Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 31

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 31Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.

HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 31 für Sie zusammengestellt.

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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.


Folge 31: Resilient Guest: Max Thinius

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In der 31. Folge von Rethinking Resilience“  treffen Sebastian und Ruben auf den Futurologen Max Thinius – ein Gespräch, das die Sicht auf Zukunft, Resilienz und Technologie hinterfragt. Max unterscheidet sich von traditionellen Zukunftsforschern, indem er den Blick auf das richtet, was jetzt möglich ist – statt sich mit Wahrscheinlichkeiten aus der Vergangenheit zu beschäftigen. Was bedeutet es, die Zukunft in der Gegenwart aktiv zu gestalten? Welche Haltung braucht es, um in Zeiten von Unsicherheit nicht nur zu bestehen, sondern echte Handlungsräume zu erschließen?

Max spricht über eine neue Form des Denkens, das sich von linearen Prognosen löst und stattdessen auf Gestaltung im Jetzt fokussiert. Sebastian und Ruben greifen dies aus psychologischer und hypnosystemischer Perspektive auf und ergänzen hierzu. Das Gespräch zeigt eindrücklich, warum ein Perspektivwechsel hin zum Möglichkeitsdenken nicht nur zeitgemäß, sondern zutiefst resilient ist. Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Erkenntnisse dieser Diskussion in der 4MAT-Struktur zusammengefasst zu entdecken.

Warum es eine neue Sicht auf Resilienz und Zukunft braucht

Max unterscheidet klar zwischen Zukunftsforschung und Futurologie: Während Zukunftsforscher aus Daten der Vergangenheit Szenarien für die Zukunft entwickeln, beschreibt ein Futurologe die Möglichkeiten, die ein Mensch im Jetzt hat, um seine gewählte Zukunft zu gestalten. Das Denken in Wahrscheinlichkeiten stammt aus der Industrialisierung und erzeugt Passivität, Angst und Orientierungslosigkeit. Es basiert auf dem Prinzip: „Was könnte passieren und worauf muss ich vorbereitet sein?“

Sebastian verweist auf das menschliche Gehirn als Vorhersagegenerator, das permanent auf Basis vergangener Erfahrungen Zukunft antizipiert. Ruben betont, dass dieses Denken in Wahrscheinlichkeiten zu einer starken Weg-von-Motivation führt, dominiert von Angst und Stress. Stattdessen schlägt Max vor, in Möglichkeiten zu denken – in dem, was Menschen jetzt schon tun und gestalten können. Diese Sichtweise ist nicht nur aktueller, sondern auch zutiefst resilient: Denn wer seine Zukunft selbst formt, hat weniger Angst, empfindet mehr Selbstwirksamkeit und erlebt Freude an der Gestaltung.

„Wir können unterschiedliche Dinge anstoßen und zwar jetzt in diesem Moment und in keinem anderen, denn du kannst Zukunft nur in einem einzigen Moment überhaupt gestalten und das ist jetzt.“ – Max Thinius

Was ein Denken in Möglichkeiten auszeichnet und wie es mit Resilienz zusammenhängt

Max beschreibt die Digitalität als Zeitalter der Möglichkeiten: Mit einfachen Mitteln, etwa durch KI, kann heute jeder Mensch ein Weltunternehmen gründen oder seine Rolle selbst gestalten. Technologie ist dabei nicht nur Werkzeug, sondern verändert den Menschen selbst. Sie macht aus uns Pistolenmänner, Piloten oder Künstler – je nachdem, welche Rolle wir mit ihr einnehmen. Im Gegensatz zur Vergangenheit erlaubt Technologie heute eine selbstbestimmte Rollenwahl.

Diese Freiheit fordert jedoch ein hohes Maß an Folgenbewusstsein und Werteorientierung. Max betont, dass Technologie nicht neutral ist, sondern Menschen verändert. Es brauche Kreativität, ein Denken auf verschiedenen Ebenen und eine klare Haltung. Ruben ergänzt, dass das, was heute gebraucht wird – schnelle Reaktionen, Multitasking, Neugier – früher als Symptome von ADHS galten. Heute seien diese Fähigkeiten essenziell.

Resilienz wird laut Max häufig missverstanden – nicht als Kraft zur aktiven Gestaltung, sondern als Fähigkeit, Belastungen möglichst lange zu ertragen. Er hingegen betont, dass es gerade darum geht, die neuen Möglichkeiten im Hier und Jetzt bewusst zu nutzen, um die eigene Zukunft selbstbestimmt zu formen – ein Ansatz, der Resilienz in ihrem eigentlichen Sinn entspricht.

Wie man den Blick auf Möglichkeiten im Alltag integriert

Der Perspektivwechsel beginnt mit dem Bewusstsein, dass Zukunft ausschließlich im Jetzt gestaltet werden kann. Max verweist auf die Jäger-und-Sammler-Gesellschaft, in der Menschen situativ handelten und Möglichkeiten direkt nutzten – im Gegensatz zur Planungslogik der Agrar- und Industriegesellschaft. Heute leben wir in einer Zeit, in der wir nicht mehr auf bestehende Strukturen angewiesen sind, sondern neue Strukturen selbst schaffen können.

Ein Beispiel ist die Individualisierung von Technologie. Statt zentraler Systeme wie in der Industrialisierung erlaubt Digitalität kleinteilige, flexible Lösungen. Ruben beschreibt dies als „Zukunftskohärenz“: die Fähigkeit, mit sich selbst in Verbindung zu bleiben und über die Zeit hinweg zu den eigenen Werten zu stehen. Max betont, dass Menschen heute ihre Rollen wieder selbst definieren sollten – statt sich an Algorithmen anzupassen, die für Plattformen wie LinkedIn optimiert sind.

Die Schlüssel dazu: Werte klären, Orientierung finden, eigene Möglichkeiten erkennen und nutzen. Sebastian hebt hervor, dass dazu eine emotionale Grundhaltung gehört – keine toxische Positivität, sondern eine:

„Freude als Hüterin der Zukunftsmotivation“ – Sebastian Mauritz

Wozu ein Denken in Möglichkeiten führt und was das mit gesellschaftlicher Resilienz zu tun hat

Ein Denken in Möglichkeiten fördert Authentizität, Kreativität und Selbstwirksamkeit. Max sagt: „Vielleicht kann ich sogar authentisch dabei werden oder bleiben.“ Die Frage „Was ist meins?“ wird zentral – und mit ihr der Unterschied zwischen Meinungen und Anderungen, wie Ruben es nennt. Wer seine eigenen Werte kennt, kann im Umgang mit Technologie, sozialen Netzwerken und gesellschaftlichen Trends klare Entscheidungen treffen.

Sebastian weist auf das Zusammenspiel von Stabilität und Instabilität hin: Wer in instabilen Umgebungen oszillieren kann, gewinnt an innerer Stabilität. Max beschreibt dies anhand von gesellschaftlichen Entwicklungen – etwa der Veränderung von Familienmodellen, Bildungswegen oder Arbeitsstrukturen. Die Systeme der Industrialisierung funktionieren nicht mehr, neue Formen sind noch im Entstehen.

Resilienz bedeutet in diesem Kontext: nicht zurück zur alten Ordnung, sondern Mut zur Unsicherheit, zur Vielfalt und zur Möglichkeit. Sebastian fasst zusammen: „Das professionelle Nichtwissen öffnet das Tor zur Unsicherheit – aber auch den Raum der Möglichkeiten.“ Max ergänzt: „Wenn wir die Möglichkeiten nicht nutzen, dann wird alles andere für uns einfach wahnsinnig schwer.“

Transkript Folge 31

Hier finden Sie das vollständige Transkript der Folge:

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Alle Folgen finden Sie hier: 

www.rethinking-resilience.com

Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch  www.larsdeutsch.net

Design: Katharina Krekeler  www.hejro.de

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 2Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 2

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

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