit zusammen. Das werden sich bestimmt einige Eltern rausschneiden und den Kindern vorspielen.
Ja, auch interessant, weil wir damit auch ein bisschen die Brücke bauen, dann hin zu den anderen beiden Sets. Du hast vorhin von vier Sets gesprochen. Wir haben jetzt viel über das Mindset und das Fieldset gesprochen.
So schön gesagt und so schön den Loop geschlossen nochmal mit der Balancierung.
Ja und zur Balancierung, ich hatte die große Freude am Wochenende bei Gunter Schmidt im Auditorium Livestream-Webinar mit dabei zu sein. Und da hat Gunter was zum Thema Spiritualität und Hypnosystemik angeboten, einen Tag lang. Und er erwähnte da so ein schönes Zitat von Erich Kästner, das diese Balancierung auch wieder so schön zeigt.
Ich finde, also ich fand haben ist besser als brauchen, fand ich auch immer ganz gut. Das habe ich ja auch von dir. Tatsächlich eins, was mich jetzt in den letzten Jahren sehr berührt hat, aber auch kein lustiges, dann in dem Sinne ist, das habe ich von meinem Vater, das hat er immer vorgelebt.
Ja, ist auch spannend, das ist, also finde ich bei meinen Sets auch spannend. Das ist vielleicht nochmal für ein anderes, für eine andere Folge. Du hast ja eine Weg-von-Formulierung. Und ich glaube, auch aus den vielen Jahren der Beschäftigung mit diesen Weg-von- und Hinzuformulierungen, klar, wenn du am Anfang von einer Coaching-Ausbildung stehst, bringst du den Leuten erst mal bei, also okay, das willst du nicht, wovon willst du mehr? Das, was ich aber über die Jahre jetzt auch erlebt habe, ist, dass es manchmal reicht, zu sagen, okay, das will ich nicht. Um im Sinne einer vielleicht sich zeigenden Richtung und so nach dem Motto, ich weiß noch nicht, wie ich es gerne hätte, sondern ich weiß nur, dass ich es gerne nicht so hätte.
Definitiv. Und für mich ist halt dieses Nicht auch diese Thematik der Abgrenzung hier. Und mir geht es hier genau um Abgrenzung, also im Sinne von zu viel Assimilation hin zu sich auch mal abgrenzen können. Genau. Eine erweiterte Pubertät sozusagen.
Ja, Noni Höfner sagte zu mir mal so schön, Männer sind eh bis 40 in der Pubertät. Dann guckte ich sie so an, ich war so 42. Und dann habe ich sie so angeguckt, habe gesagt, ja, ich bin 42. Und dann sagte sie nur so, naja, siehste, wie ist es so als Erwachsener? Habe ich gesagt, ja, noch ungewohnt. Ja, Noni, man muss sie erleben, um das zu verstehen.
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).