Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 34

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 34Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.

HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 34 für Sie zusammengestellt.

Podcast abonnieren

Um keine Folge zu verpassen, können Sie Rethinking Resilience“ auf den folgenden Plattformen abonnieren.

In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.


Folge 34: Resilient Guest: Birgit Haus

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 34

In der 34. Folge des Podcasts Rethinking Resilience von Sebastian und Ruben dreht sich alles um ein Thema, das viele emotional bewegt: das innere Kind. Zu Gast ist Birgit Haus, erfahrene Psychosynthese-Therapeutin mit über 30 Jahren Berufserfahrung. In einem tiefgründigen und gleichzeitig lebendigen Gespräch geht es um die Vielfalt innerer Anteile, die Prägungen aus Kindheitserfahrungen – und die kraftvolle Möglichkeit, durch bewussten Kontakt mit dem inneren Kind Selbstverbindung und Resilienz zu stärken. Das Gespräch eröffnet einen einfühlsamen und fundierten Blick auf das Potenzial der inneren Kindarbeit – sowohl therapeutisch als auch im Alltag.

Warum ist das innere Kind für Resilienz wichtig?

Das innere Kind steht für unsere frühesten emotionalen Erfahrungen, insbesondere jene, in denen wir Verletzung, Ohnmacht oder Einsamkeit erlebten. Birgit beschreibt, wie diese inneren Bilder und Gefühle – etwa aus einem alten Fotoalbum oder aus der Erinnerung an Kindheitssituationen – eine seelische Realität abbilden, die tief in uns wirkt.

In herausfordernden Lebenssituationen werden genau diese frühen Muster aktiviert. In solchen Momenten übernehmen kindliche Anteile unser Denken, Fühlen und Handeln – oft unbewusst. Für Resilienz ist es entscheidend, diese Anteile nicht zu verdrängen, sondern ihnen Raum zu geben und sie bewusst wahrzunehmen. Denn das innere Kind ist nicht nur verletzlich, es trägt auch unsere ursprüngliche Lebendigkeit, Kreativität und Intuition in sich. Indem wir lernen, uns diesem Teil zuzuwenden, stärken wir unsere innere Stabilität und unser Kohärenzgefühl – beides zentrale Elemente der Resilienz.

Was ist das innere Kind – und wie ordnet es sich in die psychologische Arbeit ein?

Birgit verankert ihre Arbeit im Konzept der Psychosynthese nach Roberto Assagioli. Dieses Modell geht davon aus, dass jeder Mensch aus vielen Teilpersönlichkeiten besteht, die wie ein inneres Team oder – wie Gunther Schmidt es formuliert – ein „innerer Kindergarten“ wirken. Die Aufgabe des „Ichs“ ist es, diese Persönlichkeitsanteile zu koordinieren, ohne sich mit einem davon zu identifizieren. Dieses Ich-Bewusstsein ist der Schlüssel zur Heilung.

Birgit differenziert innerhalb der inneren Kindarbeit drei Archetypen: das Mondkind (bedürftig, auf Bindung angewiesen), das Sonnenkind (kreativ und selbstwirksam) und das spirituelle Kind (intuitiv, weise, resilient). Das spirituelle Kind beschreibt sie als Symbol für unser höheres Selbst – die instinktive Weisheit, mit der wir auf die Welt kommen und die uns Richtung gibt. Diese differenzierte Betrachtung der inneren Kind-Anteile hilft dabei, zu erkennen, welche unbewussten Dynamiken unser heutiges Verhalten beeinflussen – insbesondere in Beziehungen, bei Selbstzweifeln oder in beruflichen Situationen.

Wie funktioniert innere Kindarbeit konkret?

Innere Kindarbeit bedeutet, mit emotional berührenden inneren Bildern und inneren Stimmen in Kontakt zu treten. Birgit beschreibt, wie im therapeutischen Prozess emotionale Zustände personifiziert werden können – etwa in der Gestalt einer „Bettlerin Erna“, die für Selbstzweifel steht. Das Ich-Bewusstsein nimmt dann Kontakt zu dieser Figur auf, fragt nach ihren Bedürfnissen, bietet Fürsorge an – und ermöglicht dadurch Transformation.

Wichtig ist dabei, dass das Ich-Bewusstsein eine Haltung der Desidentifikation einnimmt – es identifiziert sich nicht mit den inneren Anteilen, sondern begegnet ihnen neugierig, achtsam und wertschätzend. Dadurch entsteht eine liebevolle innere Führung. Diese Arbeit ist keine abstrakte Übung, sondern findet in inneren Dialogen, Körperwahrnehmung und emotionaler Spürarbeit statt. Sie kann therapeutisch begleitet oder durch geführte Selbstreflexionen angeregt werden. Besonders wirksam sind intensivere Formate wie mehrtägige Seminare, die ein tiefes Eintauchen ermöglichen.

Wozu dient die Arbeit mit dem inneren Kind – was ist der Gewinn?

Der zentrale Gewinn der inneren Kindarbeit liegt in der Stärkung des Selbstwerts, der emotionalen Selbstregulation und der Beziehungsfähigkeit. Birgit betont, dass der Kontakt zum inneren Kind nicht nur zur Heilung vergangener Wunden beiträgt, sondern auch einen Zugang zu Lebendigkeit, Freude und Intuition schafft.

Für die Resilienz bedeutet das: Innere Kindarbeit hilft uns, alte Überlebensstrategien zu verstehen und loszulassen. So können wir uns aus der Identifikation mit alten Glaubenssätzen befreien („Du bist nicht gut genug“) und unsere Potenziale entfalten. Auch Partnerschaften profitieren davon, wenn Erwachsene sich nicht unbewusst gegenseitig mit kindlichen Bedürfnissen überfordern, sondern einander aus gereifter Selbstverantwortung begegnen.

Das resiliente Kind in uns – so Birgit – ist „wie ein innerer Stern, der uns Orientierung gibt“. Ihm zu folgen, bedeutet, unseren Weg authentisch und erfüllt zu gehen.

Alle weiteren Informationen zur Arbeit von Birgit Haus finden Sie unter: www.psychosyntheseinstitut.de. Sowie ihre aktuellen Bücher: Publikationen. 

Transkript Folge 34

Hier finden Sie das vollständige Transkript der Folge:

↓ ANZEIGEN ↓


Alle Folgen finden Sie hier: 

www.rethinking-resilience.com

Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch  www.larsdeutsch.net

Design: Katharina Krekeler  www.hejro.de


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 34Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 34

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

Nach oben scrollen