Das ROI von Resilienz-Trainings – Was bringt ein Resilienz Training in Organisationen?

Resilienz-Trainings sind mehr als ein „Nice-to-have“ – sie sind ein echter Wettbewerbsvorteil. Angesichts steigender Belastungen und immer komplexerer Arbeitswelten gewinnen psychische Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit zunehmend an Bedeutung. Doch viele Führungskräfte fragen sich: Was bringt das konkret? Lässt sich der Nutzen solcher Maßnahmen tatsächlich in Zahlen fassen? Die Antwort lautet: ja!

Warum brauchen Unternehmen Resilienz?

Die Arbeitswelt von heute gleicht oft einem Hochseilgarten ohne Sicherheitsnetz. Globale Krisen, Digitalisierung, permanente Veränderungen und wachsender Leistungsdruck fordern Beschäftigte mehr denn je. Resilienz – die Fähigkeit, trotz widriger Umstände leistungsfähig und mental gesund zu bleiben – wird somit zu einer essenziellen Kernkompetenz in Organisationen.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen, sondern auch das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu sichern. In den Gesundheitsberichten verschiedener Krankenkassen ist es jedes Jahr deutlich erkennbar: Psychische Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für langfristige Arbeitsunfähigkeit und ziehen immense betriebswirtschaftliche Kosten nach sich.

Im Gesundheitsbericht der TK aus dem Jahr 2023 wird sogar formuliert:

„Psychische Erkrankungen verursachen mittlerweile fast jeden fünften Fehltag und sind damit eine der teuersten Krankheitsarten für Unternehmen.“

Dabei muss es erst gar nicht soweit kommen. Resilienz-Trainings bieten hier eine präventive Lösung. Sie helfen Mitarbeitenden, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, Stress frühzeitig zu erkennen und souverän damit umzugehen. Führungskräfte profitieren ebenso: resilient geführte Teams sind widerstandsfähiger, motivierter und leistungsstärker.

Kurz gesagt: Resilienz ist aus Unternehmenssicht kein weiterer „Soft Skill“, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für Organisationen, um in einer unsicheren Welt stabil zu bleiben und sich an neue Herausforderungen anpassen zu können.

Was ist das ROI von Resilienz-Trainings?

Der ROI – Return on Investment – gibt an, in welchem Verhältnis der Nutzen (Return) einer Maßnahme zu den Kosten (Investment) steht. Bei Resilienz-Trainings ist der „Return“ nicht nur finanzieller Natur, sondern auch in Form von sogenannten „weichen Faktoren“ wie Motivation, Bindung oder Innovationsfähigkeit sichtbar.

Woran misst man den ROI?

Während sich der ROI bei Maschinen oder Marketingkampagnen oft direkt an Verkaufszahlen oder Kosteneinsparungen ablesen lässt, gestaltet sich die Berechnung bei „weichen Faktoren“ wie Resilienz-Trainings komplexer – aber keineswegs unmöglich.

Gerade im Personal- und Gesundheitsmanagement müssen Organisationen sowohl harte Kennzahlen (z. B. Kostenreduktion) als auch weiche Erfolgsindikatoren (z. B. Mitarbeiterzufriedenheit) berücksichtigen.

Harte Kennzahlen:

• Reduktion der krankheitsbedingten Fehltage
• Senkung der Fluktuationsrate
• Produktivitätssteigerung
• Reduzierte Gesundheitskosten

Weiche Faktoren:

• Mitarbeiterzufriedenheit und Engagement
• Besseres Teamklima und Führungskultur
• Reputationsgewinn für das Unternehmen

Zusätzlich kombinieren immer mehr Unternehmen klassische ROI-Berechnungen mit Balanced-Scorecard-Modellen oder Social Return on Investment (SROI)-Ansätzen, um auch den Einfluss auf soziale und kulturelle Unternehmenswerte transparent zu machen.

Was sind Merkmale erfolgreicher Resilienz-Trainings?

Nicht jedes Resilienz-Training entfaltet automatisch seine volle Wirkung. Der Erfolg steht und fällt mit der Qualität der Konzeption und der Art und Weise, wie das Training in den Unternehmensalltag integriert wird. Wissenschaftliche Studien und eigene Praxiserfahrungen zeigen: Damit Resilienz-Trainings tatsächlich spürbare und messbare Effekte erzielen, müssen sie bestimmte Merkmale erfüllen.

Fokus auf die praktische Anwendung:

Wir legen in unseren Resilienz-Trainings einen hohen Wert auf angewandte Resilienz. Das bedeutet konkret, dass theoretisches Wissen über Stressmodelle und Resilienzfaktoren zwar eine wertvolle Grundlage bieten, doch der Fokus auf alltagstauglichen und direkt anwendbaren Werkzeugen liegt, die den Teilnehmenden an die Hand gegeben werden.

Zielgruppenorientierung:

Resilienz-Trainings „von der Stange“ greifen selten tief. Unternehmen, die in maßgeschneiderte Programme investieren, erzielen dagegen deutlich bessere Ergebnisse. Eine gute Auftragsklärung und Abstimmung auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden bringt höhere Akzeptanz und einen nachhaltigeren Nutzen.

Langfristige Evaluation und Transfer:

Ein besonderes Augenmerk bei unseren Resilienz-Trainings liegt auf dem Transfer und der nachhaltigen Ausrichtung. Resilienz ist keine Fähigkeit, die mit einem eintägigen Workshop tiefgreifend verankert wird. Vielmehr bedarf es einer kontinuierlichen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung.

Organisationale Einbindung:

Die Nachhaltigkeit eine Resilienz-Trainings liegt jedoch nicht nur bei den Mitarbeitenden selbst, sondern muss verstärkt werden durch eine Verankerung im gesamten Unternehmen. Wird Resilienz nur als isoliertes Training verstanden, verpufft der Effekt oft schnell. Erfolgreiche Unternehmen binden deshalb gezielt Führungskräfte und das Top-Management mit ein, damit sich Resilienz in der Unternehmenskultur entfalten kann.

Konkrete Zahlen zum ROI von Resilienz-Trainings

Schauen wir nun auf konkrete Ergebnisse aus der Forschung zum ROI von Resilienz-Trainings bzw. Trainingsprogrammen zur Stärkung mentaler Gesundheit.

9,98:1: In einer randomisiert-kontrollierten Studie zu einem Resilienz-Training für Führungskräfte im australischen Rettungsdienst konnte ein ROI von 9,98:1 nachgewiesen werden. Das Training reduzierte signifikant die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen und stärkte gleichzeitig die mentale Gesundheit der Teilnehmenden (Milligan-Saville et al., 2017).

2,30-5,70:1: In einer groß angelegten Metaanalyse von PwC wurde ein durchschnittlicher ROI von 2,30:1 für Resilienz- und psychische Gesundheitsprogramme in Unternehmen berechnet. In bestimmten Hochrisikobranchen wie dem Gesundheitswesen lag der ROI sogar bei bis zu 5,70:1, da hier die Einsparungen durch reduzierte Fehlzeiten und geringere Krankheitskosten besonders hoch waren (Australia, 2014).

4,20-9:1: Das weltweit führende Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte schätzte, dass pro investiertem Pfund in mentale Gesundheits- und Resilienzprogramme ein ROI von durchschnittlich 4,20:1 erzielt wird. In Unternehmen mit frühzeitiger und präventiver Intervention lag der ROI sogar bei bis zu 9:1 (Deloitte UK, 2017).

Reduktion psychischer Beschwerden um 18%: In einer Cluster-randomisierten Studie zu einem Resilience@Work-Training für First Responder konnte gezeigt werden, dass die Trainings neben der Verbesserung der Resilienz auch zu einer Reduktion psychischer Beschwerden um 18 % führten, was zu einer beträchtlichen Kosteneinsparung bei Fehlzeiten und Leistungsabfällen führte (ROI wurde zwar nicht explizit berechnet, jedoch konnten erhebliche wirtschaftliche Effekte durch reduzierte Krankheitskosten nachgewiesen werden) (Joyce et al., 2019).

Wie können Unternehmen den ROI von Resilienz-Trainings steigern?

Diverse wissenschaftliche Studien belegen also, dass es einen nicht unerheblichen ROI von Resilienz-Trainings gibt. Ganz zu schweigen von den zahlreichen weiteren positiven ‚weicheren‘ Effekten, die die Kultivierung von mentaler Gesundheit in der Organisation mit sich bringt. Dabei haben es Unternehmen selbst in der Hand, wie wertvoll und vor allem nachhaltig die Interventionen für die Mitarbeitenden, Führungskräfte und letztendlich das gesamte System sind.

Resilience Guides

Damit Resilienz eben nichts bleibt, was einmal kurz in einem Workshop angerissen wurde und danach wieder in Vergessenheit gerät, sondern wirklich Teil der Unternehmenskultur wird, möchten wir den „Resilience Guide“ vorstellen. Dabei handelt es ich um ein Resilienz-Training, dass sich aus einer Lernplattform-Vorbereitung, einem Präsenz-Seminarteil und einer Online-Nachbereitung zusammensetzt.

Mit Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmenden im Unternehmen die Rolle von Resilience Guides übernehmen und damit von innen heraus einen psychisch gesunden Arbeitsplatz fördern. Resilience Guides erleben im Training selbst, wie man die eigene Resilienz stärken kann und vertiefen grundlegende Resilienzkompetenzen. Zudem lernen sie, wie sie kompetente Ansprechpartner:innen für Stressbewätigung und Emotionsmanagement zu sein und bekommen Tool an die Hand, um niederschwellig Impulse für eine resiliente Unternehmenskultur zu setzen.

Resilience Guides bringen einen solch hohen Mehrwert und steigern das ROI, da sie die Merkmale von guten Resilienz-Trainings weiter innerhalb der Organisation vertreten. Sie agieren damit als Multiplikatoren für organisationale Resilienz.

Praktisch anwendbar und Zielgruppenorientiert

Ein Resilience Guide fungiert als „Anwender und Vermittler“ der zentralen Inhalte. Er unterstützt Teams dabei, praxisnahe Resilienzstrategien wie lösungsorientierte Kommunikation, Stressbewältigungstechniken oder Achtsamkeit konsequent im Alltag umzusetzen. Durch ihre Präsenz im Team sind Guides in der Lage, die zielgruppenorientierte Anpassung von Methoden sicherzustellen.

Transfer in die Unternehmenskultur

Als interne Resilienz-Experten und-Expertinnen erleichtern Resilience Guides den Transfer von erlerntem resilientem Verhalten zur gelebter Resilienz. Sie dienen für Kollegen und Kolleginnen als Vorbild und animieren zu resilienzfördernden Routinen, wie achtsamer Kommunikation oder gesunder Stressbewältigung.

Organisationale Einbindung

Durch die organisatorische Einbindung wirken Resilience Guides auch als Brücke zwischen Belegschaft und Führungsebene. Sie sorgen dafür, dass resiliente Verhaltensweisen nicht im Schulungsraum enden, sondern sich im Teamklima und in der Kultur widerspiegeln. Gleichzeitig unterstützen sie eine positive Feedback- und Fehlerkultur, die essenziell ist, damit Resilienz langfristig Wirkung entfalten kann.

Kurz gesagt: Resilience Guides „atmen“ die Prinzipien des Resilienz-Trainings im Arbeitsalltag und helfen so, die nachhaltige Wirksamkeit und den ROI der Maßnahme zu sichern.

Mehr erfahren zum Resilience Guide: www.Resilienz-Initiative.com/Resilience-Guides

Best Practice: SAP und das “Search Inside Yourself”-Programm

Der Technologiekonzern SAP zählt zu den bekanntesten Vorreitern, wenn es um die Integration von Resilienz und Achtsamkeit in die Unternehmenskultur geht. So gibt es im Unternehmen beispielsweise einen „Chief Mindfullness Officer“.

Im Rahmen des weltweiten Programms „Search Inside Yourself“ (SIY) – ursprünglich bei Google entwickelt – schult SAP seit mehreren Jahren Mitarbeitende und Führungskräfte in emotionaler Intelligenz, Achtsamkeit und resilientem Verhalten.

Das Besondere: SAP hat nicht nur externe Trainer eingesetzt, sondern über 1.000 interne Resilience & Mindfulness Coaches ausgebildet, die als Multiplikatoren agieren – vergleichbar mit Resilience Guides. Diese Coaches begleiten Teams weltweit, unterstützen den Transfer der Trainingsinhalte in die tägliche Zusammenarbeit und fördern eine Kultur der Selbstreflexion und psychischen Widerstandskraft.

Der Erfolg zeigt sich messbar: SAP berichtet von einer signifikanten Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und einer spürbaren Verbesserung des Teamklimas in Bereichen, in denen SIY fest etabliert wurde. Gleichzeitig trägt das Programm dazu bei, Führung und Zusammenarbeit an den Prinzipien von Achtsamkeit und Resilienz auszurichten – und das nachhaltig und global.

Wozu führen Resilienz-Trainings im Unternehmen?

Die langfristigen Effekte von Resilienz-Trainings reichen weit über die reine individuelle Stressbewältigung hinaus. Organisationen entwickeln eine „innere Stärke“, die sie auch in stürmischen Zeiten handlungsfähig hält.

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Das Wichtigste in Kurz:

• Gesundere Mitarbeitende: Weniger Burnout, psychische Belastungen und Krankheitsausfälle.
• Höhere Motivation: Mitarbeitende fühlen sich befähigt, Herausforderungen aktiv zu bewältigen.
• Attraktivität als Arbeitgeber: Unternehmen mit einer resilienzfördernden Kultur wirken auf Talente anziehender und sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile.
• Bessere Zusammenarbeit: Resiliente Teams kommunizieren offener, vertrauen sich gegenseitig und gehen konstruktiver mit Konflikten um.
• Innovationsfähigkeit: Wer mit Stress und Unsicherheiten souverän umgehen kann, ist offener für Veränderungen und entwickelt kreative Lösungen.

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Der wohl größte Beitrag zum ROI von Resilienz-Trainings ist es, gesündere und stabilere Mitarbeitende zu fördern. Resilienz im Unternehmen senkt stressbedingte Fehlzeiten. Weniger Krankheitsausfälle bedeuten für Unternehmen nicht nur geringere Kosten, sondern auch mehr Stabilität im Tagesgeschäft.

Darüber hinaus führt eine hohe Resilienz nicht nur zu einer höheren Belastbarkeit der Mitarbeitenden, sondern auch zu mehr Engagement und Arbeitszufriedenheit. Daraus folgt langfristig eine höhere emotionale Bindung mit dem Unternehmen und senkt die Fluktuation. Im heutigen „War for Talents“ ein gigantischer Vorteil. Ein weiter Vorteil für diesen Punkt ist eine gesteigerte Arbeitsattraktivität für neue Fachkräfte. Unternehmen, die aktiv in die mentale Gesundheit und Resilienz ihrer Mitarbeitenden investieren, steigern das Image.

Die individuelle Resilienz zeigt auch Auswirkungen auf die Teamarbeit. Trainings stärken die Fähigkeit zu klarer, wertschätzender Kommunikation und fördern den konstruktiven Umgang mit Konflikten. Teams lernen, Herausforderungen als gemeinsame Aufgabe zu betrachten und sich gegenseitig zu unterstützen. Abschließend: Teams, die Resilienzkompetenzen verinnerlicht haben, bringen mehr kreative Lösungen hervor und sind schneller in der Lage, sich an veränderte Marktbedingungen oder interne Umstrukturierungen anzupassen.

Resilienz-Trainings sind eine Investition, die sich mehrfach auszahlt: Sie reduzieren Fehlzeiten und Fluktuation, steigern die Produktivität und stärken die Innovationskraft – und liefern damit einen klar messbaren Beitrag zur Wertschöpfung und zum langfristigen ROI des Unternehmens.

Quellen:

Australia, P. (2014). Creating a mentally healthy workplace: Return on investment analysis.

Deloitte UK (2017). Mental Health and Employers: The Case for Investment.

Joyce, S., Shand, F., Lal, T. J., Mott, B., Bryant, R. A., & Harvey, S. B. (2019). Resilience@ Work mindfulness program: results from a cluster randomized controlled trial with first responders. Journal of medical Internet research, 21(2), e12894.

Milligan-Saville, J. S., Tan, L., Gayed, A., Barnes, C., Madan, I., Dobson, M., . . . Harvey, S. B. (2017). Workplace mental health training for managers and its effect on sick leave in employees: a cluster randomised controlled trial. The Lancet Psychiatry, 4(11), 850-858.

Techniker Krankenkasse. (2023). Gesundheitsreport 2023: Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt. Hamburg: Techniker Krankenkasse. Abgerufen von https://www.tk.de/techniker/service/presse/gesundheitsberichte/gesundheitsreport-2023-psychische-gesundheit-2127736

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