[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ich grüße dich.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ich grüße dich zurück. Ich bin es. Ich freue mich, wieder hier zu sein.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, manchmal denke ich so, wir sollten schon vor dem Podcast für Outtakes das Mikrofon laufen lassen. Heute soll es ja um das Thema Ärger gehen und ja, wir sind gerade vom Ärger zu einer sehr heiteren, wie sagt man, Geschichte gekommen. Deine Quintessenz war dann, sieh es so, das Leben ist eine einzige Verletzung von Professionalität und ja, darum soll es heute gehen. Um Werte. Professionalität ist tatsächlich einer meiner wichtigen Werte und was hat denn das überhaupt alles mit Ärger zu tun und so weiter und so fort und dazu heiße ich Sie herzlich willkommen. Ärger. Ruben, wenn du Ärger hörst, aus Sicht emotionaler Resilienz, was kommt um die Ecke?
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Unangenehme Emotionen einzuordnen, jetzt mal, Kategorisierung jetzt hier, Emotionswissen sage ich jetzt hier, fühlt sich eher unangenehm an, gibt mir wahnsinnig viel Handlungsenergie, um bestimmte Dinge umzusetzen, spüre ich meist, wenn ja, ich irgendwas erreichen möchte, krieg es aber irgendwie nicht hin, beispielsweise auch in Diskussionen will jemand überzeugen und vielleicht kriege ich es ja besser überzeugt, wenn ich lauter werde, das ist manchmal auch eine Energie, die dahinter ist, ja und eine, was ich spannend finde, wir haben ja das letzte Mal auch kurz über Annäherungs- und Vermeidungsmotivation gesprochen, im Sinne der drei Formen des Glücks und das Spannende bei Ärger ist tatsächlich, dass es eine der wenigen unangenehmen Emotionen ist, die eine Annäherungsmotivation haben, aber eine harte Annäherungsmotivation und ich glaube, darum darf es heute gehen, also mit Freude eine weiche Annäherungsmotivation, also im Sinne von in Kooperation gehen und so, aber Ärger hat eine harte Annäherungsmotivation, wo es dann eher um Angriff geht, um Durchsetzung und so weiter und so fort.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Das, was mich irgendwann mal, ja wie soll ich sagen, irgendwie hat es mich begeistert, aber es war auch so ein Aha-Moment, also Aha im Quadrat, okay, jetzt wird mir einiges klar, war die Aussage, dass Ärger drei Trigger hat, das war im Mimikresonanztraining 2014 oder 15, ich weiß gar nicht mehr ganz genau, ich glaube 2014 und er sagte, Dirk Eilert, Ärger hat drei Trigger, aufgrund der aktuellen Forschung, damals ist ja auch so geblieben, erste Trigger Wert Verletzung, zweite Trigger Zielhindernis, dritte Trigger Ungerechtigkeit und dann habe ich, das sind dann so Momente, wo es in mir ganz still wird und gleichzeitig unheimlich viel so zu klickern anfängt, aber eher so ein stilles Klickern, wo ich so dachte, ach krass und dann liefen bei mir im zweiten Schritt so ganz viele Situationen durch vor meinem inneren Auge, wo ich so dachte, okay, was ist denn das?
Ungerechtigkeit nicht total, also in Gruppen, in Teams, also so ein Klassiker, da denken die Leute auch immer so, das kannst du nicht geben, das denkst du dir doch nur aus, ein Team hatte ich mal, da habe ich dann gefragt, sowieso im Workshop, duzen wir oder siezen wir uns? Sagt er, naja, also in der Abteilung, ein Teil duzt sich, ein Teil siezt sich, die siezen haben sich’s du noch nicht verdient und ich gucke ihn so an, ich dachte, das wäre ein Spruch, ich wollte gerade schon sagen, hey, ja, cooler Spruch, sagt er, ja, also bei mir muss man sich’s du verdienen, habe ich gesagt, okay, wie erlebt ihr Team das?
Sagt sie, ja, die wissen das, dass sie sich’s verdienen müssen, so und dann wusste ich natürlich gleich, was Sache ist, habe ich gesagt, naja, im Sinne eines Workshop-Dos wäre es für sie okay, das ging von 9 bis 16.30, dass wir sagen, okay, von 9 bis 16.30 ist du und danach ist dann wieder sie, wenn sie das möchten, ja, alles klar. Natürlich ist er dann beim Du geblieben, weil sie halt auch über den Tag herausstellte, dass das jetzt nicht so als so gleichbehandelnd, fairness, erzeugend erlebt wurde, das hat ihm das Team, ja, mit Übersetzungshilfe von mir ganz gut rückgespiegelt, dass sie das nicht so cool fanden bisher, das war für ihn auch nochmal so ein Lerneffekt, weil er sagte, naja, aber bei meinem damaligen Chef war das auch so, wo ich dann so denke, ja, man muss ja nicht jede Sozialisation so übernehmen, das war so Schritt eins, der mir sehr, wie soll ich sagen, sehr eindeutig im Gehirn geblieben ist, so als Eindruck und dann immer wieder Wertverletzung, Zielhindernis.
Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, immer wenn ich merke, dass der Hüter meiner Werte eine Vulkankompetenz anspringt, dass ich mich frage, okay, was ist denn gerade mir wichtig, weil mir das einfach auch hilft, nicht auf die anderen drauf zu gehen, also die harte Annäherungsmotivation ist ja eher so im Sinne von, du blöde Sau, du machst mich ärgerlich im Sinne von einer Täter-Opfer-Konzeption, sondern zu sagen, hey, stopp, dein Verhalten erinnert mich gerade an etwas, was mir wichtig ist und so holt man sich ja auch relativ schnell die Selbststeuerungsfähigkeit zurück, man bleibt in der Selbstwirksamkeit und ich bin eher gestaltend beziehungsweise erst mal verstehend, dann gestaltend, handlungsfähig, anstatt zu sagen, naja, das macht was mit mir, wo ich dann natürlich eher in so ein Opfer-Erleben dann entsprechend einsteige. Kennst du das auch? Was sind denn so die Themen, wo du merkst, oh wow, hier ist mir was wichtig?
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ja, im zwischenmenschlichen Kontext ist das wirklich schon sehr spannend, weil da muss man ja natürlich auch erst mal betrachten, was sind Werte eigentlich, also wie könnte man das denn definieren, auch in Abgrenzung zu anderen Begriffen, die gerne synonym dazu benutzt werden, also wie Motive, Bedürfnisse, Werte werden immer wieder in einem Satz erwähnt und wenn man mal dem Vater-Tochter-Duo der Motivationspsychologie Heckhausen Glauben schenken möchte, dann geht Motivation einher damit, dass es wertgeladene Zielzustände sind, nach denen ich strebe, also relevante Ziele. Ich habe ein Motiv nach Leistung, nach dem ich strebe. Ich möchte etwas leisten und danach strebe ich entsprechend, danach richte ich meine Handlung aus.
Bedürfnis ist eher aus einem Mangel heraus, also das ist nicht, da strebe ich nicht hin zu etwas, sondern ich habe einen Harmoniebedürfnis, also mir fehlt das gerade und ich möchte das irgendwie wiederherstellen und das ist eher aus dem Mangel heraus motiviert und ein Wert ist ähnlich wie ein Motiv, nur entfaltet sich das dann im sozialen Kontext, also ich möchte auch von jemand anderem, dass diese Person diesen Wert als ja sozusagen Kompass des eigenen Handelns auch nimmt und da auch entsprechend mit mir geht. Und wenn er es halt entsprechend nicht macht, dann kommt dann dieser Ärger dann entsprechend hoch. Also Wert als wertgeladenen Zielzustand, nach dem wir streben, aber den wir auch von anderen gerne hätten.
Deswegen kann auch Leistung, kann dann auch einen Wert dann entsprechend sein. Und das ist wirklich echt total spannend, wenn ich das mal dann für mich reflektiere, so was sind auch die Dinge, die ich von mir, aber auch von anderen abverlange und bei mir ist halt der größte Wert, und da frage ich mich auch immer, ist es überhaupt ein Wert, weil darum geht es doch eigentlich, ist Wertschätzung. Also genau diese Thematik, den anderen zu würdigen und andere Menschen so zu nehmen, wie sie sind.
Und das kann ja in unterschiedliche Richtungen gehen, es gibt ja da draußen monetäre Wertschätzung und so weiter und so fort. Aber wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber will mich nicht verstehen, will meine Perspektive gar nicht einnehmen und nimmt mich gar nicht so als Mensch wahr und für voll und dann und so weiter und so fort, da werde ich ein bisschen fuchsig. Kann ich auch ärgerlich werden, ja.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Genau, also die Frage war ja gerade, ist Wertschätzung wert? Geschätzter Kollege und auch Mentor von mir, Bert Freustel, sagte mal, Wert ist ein Nomen und ist etwas, was man nicht in eine Schubkarre tun kann. Dann habe ich nach oben geguckt und habe gesagt, hä? Sagt er, naja, es ist halt eine Nominalisierung von einem Verb. Also wenn man mit Menschen spricht über Werte, dann denken die typischerweise an Gold, ETFs, Kryptoaktien, Euro, was auch immer. Aber die psychologischen Werte zu unterscheiden ist ja erst mal dieses, was ist mir wichtig und das ist meistens ein nominalisiertes Verb.
Die Unterscheidung mit Bedürfnis und Wert finde ich auch interessant, weil das Bedürfnis merke ich dann nicht mehr, wenn es erfüllt ist und den Wert merke ich, wenn er erfüllt wird, an Freude. Das ist so für mich dieser grobe Unterschied. Das hilft, wenn ich das intims bespreche und Motive, das, was sozusagen mich ins Handeln bringt, als wertgeladene Zielzustände oder starke Ziele, dann quasi macht das Ziel für mich eine Werterfüllung aus, so dass es dadurch noch ansprechender, noch anziehender wird, so von der Sortierung her.
Thema Wertschätzung, was ich hochinteressant finde, ist, dass es bei Wertschätzung aus meiner Erfahrung heraus, das ist jetzt so eine interne Evidenz, es gibt einen Unterschied zwischen Wertschätzung des Menschen und Wertschätzung der Arbeit, des Verhaltens. Also man sagt ja gerne mal so schön, unterscheide die Person und ihr Verhalten. Und das, was ich immer wieder erlebe, gerade beim Thema Wertschätzung, ist dieser Satz, ja, meine Führungskraft wertschätzt mich nicht genug.
Meine Kollegin, mein Kollege wertschätzt mich nicht genug. Ich erlebe mich, das ist dann so mein Trainersprech. Die Leute sagen meistens, naja, du wertschätzt mich nicht. Ein bisschen, naja, wie sagt man, systemischer ausgedrückt wäre es, oder konstruktivismuswürdigender ausgedrückt, ist ja so dieses, ich erlebe mich hier gerade nicht als wertgeschätzt, weil typischerweise sagt dann eine Kollegin oder eine Führungskraft, naja, aber ich wertschätze dich doch. Dann bist du relativ schnell wieder bei diesem, na, Bedeutung und Wirkung einer Botschaft bestimmt immer der Empfänger, niemals der Sender. Also das heißt auch da, wie ich etwas erlebe, wie ich eine Werterfüllung erlebe, bestimme ich nicht mein Gegenüber.
Bei mir ist es halt das Thema Professionalität als ein Wert und da habe ich ganz oft so das Gefühl, boah, das erlebe ich gerade nicht als wertschätzend. Und dann muss ich halt überlegen, spiegele ich das der anderen Person zurück oder nicht? Meistens sage ich dann, ja, nee, komm, kein Coaching ohne Auftrag, halt die Klappe, Mauritz, komm, nimm das hin.
Das ist, das lohnt sich nicht so. Das ist dann ein Stück weit, das lasse ich dann und transformiere das dann, ja, zumindest vom Versuch her in das eigene professionelle Handeln, wobei ich mir da auch sehr viel Kontakt zu meiner unprofessionellen Menschlichkeit halt gönne. Das musste ich über die Jahre lernen, um überhaupt lebens- und handlungsfähig zu bleiben. Zurück zur Wertschätzung. Wertschätzung Verhalten hat ja auch dieses Thema authentischer Stolz, also im Sinne von, was habe ich durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz sein könnte. Der authentische Stolz ja auch als etwas, was mit Selbstwirksamkeit total zusammenhängt und im Gegensatz dazu halt der hubristische Stolz, dieses, naja, ich habe das gut gemacht, weil ich so ein cooler Typ bin.
Und da ist diese Wertschätzung des Menschen, da habe ich immer so ein Störgefühl, wenn ich das anderen erklären soll, weil die dann zurecht sagen, naja, aber wenn ich jetzt sozusagen die Person wertschätze, also wenn ich jetzt sage, Robin, du bist so und so, dann ist das ja zum einen eine Aussage über dich auf Identitätsebene, was ich eigentlich nicht weiß, sondern ich kann ja nur sehen, wie du dich verhältst. Also schon emotional könnte man sagen, ist das zumindest ein potenziell sehr stressiges Feld, in das ich mich dann begebe.
Ich löse das dann meistens so, dass ich sage, Mensch, mich begeistert an dir folgendes Persönlichkeitsmerkmal. Ich erlebe dich so und so und das begeistert mich. Ich erlebe dich sehr zugewandt, das begeistert mich und so weiter, dass ich halt die Aussagen über den Menschen anhand seiner Fähigkeiten, anhand dessen, was jemand tut, entsprechend wertschätze und mir dieses du bist so und so halt spare, weil das ja auch so eine klassische Feedback oder Lob-Ormel ist. Ja, du bist so und so und es fühlt sich irgendwie immer komisch an. Die Leute können das nicht gut nehmen. Es ist immer irgendwie eine Form von Ambivalenz da.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ich finde es total spannend, weil so wie du es jetzt auch gerade beschreibst, wie du es dann machst, mich begeistert an dir, da muss ich direkt daran denken, wie entsteht eigentlich Stolz und wie entwickeln wir das als Menschen? Und Stolz als Emotion ist ja eine selbstreflexive Emotion. Wir brauchen ein Ich-Konzept, um das überhaupt spüren zu können. Also ich muss wissen, dass es mich gibt. Das entwickle ich erst so mit zwei Jahren. Also ab zwei Jahren, dass diese Selbstareale sich im Gehirn entwickeln.
Und davor sind wir reine Resonanzwesen. Wir nehmen nur von anderen auf. Und Stolz wird auch bezeichnet als die internalisierte Freude meiner wichtigsten Bezugsperson. Also ich nehme die Freude auf der wichtigsten Menschen um mich herum, internalisiere das, es stockt dann bei mir an und denkt dann, ah, das habe ich gut gemacht. Das mache ich immer wieder so. Und das nehme ich jetzt auch in mein Selbstkonzept auf.
Ich kann das gut. Wir haben das letzte Mal über Alles steht Kopf 2 gesprochen. Und da kommen ja auch Beliefs dann dabei. Da war eine I’m a good person und I’m a good friend und ich bin eine gute Person. Ich bin ein guter Freund und so weiter. Und das kommt dann da mit rein, weil ich internalisiere das dann dabei.
Und das finde ich dann im Unternehmenskontext echt cool, wie du es jetzt überträgst, dass du sagst, mich begeistert an dich. Also eine Führungskraft ist für den sogenannten vertikalen Selbsttransfer. Also diese Person ist in der Hierarchie höher als ich und ich möchte auch irgendwas von dieser Person annehmen, um mich weiterzuentwickeln, ist da positives Feedback wahnsinnig wichtig. Und dann zu hören, mich begeistert an dir und dann die Freude dann zu sehen und die dann zu internalisieren. Mega. Und dann wird mein eigener Wert wertgeschätzt und ich erhöhe mich in meinem Selbstwert.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Mega. Und dann sind wir wieder bei Werten. Das sind wir ja die ganze Zeit. Dann sind wir bei dem, was mir wichtig ist. Wichtig im Sinne von Werterfüllung. Und natürlich dann auch gleich wieder natürlich immer als potenzielle Heilung für Wertverletzung.
Und die Folge geht ja über das Thema Ärger und soll auch ein Stück weit das Drumherum erklären. Also drumherum bei Ärger ist für mich Freude als Werterfüllung, ist für mich auch das Thema chronifizierter Ärger als so eine Form von Frustration. So wenn ich so im Sinne von Same Shit, Different Day, ich denke, geht das schon wieder los?
Da habe ich ja wie so eine Frustrationsschleife im Kopf. Und gleichzeitig das, was dann passiert, da haben wir auch in der Überblicksfolge zu Emotionen ja schon drüber gesprochen, das Thema der Resignation. Also dieses Resigning, das Abschreiben, das Okay, das gebe ich jetzt auf. Dieses Fold auch als eine eher längerfristige Stressreaktion, Aufgabe. Und man sagt, okay, komm, lass, bringt nichts. Und da bist du auch relativ schnell wieder bei den Gallup-Studien, bei dem Thema ja so innere Kündigung, nicht assoziierte Mitarbeitende.
Und das hat aus meiner Sicht ganz viel damit zu tun, mit ja, wie geht man mit Ärger um? Wie geht man mit Werten um? Fragt man Menschen, was ist dir wichtig? Und eine so meiner Lieblingsfragen ist immer, wobei leuchten deine Augen? Und dann gerade mit der Brücke hin zur Wertearbeit: Wobei ärgerst du dich und was ist dir da wichtig?
Das ist tatsächlich was, was für mich relativ schnell geht. Und die Einladung jetzt hier im Podcast, da kann man ein ganz einfaches Gedankenspiel mal machen. Und die Frage wäre, wenn du magst, du hast ja nicht nur den Wert Wertschätzung, aber jetzt nicht abgesprochen, aber ich mache das jetzt einfach mal. Spontan ist ja immer am besten. Die Frage wäre, wenn du mal an eine Situation denkst, die dir, also nicht Lebensthema, auch nicht irgendwas potenziell Traumatisierendes, sondern irgendwie so eine, weiß ich nicht, so eine 4 bis 6. Also das ist ja dann irgendwie immer eine 7 bis 8, so auf der 0 bis 10er Skala, 0 bis 10er Ärgerskala. 0 heißt kein Ärger, 10 heißt volle Lotte. Wenn du mal so an eine 4 bis 6 denkst, hast du ein Ereignis, musst du das Ereignis nicht sagen, aber hast du. Okay, du nix. Super.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ich überlege, ich denke gerade tatsächlich noch, ob ich das nehme, weil es hat gerade auch für mich wieder so viel mit Wertschätzung zu tun. Irgendwie dreht sich gerade alles für mich dann darum. Ja, aber ich mache es jetzt mal wirklich auch im Arbeitskontext.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, okay, super. Und was man dann oder was ich dann in Trainings mache, was auch bei mir in der ResilienztrainerInnen-Ausbildung stattfindet, ist dann die Frage, sag mal ein paar Sachen, die dir da auf die Nerven gehen, worüber du dich ärgerst. Keine Namen, kein, wie auch immer, reichen auch Schlagworte. Sag mal so, wenn hast zwei, drei Schlagworte.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Sachen, nicht abgesprochen, mangelnde Kommunikation, dann hat das Ergebnis nicht gestimmt. Ja, in diese Richtung geht es. Also immer dieses Lücken, Lücken, Lücken, Lücken, Lücken. Ich habe keine Orientierung. Ich weiß überhaupt nicht, was gerade los ist. Ich komme nicht mit, weil bestimmte Sachen nicht kommuniziert wurden.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Okay, super. Ich zoome einmal mit dir und auch mit ihnen da draußen am Rundfunkempfänger. Einmal kurz raus und die Frage, das, was ich jetzt oft gehört habe, ist Lücken, Lücken, keine Orientierung, unprofessionell und so weiter.
Im Sinne des 180 Grad, wenn man jetzt sagt, okay, das führt zu Ärger und da steckt eigentlich genau im Gegenteil das drin, was dir wichtig ist, dann kann man einfach diese 180 Grad ganz stumpf machen. Wenn du jetzt sagst, Lücke, Lücke, Lücke, dann wäre für mich da das Gegenteil sowas wie Vollständigkeit, Hülle, Komplett. Das wäre so die erste Ebene, dass, wenn ich das so sage, dann denke ich mir so, na ja, also es geht so um Mitdenken, um so einen klugen Plan, um so auch ein bisschen mich in deine Richtung, also mich in dich reinversetzen.
Was brauchst du, damit du den Job gut machen kannst? Also nicht so ein Stückwerk, sondern einfach auf den Punkt die für dich relevanten Dinge und es steckt für mich auch so eine professionelle Achtsamkeit kommt da für mich auch mit durch.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ja, professionelle Achtsamkeit finde ich ein ganz spannendes Stichwort. Also ich hatte auch so Sachen wie Klarheit und Transparenz jetzt einfach dann im Kopf. Also die Person muss nicht wirklich für mich mitdenken, aber bitte beteilige mich an deinem Denkprozess.
Ja, also diese Thematik. Einen Satz, den viele Leute von mir hören, ist, bitte denk mal ganz kurz laut, damit ich weiß, woran bist du denn jetzt gerade und wie können wir da jetzt weitermachen? Und dass ich da einfach eine Klarheit habe. Also dieses Thema Transparenz, was bestimmte Dinge angeht, ist mir ganz, ganz, ganz wichtig. Ich muss immer wieder wissen, wo stehen wir gerade und wo sind wir gerade, damit ich auch eine Klarheit dann entsprechend habe.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Okay, also so das Cluster Transparenz, Klarheit, Orientierung und daraus folgend irgendwie so auch sowas wie eine Sicherheit, die sich dann einschätzt.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Als Bedürfnis eigentlich dann, genau.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, das Bedürfnis nach Sicherheit. Aber da wäre dann halt auch wieder die Frage, ist, wenn du Sicherheit hast, ist dann einfach nur so, ja, habe ich jetzt halt Sicherheit? Oder wenn du Sicherheit hast, denkst du so, ja, fühlt sich gut an.
Danke, smiley. So, kannst du mal prüfen?
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ja, also wenn ich Sicherheit habe, dann kann ich erst arbeiten. Von da aus kann ich dann weiterarbeiten, weil sonst kauen meine Gedanken um dieses Ding rum. Das will ich jetzt wissen.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, und interessant ist, dass das Bedürfnis Sicherheit bei dir auch wert zu sein scheint. Jetzt so aus unserem Dialog heraus, wobei Sicherheit ja auch so eine Blankoressource ist und das merkt man in so einem Prozess dann ganz gut, jetzt wie das eben, wenn man dann den Wert sagt und es stellt sich sofort eine Regulation, also die Resonanz im System, man jetzt das ja nur hört. Ich finde, man konnte es gut hören, ich konnte es jetzt auch gut sehen, noch bevor dieses Ausatmen da war und die andere Regulation war halt genau dieses, so, okay, Parasympathikus, Entspannung, aber auch eine Kraft, eine Stärke, die da ist auf einmal und sozusagen eine Ausrichtung.
Genau, und das ist im Endeffekt so eine Einladung, wo ich immer denke, ja, eigentlich gehört so was in die Schule als Frage, beziehungsweise auch schon in die Kindererziehung dann diese Frage, Mensch, was ist denn dir gerade wichtig? Also wenn sich ein Kind aufregt oder wenn sich ein Mensch aufregt, klar, aber gerade bei Kindern auch, was ist denn dir gerade wichtig? So, weil das zum einen die Dissoziation so ein bisschen aufhebt, also ich kenne das sehr und das ist ja manchmal so auch in den sozialen Medien, diese Road Rages, wo dann irgendwie die Menschen so außer sich scheinen und das, glaube ich, ist bei Ärger tatsächlich ein Riesenthema, dass wir uns manchmal Dinge sagen hören, wo man denkt so, Alter, wo kommt das denn her?
Okay, dafür muss ich mich nachher auch entschuldigen und einfach dann in diesem Ärger, ja, manchmal Dinge gesagt werden, wenn dann der innere Krieger oder die innere Kriegerin am Mikrofon sitzt und man denkt, ah, okay, ja, das musste jetzt raus, aber man zahlt dann halt einen Preis dafür. Und da finde ich diese Frage, okay, was ist denn dir wichtig in Bezug auf, wobei ärgere ich mich und dann, so wie wir das gerade gemacht haben, so ein bisschen gemeinsames Suchen, finde ich total hilfreich, weil wir dann ja jetzt gerade zu so einem guten Grundwert gekommen sind, also Wertschätzung, Sicherheit, jetzt könnte man noch überlegen, ist es noch irgendwie so Prozessorientierung, also es gibt ja Menschen, die brauchen eher den Prozess und es gibt Menschen, die brauchen eher das Ergebnis, so im Sinne der Wichtigkeit. Ich habe auch so ein bisschen Prozessorientierung bei dir gehört, aber sag mal so, im ersten Schritt jetzt Sicherheit und Wertschätzung, beide im beruflichen Kontext wichtig.
Ja, genau.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Und genau, was bedeutet für mich Sicherheit oder was steckt in Sicherheit drin, wenn du mich das dann, weil das ist ja das Wort, was mich wirklich am meisten beruhigt hat jetzt auch vorhin, also, na klar, als Endresultat Sicherheit, aber ist tatsächlich das Thema Transparenz. Also genau dieses Thema, dass jemand in der Zusammenarbeit mit mir transparent ist, mir immer sagt und offen kommuniziert, wo stehen wir denn jetzt gerade, was ist denn jetzt gerade Stand, auch was die Beziehung angeht und was Zufriedenheit angeht, Unzufriedenheit angeht und so weiter und so fort, da ist es wirklich Transparenz und was dann daraus entsteht, ist dann ein Gefühl der Sicherheit, wenn ich das dann entsprechend habe.
Das hat sich genau bei mir dann entspannt, als ich das dann herausgefunden habe.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, perfekt. Und ich glaube, dass, wenn wir mal wieder zu Ärger zurückkommen, dass natürlich nicht in der Situation, wo wir uns so ärgern, da dann mit so einem Prozess anzufangen, ein bisschen schwierig, eher im Sinne von, ich merke, ich ärgere mich meistens ja öfter über irgendwelche Themen, dann mal mit einem wohlmeinenden Kollegen, einem wohlmeinenden Freund oder mit meiner Coach, mit meinem Coach in irgendeiner Art und Weise dann mal da drangehen und sagen, du, ich würde da gerne mal was reflektieren. Und dann im Sinne von Ärger als Glücksguide mit der Frage, was ist mir da wichtig, wenn ich mich ärgere, mal zu gucken, gibt es da irgendeinen Wert, der verletzt wird? Oder gibt es irgendein Ziel, was blockiert ist?
Oder ist es tatsächlich, erlebe ich es als ungerecht? Und wenn ich das dann habe, dann, und das hilft mir, das macht mich nicht irgendwie emotionslos oder taub oder was auch immer, sondern ich bleibe halt eher in der Steuerungsfähigkeit. Ich merke, wenn mir sowas dann passiert, merke ich so, okay, da kommt der Ärger und dann kann ich schon sagen, hallo, Ärger, alter Freund, geht gerade wieder um, jetzt in dem Fall Professionalität.
Okay, super, danke für den Hinweis, ich weiß. Das heißt, anstatt, dass meine Amygdala übernimmt, bleibt mein präfrontaler Kortex angeschaltet. Ich bleibe zumindest mal handlungsfähiger, als dass ich da in so einen Kriegermodus halt gehe und dann dagegen haue und so weiter, sondern ich kann mir das dann entsprechend überlegen, wie ich antworte, was ich antworte.
Also ich behalte mehr meine Selbstwirksamkeit. Im Dialog ist dann natürlich irgendwann dieses, hey, du, ich merke gerade was, ich brauche, damit es mir gut geht. Damit kann man Bedürfnisse kommunizieren, aber auch Werte kommunizieren. Bei Werten wäre dann sowas wie, mir ist hier gerade was wichtig und das ist folgendes, ich merke es daran, dass du so das und das machst. Und dann ist natürlich auch Fragen auch wichtig, du hast das in der letzten Folge als Wertkommunikation angesprochen, dann zu sagen, okay, erst mal, hey, das ist mein Wert. Ich erlebe das und das halt nicht so als für mich meinen Wert erfüllend.
Könntest du mehr davon machen, weniger davon? Ginge das? Und natürlich dann auch immer die Frage, was brauchst du dafür von mir? Weil das ist werterfüllendes Verhalten. Ist ja auch keine Einbahnstraße, sondern auch im Sinne der Reziprozität, also des Ausgleichs, ist es auch mal spannend. Was ist denn dir wichtig? Wie sollte ich mich verhalten, dass es für dich gut ist? Und ich glaube, dass dieser Prozess an sich, so wie wir ihn gerade beschreiben, also Wert ansprechen, Wert übersetzen in konkretes Verhalten und dann halt entsprechend zu sagen, hey, was ist denn bei dir? Was brauchst du dafür von mir? Und falls wir es mal vergessen sollten, wie erinnern wir uns dran? Das ist auch immer so ein Thema. Nur weil man das einmal gemacht hat, ist es nicht immer gut, sondern manches braucht dann nochmal ein gedankliches Update.
Das ist, glaube ich, etwas, wo wir als Menschen im Miteinander eine ganz wichtig unterschiedsbildende und auch grenzbildende Emotion damit würdigen können. Und ich glaube, dass unsere größte Aufgabe gerade ist, tatsächlich auf unsere Werte zu achten, mal zu gucken, was ist mir denn gerade wichtig? Und ist das den anderen auch klar? Und wie kann ich das auf eine wertschätzende und klare Art und Weise kommunizieren?
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Ja, und ich fand das genial, dass du das gerade auch gesagt hast, das müsste eigentlich in die Schule. Weil das, was ich gerade dran gedacht habe auch, ist, es gab ja bei dir bestimmt auch, und das gibt es ja heute noch in der Schule, immer diese Klassenregeln, wo eigentlich Werte draufstehen. Ja, aber das sind ja die, die die Lehrerinnen und Lehrer vorgeben dann.
Du sollst dich melden und wir melden uns, wenn wir was sagen wollen und wir sitzen still und so weiter und so fort. Und die Lehrerin oder der Lehrer ärgert sich, wenn er entsprechend einer dieser Klassenregeln dann verstoßen werden. Aber zu fragen dann auf der anderen Seite, was ist euch denn wichtig als Schülerinnen und Schüler?
Was ärgert euch, was ich mache? Und wie kann ich das denn vorbeugen? Und dann auch entsprechend dann im Unterricht damit besser umgehen zu können, weil diese Klarheit da ist. Ja, oh, Tim ärgert sich gerade. Tim, welche deiner wichtigen Werte war denn jetzt hier verletzt? Und dann, dass er da dran schreibt. Okay, alles klar. Und was habe ich gemacht, dass es dazu geführt hat? Okay, und wie können wir es das nächste Mal anders machen? Und entsprechend, woran erinnern wir uns, wenn wir es dann mal vergessen? Genial. Ja, für ein enger Management schon in der Schule und dann natürlich auch weiterführend im Berufsalltag, schon im Einstellungsgespräch zu fragen.
So, wenn sie mal an ihren letzten Arbeitsstellen denken, was hat sie da geärgert? Was war ihnen da wichtig? Und worauf können wir jetzt hier achten, dass das dann nicht mehr der Fall ist? Und diesen Prozess finde ich total genial und total levelnd auf Augenhöhe. Das ist maximale Wertschätzung, wenn du so kommunizierst. Da entspannt sich gerade alles in mir.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ja, definitiv. Und das erlebe ich auch als sehr professionell. Und diese Nummer mit, ja, wir ärgern uns hier nicht, das habe ich immer mal wieder auch gerade so in Inhabergeführten oder Familienunternehmen. Da ist halt das Thema Ärger ganz klar dem Patriarchen oder der Matriarchen, so der Eigentümerfamilie und wie auch immer, überlassen. Also nicht immer und 100 Prozent, aber sozusagen, da gibt es klare Regeln für die Anwendung von Ärger. Das ist so das eine, wo ich immer denke, ja, aber sie ärgern sich doch trotzdem.
Also lassen Sie das auch mal raus. Und was ich noch zu dem Thema der Schule sagen wollte. Ich glaube, dass wir ohnehin als Menschheit uns mehr drüber unterhalten sollten, was ist mir gerade wichtig und ist das in unserem Gesellschaftskonzept kompatibel zu dem, was die Mehrheit möchte. Also Minderheitenschutz super wichtig, ganz essenziell. Und Kompatibilitätsprüfung der eigenen Werte mit der Mehrheit, mit der überwiegenden Mehrheit auch extrem wichtig. Weil sonst passiert das, was passiert.
Man kennt ja dann sozusagen diese Beschreibung des Wutbürgers, wo ich so denke, ja, das sind Menschen, die sich nicht als gehört erleben. Und wenn sich Menschen nicht als gehört erleben, dann verschaffen die sich eine Stimme, weil harte Ernährungsmotivation, der Ärger quasi uns da entsprechend antreibt. Kurzer Schwenk rüber zu Gunter Schmidt.
Gunter Schmidt hat mal, da war eine Frage zu, ja, wie ist denn das, wenn ich mich immer ärgere, mit Dingen, die ich nicht ändern kann. So. Also es gibt ja auf der Welt Dinge, die zumindest mich, vielleicht bin ich doch alleine, aber dann mache ich jetzt die nächsten Sätze nur für mich und die anderen nur hinzusagen. Ach Gott, der Mauritz, goldig. Er ist also der eine Mensch, der das hat. Also es gibt so ein paar Dinge auf der Welt, die mich echt ärgern. Das kann ich nie ab. Und eine Sache ist, dass Menschen miteinander oder aufeinander Gewalt ausüben. Das ist seit Ewigkeiten so.
Und das ist nicht nur ein Bedürfnis nach Frieden, sondern das ist so einfach, wo ich denke, ey, wir sind in 2024. Und es kann doch nicht so schwer sein, dass wir sozusagen dieses Gewalt gegeneinander ein bisschen runterfahren. Das ist auch alles sehr hochaktuell. Und diese ganze Debatte ist hochgradig aufgeladen. Und ich will auch in diese Debatte gar nicht reinsteigen, sondern es ging um diese permanenten Wertverletzungen. Und das Thema Akzeptanz ist ja gerade im Bereich Resilienz ein wichtiger Schutzfaktor.
Also Akzeptanz hilft mir Dinge, die ich halt einfach nicht verändern kann, die ich nicht beeinflussen kann, einfach zu sagen, ja ist so. Hashtag ISSO ist so. Also akzeptiere ich jetzt. Und Ärger, wie keine andere Emotion, zumindest bei mir, verhindert Akzeptanz. So und dann ist ja die Frage, was mache ich mit dem Ärger? Richte ich den gegen mich?
Kann man machen. Hat halt Folgekosten. Richte ich den Ärger gegen andere? Kann ich auch machen. Sagt meistens das Justizsystem in einer Gemeinschaft oder in einer Gesellschaft, was dann passiert. Richte ich das gegen Gegenstände oder gegen irgendwas anderes?
Es hat immer irgendwie Folgekosten. Und da sagte Gunter Schmidt mal dieses, na ja, wenn Akzeptanz nicht geht, also ich verkürze das jetzt ein bisschen, dann würde er Meta-Akzeptanz vorschlagen. Und Meta-Akzeptanz heißt, ich akzeptiere, dass ich etwas niemals akzeptieren kann. Aber das akzeptiere ich. Also zum einen schließe ich Frieden mit dem Zustand, dass mich etwas nervt. Und das ist bei mir bei Gewalt so.
Ich akzeptiere das, dass ich das niemals akzeptieren kann. Und das fängt ja schon damit an, wenn ich Menschen miteinander reden höre. Auf eine echt dysfunktionale Art und Weise. Dieses Anblaffen. Das geht weiter mit Blicken, die Menschen sich gegenseitig zu werfen. Gerade wenn Schwächere darunter leiden.
So Eltern-Kinder- und ich akzeptiere, dass das immer was mit mir sozusagen, dass das immer merken werde als Ärger. Ich nutze aber das, weil ich eben nicht entfliehen kann, nutze ich das als Kraftquelle für meine Arbeit. Und für mich ist diese Meta-Akzeptanz der einzige Weg, damit umzugehen und überhaupt an der Welt teilzunehmen in der Art, wie ich das mache. Um halt zu sehen, okay, ich nutze das, nutze die Energie, die dadurch bereitgestellt wird für meine Arbeit. Ich transformiere das und sage, okay, ich mache dann einen Podcast und ich mache dann diese Folge über Ärger. Und ich spreche dann da auch so klar drüber.
Und ich drucke Postkarten, um Menschen Ärger zu erklären. Ich gebe Resilienz-Trainings, damit Menschen Emotionen kennenlernen, damit die die regulieren lernen und so weiter. Also ich nutze diesen Bereich als das, was Ärger macht, nämlich eine Annäherungs- Motivation.
Und die Härte nehme ich dem Ärger über die Akzeptanz, der Nicht-Akzeptanz und sage, hey, ist okay. Und wenn das nicht geht, was ist eine zweitbeste Lösung? Wenn das Sehnsuchtsziel, dass wir alle in einer friedlichen, im friedlichen Miteinander, dass ich sage, okay, das ist deine Religion, das ist meine Religion, ist okay. Ich brauche keinen Vergleich, wer stärker ist. Auch bei imaginären Freunden, wie Ricky Gervais jetzt sagen würde, brauche ich nicht. Es ist okay.
Ich akzeptiere das alles. Und das ist so diese Haltung, wo ich sage, ja, also mein Handeln richte ich darauf aus, wie wir besser miteinander leben können. Und das ist meiner Meinung nach Resilienz, Bewusstheit über die eigenen Emotionen und der gute Zustand, aus dem wir weniger reaktiv sind.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Das ist ja ein Schlusswort. Ja, das ist dann auch der Ärger, der bringt auch die Klarheit. Auf den Punkt, zack, mit einer Rhythmusgeste, bam, zack, fertig, vielen Dank dafür.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Ich bin klar. Und ich finde, Menschen Klarheit zu schenken, mit Würdigung des Gegenüber, mit einer Wertschätzung dessen, was ein Gegenüber als Mensch verdient hat, mit aller Klarheit, das finde ich einen Akt der Menschlichkeit, der ganz klar sagt, hier ist bei mir eine Grenze und ich möchte gerne über deine Grenzen lernen. Dann können wir auch diskutieren, wo hört meine auf, wo fängt deine an und wie gestalten wir die Beziehung zueinander unter Würdigung aller wichtigen Dinge?
Und ich glaube, das kann die Menschheit wirklich gut in die Zukunft bringen.
[Ruben Langwara– Resilienz-Podcast]
Danke für jede Klarheit, die du mir in unserer Zusammenarbeit jemals geschenkt hast. Sie hat immer hart gewirkt, aber sie war nur hart in der Sache. Und so hart machst du es ja auch nicht.
Das wirklich nicht, sondern wirklich mit genau dieser Einstellung war ich zu Menschen, dass wir gut miteinander zusammenarbeiten können. Das kann ich nur empfehlen, so zu leben und das vorzuleben, so wie du es machst. Ich habe da noch Entwicklungsfehler, du kennst mich. Ich bin da eher so von RIP.
[Sebastian Mauritz– Resilienz-Podcast]
Aber das finde ich ganz klasse. Den Rest des Kooperationspartner-Gespräches machen wir jetzt ohne Sie. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Möge die Resilienz mit Ihnen sein und möge der Ärger Sie auf das hinweisen, was Ihnen wichtig ist. In diesem Sinne bis ganz bald wieder. Ihr Sebastian Mauritz und Ruben Langwara.
Tschüss. Tschüss.
Hier geht´s zum Resilienz-Podcast: www.rethinking-resilience.com