Entdecken Sie den Denkraum von Sebastian Mauritz und Ruben Langwara, um Ihre eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ihr Verständnis von Resilienz zu erweitern! Tauchen Sie ein in eine inspirierende Lernumgebung, die Ihnen dabei hilft, Ihre Resilienzfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen. Profitieren Sie von den Erfahrungen und dem Wissen der Experten und bereiten Sie sich optimal auf die Herausforderungen des Lebens vor.
HIER erhalten Sie nähere Informationen und einen Überblick über alle Folgen! In dem folgenden Artikel haben wir die Folge 22 für Sie zusammengestellt.
Podcast abonnieren
Um keine Folge zu verpassen, können Sie „Rethinking Resilience“ auf den folgenden Plattformen abonnieren.
In den „Shownotes“ zur jeweiligen Ausgabe finden Sie eine kurze Inhaltsangabe, Links und weiterführende Informationen. Viel Freude beim Eintreten in den gemeinsamen Denkraum und Erforschen Ihrer Resilienz.
Folge 22 – Seelische Resilienz mit Christina Comnick
In den Folgen 22 und 23 des Podcasts „Rethinking Resilience“ tauchen Sebastian Mauritz und Ruben Langwara gemeinsam mit ihrer Gastrednerin Christina Comnick in die Tiefen der seelischen Resilienz ein. Christina, Expertin auf diesem Gebiet und Projektleiterin für seelische Resilienz in der Resilienz-Akademie, teilt ihre Einblicke und Erfahrungen. Sie beschreibt, wie wir in Krisenzeiten loslassen, vertrauen und unsere Seele als Kraftquelle erleben können. Mit einer Fülle von Denkanstößen laden die Episoden dazu ein, die eigene seelische Resilienz zu reflektieren und praktische Zugänge zu entdecken.
Die Gespräche behandeln grundlegende Fragen wie: Was ist seelische Resilienz? Welche Faktoren stärken sie? Und wie können wir sie in unserem Alltag verankern? Um die Fülle der Themen gut nachvollziehbar zu machen, haben Sebastian und Ruben das Interview in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil liegt der Fokus auf den Grundlagen seelischer Resilienz, während der zweite Teil die vier Schutzfaktoren („Seelienz-Faktoren“) – Sinn, Intuition, Spiritualität und Vision beleuchtet. Lassen Sie sich inspirieren, die Kraft Ihrer Seele neu zu entdecken.
Warum: Die Bedeutung der seelischen Resilienz
Seelische Resilienz wird von Christina als die Fähigkeit beschrieben, in Krisen loszulassen und zu vertrauen. Sie hebt hervor, dass diese Form der Resilienz besonders in Zeiten großer Herausforderungen an Bedeutung gewinnt, da sie uns hilft, existenzielle Fragen zu klären und Halt zu finden. Seelische Resilienz geht über mentale oder emotionale Resilienz hinaus, indem sie die Verbindung zu etwas Größerem und Transzendentem in den Mittelpunkt stellt. Sie eröffnet einen Raum für Reflexion, Sinnfindung und tiefe Verbundenheit – sowohl mit uns selbst als auch mit der Welt um uns herum.
Was: Die Grundlagen der seelischen Resilienz
Christina erklärt, dass die seelische Resilienz im Konzept der Resilienz Akademie Göttingen auf vier zentralen Schutzfaktoren basiert:
- Sinnfindung: Sinn gibt unserem Leben Orientierung und Motivation. In Krisenzeiten kann die Suche nach Sinn zu einer Quelle der Stärke werden.
- Intuition: Intuition ist das leise Flüstern unserer Seele. Sie hilft uns, Entscheidungen zu treffen, die mit unseren Werten und unserem inneren Kompass übereinstimmen.
- Spiritualität: Spiritualität verbindet uns mit etwas Größerem. Sie kann in Krisen Trost spenden und ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.
- Vision: Visionen sind positive Zukunftsbilder, die uns inspirieren und uns helfen, Herausforderungen mit Hoffnung und Zielstrebigkeit zu begegnen.
Diese Faktoren sind miteinander verknüpft und wirken langfristig. Christina betont, dass seelische Resilienz kein fertiger Zustand ist, sondern ein Prozess, der Zeit und bewusste Auseinandersetzung erfordert.
Wie: Praktische Ansätze zur Stärkung der seelischen Resilienz
Sebastian, Ruben und Christina teilen konkrete Ansätze, um die seelische Resilienz im Alltag zu stärken:
- Reflexion und Selbstwahrnehmung: Sich regelmäßig die Zeit zu nehmen, über eigene Werte, Ziele und Bedürfnisse nachzudenken, schafft eine Grundlage für Sinnfindung.
- Übungen zur Intuition: Wahrnehmungstraining und achtsames Innehalten helfen, die eigene Intuition zu schärfen und zu stärken.
- Raum für Spiritualität: Christina lädt ein, persönliche Zugänge zu Spiritualität zu finden, sei es durch Meditation, Gebet oder Naturerfahrungen.
- Visionsarbeit: Die Entwicklung von Visionen – ob durch ein Vision Board oder durch kreative Prozesse – fördert ein positives Zukunftsbild und stärkt die innere Ausrichtung.
Wozu: Die langfristigen Vorteile seelischer Resilienz
Seelische Resilienz ermöglicht es uns, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern daran zu wachsen. Sie kann als „Urquelle“ beschrieben werden und bietet Halt in schwierigen Zeiten, eröffnet neue Perspektiven und stärkt die Verbindung zu uns selbst und anderen. Langfristig führt sie zu einem tieferen Verständnis für unsere Werte, eine größere innere Stabilität und eine erfüllendere Lebensgestaltung.
Transkript Folge 22
Hier finden Sie das vollständige Transkript der Resilienz-Podcast Folge 22:
↓ ANZEIGEN ↓ [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Hallo, liebe Ina. Hallo, lieber Ruben. Schön, dass ihr hier da seid. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Christina, dieser Termin stand bei uns drin. Ich freue mich unendlich drauf. Wir waren ja schon zu dritt zusammen dieses Jahr in Abano, Therme, für unser gemeinsames Seminar, die vier Arten der Resilienz. Und da bin ich sowas von nach vorne gelehnt gewesen, als du dran warst und hab dir gespannt zugehört. Und genau in diesem Modus werde ich jetzt wahrscheinlich auch gleich reingehen, wenn wir jetzt ins Gespräch gehen. Freue mich drauf. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Jetzt freue ich mich besonders, hier zu sein und euch zu sehen und ihr strahlt. Und das freut mich ganz besonders. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Es ist immer eine Form des Erlebens, wo ich etwas erzeuge. Das heißt auch da mal die Frage, wie kann ich eigentlich da dann differenzieren? Wie intensiv ist die Krise jetzt gerade? Was liegt im Kern jeder Krise? Also ganz viele spannende Fragen. Und über die Jahre hast du, haben wir in der Akademie dieses Thema seelische Resilienz entwickelt. Und auch wenn wir uns darauf geeinigt hatten, die Frage nicht zu stellen, stelle ich sie trotzdem, weil es eine Seite in mir gibt, die sagt, die wird mir immer gestellt. Nämlich seelische Resilienz. Was ist eigentlich für euch die Seele? Und warum nennt ihr es nicht psychische Resilienz? Und ich glaube zur Sortierung, da das ja unsere Sortierung ist, jetzt von vor ein paar Jahren. Ich habe es damals recherchiert. Damals hat es noch keiner differenziert. Wie siehst du das? Also Antwort auf die Teile, wo du dich, wo du dich ja bequem mitfühlst. Ähm, ansonsten, ich habe da auch meine kleinen Fragen des Lebens. Ja, klar. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Also weißt du, was mir total wichtig ist, ist immer zu Beginn auch zu sagen, es ist eine Einladung für dich oder für alle, die auch zum Seminar kommen, für Zuhörende generell, sich mal wieder mit der Seele zu beschäftigen. Überhaupt sich da mal wieder heranzutasten. Ich glaube tatsächlich, dass das heute wichtiger denn je ist, war es immer schon. Aber heute auch gerade in unserer aktuellen Zeit diese Art von Besinnung auf die Seele, mal zu schauen, was bedeutet die Seele eigentlich für mich ganz persönlich? Und das ist mir sehr, sehr wichtig, auch immer in der Rahmung zu sagen, es gibt gerade in Fragen der Seele und auch was das Thema Sinn angeht oder Spiritualität, da gibt es nicht die eine Antwort. Da gibt es kein richtig oder falsch. Im Gegenteil, es ist gerade diese Welt, dieser Raum, der sich dadurch auch öffnet, dass wir selber wieder ins Spüren kommen und ins, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Sinieren, so und ins Philosophieren. Das ist für mich auch der große Unterschied zum Begriff der Psyche, weil du das gerade so angesprochen hast. Psyche ist für mich ein wissenschaftlicher Begriff der Psychologie, der Medizin. Und wurde quasi von der hebräischen Bibel der Begriff der Seele als ursprünglich Ruach (hebräisch rûaḥ רוּחַ) und Nefesch (hebräisch נֶפֶשׁ næfæš, fem.) im Hebräischen übersetzt in die griechische Bibel mit Psyche. Und dieser Begriff der Psyche hält sich auch heute noch quasi synonym zur Seele. Und dann ist halt die Frage, was ist meine Interpretation der Seele, für uns? Das war damals auch der ausschlaggebende Punkt, dass wir gesagt haben, na ja, für uns ist Seele – also nicht nur für uns, sondern für viele da draußen und gerade für die Dichter und Denker der Philosophie und der Theologie und Religionsgeschichte – wenn wir da eintauchen, dann ist Seele halt irgendwie doch noch ein bisschen mehr, als die Psyche, so wie wir sie oft klar vor uns haben. Da zähle ich auch so was rein wie der Verstandsgeist, logisches Denken, also alles, was wir vielleicht auch noch mehr greifen können. Man kann für sich auch schon mal prüfen, was für ein Gefühl man vielleicht hat, wenn man fragt, wie geht es dir psychisch? Allein vom Wording her wir wissen ja, Worte haben schon eine große Macht auch. Und wie ist es, wenn ich dich frage, wie geht es deiner Seele? Was bedeutet das für dich? Und das ist es halt, wo wir dann oft auch schon so ein bisschen uns zurücklehnen und gar nicht so richtig die eine oder andere Antwort finden können, sondern sich ein Raum öffnet. Ja, auch wo wir eben gerade über Transzendenz zum Beispiel sprechen, über etwas, was vielleicht über unser menschliches, persönliches Erfahrungswissen hinausgeht, also über eine Grenze hinausgeht. Und das alles kann mit der Seele vielleicht gemeint sein. Was ich spannend finde ist, was wir auch im Seminar zum Beispiel machen, dieses Eintauchen in den Begriff der Seele, in verschiedene große Expertisen und Perspektiven auf die Seele, wie aus der Psychologie, aus der Philosophie, der Theologie und auch der Neurowissenschaft. Das ist ja auch spannend. Die beschäftigen sich auch damit heute immer mehr. Aber was alle vereint, gerade so aus dem philosophischen und religiösen Kontext ist, dass der Seele doch so eine Art von Unendlichkeit zugeschrieben wird. Und eben dieses Immaterielle, also es ist eben dieses immaterielle Prinzip, was wir nicht wirklich greifen können und vielleicht auch ein bisschen von unserer menschlichen Zeitrechnung, abgekoppelt ist, wie man auch immer das sagen mag, was das Seelenkonzept für einen dann auch bedeutet. Da kommt es dann eben wirklich auf die persönliche Interpretation, finde ich, an. Glaubt man an sowas wie ein Vorleben oder Nachleben, an die Unendlichkeit der Seele oder an die Einzigartigkeit der Seele, die dann quasi im Ewigen Leben ihren Frieden findet? Also nur mal so ein kurzer Ausblick. Die Fragen der Seele sind unendlich groß und das war für uns auch, Sebastian, als wir damals anfingen, eben genau so ein Punkt, wo wir gesagt haben, lass uns da mal eintauchen. Es ist super spannend und dann auch den Rahmen zu schaffen, wieder zu sagen, okay, und worum geht es wirklich für den Applied Resilience-Bereich, für die angewandte Resilienz, was heißt das? Und deswegen ist es eben für mich immer sehr wichtig zu sagen, es geht bei uns darum, den Anstoß zu geben zur Selbstreflexion, dass wir einfach einen Raum schaffen, wo wir überhaupt erst mal wieder auch über solche Themen sprechen und uns diesen Fragen nähern. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Es war irgendwie so dieses Thema psychosomatisch, psychische Störungen. Und so weiter. Und immer sehr, wie ich finde, auch Psychologie ist, wenn ich da so reinspüre, ja, also bestenfalls neutral vom Gefühl her, von meinem, ja, wie soll ich sagen, von meinem Resonanzgefühl, von meinen somatischen Markern, von dem, wie mein Körper darauf reagiert. Und es gibt ja auch sehr berühmte Autoren, die, wenn man sie fragt, weil sie was zur Seele geschrieben haben, dann sofort sagen, ja, das ist eigentlich die Psyche. Und wenn ich dann so denke, du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht, okay, aber das ist ja auch okay, man kann ja auch nicht an alles denken so. Und wo ich dann immer wieder spüre, wenn ich an Seele denke, dann verändert sich auch das Gefühl der, wo ist es bei mir im Körper? Und dann verändert sich sofort meine, wie soll ich sagen, mein Denken, dann verändert sich mein Erleben, wenn ich mit meiner Seele in Kontakt komme, dann wird das irgendwie, also dann verliert Zeit auch ein Stück weit eine Bedeutung. Und wenn ich dann, wir differenzieren ja mental, emotional und seelisch. Und das ist ja auch in Körperseele-Geist-Aspekten auch drin abgebildet. Wenn ich dann sage, dass mein Geist, da habe ich ein ganz anderes Schnelligkeitserleben, das wird viel, das geht hin und her, das ist so erforschend, zurückziehend und so weiter. Und die Seele ist wie irgendwie so eine große, ja, wie so eine große Fläche, auf der ganz viel sich abspielt. Dann habe ich noch, wenn ich dann die Emotionen noch mit dazunehme, so kleine Energiewunder, die mich in alle möglichen Richtungen halt bringen und der Geist, der da irgendwie so mit Verbindung zu beidem so durch navigiert. Und ich glaube, dass dieses Thema Seele deswegen so wichtig ist, weil wir in unserer sehr mental über, na ja, also überbetonten Welt manchmal den Kontakt zu diesem, zu dieser Grundlage, zu dem Atmen, du hast das eben mit, zur Reflexion einfach ein Stück weit verlieren und dann einfach merken, so wir sind sehr im Kopf, sind im Kopf auch total schnell. Und was sagt meine Seele dazu? Und da würde ich gerne auch gleich nochmal mehr darauf kommen, wenn wir die Seele und die Sprache, wenn ich sage, ich habe eine Seele, dann ist das ja dissoziativ oder ich bin Seele, ich habe eine Seele. Das ist ja auch sprachlich spannend. Der beseelte Körper dann als Leib. Früher gab es Leibärzte, heute gibt es Körpertherapeuten. Das finde ich auch sehr spannend, so diese Tilgungsphänomene der Seele sprachlich. Genau, viele Bereiche. Und Ruben, wenn du uns so zuhörst aus Sicht der Emotionen, was sagen die denn eigentlich zur Seele? [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Das über das eigene Ich dann auch hinauswachsen oder beziehungsweise darüber hinaus auch handeln, wo mein Ego, mein Ich kleiner wird, dann auch entsprechend, wo ich ein höheres Gemeinschaftsgefühl habe und nicht nur Gemeinschaft im Sinne von Menschen untereinander, sondern fast so wie Alfred Adler das Gemeinschaftsgefühl verstanden hat, also wirklich Verbundenheit mit allem drumherum. Und da gibt es die Kategorie der selbsttranszendenten Emotionen. Wir hatten ja schon mal die drei Formen des Glücks mal benannt, auch hier in dem Podcast. Und das sind die Emotionen, die auf das Seinsglück dann einzahlen. Also alles Mögliche, wo mein Ego kleiner wird, wie Mitgefühl, wo ich entsprechend für eine andere Person da bin, ihr Ressourcen schenke, die ich zur Verfügung habe, was ja mit einem absoluten Glücksgefühl auch mit einhergeht. Es gibt ja einen buddhistischen Mönch, der auch Wissenschaftler in Frankreich war, Mathieu Ricard. Der wurde jahrelang als der glücklichste Mensch der Welt bezeichnet, was ihm selber nicht so gut gefallen hat. Das finde ich auch die Ironie dahinter, finde ich total klasse. Also der glücklichste Mensch der Welt ist unglücklich darüber, dass er der glücklichste Mensch der Welt genannt wird. Einfach, weil sie ihn erforscht haben, also in der Hirnforschung und seine Hirnaktivität gemessen haben und dann gesagt haben, wow, das ist ja unglaublich, wie die Glücksareale oder Netzwerke und so weiter anspringen, wenn er eine Sache macht und zwar eine Mitgefühlsmeditation. Ja, Compassion, ja auch einer der unermesslichen Geisteshaltungen im Buddhismus. Dann auch das Staunen, ja, dieses Thema ist ja total spannend, also dass ich über etwas Großes staune, Ehrfurcht wird es auch genannt. Ich finde den englischen Begriff awe sehr viel besser, weil genau so machen wir ja auch, oh, wenn wir vor einer Kulisse atemberaubender Schönheit sind, von Größe, ja, ist auch eine sehr, sehr spirituelle Emotion dann dabei. Diese Ehrfurcht, mit der ja auch, die Kirche, ich bin jetzt katholisch, wenn ich vor dem Kölner Dom stehe, auch wenn ich seit Ewigkeiten in dieser Region lebe, jedes Mal, wenn ich davor stehe, ist es Ehrfurcht und damit, das ist ja auch die Größe Gotteshauses, wo damit auch gearbeitet wird. Und es ist ja auch total spannend, was diese Emotion macht. Wir denken über unsere eigenen Grenzen dann auch hinaus. Es wird auch als die Wissenschaftsemotion schlechthin bezeichnet, ja, wo wenn Kopernikus beispielsweise in den Sternenhimmel geguckt haben soll und gedacht hat, sag mal, wir können doch nicht das Zentrum sein und es geht doch noch viel weiter und sich dann Fragen gestellt hat, die vorher eventuell nicht da waren. Und dann noch eine Dankbarkeit, die am besten erforscht ist, berührt sein, Liebe, aber nicht diese romantische Liebe, sondern wirklich diese göttliche, allumfassende Liebe, die wir eigentlich unseren Kindern beispielsweise gegenüber spüren, so rein biologisch dann auch, dieses Bedingungslose, wo dann die kritischen Areale, wie nenne ich es nochmal, sozialkritischen Areale genau im Hirn sich abschalten, wo ich den anderen wirklich auch durch eine rosarote Brille sehe und dann so ein unendliches Verschmelzen dann da drinnen ist. Das sind so Emotionen, die ich dann auch damit verbinde, mit dieser Thematik von Seele. Und was ich dann auch mal besprochen habe mit einem Kollegen aus Köln, der Mike Baum, mit dem habe ich gemeinsam an dessen Coaching-Konzept gearbeitet, Grouching, war, dass wir daraus mal so eine Essenz dann entwickeln, so ein Essenzgefühl, wo wir die verschmelzen lassen miteinander. Und da hatte ich so das Gefühl, das könnte meine Seele sein. Weißt du, was ich meine? Aber das ist halt mein Approach, das ist meine Brille der emotionalen Resilienz, dass ich sage, wie könnte ich denn da drankommen? Und vielleicht ist es ja so, die Essenz der Transzendenz, habe ich es dann für mich dann in dem Sinne dann auch übersetzt. Und so wird es auch eingesetzt, auch sehr erfolgreich von Mike und in seiner Akademie mit dem Ansatz Grouching. Und das finde ich in dem Bezug der Emotionen da sehr, sehr spannend. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Dann auch die anderen Emotionen, die du eben noch benannt hast und was ich so spannend finde ist dieses Auflösen, also Viktor Frankel, Begründer der Existenzanalyse und Logotherapie, der benannte auch die Selbsttranszendenz als etwas, was über uns hinausgeht und als menschliches Spezifikum. Also im Vergleich zum Tier hat der Mensch diese Fähigkeit der Selbsttranszendenz, ja, also er wird erst, so sagte Frankl, ganz und heil, wenn er sich verbindet mit etwas Größerem oder mit wem oder was. Aber dieses, ja, dieses sich mal wieder bewusst zu werden, dass der Mensch dazu fähig ist, dass wir das können. Und was passiert, wenn wir da so ein bisschen auf Spurensuche mal wieder gehen und sowas erleben? Man hat ja gerade in der Krise, finde ich, deswegen ist der Kontext Resilienz so wahnsinnig spannend, dass nämlich gerade in der Krise oft sowas passiert. Also wenn ich vielleicht auch gerade in einer wirklich extrem schweren Zeit bin und auch im Leid bin und vielleicht mit Trauer konfrontiert werde und mein Herz sozusagen zu zerbrechen droht und gleichzeitig mein Herz so offen manchmal ist, das kann man natürlich nicht pauschalisieren, aber es gibt ja gerade in den resilienten Biografien dieses wahnsinnig spannende Phänomen, dass wir dann gerade auch eine Art Öffnung erleben, ja, ein erweitertes Bewusstsein, vielleicht, wie du ansprachst, die Liebe, die eben nicht auf der Beziehungsebene rein ist, sondern diese allumfassende Liebe. Also plötzlich kommen wir in Kontakt, auch wenn wir einen Menschen verloren haben, den wir vielleicht sehr geliebt haben oder ein Tier, egal was, und plötzlich spüren wir das aber noch und die Liebe ist da und die ist weiter da. Und was ist denn das? Also da kann man natürlich, wenn man auch religiös vielleicht sozialisiert ist, hat man da schon ein Konzept für, aber auch für alle Menschen, die das eben nicht so hatten und dann aber in solche Momente kommen und wo man merkt, ja krass, hier passiert aber was. Und davor keine Angst zu haben, sondern zu sagen, wow, wie spannend eigentlich. Also die Haltung der Neugier einzunehmen, zu gucken, ich schaue da mal hin, was sind das für Emotionen? Und da wieder auch, deswegen niemals, um eine Krise schönzureden, im Gegenteil, da sind wir uns alle sehr, sehr einig, weil wir auch alle sehr, ja, krisenerprobt selber sind und durch den Beruf viele Menschen begleitet haben, im schweren Leid und wirklich in schweren Krisen auch. Und diese Klammer auf, in der Krise kann sowas auch passieren. Und das ist spannend anzugucken und ist ja auch das, was die Resilienzforschung im Wesentlichen auch antreibt und wir natürlich auch in der seelischen Resilienz dann ganz besonders auch uns anschauen. [Ruben Langwara – Resilienz-Podcast] Ja, also gibt es irgendwie, was da hinkommt? Weil was ja viele sagen, ist ja beim Zufriedenheit und Sehenglück so Psychedelika und so weiter, da geht ja auch die Forschung jetzt immer weiter hin. Und dann hat er gesagt, naja, also was wir auf jeden Fall wissen, was eine Abkürzung dahin ist, ist eine Krise, eine sehr schwere Krise, um dorthin zu kommen, in dieses Gefühl von allumfassenden Sinn und Sein und so weiter. Und vielleicht dann auch irgendwo eine Zufriedenheit, wo ich neunmal gerade sein lassen kann, ja, und wo ich einfach im Sein baden kann, ist durch so eine Krise mal wirklich gegangen zu sein, aber dann auch den Sinn dahinter zu finden. Und das erinnert mich gerade total an das, was du da gesagt hast, wie wichtig Krisen auch sind als Weg, um vielleicht zu einer seelischen Resilienz dann zu kommen. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Für mich ist auch die seelische Resilienz so die Quelle, quasi dieser Ursprung von Resilienz. Wir Menschen, die sich immer schon von schweren Widrigkeiten erholt haben, wie können wir unsere Seele auch vor Anfechtungen sozusagen schützen? Was braucht der Mensch, um durch diese Stürme des Lebens auch zu kommen? Und genau, die Krise auch als eine Art, wie in der Übersetzung wie so ein Wendepunkt auch zu sehen. Tatsächlich ist es auch spannend bei Sinnkrisen. Also das ist ja auch nochmal so ein Feld, worüber wir ganz wenig oft sprechen, aber was durch alle Facetten unserer Gesellschaft sich zieht, ja, unabhängig von Status, von Kultur, von egal was, wie wir sozialisiert worden, welchen Beruf wir haben, Sinnkrisen zeigen sich überall. Und was ist es denn? Oft etwas ja, vielleicht, wenn unsere Seele irgendwie in Dysbalance war und wir viel zu lange darauf nicht geschaut haben. Ja, also was Sebastian eingangs sagte, auch der Körper ist ja relativ, ist ja oft uns sehr bewusst und sehr laut in den Signalen, auch weil wir haben Rückenschmerzen, wir haben Migräne, egal wie auch immer, da kommen die Symptome. Das schauen wir uns ja auch in der körperlichen Resilienz besonders an. Der mentale Geist, unsere Leistungsfähigkeit mit all den Stressregulationstechniken sozusagen, die ihr in dem Podcast auch schon besprochen habt, also der ist auch greifbar oder sagen wir wirklich der mentale Geist. Das ist mir nochmal wichtig, weil man kann auch vom Geistlichen sprechen, das ist dann eher aber mit der Verbindung auch zur Seele auch gemeint. Hier meinen wir quasi den mentalen Verstandsgeist. Das heißt, wenn unsere Leistung nicht mehr wirklich abrufbar ist und wir keinen Zugang zu unseren Kompetenzen und zu unseren Fähigkeiten haben, das wird uns auch relativ bewusst, kann man sagen. Da können wir auch, haben wir so Schlüssel und Stellschrauben, wo man dran was machen kann. Und bei der Seele ist eben der Punkt, naja, wann fängt es denn an, dass unsere Seele in Dysbalance kommt und wie spüren wir das überhaupt? Also welches Muster erkennen wir vielleicht auch? Sowas wie Einsamkeit oder Isolation oder solche Aspekte. Nehmen wir das bewusst wahr oder schleicht es sich eher so ein bisschen ein? Und da gucken wir auch in der seelischen Resilienz drauf, was sind es denn für Faktoren, die eigentlich deine Seele in Dysbalance bringen und was die Praxis oft ja auch zeigt oder auch der Kontakt mit Biografien, unserer Arbeit, dass es oft ja eher in unserer schnelllebigen Gesellschaft, in der Leistungsgesellschaft, übersehen wird. Ja und dann funktionieren wir weiter und immer weiter und immer weiter. Und dann kommt die Krise und das ist deswegen ja oft wirklich eine Art Knall manchmal, dass wir uns dann sozusagen damit konfrontiert fühlen, mit Veränderungen umzugehen und dann diesen Moment zu nehmen und zu sehen, es ist für viele Menschen auch ein Punkt der Neuausrichtung, ja, wo wir dann erst mal das erste Mal vielleicht in unserem Leben unsere Werte hinterfragen oder unser bisheriges Lebenskonzept, unsere berufliche Identität und so weiter. Und daraus entsteht dann häufig eben so eine Art auch Wiederaufrichtung. Resilienz, weißt du, vielleicht auch mit dem Glauben, wenn man spirituellen Glauben hat, auch zu sagen, ich werde auch ein bisschen getragen und geführt durch diese Krise und ich vertraue darauf, getragen durchzukommen und dann das Leben auch nochmal anders vielleicht auszurichten. Das klingt jetzt alles sehr romantisch und so wäre es natürlich schön, wenn es immer auch so wäre, aber ich glaube, dass sich ins Bewusstsein zu holen ist wichtig, dass da in dieser Zeit etwas wirklich entstehen kann. Und der nächste Punkt ist halt nochmal, sich dann auch die Zeit dafür zu nehmen. Ich glaube, gerade unsere Seele und unsere seelische Heilung, wenn man davon sprechen kann, braucht halt Zeit und hat eine andere Zeit vielleicht als unser Körper und unser mentaler Geist. Wenn wir in den Arbeitskontext gucken, wenn wir soweit uns wieder fit fühlen, dann gehen wir wieder arbeiten. Und die Seele, gerade traumatische Erlebnisse, gerade Trauer oder egal, kommt dann vielleicht in gewissen Abständen immer wieder. Und dann auch zu sagen, ich nehme mir auch diese Zeit, um diese Heilungszeit auch zuzulassen. Also deswegen, weil du das angesprochen hast mit der Krise, ich glaube, auch das liegt in unserer Hand, sozusagen im Einflussbereich, ich nehme mir jetzt auch die Zeit dazu, um da hinzuschauen. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und dabei, wenn ich dir eben so zugehört habe, die implizit und explizit von dir angesprochenen Stärken dieses Unendliche, die so unendliche Kraft, die auch über die vier Faktoren, die du ja auch so wunderbar herausgearbeitet hast, beschrieben hast mit Forschung und mit all den Sachen hinterlegt hast, dass diese vier Faktoren ein Zugang zu dieser Stärke sind. Und als ich dieses Zitat von Stephen Gilligan gehört habe, das war eine Zeit, wo es mir einfach sehr gut ging. Und ich dachte so, naja, wounded and broken, also speak for yourself. Und wo ich in den letzten Jahren dachte so, ja, wounded and broken, ja, I speak for myself. Und das ist so interessant, dass, wenn ich mich dann im Nachhinein fragen sollte, was ist das, was mich auch durch die letzten Jahre begleitet hat, das ist dieser Teil des, naja, wenn man so will, des Göttlichen, was in jedem Menschen ist, also zumindest in meiner Denkweise, was einfach, ja, also das ist einfach die Unendlichkeit, das ist eine unendliche Stärke. Und natürlich heißt das nicht, dass wir Menschen hochvulnerabel sind. Also nimm die Luft weg, ändere irgendwas an den Körperparametern oder ändere einfach nur so ein, zwei Reizweiterleitungen und dann ist die Nummer sofort durch. Und gleichzeitig scheint bei aller Fragilität und aller Komplexität im menschlichen Körper es ja irgendeine Instanz zu geben, die, egal was wir uns so aussetzen, eine unendliche Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit, Stärke und selbst das Ertragen größten Leides einfach möglich macht. Und diesen Widerspruch, den kann ich mir nur über das Vorhandensein einer Seele und diese Seele, die muss irgendwas sein, was größer ist als ich, du, wir es sind oder zumindest dazu eine Verbindung haben. Und das finde ich, wenn ich da so, wenn ich damit so in Kontakt gehe und immer wieder mich daran erinnere, dann lehrt es mich Demut vor dem Großen. Also es hilft mir, mich meiner Größe oder vielmehr meiner Kleine auch komfortabel anzunähern. Weil wenn man Menschen zeigt, wie klein sie sind, greifen sofort selbstwertschützende Mechanismen. Und ich finde die Kunst, die, ja auch die seelische Resilienz natürlich auch im Speziellen, aber generell die Kunst, glaube ich, im Leben ist es, die eigene Winzigkeit, egal wie viel man erreicht hat, bitte von bis, die eigene Winzigkeit zu halten im Sinne einer Demut und im Sinne einer Selbsttranszendenz, um damit die Verbindung zum Allumfassenden, zum göttlichen Prinzip, zu all dem, was wir mit unserer Seele als Verbindungselement haben, diese Kombination, diesen kompletten Widerspruch, den auf eine Art erfahrbar zu machen, der über das logische Denken und für mich hier auch sehr über die, also ich komme hier permanent an die Grenzen meiner Sprache, weil das, was ich spüre, was ich fühle, was ich über die letzten Jahre auch an Erfahrung kennengelernt habe, das zu verbalisieren, merke ich gerade, fällt mir total schwer und gleichzeitig kann ich es einfach auf ein Wort kondensieren, ja, das ist meine Seele. Das finde ich gerade eine ganz wertvolle Erkenntnis, die ich auch so noch nie verbalisiert habe, weil sie mir hier in dieser Zuspitzung gerade so klar wird. [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Und ich weiß, es ist so ein schmaler Grad, das anzusprechen, aber ich glaube, wenn nicht in der seelischen Resilienz, wo dann? Weil es eben wirklich, wenn wir mit Menschen arbeiten, genau die Biografien eben zeigen, dass beispielsweise in der Krise, was ich sagte, der Glaube und irgendwie dieses Gefühl getragen zu werden, wirklich überlebenswichtig ist und da geht es manchmal darum zu sagen, entscheide ich mich für das Leben oder dagegen? Also gehe ich weiter, vertraue ich darauf, auch wenn ich es gerade kaum aushalten kann, wenn der Schmerz so groß ist und deswegen ist es eine wichtige Ressource, die man sich angucken darf. Wieder, also im Sinne von mir wegzukommen, das hat ja auch etwas sehr entlastendes, ja, wenn ich weiß, ich kann auch nicht, ich habe vielleicht nicht überall Einfluss, ich kann gerade nicht mehr, so, ich komme an meine menschlichen Grenzen, an meine Verstandsgrenzen, ich weiß nicht mehr, wie es weitergeht. Und dann zu sagen ich gebe das ein Stück weit ab und ich versuche zu vertrauen. Ich versuche zu vertrauen und loszulassen und das ist sozusagen auch die Essenz für uns, nach vielen Auseinandersetzungen auch, wenn wir in dieses Thema der Seele eintauchen, in das Thema Resilienz, die größten Themen der Menschheitsgeschichte gefühlt, ja, dann war eben die Frage, wir haben viele Gespräche darüber geführt, unterschiedlichste Faktoren uns angeguckt, worum geht es wirklich? Worum geht es wirklich und für uns war es dieser Punkt, 2021 haben wir damit angefangen, 22 so in dem Rahmen das Konzept entwickelt und dann gesagt, naja, wenn alle Bewältigungsstrategien nicht mehr greifen, wenn das Mentale, wenn unsere Stressregulationstechniken, die wir uns im Laufe der Zeit eben angeeignet haben und die so wichtig auch im Alltag sind und für den Umgang mit Stress und Problemen sind, was passiert, wenn die nicht mehr greifen? Wer oder was fängt mich in diesen Momenten auf? Was ist es denn, wenn ich beispielsweise auch im Krankenhaus liege oder, sage ich mal, wirklich mit Tod und Trauer in Kontakt komme und diese existenziellen Fragen kommen. Da sind wir auch eben ganz nah auch an Viktor Frankl und sozusagen diesen Themenbereichen, was extrem wichtig ist in der Resilienz-Auseinandersetzung, aber da auch den Raum zu öffnen und dann sagen, ja, und was für Sinnquellen, was ist es, was dich dann aufhängt so in diesen Zeiten? Und, ja, natürlich, wir brauchen seelische Resilienz immer, auch im Alltag, sie kann auch leicht sein und wunderschön und gleichzeitig wird sie uns häufig gerade dann in diesen schweren Momenten auch besonders bewusst und Gott sei Dank, weil es eben genau dieses Auffangnetz ist. Arno Pötzsch war ein Seelsorger damals und Pfarrer und Theologe und der hat im Zweiten Weltkrieg zum Beispiel die Zeilen geschrieben, wenn ich falle, dann falle ich in Gottes Hand, also dieses in Gottes Hand, wer oder was Gott auch für einen sein mag, aber diese Worte lösen eben häufig auch so ein Stück Trost aus und so ein bisschen Zuversicht, also wenn ich falle, werde ich in Liebe aufgefangen und darauf wieder zu vertrauen und deswegen ist diese Essenz für uns auch, ja, seelische Resilienz quasi als Fähigkeit, in Krisen loszulassen und zu vertrauen. Genau, das so nochmal als Beschreibung dazu, ja, was könnte denn seelische Resilienz sein? Du hast eben schon die vier Faktoren angesprochen, ich weiß nicht, soll ich da nochmal kurz was sagen? [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] [Christina Comnick – Resilienz-Podcast] Die vier verbindet alle, dass sie eher diesen existenziellen Charakter haben. Ja, also was ich eben sagte, wenn wir in einer schweren Krise sind, dann wird uns das nochmal umso mehr bewusst. Und diesen transzendenten Charakter, alle haben dieses Grenzüberschreitende und zu gucken, okay, mit wem oder was fühle ich mich auch gerade irgendwie verbunden. Sie bedingen sich auch alle irgendwie gegenseitig und sind aus unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten. Vor allen Dingen ist es eben der Unterschied, dass die vier für uns langfristig wirken. Ja, wir unterscheiden ja beispielsweise die mentalen Resilienz, die wir als kognitive Flexibilität und Problemlösungsfähigkeit rahmen, die gerade für den Alltagsstress auch sehr, sehr hilfreich ist für den Umgang mit Konflikten, für eine Problemlösung. Wie gesagt, da brauchen wir oft auch kurz- und mittelfristige Strategien. Also wie kann ich mein Stresssystem gerade regulieren? Was hilft mir jetzt in diesem Moment? Bei der seelischen Resilienz haben wir gesagt, es ist eher dieses Langfristige, dieses Existenzielle. Und was braucht es dazu? Die vier sind auch immer wichtig, auch im Alltag, aber eben gerade langfristig, wenn wir uns ihnen hinwenden, dann zeigen sie auch diese Kraft. Und das fand ich bei dir ganz schön, Sebastian, in deiner Ausführung gerade. Also diese Kraft der Seele auch zu spüren, was auch immer das ist, aber darauf wieder zu gucken. Und das bestärken die vier eben unseres Erachtens zumindest sehr. Und ich bin mittlerweile, je mehr ich damit arbeite, und das ist jetzt seit einigen Jahren, immer wieder auch selber Fan davon. Die sind einfach wunderbar, weil beispielsweise, wenn du kein Konzept davon hast oder keine Idee, was Sinn sein könnte, dann kann man beispielsweise durch die Tür der Intuition gehen und sagen, geh doch mal los, lass dich mal wieder führen, lass dich leiten und schau mal, welche kleinen und großen Sinnquellen wieder auftauchen. Ja, die bedingen sich so ein bisschen gegenseitig, da kann man die verschiedenen Perspektiven dann auch einnehmen. Sinn, Sinnfindung ist für uns vor allen Dingen ja eine Art Wegweiser zur Seele. Das so als Überschrift, wenn wir in Kontakt sind mit Sinnerleben, wenn ich zum Beispiel Klavier spiele, ja, dann komme ich vielleicht dadurch, wenn das eine wichtige Sinnquelle für mich ist, Musizieren, auch wieder mehr in Kontakt mit meiner Seele. Und andersherum führt uns eben unsere Seele auch wieder zu neuen Sinnquellen, also beispielsweise zu vielleicht besonderen Begegnungen, zu Menschen, vielleicht zu einem neuen Hobby oder einer beruflichen Orientierung. Also das ist ganz zentral und Sinn hat eben für uns auch eine Art von Brückenbauer-Funktion zur mentalen Resilienz, als Motivator, Sinn motiviert uns und treibt uns an. Und auch zur emotionalen Resilienz eben genau das Thema zum Beispiel der Rührung, was wir eben auch schon angesprochen haben. Der Schutzfaktor Intuition, gehe ich da mal kurz rein. Intuition ist für uns so das, ja, leise Flüstern der Seele. Intuition ist ja auch aus unterschiedlichsten Professionen zu betrachten. Gibt auch nicht die eine Definition dafür. Prof. Dr. Gigerenzer bezeichnet Intuition als gefühltes Wissen. Ja, also als das eben als unser tiefer innerer Erfahrungsschatz und das auch sich wieder bewusst zu machen. Das hatten wir eben als Thema. Wenn wir vielleicht im Laufe der Zeit diesen Zugang zu uns eigentlich verloren haben, weil wir sehr leistungsorientiert sind und sehr darauf fokussiert sind zu funktionieren, ist so mein Gefühl auch in der Schule und generell in der Sozialisation haben wir es eher weniger gelernt, auf unsere Intuition und auf unser Bauchgefühl zu hören, sondern eher im Gegenteil. Die gute Nachricht ist, dass sie sich wieder trainieren lässt und dass man da ins Spüren wieder gehen kann. Ich habe das selbst erfahren vor einigen Jahren, als ich anfing, mich mit Intuition zu beschäftigen. Jetzt gar kein Vergleich, irgendwie gefühlt auch dank dir, Sebastian. Also viel darüber einfach auch gesprochen, viel Wahrnehmungstraining gemacht und es ist wahnsinnig spannend, wie entlastend es auch sein kann, wenn man auf seine Intuition hört, weil wir viel schneller Entscheidungen treffen können und ja quasi auch diese Gedankenspiralen und so weiter damit auch ein bisschen reduziert werden können. Also es hat was sehr Entlastendes im Sinne auch der Stressregulation auf die Intuition wieder zu hören und sich da einfach auch dieses Vertrauen rein zu stärken. Also wenn man überlegt, wann hat mich meine Intuition zum Beispiel auch schon mal vor irgendetwas beschützt oder geleitet, wann war es eine richtige Entscheidung rückwirkend, auch das bewusst zu haben und die Würdigung und Wertschätzung unseres klugen Systems da mal hochzuhalten und zu sagen, wow, krass und ich darf darauf auch vertrauen, auch in der nächsten Zeit. Zum Beispiel machen wir auch im Seminar sowas wie Wahrnehmungstraining oder im Coaching, für den Praxistransfer jetzt nochmal. Dann haben wir das Thema Spiritualität, das ist natürlich sehr eng mit dem Begriff der Seele verbunden, das haben wir eben genau auch wunderbar in unserem Austausch gemerkt, auch irgendwie verwurzelt. Spiritualität als Quelle der Resilienz, so hat es Prof. Dr. Alfried Längle auch mal so wunderschön beschrieben. Also ja, diese Rückbesinnung auch da zur Quelle hin, als Kraftquelle für den Umgang mit Krisen. Da ist uns sehr wichtig, nicht zu sagen, so ist es, richtig oder falsch, sondern auch in den Ausführungen geht es dann eher darum, einen Anstoß zu geben, also in den Seminarrunden einen Anstoß zu geben, darüber in den Austausch zu gehen über Transzendenzerfahrungen, beispielsweise die unsere Klienten und unsere Klientinnen oder vielleicht auch wir persönlich in Krisen sammeln. Genau, das ist der Austausch dazu, sich damit wieder mal in Kontakt zu bringen mit Seele, mit Spiritualität, was auch immer das für einen persönlich bedeuten mag. Dann haben wir noch den schönen Schutzfaktor Vision, da hatten wir gerade gestern Abend eine Supervision zu, tolles Wortspiel. Genau, also in der seelischen Resilienz als letzten Faktor. Vision ist, finde ich, noch mal wunderschön, weil es bringt auch so ein Stück Leichtigkeit rein, ja, in die schweren Themen. Vision bringt uns sofort in Kontakt mit unseren Ressourcen, ja, mit angenehmen Emotionen, also auch sowas wie Freude, wie Interesse, Neugier, Liebe, egal was, also wir kommen da ganz in die Ressourcenstärkung rein. Natürlich auch Zielearbeit. Da kann man sagen, was man will, ob man es mag oder nicht. Zielearbeit und darüber hinausgehend noch. Also auch nicht so starr an Zielen festhalten zu müssen, sondern eher, ja, langfristig auch die Visionen anzugucken und mal wieder träumen zu dürfen und ja, da einfach auch in Kontakt zu gehen. Das machen wir eben besonders, um so ein Stück Leichtigkeit reinzukriegen und weil, ja, auch die aktuelle Zeit zeigt es, dieses Thema der Zukunftsangst und Isolation und so weiter, von der Zukunftsangst quasi in diese eher Zukunftsvorfreude zu kommen, in positive Zukunftsbilder. Das nochmal als wichtiges Element. Man merkt dann auch schon, wie die Faktoren sich halt miteinander bedingen, weil für eine kraftvolle Vision ist beispielsweise Sinnfindung und Wertearbeit total wertvoll und schön zum Beispiel. [Sebastian Mauritz – Resilienz-Podcast] Und ich verstehe natürlich, was dann dahinter steckt. Nun hast du gerade das Thema Vision angesprochen und da gibt es ja auch sehr einfache Antworten. Ja, mach mal ein Vision Board und dann musst du das nur projizieren und bestellen und dann kriegst du es auch. Und ich finde diese Ebene, die sehr materiell ist und für mich auch sehr, also ich mag es gerne auch mal einfach. Also ich finde auch die Welt in gut und böse zu unterteilen, finde ich, hat etwas sehr Entlastendes. So gleichzeitig gibt es immer eine Seite von mir, die Komplexität und Tiefe auch sehr schätzt. Und ich habe so erlebt, dass für einen ersten Kontakt ist das besser als nichts. Und mich würde gerade mal interessieren bei dem Thema Vision. Ich erlebe Vision so, dass das im Prinzip ein Bild meiner Sehnsuchtsziele ist, was ich so im, ja wie schon Mut und Hoffnung für die Zukunft macht. Bei dem, was in der Welt passiert, ist es sehr leicht, den Mut zu verlieren. Eigentlich jeden Tag wieder. Also wer da noch Hoffnung hat, warst du noch nicht lang genug auf X oder auf Twitter oder wie auch immer du es nennst. Ja, das ist einfach nur eine Frage von, wie viel setzt man sich diesen Dingen aus? Und gleichzeitig hat eine Vision ja auch als Stärke von Sehnsuchtszielen, als etwas, wie ich finde, auch sehr Lebendiges, was nicht feststeht, sondern eher wie, ja, also so dieses Work in Progress im besten Sinne. Einfach was ist, was nochmal einen ganz großen Unterschied macht. Und wo ich mich gefragt habe schon oft, ist sozusagen Visionsarbeit nicht eigentlich etwas, was wir jeden Tag im Kleinen, und wenn wir uns explizit damit beschäftigen, dann eigentlich etwas ist, was im Großen dem Ganzen erst ein Bild oder eine Gestalt gibt, ist. Das war so eine Frage, die ich mit dir mal teilen wollte, weil ich es tatsächlich so, wenn ich dann so höre, ja, ich habe meine fünf bis zehn Jahresziele. Das ist auch gut und wichtig, die aufzuschreiben, bitte. Ja, also und das hat für mich manchmal so etwas Finales so und auch so was Finites. Und dieser Unterschied, den ich bei Simon Sinek irgendwann mal gelesen habe, finite und infinite Ziele, also Ziele, die im Sinne von Smart Definitionen auch messbar und terminiert und attraktiv, alles gut. Aber, sag ich mal, die wahre Kraft in meinem Leben, die mich auch durch Krisen gebracht hat, waren eher meine infiniten Ziele. Und all die Menschen, die sich damit beschäftigen, Frankl auch als ein Beispiel, der hatte nie nur finite Ziele, sondern meine Hypothese war, wenn ich seine Vorträge anhöre oder auch aus den Erzählungen von Alfried Längle, bei dem ich gerade das große Privileg habe, eine Coaching-Ausbildung zu machen zum Thema Existenzanalyse und Logotherapie, das höre ich immer so, als wäre das sozusagen was, was so mitläuft im besten Sinne und nie feststeht so richtig, sondern immer einen Grad an, ja, an Fluidität halt hat. Wie erlebst du das so generell in der Arbeit? Ich weiß, dass du auch im Coaching, aber auch im Training viele Menschen in der Visionsfindung, und das gibt es ja auch im Schamanismus, das gibt es ja in ganz vielen anderen Bereichen, wie erlebst du diese Phänomene, dieses, das ist meine Vision und ich habe die jetzt aufgeschrieben, die steht fest und die kann ich jetzt sozusagen auch abheften, nachdem ich sie gelocht habe und dann ist auch gut, jetzt haben wir das abgehakt, das ist ja irgendwie noch anders, ne? (… Fortsetzung des Gesprächs in Folge 23) Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com
Herzlich willkommen mal wieder in unserem Denkraum. Und neben Ruben ist heute auch die wunderbare Christina bei uns. Christina Comnick als Projektleiterin Seelische Resilienz der Resilienz Akademie heute bei uns zu Gast. Und wir sprechen zu dieser besinnlichen Zeit über die Seele, die seelische Resilienz, die eine oder andere Krise und alles, was da noch interessant sein könnte, um besinnlich durch das Weihnachtsfest zu surfen.
Hallo, ihr beiden. Ich freue mich ganz besonders, hier zu sein. Herzlichen Dank für die Einladung.
Und ich freue mich auch ganz besonders. Und ich bin ganz aufgeregt, die drei hier zusammen zu haben. Von mentaler Resilienz, emotionaler Resilienz, seelische Resilienz.
Ah, schön. Ja, ich freue mich auch besonders. Also gefühlt war ich ja schon häufiger bei euch mit hier in diesem wunderbaren Denkraum, den ihr öffnet, wie glaube ich viele Zuhörende auch da draußen. Also danke da auch an euch für die letzten Folgen, die schon immer wahnsinnig spannend waren. Und ja, ich habe da immer schon gespannt gefolgt während des Autofahrens oder der Vorbereitung auf ein Training und so weiter. Immer schon so ein bisschen auch mitgeredet innerlich.
Ja, diese Zeit hier im Denkraum ist auch immer etwas, was ich sehr schätze. Und ich habe ganz, ganz viele Fragen schon vor Jahren an die Resilienz gehabt. Und eine Frage war immer wieder, wenn ich diese Unterscheidung in Stressprobleme, Krisen mache, welche unterschiedlichen Formen der Resilienz leiten sich eigentlich daraus ab? Weil wenn ich nur ein Problem habe, ist das dann Resilienz, ja oder nein? Wenn es eine Krise ist, was für ein Krisen erleben? Es gibt ja sozusagen weder Stressprobleme noch Krisen.
Natürlich.
Was ist der Sinn des Lebens? Wozu sind wir hier?
Ihr seid echt super.
Genau.
Gleich zu Beginn. Voll rein. Ja, also tatsächlich. Ich kenne die Frage auch sehr, sehr gut. Gerade wenn wir über seelische Resilienz sprechen, ist das natürlich auch eine, die auch immer mitschwingt. Und genau so soll es auch sein.
Ja, finde ich insofern wieder total spannend, als wenn ich dir so zuhöre, dann wird mir immer klarer, dass ich mit ganz vielen Konzepten, die ich so über die Jahre kennengelernt habe, entweder von Anfang an eine große Resonanz habe, eine große Stimmigkeit zu erleben, wo ich sage, das fühlt sich richtig an und ich bei vielen Konzepten so eine Irritation habe, wo ich so denke, ja, kognitiv verstehe ich das, also es ist mir klar und gleichzeitig auf so einer körperlichen Ebene spüre ich eine Inkongruenz und das hatte ich immer bei der Psyche. Ich hatte zur Psyche nie, also nie ein inneres Bild, ein inneres Erleben, was ich für mich nutzen konnte.
Also ich höre euch jetzt gerade übrigens ganz gespannt auch gerade zu und mein Körper hat sich auch gerade total entspannt aufgrund dieser inneren Einkehr und Reflektionen, die dann da war. Und Ina hatte vorhin eine Begrifflichkeit genannt, die in der emotionalen Resilienz auch einen Einklang gefunden hat. Und das ist die Begrifflichkeit der Transzendenz.
Ja, ich finde das total spannend, sowohl was Sebastian gesagt hat, als auch du, lieber Ruben, weil der Bezug eben zu unserem Modell der „vier Arten individueller Resilienz,“ also mit mentaler Resilienz, körperlicher Resilienz und jetzt die Emotionen bei dir, das sind nämlich, deswegen liebe ich das so sehr, das sind ja auch Wege hin zur seelischen Resilienz. Also wenn wir über den Körper gehen, wenn wir ins Spüren gehen, wenn wir quasi die Emotionen mit reinholen, für mich ja auch immer die Frage, wie kann man seelische Resilienz in der Praxis vermitteln oder den Zugang irgendwie dazu schärfen. Und da bieten eben genau, was du sagst, diese Emotionen, für mich einen wunderbaren Weg, nämlich über die Dankbarkeit zu gehen, also in der Reflexion, im Coaching oder im Training, oder über Rührung. Ihr nennt es so schön Rührung als Hüterin des Sinns. Also wenn ich merke, ich bin irgendwie von irgendetwas berührt, darf ich mich fragen, ja, womit bin ich denn gerade in Kontakt? Das ist ein Hinweis auf hohe Werterfüllung, auf ein Stück Sinn erleben in meinem Leben. Das kann was ganz Kleines sein, was Alltägliches sein oder eben auch wirklich was Großes.
Das finde ich total spannend, den Punkt, den du gerade auch mit der Krise angesprochen hast, weil mein Vater tatsächlich hat bei Professor Dr. Tobias Esch jetzt nochmal eine Ausbildung gemacht. Er ist ja Mediziner und wollte dann sich nochmal in Mind-Body-Medizin sich weiterbilden. Und er hat dann das Gespräch mit ihm gesucht, ja, mit dem Tobias Esch und hat dann eine Frage gestellt, die da heißt, Professor Esch, gibt es eigentlich eine Abkürzung zu diesem Typ C, also diesem Seinsglück der drei Formen des Glücks?
Ja, und was, glaube ich, sehr wichtig ist, auch zu betonen, wir sind ja alle seelisch resilient. Generell, wenn wir über Resilienz sprechen, gibt es ja nie die eine Definition oder so, oder dass man es, sage ich mal, nur antrainieren kann. Wir haben ja quasi von Grund auf dieses unglaubliche Geschenk.
Und da fällt mir ganz, wie ich finde, ein schöner Satz, den ich von Stephen Gilligan gehört habe, einem meiner wichtigen Lehrer, kann man sagen. Und einem der wichtigsten Schüler von Milton Erickson. Der sagte mal, we are wounded and broken and we are unwoundable and unbreakable at the same time. Das heißt, wir sind verletzt, gebrochen, auf einer Ebene. Und auf einer anderen Ebene sind wir unverletzbar und auch unzerbrechlich. Und ich glaube, dass im menschlichen Erleben oder über die Welt, über mein Leben, über meine Schicksale, über meine Krisen nachdenkend, wir oftmals auf die vulnerablen Bereiche sehr stark fokussieren.
Ja, danke fürs Teilen und ich finde, das ist genau auch so, ja, dieses Spannende, wenn wir auch dahinschauen. Also für mich bedeutet Seele irgendwie auch immer Beziehung und Verbindung, also die Seele steht eigentlich nie für sich allein, sondern irgendwie auf irgendeiner Weise immer mit in Verbindung mit etwas, also zu anderen Lebewesen, vielleicht in der Natur, im Naturgeschehen oder eben zu einer höheren Wirklichkeit und hier auch so ein bisschen zu gucken, das haben wir in der seelischen Resilienz quasi noch mal als Element „vom Ich zum Wir“ und das meine ich wirklich in Bezug auf eine höhere Kraftquelle. Also nicht der Mensch als Solches, als Selbst in der Selbstreflexion, in der Selbstwirksamkeit, sondern von dem Selbst, von dem Ich, von dem Ich-bezogenen zu etwas, was viel größer ist, als wir uns überhaupt nur vorstellen können, was auch immer das für einen persönlich bedeuten mag. Deswegen sage ich auch immer, lieber sein eigenes Wording und Überschriften finden. Man kann auch ja die Liebe sagen oder generell genau, was du sagtest, das, was wir eben nicht kognitiv greifen können und dass das aber auch eine wahnsinnige Ressource ist.
Genau, das wäre jetzt mein Wunsch, weil wir haben jetzt viel über das Was und Warum gesprochen. Ich würde gerne zum Wie, wie wirken diese vier Faktoren, wie haben wir die, wie oder wie hast du die gefunden, wie ist da die Entstehungsgeschichte und wozu sind die eigentlich ganz gut, diese vier Faktoren zu haben und ich glaube, ich würde danach gerne nochmal ein, zwei Dinge auch zu verschiedenen Sichtweisen, wenn man so auf das menschliche Leben blickt, da einfach nochmal ein paar, ja, für mich so ein paar Ableitungen machen, was heißt denn das jetzt für uns alle, für den Alltag, für wir auch immer und dafür finde ich ein guter, detaillierter Blick auf die vier Faktoren, glaube ich sehr hilfreich.
Ja, genau, ich kann sie ganz kurz mal so umreißen, gerne dann auch im Detail nochmal an einer anderen Stelle quasi, weil das sind vier große Faktoren, also genau, wir haben damals eine große Liste, wie gesagt, auch gehabt, natürlich, wenn wir uns Schutzfaktoren der Resilienz anschauen und dann eben gerade in der Unterscheidung zur mentalen Resilienz eben geguckt, okay, was ist es für die seelische Resilienz, welche Faktoren wollen wir da besonders hervorheben. Das Konzept entwickelt haben wir ja damals, weil du sagtest, als erfahrener Resilienz-Experte und Lehrtrainer auch in dem Bereich seit vielen, vielen Jahren, die Themen Sinn und Spiritualität nochmal besondere Aufmerksamkeit zu geben. Sinnfindung und Spiritualität sind zwei Faktoren und dann haben wir noch die Intuition dazu genommen und Visionsarbeit. Genau, das sind unsere Haupt-Kernfaktoren.
Ja, darauf wollte ich gerade noch mal zu sprechen kommen, weil, also ich schätze das erst mal alles, was so da draußen in den sozialen Medien auch, ja, wie soll ich sagen, geteilt wird, zum Teil auch in dem vielleicht kleinen Kosmos, wo man sich drin bisher bewegt hat, dann auch mit sehr großen Ansprüchen dann quasi kommuniziert wird. Das Ganze auch zum Teil für mich ein bisschen zu sehr vereinfacht wird, sowas wie, ja, du musst dann warum finden? Und dann denke ich so, naja, ich habe es nicht verlegt, warum muss ich es finden?
Alle Folgen finden Sie hier:
Titelmusik und Mischung: Lars Deutsch www.larsdeutsch.net
Design: Katharina Krekeler www.hejro.de
Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer & -Coach sowie Experte für Emotionen und deren Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er ist mit der Resilienz-Akademie Göttingen als Projektpartner für emotionale Resilienz tätig. Sein Fachbuch zu diesem Thema „Die Kraft unserer Emotionen“ erschien 2022 im Junfermann-Verlag. Er ist Mitinitiator des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).