Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 29

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 29Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.

HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 29 für Sie zusammengestellt.

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In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.


Folge 29: Resilient Guest: Gerhard Moser

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 29

In der Folge 29 des Podcasts Rethinking Resilience“  begrüßen Sebastian und Ruben den Experten für körperliche Resilienz Gerhard Moser. Sein Wirkungsfeld reicht vom Coaching von Führungskräften über Rettungshubschrauberpiloten bis hin zu High-Performance-Teams wie den Flying Bulls oder Special Forces. Im Zentrum steht dabei ein Thema, das im digitalen 21. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung gewinnt: die Balance von Belastung und Entlastung – und damit die Fähigkeit zur echten Regeneration.

Gerhard Moser bringt fundierte Erkenntnisse aus HRV-Analysen (Herzratenvariabilität) mit, die zeigen: Viele Menschen glauben, sich zu erholen – während sie in Wahrheit weiter unter Stress stehen. Der Denkraum dieser Folge führt in die Verbindung von Schlaf, Atmung, Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit. Sebastian und Ruben beleuchten mit Gerhard, wie messbare körperliche Resilienz aussehen kann, warum Schlaf nicht verhandelbar ist, welche Rolle kohärente Atmung spielt – und was Basics mit Jetpiloten zu tun haben.

Warum ist körperliche Resilienz heute wichtiger denn je?

Gerhard Moser formuliert es pointiert: „Überleben im digitalen 21. Jahrhundert“ – das ist sein Leitthema. Die Regenerationsräume, die früher durch klare Trennungen von Arbeit und Freizeit entstanden, sind heute kaum noch vorhanden. Durch ständige Erreichbarkeit, Lichtverschmutzung, Reizüberflutung und mangelnde Bewegung hat sich der Mensch von einer Outdoor- zu einer Indoor-Spezies entwickelt. Mit weitreichenden Folgen. Ein zentrales Problem: Viele Menschen schlafen, sind aber nicht erholt. Sie surfen nachts am Handy, glauben zu entspannen – und befinden sich dennoch im Stressmodus. Stress wird zu oft rein mental betrachtet. Doch Gerhard zeigt auf: Stress ist vielschichtig. Und die Basis für echte Resilienz liegt im Körper.

Regeneration ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für Leistungsfähigkeit – egal ob im Cockpit, im Büro oder zu Hause. Wer in Krisen gut funktionieren will, braucht Reserven. Und genau die fehlen vielen Menschen. Die Folge: ein leerer Tank – mit fatalen Auswirkungen auf Gesundheit, Schlafqualität und emotionale Stabilität. Körperliche Resilienz beschreibt die Fähigkeit des Körpers, sich von Stress zu erholen und wieder in ein Gleichgewicht zu kommen. Hierbei spielt die Herzratenvariabilität (HRV) eine zentrale Rolle. Sie misst, wie flexibel unser Herz auf Belastungen reagiert – und damit die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems.

Gerhard nutzt SDNN- und RMSSD-Werte aus EKG-genauen HRV-Messungen, um präzise Aussagen zu treffen:

  • Fällt der Puls nachts signifikant ab?
  • Öffnet sich das Fenster der HRV?
  • Gibt es untertags Mikro-Erholungsphasen?

Besonders spannend: Selbst bei Rettungshubschrauberpiloten liegen die höchsten Stresswerte nicht im Einsatz, sondern beim Fernsehen oder auf der Couch – dort, wo eigentlich Regeneration stattfinden sollte. Ein niedriges HRV-Fenster signalisiert: Der Körper hat keine echte Entlastung. Die Folge ist ein dauerangespanntes Nervensystem – und damit eine reduzierte Anpassungsfähigkeit in kritischen Situationen.

„Recovery is the key to high performance.“ – Gerhard Moser

Wie lässt sich körperliche Resilienz konkret stärken?

Die wichtigste Antwort: Play the basics. Gerhard hat ein wirksames Akronym dafür geschaffen: BASE – bestehend aus:

  • Bewegung
  • Achtsamkeit
  • Schlaf
  • Ernährung

Diese vier Säulen stehen für alles, was nötig ist, um den Körper in Balance zu bringen. Und zwar messbar. Das zeigt sich in der HRV, in der Schlafqualität, im Wohlbefinden. Einige der konkreten Maßnahmen:

  • Kohärentes Atmen vor dem Schlafengehen (z. B. 15 Minuten), um das vegetative Nervensystem in Balance zu bringen.
  • Kurze körperliche Einheiten (z. B. Liegestütze, Planks) nach stressigen Einsätzen – zum Abbau von Stresshormonen.
  • Verzicht auf Blaulicht durch Bildschirme oder Einsatz von Blaulichtfilterbrillen.
  • Gezielte Supplementierung, z. B. mit Omega-3, Vitamin D3 und hochwertigem Protein/Kollagen, um dem Körper die nötigen Baustoffe zu geben.

Gerhards Ansatz ist dabei immer: wissenschaftlich fundiert, individuell angepasst, alltagsnah. Er plädiert für messbare, pragmatische Maßnahmen statt esoterischer Versprechen. Und er zeigt anhand konkreter HRV-Verläufe: Schon kleine Interventionen haben große Wirkung.

Wozu das alles? Welche Bedeutung hat körperliche Resilienz für den Alltag und das Leben?

Die wohl berührendste Antwort auf diese Frage kommt von Gerhard am Ende der Folge: „Dein zweites Leben beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eines hast.“

Körperliche Resilienz ist weit mehr als eine Strategie für Sportler oder Spezialkräfte. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir im Alltag präsent, gesund, beziehungsfähig und emotional stabil sind. Sie ermöglicht, der Mensch zu sein, der wir sein wollen – für uns, für andere. Und sie ist auch ein Beitrag zur emotionalen Resilienz: Ein regulierter Körper ermöglicht positive Emotionen, Klarheit und Verbindung. Beziehungen profitieren, das Umfeld ebenso. Gerhard spricht von „Leistungsfähigkeit mit Leichtigkeit“. Keine toxische Selbstoptimierung, sondern die Fähigkeit, gut durch den Alltag zu kommen – mit Freude, Sinn und einem vollen inneren Tank. Ein Tank, der gefüllt werden will. Nicht mit fancy Tools, sondern mit Basics, die wirken.    

Transkript Folge 29

Hier finden Sie das vollständige Transkript der Folge:

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Rethinking Resilience_Podcast Startbild- Resilienz AkademieAlle Folgen finden Sie hier: 

www.rethinking-resilience.com

Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch  www.larsdeutsch.net

Design: Katharina Krekeler  www.hejro.de

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 29Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 29

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

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