Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 28

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 28Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.

HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 28 für Sie zusammengestellt.

Podcast abonnieren

Um keine Folge zu verpassen, können Sie Rethinking Resilience“ auf den folgenden Plattformen abonnieren.

In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.


Folge 28: Resilientes Feelset

Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 28

In der Folge 28 des Podcasts Rethinking Resilience“  sprechen Sebastian und Ruben über das Feelset. Nachdem in den vorherigen Folgen bereits das Mindset, das Skillset und das Toolset behandelt wurden, schließt das Feelset den Kreis. Denn erst wenn wir Emotionen bewusst wahrnehmen und regulieren, können wir unser volles Potenzial entfalten – sei es im Beruf, in Beziehungen oder im Umgang mit Herausforderungen.

Doch warum ist das Feelset so entscheidend? Was genau steckt dahinter? Und wie lässt es trainieren? Dieser Artikel fasst die zentralen Erkenntnisse der Podcast-Folge in der 4MAT-Struktur zusammen.

Warum ist das Feelset entscheidend für Resilienz?

Emotionen sind allgegenwärtig – sie beeinflussen unser Denken, Handeln und unsere Beziehungen. Gerade in herausfordernden Situationen sind sie oft der entscheidende Faktor: Blockieren sie uns oder ermöglichen sie uns kluge, resiliente Reaktionen? Sebastian und Ruben betonen, dass Resilienz nicht nur aus der Haltung und dem Denken (Mindset), Fertigkeiten und Fähigkeiten (Skillset) oder hilfreichen Methoden und Werkzeugen (Toolset) besteht. Es sind auch unsere Emotionen, die entscheiden, ob wir unser Wissen und Können in stressigen Momenten auch tatsächlich abrufen können.

Besonders im beruflichen Kontext gibt es viele alte Glaubenssätze wie „Emotionen haben hier nichts zu suchen“ oder „Bleib sachlich!“. Doch in Wahrheit beeinflussen Emotionen Motivation, Beziehungsaufbau und Entscheidungsfähigkeit. Gerade in Berufen mit hoher sozialer Interaktion (z. B. Pflege oder Führung) sind sie entscheidend für nachhaltige Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.

Ein bewusster Umgang mit Emotionen – also ein gut entwickeltes Feelset – kann helfen, innere Stimmigkeit (Kohärenzgefühl) zu entwickeln. Das bedeutet, Emotionen als natürlichen Teil von sich selbst zu akzeptieren, anstatt sie zu unterdrücken oder als hinderlich zu betrachten. So entsteht emotionale Resilienz: die Fähigkeit, Gefühle als Kraftquelle zu nutzen.

Was genau ist das Feelset?

Das Feelset umfasst den bewussten und kompetenten Umgang mit Emotionen. Es besteht aus mehreren Komponenten:

  1. Emotionale Selbstwahrnehmung – Verstehen, welche Gefühle gerade präsent sind.
  2. Emotionsregulation – Gefühle nicht verdrängen, sondern gezielt steuern.
  3. Empathie und soziale Kompetenz – Die emotionale Welt anderer Menschen wahrnehmen und darauf reagieren.
  4. Angenehme Emotionen aktivieren – Bewusst Techniken nutzen, um sich in einen kraftvollen Zustand zu versetzen.

Ein wichtiger Aspekt des Feelsets ist es, Emotionen nicht in „gut“ und „schlecht“ einzuteilen. Stattdessen ist es wichtig, sie als Hinweisgeber für wichtige Bedürfnisse und Botschaften zu verstehen.

Zum Beispiel kann:

  • Ärger auf eine Werteverletzung hinweisen und Klarheit bringen.
  • Angst auf eine reale Bedrohung hinweisen oder zeigen, dass etwas Neues ansteht.
  • Trauer als Erinnerung an das dienen, was uns wirklich wichtig ist.

Ruben beschreibt in der Podcast-Folge, wie sehr unsere Prägungen aus der Kindheit das Feelset beeinflussen. Sätze wie „Ein deutscher Junge weint nicht“ oder „Sei nicht so wütend“ haben viele Menschen verinnerlicht. Diese Glaubenssätze führen oft dazu, dass wir bestimmte Emotionen verdrängen oder uns für sie schämen. Doch Emotionen sind nicht unser Feind – sie sind ein natürlicher Teil des Menschseins. Das Feelset hilft uns, sie zu verstehen und sinnvoll zu nutzen.

Wie kann das Feelset trainiert werden?

Sebastian und Ruben geben verschiedene Impulse, um das Feelset gezielt zu entwickeln. Entscheidend ist, dass Emotionen nicht ignoriert oder verdrängt, sondern bewusst wahrgenommen und beeinflusst werden.

  1. Achtsamkeit und Selbstreflexion
  • Regelmäßig innehalten und sich fragen: „Was fühle ich gerade?“
  • Emotionen benennen – das hilft, sie besser zu verstehen („Name it to tame it“).
  • Den Körper einbeziehen: Wo spüre ich das Gefühl? Hat es eine Form oder Temperatur?
  1. Emotionsregulationstechniken anwenden
  • Atemtechniken nutzen, um sich zu beruhigen.
  • Kognitive Neubewertung: Statt „Ich darf nicht wütend sein“ zu denken, fragen: „Was zeigt mir meine Wut?“
  • Somatische Marker trainieren: Wahrnehmen, wie Emotionen sich im Körper anfühlen, um frühzeitig reagieren zu können.
  1. Angenehme Emotionen aktivieren
  • Musik, Bewegung oder bewusste Dankbarkeit können helfen, sich in eine positive Gefühlslage zu versetzen.
  • Das eigene emotionale Vokabular erweitern: Je differenzierter wir Emotionen benennen können, desto leichter fällt uns der Umgang mit ihnen.
  1. Emotionale Nähe aufbauen
  • Emotionen mit anderen teilen – das schafft Nähe und Vertrauen.
  • Bewusst auf die emotionale Welt anderer Menschen eingehen.
  • In Teams oder Beziehungen offene Gespräche über Gefühle führen.

Besonders im beruflichen Kontext kann das Feelset eine enorme Wirkung haben. Studien zeigen, dass emotionale Dissonanz (also das Verbergen oder Unterdrücken von Gefühlen) einer der größten Burnout-Faktoren ist – noch vor hohem Leistungsdruck oder Zeitmangel. Wer sein Feelset trainiert, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Beziehungen und seine berufliche Wirksamkeit.

Wozu dient ein starkes Feelset?

Ein gut entwickeltes Feelset ermöglicht es, emotional flexibel zu bleiben. Menschen mit einer starken emotionalen Resilienz erleben folgende Vorteile:

  • Bessere Stressbewältigung – Sie geraten in herausfordernden Situationen weniger in Panik und bleiben handlungsfähig.
  • Stärkere Beziehungen – Sie können ihre eigenen Emotionen kommunizieren und empathisch auf andere eingehen.
  • Höhere berufliche Wirksamkeit – Sie nutzen Emotionen als Ressource, statt sich von ihnen blockieren zu lassen.
  • Mehr Lebensfreude – Sie erkennen und nutzen positive Emotionen bewusster.

Sebastian beschreibt in der Podcast-Folge ein Erlebnis im Zug, bei dem ihn ein Text über einen trauernden Vater tief berührte. Anstatt die Emotionen zu verdrängen, erlaubte er sich, sie zu spüren. Eine Frau neben ihm nahm seine Rührung wahr und reagierte mit Mitgefühl. Dies zeigt, wie kraftvoll es sein kann, Emotionen anzunehmen und zu teilen – sowohl für sich selbst als auch für andere. Das Feelset hilft uns, das gesamte Spektrum unserer Emotionen bewusst zu nutzen.

Transkript Folge 28

Hier finden Sie das vollständige Transkript der Folge:

↓ ANZEIGEN ↓

Alle Folgen finden Sie hier: 

www.rethinking-resilience.com

Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch  www.larsdeutsch.net

Design: Katharina Krekeler  www.hejro.de


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 28Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

 


Resilienz Akademie | Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ – Folge 28

Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

Nach oben scrollen