Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 12 für Sie zusammengestellt.
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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 12: Rethinking: Trainierbar oder angeboren
Warum: Die Bedeutung der Debatte um angeborene und trainierbare Resilienz
Sebastian und Ruben erklären, warum die Frage, ob Resilienz angeboren oder trainierbar ist, so entscheidend ist. Resilienz ist die Fähigkeit, mit Stress, Krisen und Herausforderungen umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Diese Fähigkeit ist in einer sich ständig verändernden und oft unsicheren Welt von unschätzbarem Wert. Das Verständnis darüber, ob Resilienz hauptsächlich durch genetische Faktoren oder durch Umwelt und Training geformt wird, hilft, effektive Wege zu finden, um diese Fähigkeit bei sich selbst und anderen zu fördern. Die Diskussion beleuchtet die zentralen Aspekte der Natur-Nurture-Debatte und bietet Einblicke in die komplexe Interaktion von genetischen Prädispositionen und umweltbedingten Einflüssen.
Was: Die wissenschaftlichen Grundlagen der Resilienz
Im Hauptteil der Diskussion beleuchten Sebastian und Ruben die wissenschaftlichen Grundlagen der Resilienz, insbesondere die Konzepte der Epigenetik und Neuroplastizität. Epigenetik beschäftigt sich mit der Frage, wie Gene durch Umwelteinflüsse an- und ausgeschaltet werden können, ohne dass sich der genetische Code selbst verändert. Dies bedeutet, dass unsere Erfahrungen und Lebensweise direkten Einfluss auf unsere Gene haben können. Neuroplastizität bezieht sich auf die Fähigkeit des Gehirns, sich lebenslang zu verändern und anzupassen. Diese beiden Konzepte zeigen, dass Resilienz sowohl angeboren als auch durch Umwelteinflüsse und gezieltes Training veränderbar ist. Sebastian und Ruben diskutieren, wie diese Erkenntnisse ein Growth Mindset fördern – die Überzeugung, dass Veränderung und Wachstum möglich sind.
Wie: Praktische Ansätze zur Förderung von Resilienz
Sebastian und Ruben bieten eine Vielzahl praktischer Ansätze, um die trainierbaren Aspekte der Resilienz zu fördern. Sie betonen die Bedeutung von Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion als Grundlage für alle weiteren Resilienzstrategien. Regelmäßige Achtsamkeitspraxis und die Entwicklung eines positiven Selbstbildes können helfen, die eigene Resilienz zu stärken. Weitere Ansätze umfassen das Setzen realistischer Ziele, die Pflege von sozialen Beziehungen und die Nutzung von Emotionsregulationstechniken. Durch die Implementierung von Gewohnheiten und Routinen kann man seine Resilienz kontinuierlich aufbauen und stärken. Sie betonen auch, wie wichtig es ist, sowohl genetische Prädispositionen zu erkennen als auch aktiv an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.
Wozu: Langfristige Vorteile der Resilienzförderung
Die langfristigen Vorteile der Resilienzförderung sind vielfältig. Sebastian und Ruben zeigen auf, dass Menschen, die sowohl ihre angeborenen Fähigkeiten als auch ihre trainierten Resilienzstrategien nutzen, besser mit Stress und Krisen umgehen können. Diese Menschen erreichen nicht nur ein höheres Maß an Wohlbefinden und Zufriedenheit, sondern schaffen auch eine unterstützende und positive Umgebung für sich und andere. Die Fähigkeit, sich anzupassen und aus Herausforderungen zu lernen, führt zu einem erfüllteren und stabileren Leben. Die Diskussion macht deutlich, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Resilienz zu entwickeln und zu stärken, unabhängig von den genetischen Voraussetzungen.
Transkript Folge 12
Hier finden Sie das vollständige Transkript der Resilienz-Podcast Folge 12:
↓ ANZEIGEN ↓ [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Ist es aber doch irgendwo dann doch vollkommen auch trainierbar. Und ich finde es ganz schlau, wenn wir mal diese Nature oder Nurture Debatte, Biologie oder Umwelt Debatte betrachten. Da hat mal einer einer der bekanntesten Neurowissenschaftler eigentlich da draußen, Donald Hepp, Donald Hepp. Von dem ist auch diese Heppsche Regel, dieses Neurons that fire together, wire together. Der hat mal gesagt, es ist eigentlich diese Frage ist irgendwie so ein Paradoxon. Und dann hat er mal gesagt, stellen Sie sich mal folgende Frage. Was trägt mehr zur Fläche eines Rechtecks bei? Die lange oder die kurze Seite? Und wenn ich dich das jetzt frage, so wie sind jetzt hier gerade bei Zoom in einem Rechteck drin. Was trägt mehr zur Fläche eines Rechtecks bei? Die lange oder die kurze Seite? [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und das finde ich auch total schön. In der Epigenetik Forschung wird auch eine schöne Analogie da gesagt. Das ist wie bei einem Klavier, wo es 88 Tasten gibt. Aber es gibt unendlich viele Melodien, die wir darauf spielen können. Also es kommt immer auf eine Kombination an von Tastenfolgen, die wir da spielen oder Gene, die zusammenwirken. Und es gab ja dieses ganz, ganz, ganz, ganz große Human Genome Project, wo man dachte Ja, jetzt, wenn wir den genetischen Code entschlüsseln, dann haben wir wirklich das Geheimnis aller Krankheiten und aller auch irgendwie Talente, die wir dann aktivieren können und die wir dann verändern können. Das war aber also genau das Thema ist gefloppt. Also wir können jetzt nicht alle Krankheiten heilen, weil. Es zeigt sich nur die wenigsten Krankheiten da draußen kann man wirklich rein durch Gene erklären, jetzt wie zum Beispiel. Es gab ja jetzt erst vor kurzem dieses Thema mit Angelina Jolie, die sich die Brust raus operieren hat lassen, weil die dieses BRCA1 Gen hat, also wo dann das Brustkrebs Risiko erhöht ist. Ja, aber ansonsten alles mögliche andere da draußen. Da kommen so viele andere Faktoren an da drauf. Das kann man nicht allein dann durch Gene erklären. Ja, und wenn man sich das auch mal anguckt. Ich habe heute erst mit meinem Vater über diese Thematik geredet, weil er sich auch sehr, sehr viel mit Epigenetik beschäftigt und hat gesagt, was er total spannend findet, ist, dass wir Menschen haben 25.500 Gene ungefähr. Ja, so roundabout, da variieren die Zahlen immer, immer mal wieder. Und ein Apfel hat 42.140. Oder dann denkst du, okay, alles klar. Okay, dann kommt es bei uns anscheinend genau auf dieses Zusammenspiel dann der Gene dann an. Und deswegen ist es halt für mich, wenn es darum geht, ist es nur angeboren. Kann ich das dann hier schon mal verneinen, wenn ich mir die Epigenetik angucke, die genau nach diesem sowohl als auch geht? [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Die Frage bleibt im Kontext von Problemen, Stress, Krisen, Konflikten und vielleicht auch Trauma. Wie reagiert mein Körper? Wahrscheinlich so. Das heißt, was ich vor ein paar Jahren mal gesehen habe, ist, dass man wohl im Bereich Trauma schon sagen kann, dass Menschen ein höheres Risiko haben auf eine posttraumatische Belastungsstörung. Und das hat das amerikanische Militär beforscht, die natürlich Menschen in Hochstress Situationen, wenn du ein paar Monate im Auslandseinsatz bist, wo man schon sagen kann, es gibt da gewisse Wahrscheinlichkeiten, die ich, wenn ich so jemanden sehe, im Prinzip mit den Folgekosten, die das für die Person und auch für alles andere hat, da dann vielleicht sage, ne, das lassen wir mal besser und dann nehmen wir jemand anderen. Nichtsdestotrotz kann diese Person aber natürlich extrem gute Selbstmanagement Fähigkeiten haben und sagen, also ich bin vielleicht von meiner generellen Stressresistenz, die mein System hat, nicht so gut aufgestellt, kann mich aber gut managen, also von daher kein Problem. Und genau diese Überlegung oder auch dieser Kontakt, den wir ja auch immer wieder in Resilienztrainings haben, wo man dann so sagt, na ja, erklär mir mal die Unterschiede. Es gibt Leute, die machen unheimlich viel für sich und trotzdem irgendwie immer mal wieder im starken Stress oder mit Krisen gebeutelt. Und dann gibt es Leute, die machen nix, irgendwie kein Journaling, keine Meditation und kommen trotzdem extrem gut durchs Leben. Das ist ja ein Unterschied, den man erst mal erklären muss. Also erst mal muss man den zur Kenntnis nehmen und dann muss man sagen, na ja, was sind hier eigentlich die relevanten Unterschiede? Und dafür machen wir das heute einfach um ein paar Sichtweisen auf das Thema, die wir aus unserer angewandten Resilienz gewonnen haben. Natürlich mit Rücke in die Neurowissenschaften, aber auch hier die Bitte. Ja, das Thema ist extrem spezifisch und es ist sozusagen eher etwas, wo ich, wenn ich für mich spreche, ich mit einer großen Neugier dabei bin und denke so spannend und aus angewandter Resilienz Sicht immer mit der Frage Wie hilft es Menschen, um besser mit den Phänomenen des Alltags umzugehen und einfach mehr sozusagen das Leben zu leben, was sie eigentlich leben wollen? Das ist so mein Antrieb dabei und vielleicht nicht um eine 110 prozentige Richtigkeit und Vollständigkeit. Darum soll es nicht gehen, sondern wir wollen heute wirklich dafür einfach ein bisschen Marketing machen, diese Unterschiede vielleicht auch bei sich selber besser zu verstehen. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und das kennt man dann entsprechend aus der Psychologie. Und das ist das sogenannte Growth Mindset, was dadurch gefördert wird, also diese innere Haltung, dass Veränderung möglich ist, ja, dass entsprechend mein Leben oder meine Lebensgeschichte nicht auf meinem DNA-Strang festgeschrieben ist, sondern dass ich durch etwas, was ich tue, durch etwas, ja, was ich durch mein Verhalten einwirke, durch meine Gewohnheiten einwirke, dass ich mein Leben auf eine positive Art und Weise verändern kann. Das steht gegenüber einem Fixed Mindset, wo ich dann entsprechend sage, ne, es war immer so, ich bin so und so bleibt es dann auch. Und dann bleibe ich auch entsprechend da, wenn es jetzt entsprechend in der Krise ist. Ja, ganz wichtig, ein Growth Mindset zu haben, um aus dieser Krise wieder rauszukommen und nicht in sich zusammenzufallen und zu sagen, ja, das ist jetzt anscheinend das Schicksal, dass es hier Böse mit mir meint. Und es soll anscheinend so sein. Und ich komme da jetzt nicht raus. Und das ist halt das Spannende, wenn man sich dann mit beispielsweise sowas wie Epigenetik dann beschäftigt oder auch mit Neuroplastizität, ja, also der Veränderbarkeit des Gehirns, dass das tatsächlich eine Intervention ist, um den Growth Mindset zu fördern. Also Studien haben tatsächlich gezeigt, dass Menschen, die verstehen, dass unser Gehirn ein Leben lang sich verändert und Menschen, die verstehen, dass selbst unsere Gene ja veränderbar sind, in dem Sinne an, abschalten und so weiter, dass diese Menschen resilienter sind, besser aus Krisen kommen. Da geht man auch in die Depressionsforschung rein. Also da entsprechend Depressionen sich reduzieren, dass auch die Hoffnung steigt, dass wenn zukünftige depressive Episoden kommen, dass diese wunderbar reguliert werden können. Deswegen ist dann direkt am Anfang auch dieser Appell dann von mir mit der Epigenetik, sich das zu verinnerlichen, einfach für sich als ein wichtiges Mindset, als eine wichtige innere Haltung. Ja, es ist auf jeden Fall trainierbar, auch wenn ein paar Sachen die Prägungen, die wir mitbekommen haben, angeboren sind. Ich habe die Macht, ich habe die Wirksamkeit, etwas zu verändern. Und das erhöht entsprechend dann auch dieses Thema Selbstwirksamkeit, was ja ein wahnsinnig wichtiger Resilienzfaktor ist. Also dieses Wissen nutzen als Intervention dann auch für sich, für mehr Selbstwirksamkeit, für mehr Growth Mindset im Leben. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] So und wenn ich das habe, dann finde ich daran so hochinteressant, dass die Art der Bewertung, was Raffael Kalisch, so Leiter des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung in Mainz, ein sehr kluger, brillanter Kopf, der ganz viel auch im Bereich geforscht hat, was für Mechanismen der Resilienz man für die Interventionen der Resilienz nutzen kann. Da hat er, ich meine, es war 2017 oder 2015, 2017 diese Positive Appraisal by Stress beforscht und hat gesagt, okay, wenn man Stress zum Beispiel anders bewertet, im Sinne von, mal angenommen, ich gehe auf eine Bühne und merke, mein System fährt hoch, so, ich merke ein Arousal, dann macht es einen Unterschied, ob ich sage, oh, jetzt kommt der Stress, ja, oder der Stress oder die, die, die Auftrittsangst, so. Oder im Sinne der Valenz, dass ich sage, wow, mein System macht sich auftrittsbereit, ja, wir fahren die Energie hoch. Und um jetzt gut performen zu können, das hat Auswirkungen nicht nur auf meine Präsenz auf der Bühne und auch sozusagen das, was aus diesem, aus diesem erhöhten Arousal rauskommt, sondern auch aus den Auswirkungen davon, wenn ich es negativ bewerte, dann hat es auch negative Auswirkungen, so. Und das, was du gerade sagst mit dem Growth Mindset und Fixed Mindset ist für mich gerade auch aus epigenetischer Sicht ein ganz spannendes Thema, weil für mich vor Jahren, da habe ich Bruce Lipton gelesen, das war damals so eine Mischung aus ESO und doch irgendwie ganz spannend. Und der hat aber im Prinzip über die Epigenetik, das war so eins der ersten Bücher, was ich da gelesen habe. Dann habe ich von Peter Stork der zweite Code gelesen. Das fand ich auch mega interessant. Und die Grundaussage war immer, wie du die Welt denkst, so wird dein Körper darauf reagieren. Und das finde ich einfach sensationell, weil natürlich die Welt nicht irgendwie ist, sondern die Welt ist so, wie ich sie denke oder wie ich sie gelernt habe. Und das gibt mir natürlich, wie du eben schon so gesagt hast, ganz viel Selbstwirksamkeitspotenziale. Und es gibt mir halt auch Freiheit, weil ich mich da nicht als Opfer erlebe. Wohlgleich es immer auch auf dieser Skala Opferhaltung und Gestalter, Gestaltermöglichkeiten, Gestaltungsmöglichkeiten. Auch da oszilliere ich. Also es gibt Situationen, wo ich denke, dass mir das schon wieder passiert. Also es passiert mir, es ist die Sau. Ich bin das Opfer. Und so kann man da halt fröhlich hin und her oszillieren. Opferhaltung ist sehr bequem. Ach herrlich. Es gibt nichts Besseres als eine gemütliche Opferhaltung. Und man zahlt halt immer einen Preis. Und ich glaube, die Bewusstheit, wo man gerade ist, ist wichtig und nicht, ob das eine jetzt besser ist oder das andere. Als kurzfristigen Umgangseffekt, Coping-Effekt ist das Opfererleben sehr, sehr hilfreich, um überhaupt erst mal Ruhe zu haben und zu sich zu kommen und sich zu sammeln, zu sortieren, gibt viel Sicherheit, gibt ja auch viel Aufmerksamkeit, also Grundbedürfnis Bindung und dann langsam wieder in die Orientierung und Kontrolle zu kommen. Das ist einfach der Weg. Nicht vollkommen bei dir. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Und eine der berühmtesten Studien zu diesem Bereich ist dann zu Kindheitstraumata, diese ACES-Studie, diese Adverse Childhood Experiences von dem FIDETI, die in den 90er Jahren durchgeführt wurde, die ja auch einen Paradigmenwechsel gebracht haben in der Psychosomatik-Forschung, weil die entsprechend gezeigt haben, je mehr Menschen diese Adverse Childhood Experiences haben, also diese wirklich traumatischen Kindheitserfahrungen von auch Missbrauch, Inhaftierung der Eltern, Drogenmissbrauch der Eltern, häusliche Gewalt und so weiter und so fort. Je mehr da waren, desto höher war auch das Risiko für Übergewicht, für Diabetes und Drogenkonsum und so weiter und so fort. Also ganz, ganz, ganz, ganz viele unangenehme Korrelationen gab es da. Und also in der Statistik sieht es echt total schwer aus, aus solchen Kindheitstraumata rauszukommen. Aber dann gibt es dann auch so positive Gegenbeispiele da draußen. Als ich damals diese Thematik recherchiert habe, das ist jetzt zwei, drei Jahre her, da ich versuche ja auch immer, mir Storys rauszusuchen, wenn ich recherchiere, ich nenne das Scientific Storytelling. Und da war ein Beispiel von einem Mädchen. Ja, das ist 54 in Mississippi geboren und ist halt in einer ärmlichen Familie aufgewachsen, ist dann bei der Großmutter aufgewachsen. Aber die hatten gar kein Geld und deswegen musste die aus Kartoffelsäcken Klamotten nähen. Und dann haben sie das Sackmädchen genannt. Und dann ist aber die Großmutter krank geworden. Dann musste sie zu ihrer Mutter ziehen, die sie gar nicht kennt. Ja, und dann hat man ihr nur gesagt Okay, das ist deine Mutter. Aber sie wusste gar nicht, wer das ist. Und entsprechend wurde sie auch so behandelt. Die musste dann in der ersten Nacht, wo die da war, auf der Veranda schlafen. Draußen, also durfte nicht mal bei der Mutter schlafen. Hatte dann später Erfahrungen, wurde von ihrem 19-jährigen Cousin körperlich angegangen, von ihrem Onkel dann nochmal. Also ganz, ganz schlimme Dinge. Ist mit 14 schwanger geworden, hat das Kind verloren. Ja, und jetzt könnte man jetzt in der Statistik denken. Wie soll dieses Mädchen schaffen? Das ist bestimmt jetzt drohungenabhängig. Das ist jetzt bestimmt krank. Bestimmt auch tot, weil auch entsprechend diese Aces dafür also sehr stark mit einer früheren Sterblichkeit zusammenhängen. Ja, aber dieses Mädchen ist Oprah Winfrey. Ja, und Oprah Winfrey ist die erste afroamerikanische Milliardärin. Die ist das Medienmogul der USA. Also da wirklich Fortzeige Businessfrau. Und als sie mal gefragt wurde, was hat dir, wie hast du es denn geschafft, daraus zu kommen? Wie, wie, wie hast du das gemacht? Und da hat sie entsprechend gesagt und genau diesen göttlichen Bezug gemacht, dass sie immer wusste, auch als sie beispielsweise diese erste Nacht auf dieser Veranda verbracht hat. Gott ist mein Herr und Jesus ist mein Bruder. Und solange die an meiner Seite sind, ist für mich alles gut und ist für mich alles in Ordnung und dieses Vertrauen mit reingebracht. Und nun, das zeigt entsprechend ja auch die Studienlage da allen voran wie der Fanboy Moment Professor Doktor Judith Mangelsdorf zu posttraumatischem Wachstum, das Thema Sinn und positive Beziehungen, die ich mit anderen Menschen habe. Hier war es die positive Beziehung zum Göttlichen, aber auch diesen Sinn, diesen großen Plan, den ich entsprechend in den Dingen sehe, die dafür gesorgt haben, dass sie da ja ganz gut rausgekommen ist und ja jetzt dieses Leben dann doch führen durfte. Also da kommen wichtige Faktoren zusammen. Einer der wichtigsten ist entsprechend andere Menschen, dass diese mich auffangen und dass ich entsprechend Sinn darin sehe. Und das haben natürlich nicht alle Menschen. Ja, und da sieht man wieder das Thema andere Menschen. Ist so ein Luch und Segen zugleich. Und hoffentlich ist es für die meisten da draußen der Segen. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Und vielleicht generell noch mal die Frage, wie erkläre ich mir das? Da habe ich von einem malayischen Zidameister, den habe ich das mal, mit dem habe ich mich über Schicksal unterhalten und so weiter. Und dann sagte der so, na ja, also er erklärt sich das so oder im Hinduismus erklärt man sich das so, dass er sagt, na ja, es gibt halt so die die große Singularität. Das nennt man Parabrahman. Und der kann sich selbst halt nicht entdecken. Das hat ja Martin Buber schon gesagt, dass ich entsteht am Du. Das heißt, wie will das Parabrahman über sich was lernen? Es spaltet Teile von sich ab, halt Seelenanteile oder Seelenteile oder es ist dann die Seele, dies in Bäumen, in Tieren, in was auch immer. Also die Welt ist beseelt. Und diese Dinge und unter anderem auch Menschen machen halt ja in verschiedenen Inkarnationszyklen ihre Erfahrungen. Und da die Singularität, da das Parabrahman verschiedene Erfahrungen machen möchte, macht es halt auch völlig wertfrei von sehr guten bis hin zu nicht so guten Erfahrungen. Und dann dachte ich nur so, das ist eine echt krasse Sicht auf die Welt, weil ich dann gesagt habe, na ja, wie ist das? Also wenn Menschen Gewalt erfahren und dann sagt er Ja, das ist schlimm aus einer menschlich weltlichen Perspektive. Und da hat er auch alles mit Gefühl und in einem größeren Sinnrahmen will anscheinend die Singularität oder will die Seele diese Erfahrung machen, was man dann als Karma beschreiben würde. Das war so eine verkürzte Sichtweise. Und das fand ich auch noch mal eine interessante Perspektive, weil es im Sinne von so einer Sinnhaftigkeit, so einem Sinnrahmen mir noch mal eine zusätzliche zu fielen. Und bitte, ich bin kein Fan von Dogmatismus oder von Das ist die ultimative Wahrheit, sondern das war eine Perspektive, die ich halt sehr als sinnvoll erlebt habe. Und so dachte Ja, also in besonders krassen Situationen ist so dieses Thema spannend, was ich jetzt gerade lernen will. Meistens mit so einer Ja, mit so einem Geigen Humor. Und Humor ist ja dann auch schon wieder ein Schutzfaktor. Und ich denke, also das brauche ich jetzt eigentlich nicht. Und er sagte auch, man darf anderen Menschen ihre Lernerfahrungen nicht vorenthalten. Weil das mag das Schicksal auch nicht so ganz. Also wenn du bestimmten Menschen immer ihre Lernerfahrungen vorenthält und ihnen die abnimmst, auch nicht so günstig. Ja, das ist sicherlich noch mal eine eigene Folge. Und ich würde gerne mit dieser Vorrede jetzt mal noch. Also das ist, glaube ich, eine gute Rahmung und würde jetzt gerne gucken. Angeboren oder erlernbar? Wir haben viel jetzt in diesem Zwischenraum uns bewegt. Was spricht denn für dich für Angeboren? Gehen wir mal in diese Perspektive. Was für Aspekte für dich als Wirtschaftspsychologe sollte man in diesem Bereich sich angucken? Genetik hatten wir schon. Epigenetik hatten wir schon. Wir hatten die. Wie denke ich die Welt so? Das sind so die Aspekte, die ja so die Mischung angeboren und auch veränderbar sind. Was spielt denn da für dich noch eine Rolle? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Anschreien hilft nicht, weil was soll das Kind halt dabei lernen? So, okay, da schreit halt die Mama oder was. Wenn das Kind gerade auf der Straße spielt, kommt ein Auto und es bemerkt es nicht, dann ist Schreien sehr funktional. Das ist immer so ein Beispiel, wo ich so denke, ja, daran wird es dann relativ schnell klar. Das heißt auch hier, wenn ich mir diese verschiedenen Aspekte der Big Five nochmal angucke, dann ist natürlich generell erst mal eine Extraversion, wo ich halt kontaktfreudig, fröhlich, aktiv bin. Und dann ist der zweite Kontext, der für Resilienz wichtig ist, relevant. Schaue ich mir Problemlösung, Stress, Krisen oder wir sagen ja auch noch Konflikte und Trauma. Was ist da relevant? Was ist da wichtig? Und dann kann man schon sagen, dass eher was kontaktfreudiges, fröhlich, aktives. Eher günstig ist, als eine Introversion ruhig zurückhaltend, schüchtern, in sich gekehrt. Kontext Corona. Ja, ich habe Corona genossen. Also ich bin gerne mit Menschen zusammen. Ich habe auch viele Online Supervisionen gemacht. Ich habe viele Interviews geführt für meine Resilienz Kongresse. Alles gut. Aber ich habe auch die Stille genossen. Herrlich. Also ich kann total gut auch ohne Menschen so. Und ich bin gerne mit denen zusammen, wenn ich mich, wenn ich es aussuchen sollte. Ach, ohne ist echt gut. Und manchmal mit Menschen dann so ein Schnack. Ja, ist in Ordnung. Aber dann auch wieder den Rest des Tages Ruhe. Super. Ich merke auch richtig, wie meine Zustände sich verändern im Kontext von Menschen und ohne Menschen. Und ich merke das so, wenn ich ganz viel Zeit mit Menschen verbracht habe. Also wieder sehr persönlich, aber das ist uns hört ja kaum jemand zu. Zum Glück. Ich fange manchmal an, Menschen nicht mehr so toll zu finden. Und immer wenn ich dann komisch auf andere Menschen reagiere, merke ich so. Ey, du brauchst mal ein bisschen MeTime. Du brauchst jetzt Zeit für dich, um das wieder aufzuladen. So. Und daran hört man gleich eine Strategie im Umgang mit meinem Bedürfnis nach. Introversion. Also Extraversion habe ich gelernt. Extraversion habe ich mit Strategien mir erschlossen. Introversion brauche ich nicht zu trainieren. Das ist da. Und ich glaube, dass der Kontext immer eine riesengroße Rolle spielt und der Resilienz spezifische Kontext, Probleme, Stress, Krisen, Konflikte und Trauma als das, wo Resilienz wichtig ist, ist zum Beispiel bei extra Version und Introversion relevant. Macht das Sinn, wenn ich das so mit dir teile? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Ja, wenn ich introvertiert bin, gehe ich mit fünf Münzen raus. Ja, als Beispiel. Und jeder sozialen Kontakt, den ich habe, verteile ich dann eine Münze. Am Ende des Tages bin ich dann leer und dann muss ich wieder für mich sein oder für Menschen, mit denen ich mich wahnsinnig wohlfühle, um entsprechend meinen Speicher wieder aufzuladen, meinen Energiespeicher wieder aufzuladen, damit ich bereit bin für weitere soziale Kontakte. Wenn ich extravertiert bin, dann gehe ich ohne Münzen raus und mit jedem sozialen Kontakt, den ich habe, sammle ich Münzen. Und wenn ich zu Hause bin, denke ich mir, Mensch, jetzt muss ich das wieder hier abgeben und dann muss ich mir morgen wieder entsprechend neue sammeln. Ja, also hier ist auch entsprechend genau wieder diese Thematik. Es kommt drauf an, ob das irgendwie stresst, ob es ein Problem ist und so weiter und so fort. Also für mich ergibt das total Sinn. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Ich brauche eine Neugierde im Umgang mit dem Ungewissen. Ja, ich brauche auch eine intellektuelle Offenheit oder Interesse an neuen Erfahrungen, um auch durch Krisen zu gehen. Und natürlich helfen Routinen mir, natürlich helfen die, weil die halt Sicherheit und Stabilität geben. Aber da sind wir auch wieder bei dem nicht entweder oder, sondern sowohl als auch, weil natürlich dieses Thema der Veränderung, die neuen Erfahrungen, die Selbstaktualisierung, dieses Durchgehen durch schwierige Zeiten. Da mache ich einfach Erfahrungen und die Art, wie ich mich auf die Erfahrungen beziehe, dass ich halt sage, na ja, okay, also irgendwie, ja, ich kann da jetzt was mitnehmen, kann da was für mich lernen, auch wenn es nervt, ist eine andere Art und Weise, das sich auf Probleme, Stress, Krisenkonflikte, Trauma zu beziehen. Trauma würde ich da generell vielleicht mal ein bisschen ausklammern, weil es halt schon auch noch mal eine eigene Thematik ist. Aber sage ich mal, Probleme, Stress und Krisen, so als die Klassiker, als wenn ich sage, oh, jetzt nicht schon wieder. Und ich mag meine Routinen. Ich möchte keine Veränderung. Da ist man ja allein schon, wenn das Wetter ein bisschen anders ist, schmeißt einen das schon aus der Bahn. Und wenn man da sagt, na ja, das Wetter ist halt so, wie es ist und ich passe mich halt daran an, dann komme ich auch besser, glaube ich, im Sinne von resilienter durch meinen Alltag. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Das kann aber auch dysfunktional sein, wenn ich halt Konflikte meide, Probleme nicht anspreche, Stress immer aus dem Weg gehe. Niedrige Werte haben ja so die Elemente Wettbewerb oder Misstrauen, Härte, Durchsetzungsvermögen. Ja, das hilft mir, wenn ich sage, so, ich muss mich in dem Konflikt jetzt mal durchsetzen oder ich gehe jetzt einfach mit meiner Härte durch die Krise. Das kann auch wieder positive, aber auch negative Auswirkungen haben. Das kommt, wie gesagt, darauf an. Und ich glaube hier genauso wie bei dem Thema der Gewissenhaftigkeit kommt es immer darauf an. Und deswegen würde ich für mich sagen, dass, wenn man generell sich dieses Thema anschaut, angeboren oder trainierbar, sollte man eine Grundunterscheidung machen, die zum Beispiel Carsten Draht von Leadership Choices mit seinem EFI, dem Executive Fire Index, anbietet und auch in seinen Büchern, in seinen Resilienzmodellen macht. Nämlich der trägt das Thema der Stressresistenz gegen die Strategien zum Selbstmanagement ab. Und der sagt, wir haben so was wie eine rundlegende Stressresistenz im Sinne von, wie reagiert mein System mit meinen Traits, also mit den Big Five, mit der Genetik, mit der Epigenetik, auch mit der frühkindlichen Prägung. Strichwort Stresssystemausbildung im Mutterleib. So Stressspitzen puffert die Plazenta weg, Dauerstress kann sie irgendwann nicht mehr in der Stillphase. Wie viel Cortisol ist in der Muttermilch? Und dann halt die verschiedenen Sozialisationsformen Primär, Sekundär, Tertiärsozialisation. Da bildet sich ja so das Thema der Stressresistenz, hängt davon ab. Also ist sozusagen entweder veränderbar oder nicht so sehr oder ist gut und nicht so gut. Und ich habe auf der anderen Seite meine Strategien zum Selbstmanagement. Und ich glaube, dass, wenn man jetzt die trainierbaren Aspekte sich anschaut, dann sind Selbstmanagement Strategien das, was ich auf jeden Fall trainieren kann. Und das machen wir ja auch in den Trainings. Das fängt an mit Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion einfach als Basis für all das. Und von Wahrnehmung und Reflexion gehen wir dann ja weiter hin zu Emotionsregulation, zu Problemlösefähigkeiten, zu dem Thema Sinn und alles, was mir da kognitiv oder auch körperlich hilft, besser mit Problemen, Stress, Krisen, Konflikten umzugehen. Und ich glaube, wenn man das mal verstanden hat, dass es trainierbare Aspekte gibt und dass es Aspekte gibt, die einfach, mit denen ich umgehen muss, die mein persönliches Repertoire sind, die in meiner Geschichte liegen, in meiner Biografie, die vielleicht auch über transgenerationale Loyalitäten. Also ich komme aus einer Familie, wo wir noch nie Punkt, Punkt, Punkt oder wo wir immer Punkt, Punkt, Punkt. Also wir waren immer einfache Leute. Ja, da hast du tatsächlich eher eine Loyalität zu einfachen Leuten und da ist auch völlig in Ordnung. Bitte, es muss nicht jeder studieren. Aber wenn du studieren willst und du hast eine Loyalität zu deiner Ahnenlinie, dann könnte es sehr gut erklären, dass du dich denen unähnlicher fühlst, wenn du dann auf die Uni gehst und deinen Bachelor, deinen Master machst, vielleicht auch noch promovierst. Da kann auf einer unbewussten Ebene ein Programm laufen, und das dich sabotiert. Und dann spielt halt deine Biografie da mit rein. Oder du kannst sozusagen, das ist auch spannend, ich habe meine Mutter mal gefragt, wie war deine Schwangerschaft, wie war das? Und sie sagte, ja, das war gut, war alles so entspannt und so weiter. Auch nichts grundlegend stressiges und wie auch immer. Und dann habe ich mal gefragt, wie war meine Geburt? Ja, also da gab es so ein paar Sachen, da musste da gedreht werden, Zanggeburt und so weiter und Sauglocke. Und ich dachte, okay. Und das habe ich mir mit dem Coach noch mal angeguckt, weil sie einen Riesenschreck gekriegt hat, weil ich wohl ziemlich blau auf die Welt gekommen bin, also nicht betrunken, sondern halt Sauerstoffmangel. Und das etwas war, wo ich so dachte, wow, da ist vielleicht noch ein Risikofaktor. Das muss man sich nicht angucken. Aber ich fand es einfach interessant. Und wir haben quasi das noch mal, weil meine Mutter hat mir das mehrfach erzählt, auch als Kind, ja, als Kind, als du auf die Welt gekommen bist. Du warst ganz blau und ich dachte, du stirbst. Ja, herzlichen Dank. Das sind super Bilder. Und das sind so Aspekte, die, wenn man sie weiß, wenn man diese potenziellen Risikofaktoren kennt, die vielleicht auf die Stressresistenz einzahlen im Sinne von negativ, die senken, dann kann man damit arbeiten. Da wäre jetzt als ein Beispiel diese Biografie interessant und sich da mal auch anzugucken. Was habe ich denn als Kind gelernt? Wie bin ich als Kind mit diesen Sachen umgegangen? Auch die Antreibermotive als Prägungsmuster. Sind die förderlich oder hinderlich? Und das Ganze immer zu balancieren mit Selbstmanagementtechniken. Auf der anderen Seite ist, glaube ich, so der Umgang dann mit, ist es trainierbar und oder ist es angeboren? [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Also die haben sich alle möglichen Wörter zum Thema Persönlichkeitseigenschaften angeguckt im Oxford Dictionary und dann haben sie geklastert und geklastert und geklastert und geklastert, bis sie entsprechend auf diese fünf gekommen sind. Und das haben sie dann echt Unmengen an Forschung betrieben. Genau damit, mit diesen transsituativen Verhaltenstendenzen eines Menschen, aber auch hier. Und deswegen habe ich ja vorhin so gestockt, also gesagt, er ist angeboren, weil ja auch das entwickelt sich und kann sich ja auch weiterentwickeln. Diese MIG5. Also es heißt, dass bis 50 ungefähr ja sich unsere Persönlichkeitseigenschaften, unsere MIG5 noch ziemlich variabel entwickeln können und dann sich mit 50 so eher stabilisieren. Außer es kommt jetzt noch mal ein ganz krasses Lebensereignis, wo dann noch mal entsprechend ein Shift dann da drin sein kann in den Persönlichkeitseigenschaften. Also auch da können wir dran basteln, in Anführungsstrichen auch dran arbeiten. Trotzdem finde ich es total spannend, sich das anzugucken, so einen Test mal zu machen und dann ein Aha für mich zu bekommen. Ah, okay, alles klar. Das ist also in den meisten Situationen allgemein die Verhaltenstendenz, die ich habe, aus welcher Prägung könnte das denn kommen? Und wie könnte ich das denn jetzt für mich lösen? Ich habe zum Beispiel die MIG5 gerne eingesetzt. Also ein MIG5-Persönlichkeitstest in Neo PER von Hoogreve. Die sind ja auch bei dir in Göttingen. Im Führungskräftekontext. Und dann habe ich die Führungskräfte mal ausführen lassen. Dann hatte ich danach so Einzelgespräche. Und es gibt also was wirklich für mich dann auch herausgekommen ist, es gibt nicht die Persönlichkeitsstruktur einer Führungskraft. Ja, aber es kommt halt darauf an, wie entsprechend diese Person mit diesen Punkten auf den Spektren dann im Führungskontext agiert. Und ich habe wirklich bei manchen herausgefunden, die dann für sich gesagt haben und die für sich die Realisation hatten. Ich bin nicht als Führungskraft gemacht. Also so wie ich Führung verstehe. Und wenn ich das jetzt so reflektiere, bin ich es nicht. Und das macht mir zu viel Stress und so weiter und so fort. Ja, und das dann sich jetzt aber auch noch mal im Resilienzkontext dann damit anzugucken. Die MIG5, wie sind die denn bei mir ausgeprägt? Wenn jetzt beispielsweise auch Gewissenhaftigkeit niedrig ist. Da sind wir nur ganz kurz drauf gegangen. Was kann ich tun, um eventuell das zu puffern, weil es ja doch irgendwie wichtig ist für die Stressregulationsfähigkeit, um diese aufzubauen? Weil Gewissenhaftigkeit wird in der Psychologie manchmal sogar gleichgesetzt mit Grit. Grit, wonach Angela Duckworth, die das vor allen Dingen erforscht hat. Nun, es war auch die Kritik an ihrem Konstrukt von Grit, dass es mit Punkt neun korreliert mit mit Gewissenhaftigkeit, dass es eigentlich fast das Gleiche ist. So, aber sie hat Grit definiert als eine unerschütterliche Beharrlichkeit, gepaart mit einer Leidenschaft, um Langzeitziele zu erreichen. Ja, und was die Eigenschaft eigentlich ist für Erfolg. Also wenn ich erfolgreich sein möchte im Leben, ich bleibe an etwas dran. Und beispielsweise brauche ich Gewissenhaftigkeit, um meine Selbstmanagement-Tools umzusetzen. Das brauche ich. Ja, und wenn ich für mich wirklich gemerkt habe, ich habe das nicht, ich kann das nicht so gut. Okay, welche Tools kann ich denn jetzt einsetzen, um eine gewisse Gewissenhaftigkeit aufzubauen? Da gibt es dann Tricks aus der Gewohnheitsetablierung, dass ich mir dann, wenn dann Pläne aufbaue, also wenn sich Habits decken oder oder Gewohnheit stapeln, also dass ich sage Okay, wenn ich mit dem Auto bei der Arbeit angekommen bin, dann mache ich zwei Minuten langsame kontrollierte Atmung und so weiter. Ja, und so kann ich mir eine Gewissenhaftigkeit in dem Sinne aufbauen und auch ein Grit aufbauen für lange Zeit. Da gehört auch ein Feelset dazu, dass ich beispielsweise einen Stolz aufbaue, dass ich aktiv den Stolz für mich aktiviere, weil Stolz die Emotion ist, die mich am stärksten motiviert, um Dinge umzusetzen. Ja, aber trotzdem ist so ein Profil echt spannend für die Selbstreflektion, dafür mal für sich zu gucken. Okay, wie ist es denn bei mir so konstituiert und aber auch wie kann ich es anpassen für das Thema Resilienz? [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Was bringe ich mit in den verschiedenen Aspekten? Und je mehr Aspekte ich kenne, desto besser kann ich selbst Management Techniken lernen beziehungsweise kann ich die hohe Resilienz in quasi so einer Art sekundär Betrachtungsweise vielleicht noch auch entsprechend puffern. Also Beispiel, wenn ich jetzt eine sehr hohe, wie soll ich sagen, eine hohe Resonanzfähigkeit, also das wäre jetzt Neurotizismus, so eine gewisse emotionale Instabilität vielleicht auch mit dabei. Also wenn ich so was habe, also einfach da so ein bisschen ja, also schnell, schnell mal auf die Palme gehe oder sehr schnell irgendwie meine emotionale Stimmung kippt, dann kann ich das, wenn ich das weiß, gucken. Was mache ich mir für Wenn-Dann-Pläne, wie du gerade gesagt hast? Wo kann ich eventuell über Coaching mir einen Puffer aufbauen? Also die Pufferfunktion der Resilienz stärken. Wo habe ich da vielleicht eine Assoziation mit, also so eine Affektbrücke, dass wenn ich da irgendwie mich jetzt sehr instabil erlebe, was kommt denn da um die Ecke? Vielleicht gibt es da irgendein ein Erlebnis in der Vergangenheit, was dann um die Ecke kommt, wo ich das vielleicht noch mal mit Ressourcen verbinde in einem Coaching Setting, Emotions Coaching oder einer Aufstellung oder was auch immer, um an der Stressresistenz zu arbeiten. Und ich kann mich fragen, was an Selbstmanagement-Techniken kann ich kultivieren, um, wie das bei Carsten Draht genannt wird, das Thema der angeeigneten Resilienz zu stärken. Und Ziel ist ja immer, wie wir das nennen, die Resilienzkapazität zu erhöhen. Und wie du das eben so schön gesagt hast bei den Führungskräftetrainings, manchmal erhöhe ich meine Resilienz generell, indem ich Kontexte vermeide, wo ich einfach meine Resilienz sonst verlieren würde. Also die gesamte Resilienzkapazität als Führungskraft ist vielleicht viel geringer, als wenn ich nur Mitarbeiter bin. Und die ist vielleicht in einem Großraumbüro geringer als in einem Einzelbüro. Und es geht gar nicht um eine Bewertung, besser oder schlechter, sondern es geht einfach um das Wissen. Denn wenn ich es weiß, kann ich meine Handlungen daran anpassen und ich kann vor allen Dingen kommunizieren. Hey, ich brauche, damit ich hier mit einem guten Zugang zu meiner Resilienz gut arbeiten kann, folgendes. Und ich glaube, darum geht es. Kenne den Level deiner Stressresistenz und habe ein Bewusstsein darüber, dass es Strategien zum Selbstmanagement gibt, die dich dabei unterstützen, deine Resilienzkapazität zu erhöhen und deine Resilienz generell zu kultivieren. Und ich glaube, das ist die Antwort auf unsere Ausgangsfrage. Ist es trainierbar? Ist es angeboren? Es ist irgendwie beides. Und daraus ergibt sich genau diese Notwendigkeit. [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara– Resilienz-Podcast] Vielen Dank, lieber Sebastian, für diese Inspiration des heutigen Tages. [Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast] Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Wir sind wieder mal in unserem Denkraum. Ruben und ich haben wieder eine Frage dabei und die Frage lautet Was ist Resilienz? Ist es angeboren? Ist es trainierbar? Oder ist es irgendwie beides? Hallo, lieber Ruben. Und ja, was ist es denn jetzt eigentlich?
Ja, dann wäre die Folge jetzt vorbei. Also es ist trainierbar und angeboren irgendwie oder nur trainierbar. Und ja, vielen Dank, dass Sie heute dabei waren bei Rethinking Resilienz.
Kürzester Podcast aller Zeiten. Sommerloch konform.
Das wäre doch wirklich super. Ja, also da können wir aber auch wirklich in einen tief reingehen und ja, mal darüber diskutieren. Lass uns das doch mal machen, weil das ist ja genau diese diese uralte auch irgendwo Nature oder Nurture Debatte, die da auch dabei ist. Biologie oder Umwelt? Gibt es einen Resilienz Gen? Ist es nur durch meine Gene bedingt?
Ach, das ist wieder so eine Fangfrage, wo man danach so nichts Ende gedacht. Da gibt es sofort eine Seite in mir, die sagt, auf Fangfragen antworte ich generell nicht, weil ich mich damit zum Deppen mache und sage, na ja, das kommt darauf an.
Genau richtig. Genau die Juristen Antwort ist hier genau die richtige Antwort, weil es ist die Kombination gerade aus beiden, die es ausmacht, die auch ein Rechteck in dem Sinne ausmachen. Also es ist nicht ein entweder oder bei dieser Debatte und das weiß man heute immer mehr, sondern es ist eher sowohl als auch, was uns Menschen ausmacht, was unsere Psyche ausmacht. Und hier ist halt ein Stichwort die Epigenetik. Ja, also dieses Phänomen in unserem Körper, dass Gene an und abgeschaltet werden. Also der genetische Code verändert sich nicht. Ja, das ist unsere Hardware, die ist festgeschrieben, die kann durch Mutationen und Evolution verändert werden. Aber ja, ansonsten wirklich nicht. Aber welche Gene oder wie diese Gene abgelesen werden? Ja, das ist veränderbar. Also das ist kann man da was anschalten, kann man aber auch wieder was abschalten. Also es scheint so, wir bekommen eine Prägung mit und können dann, je nachdem, wie wir unser Leben leben, das dann verändern.
Man muss dazu sagen, dass dein Vater ein exzellenter Mediziner ist und ein sehr angesehener Chirurg. Ja, nur nicht irgendeiner nach dem Motto Ja, mein Vater interessiert sich dafür. Sagen Ach super, was macht er ja? Der liest ab und zu mal irgendwie die PM oder so oder Spektrum der Wissenschaft, sondern der ist in den Themen schon sehr tief drin. Für mich als Systemiker klingt das nach einem sehr linear kausalen, nach einer sehr linear kausalen Ideen, so nach dem Motto Ich gucke mir das einmal an und gucke mir den Bauplan an und dann wird das schon. Der menschliche Körper ist ja einfach in Wechselwirkungen so reich und auch in der neuronalen Verschaltung so massiv, dass ja und das hilft mir dann immer bei dem Verständnis.
So ja, dann geht es dafür, weil also ich fände es jetzt auch echt für mich zu viel verlangt, jetzt auch dieses Thema Epigenetik in der ganzen Tiefe zu verstehen, also dazu dann auch gerne sich Menschen angucken wie ein Dr. Dr. Damier Del Monte, der sich viel damit beschäftigt hat. Der hat einen wundervollen Kurs auf Lecturio, wo er wirklich dieses Thema wissenschaftlich aufbereitet und das Thema Epigenetik wundervoll erklärt. Für uns in der Praxis ist es wichtig zu erkennen, unsere Gene können verändert werden, also in dem Sinne, dass an- und abgeschaltet werden aus einem ganz bestimmten Grund.
Ist eine ganz gute Sache. Ja, und was ich dabei auch wieder sehr interessant finde, ist, du hast ja gerade von der Beziehung gesprochen, von der Beziehung zu den Phänomenen und von der Bewertung bestimmter Beziehungen, die ich zu den Phänomenen des Lebens habe. Und bitte, wenn jetzt gerade jemand in der Krise ist und sagt, hey, das ist eine Krise, das ist jetzt hier nicht nur ein Phänomen, dann sei mir da sozusagen die unterstellte Empathielosigkeit oder der unterstellte Zynismus. Bitte, das ist nicht so gemeint, sondern aus systemischer Sicht haben wir ja immer Phänomene, die wir, um mit ihnen umzugehen, also das ist eine Sortierfunktion unseres Gehirns, müssen wir sie bewerten. Das macht im Wesentlichen die Amygdala, die die Einkommenden reize. Im Prinzip kenne ich, kenne ich nicht, mag ich, mag ich nicht, Freund, Feind und so weiter bewertet auf einer limbischen Ebene und natürlich dann noch mal eine Bewertung im präfrontalen Kortex stattfindet.
Es sind wir, die mit den Fingern der Epigenetik auf den Genen die Melodie unseres Lebens spielen. Das habe nicht ich gesagt, das sagen die Forscher im Bereich Epigenetik. Was ich auch schön finde, ist und wir wissen nicht, wer die Seiten stimmt. Also das wissen wir nicht.
Ja, das Schicksal und Gott stimmt die Seiten des genetischen Klaviers. Da sehe ich sofort goldene Rämen aufleuchten und in ornamentöser Schrift, wenn man das so nennt, also so calligrafisch förmlich. Ach, und weil du gerade ja sag mal, sag du, ich hatte meinen ich hatte meinen Moment des Tages, der Traum.
Ja, und weil du gerade dieses göttliche ansprichst und dieses Thema dann auch, wer die Seiten stimmt, wissen wir nicht. Und manchmal gibt es da irgendwas, irgendwas anderes, irgendwas Höheres. Und da auch diesem Planvertrauen und so weiter ist eine ganz, ganz spannende Sache, weil du hattest ja vorhin diese traumatischen Erlebnisse angesprochen, die Menschen haben.
Ja, und das erinnert mich dann auch gleich wieder an die seelische Resilienz und diese, sage ich mal, Faktoren der seelischen Resilienz. Und das ist ja auch der Grund, warum wir die Resilienz, die individuelle Resilienz in vier Arten unterscheiden. Weil für mich das, was du gerade beschrieben hast, dramatisch anders ist als zum Beispiel so was wie Optimismus, Ziellösungsorientierung, Akzeptanz und so weiter. Ja, da spielt da eine Rolle mit. Aber bitte für mich im Erleben ist Hoffnung, ist Glaube erheblich stärker in diesem Kontext zu bewerten als, na ja, da war Ofra halt lösungsorientiert und hat halt ganz lösungsorientiert da. Nee, sorry, das allein, wenn man es sagt, wenn man es schon erzählt, merkt man, das ist es nicht, darum geht es nicht.
Wenn du sagst angeboren, ist es ja wirklich. Dann gehe ich echt in die Disziplin der Genetik eher. Aber wenn du jetzt sagst, wenn es um Prägungen geht und prägende Muster, die ich dann auslebe, dann in meinem Alltag, da komme ich jetzt auf Persönlichkeitseigenschaften, wenn du das meinst. Also beispielsweise dann die Big Five. Also Ocean ist das Akronym, um es sich zu merken. O für Offenheit für Neues, Openness to Experience. Das C für Conscientiousness, Gewissenhaftigkeit. E für Extraversion versus Introversion. Übrigens, also wer sagst, es heißt doch Extroversion. Ja, also können Sie beides sagen. Im Original Karl-Gustav Jung meinte Extraversion von außen. Die Extro gibt es in dem Sinne nicht. Aber das hat sich dann so eingedeutscht. Aber genau. Also man wirkt nur als Klugscheiße, wenn man noch das noch dazu sagt. Deswegen. Aber das wollte ich mir jetzt nicht nehmen. Also Extraversion versus Introversion.
Klugscheiße habe ich bei Carl-Gustav Jung gedacht. Also es ist klar, dass er Jung zitiert.
Immer, wenn du irgendwie auf deine Kompetenzwirkung ein bisschen steigern möchtest, dann erwähnst du Carl-Gustav Jung. Jung geht immer.
Jung geht immer.
Genau, das war das E. Dann sind wir beim A bei Agreeableness, also Verträglichkeit. Und das N ist Neurothesismus, also emotionale Instabilität versus Stabilität. Ja, und da gibt es ja auch ordentliche Zusammenhänge, wie das sich so auf unsere Resilienz dann ausschlägt. Emotionale Instabilität ist ja, glaube ich, klar. Je höher die ist, desto niedriger auch entsprechend unsere Fähigkeit, mit Problemen, Stress und Krisen umzugehen. Aber dann kommt es ja irgendwie auch wieder. Und da hast du mir auch sehr die Augen geöffnet auf den Kontext an, Sebastian.
Ja, also aus systemischer Sicht kann man ja ohnehin Dinge immer nur in einem Kontext betrachten. Und durch wen ich da sehr mit in Kontakt gekommen bin, war grundlegend Tom Andreas, bei dem ich so den Großteil meiner NLP-Ausbildung in Köln gemacht habe. Habe viele Tage, ich glaube über 100 Tage insgesamt in den Ausbildungen bei ihm verbracht, auch als Co-Trainer oder als Assistenz vielmehr. Und dann natürlich über Stephen Gilligan, Matthias Wager von Keybed, Insa Sparra und Gunther Schmidt. Und wenn man das einmal verstanden hat, dass Dinge immer nur in einem Kontext zu betrachten sind und der Kontext im Prinzip sagt, ob es funktional oder dysfunktional ist, dann stellt man auch immer die Frage, in was zum Kontext? Beispiel, eine Mutter schreit ihr Kind an. Funktional oder dysfunktional? Na ja, kommt drauf an. Wenn das Kind abends irgendwie was runterwirft und man denkt sich so, na ja, es ist halt passiert.
Ich teile es mit den Resonanzstoße, weil es bei mir ja genauso ist. Also wenn wir jetzt das in dem Kontext dann von Extraversion und Introversion nehmen, ja, mit anderen Menschen beispielsweise zu tun zu haben. Da stresst es mich, wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe, wenn ich eher auf dem Spektrum introvertiert bin. Und es stresst mich, wenn ich gar nicht mit Menschen zu tun habe, wenn ich eher auf der Seite Extraversion bin. Ich finde, Simon Sinek hat dieses Beispiel bekannt gemacht. Diese Analogie der Münzen, die ich habe als introvertierte oder eher extravertierte Person.
Ja, und wenn man sich so die Big Five anguckt, dann ist ja noch das Thema Offenheit für Erfahrungen, also Openness to Experience, noch ein weiterer wichtiger Punkt, weil da haben wir ja auf der einen Seite eher so das Konservative, Routineorientiert, weniger Interesse an neuen Erfahrungen und Surprise, Surprise. Das korreliert halt doch eher mit einer geringeren Resilienz, weil Resilienz, Kontext, Probleme, Stress, Riesenkonflikte, Trauma doch eher sozusagen eine Art und das wäre dann das andere Ende des Spektrums, eine Kreativität braucht. Brauche ich für Problemlösung?
Definitiv. Dann haben wir noch die Verträglichkeit.
Ja, und bei Verträglichkeit. Ja, da habe ich und das ist immer so eine Zwickmühle. Da habe ich auf der einen Seite Freundlichkeit, Mitgefühl, Kooperationsbereitschaft, Vertrauenswürdigkeit. Das zahlt ja wieder sehr oft so Schutzfaktoren wie soziale Unterstützung ein. Grundbedürfnis Bindung und Zugehörigkeit. Miteinander, Streitschlichtung und so weiter in der funktionalen Art und Weise.
Super. Und auch im Bezug jetzt noch mal auf die Persönlichkeitseigenschaften, was ich ganz verpasst habe zu sagen vorhin, ist ja, was ist das überhaupt? Und wie kommt man dann auch entsprechend dann auf die fünf, diese fünf übergeordneten Persönlichkeitseigenschaften, auf die sich die Forschung jetzt gerade auch wirklich geeinigt hat? Aber da sind schon wieder mit Hexako und so ein neues Akronym dann wieder dabei, wo sich andere Dinge noch mal angeguckt werden. Aber das ist so nach Costa und McRae, die MIG5, wo sich die Psychologie bisher darauf geeinigt hat, dass die in uns allen drinnen sind. Da sind die nach einem lexikalischen Ansatz gegangen.
Ja, und dann kann man im Endeffekt ja festhalten, zusammenfassend. Ich muss wissen oder es wäre günstig zu wissen, wenn ich meine Resilienz einschätzen und oder auch stärken möchte, was trägt grundlegend zu meiner, Karsten Drath nennt das so schön, rohen Resilienz bei, also sprich dem Thema Stressresistenz. Wenn man jetzt mal den Stress als so den Kern der Resilienz oder eine Kernaufgabe in der Resilienz, das Thema Umgang mit Stress so nimmt, also Puffer gegen Widrigkeiten oder wie auch immer man das auch sagen möchte, also Thema Stressresistenz.
Je besser ich mich kenne, desto gezielter kann ich mich entwickeln zu dem Menschen, der ich wirklich bin. Das habe ich jetzt auch aus dem letzten Part von dir verstanden und bin sehr dankbar dafür.
Ja, und genau so machen wir es ja. Es gibt keinen one size fits all. Es gibt nicht: Du brauchst diese sieben Säulen. Das kann man machen. Aber man dokumentiert damit einfach, dass man die letzten, weiß ich nicht, Jahre oder Jahrzehnte des systemischen Verständnisses und der Forschung an sich vorbei hat rauschen lassen. Deswegen ja, es gibt Grundlagen, die für alle gut und nützlich sind. Und der individuelle Blick ist immer etwas, was man zumindest im Hinterkopf haben sollte, um dann gerade beim Resilienz Coaching in die Tiefe zu gehen und beim Resilienz Training zumindest darüber sprechen zu können, dass man sozusagen eine Form von beides hat, was man mit den Menschen teilt.
Und für mich auch zu merken und das ist für mich die allerwichtigste Message hier raus. Wir alle haben es in der Hand, was wir, wie wir unsere Resilienz entwickeln. Also wann immer sie eine helfende Hand suchen, sie finden sie am Ende ihres eigenen Armes und da entsprechend da handfertig zu werden, die eigene Resilienz zu trainieren.
Danke dir für den Austausch. Und wie immer, möge die Resilienz mit ihnen sein. Sowohl die rohe als auch die angeeignete. In diesem Sinne alles Gute und bis bald.
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).