Meditation ist nur für Mönche und Esoteriker? Falsch gedacht! Denn regelmäßiges Meditieren stärkt nicht nur Ihr mentales Immunsystem, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihren beruflichen Erfolg aus. Wie das funktioniert und was für eine Wundertüte Meditation eigentlich ist, zeigen wir Ihnen hier.
Warum meditieren Menschen?
Schon seit Jahrhunderten ist es in vielen Kulturen und Religionen eine weitverbreitete Praxis. In den fernöstlichen Traditionen dient das Meditieren dazu, Erleuchtung zu finden oder das Nirwana zu erreichen. In christlichen, islamischen oder jüdischen Traditionen meditieren die Menschen, um näher am Göttlichen zu sein.
Auch außerhalb des Religiösen ist das Meditieren weit verbreitet. Diese spirituelle Praxis soll dazu beitragen, mit sich selbst in Einklang zu kommen, den Geist zu leeren und Wohlbefinden herzustellen.
Wie geht Meditation?
Besonders für Ungeübte gibt es diverse Hilfsmittel, wie CD’s, Bücher und Apps, die beim Meditieren helfen. Diese Unterstützung sorgt dafür, dass Sie sich auf die Übungen einlassen und sich besser auf sich selbst konzentrieren können. Solche Hilfestellungen sind allerdings kein Muss.
Zudem gibt es nicht die einzig wahre Form der Meditation. Zum Einstieg hilft das Orientieren an ein paar einfachen Punkten:
1. Schaffen Sie sich eine Meditationsinsel:
Ein ruhiger Rückzugsort hilft Ihnen, die Konzentration vollständig auf sich zu lenken. Es hilft dabei, wenn Sie in der Anfangszeit stets denselben Ort wählen. Die vertraute Umgebung und Situation erleichtern den Einstieg in die vollständige Konzentration. Wählen Sie einen Ort, an dem Sie sich wohl und geborgen fühlen.
2. Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein:
Der Klassiker der Meditationshaltungen ist wohl der Schneidersitz. Auch der ist allerdings kein Muss. Sie können im Fersensitz oder gar auf einem Stuhl sitzen. Sogar das eher untypische Liegen ist möglich. Egal wie Sie sich positionieren, achten Sie darauf, dass die Haltung bequem ist und Sie lange darin verweilen können. Wenn Sie sitzen, achten Sie zusätzlich auf eine aufrechte Haltung. Das erleichtert das Atmen und schont Ihren Rücken. Hierfür können Sie beispielsweise ein Meditationskissen zur Hilfe nehmen.
3. Finden Sie Ihr inneres/ drittes Auge:
Jetzt kommt der spirituelle Teil. Dieser Schritt bringt nur etwas, wenn Sie sich vollkommen auf die Übung einlassen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten zwischen den beiden Augen ein inneres, drittes Auge. Konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt.
4. Achten Sie auf Ihre Atmung:
Die Atmung ist ein wichtiges Instrument. Atmen Sie ruhig und bewusst; Beim Einatmen strömt die Luft in den Bauch hinein und beim Ausatmen lassen Sie die Luft ungehindert ausströmen. Lenken Sie Ihre Gedanken auf eine gleichmäßige Atmung.
5. Lösen Sie sich von allem:
Uns Menschen fällt es schwer an nichts zu denken. Allein der Gedanke daran macht das Ganze schier unmöglich. Doch genügend Übung ermöglicht es Ihnen, sich von Ihren Gedanken zu lösen und Ihren Geist zu leeren. Sie können diesen Prozess nicht erzwingen, sondern er findet selbstständig statt.
6. Meditieren Sie regelmäßig:
Das sofortige zur Ruhe kommen muss trainiert werden. Kaum einer wird bei seiner ersten Meditation gleich eine völlige Leere erreichen. Es heißt daher üben, und noch mehr üben. Wenn Sie regelmäßig meditieren, spüren Sie die Fortschritte und kommen schneller in den entspannenden Zustand. Forscher stellten heraus, dass drei Mal wöchentlich 20 Minuten Meditation optimal sind. Vielleicht bauen Sie die Meditation ja in ihr Morgen- oder Abendritual ein?!
Wofür ist Meditation gut?
Jeder Mensch hat individuelle Ziele, wenn es um die eigene Meditation geht. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass es dabei um das Lösen von Gedanken geht. Sie soll dabei helfen einen freien Kopf zu bekommen, Wohlbefinden zu schaffen und Stress zu lösen. Doch hätten Sie gedacht, dass Meditation besser als jedes Gehirnjogging ist und sogar zu beruflichem Erfolg beiträgt?
Meditation und Lernen
Gehirnjogging ist schön und gut. Bei dieser Art des Denksports stellt der Mensch sich verschiedenen Aufgaben, die er mit seinem kognitiven Können lösen soll. Und ja, je mehr wir diese Aufgaben lösen, desto besser und schneller werden wir darin. Allerdings macht es uns kein bisschen schlauer und hält das Gehirn auch nicht wirklich fit. Meditation dagegen schon.
Meditation steigert kognitive Fähigkeiten
Studien belegen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration sich durch regelmäßiges Meditieren deutlich verbessern. Das Phänomen dahinter lautet Neuroplastizität. Unser Gehirn bleibt nämlich nicht unverändert, sondern entwickelt sich mit jedem Denk- und Lernprozess. Dinge, die wir trainieren, schaffen neue Verbindungen zwischen Synapsen oder stärken Bestehende.
Durch Meditation wird Achtsamkeit und Konzentration im Allgemeinen trainiert. Das bedeutet wir können diese kognitive Fähigkeit dann nicht nur auf bekannte Denkaufgaben anwenden, sondern meistern auch unbekannte Aufgaben besser.
Wir können in Stresssituationen gut auf Gelerntes zurückgreifen
Meditation hilft nicht dabei Stress zu beseitigen. Schließlich sind die Stressoren, also das was den Stress auslöst, auch nach dem Meditieren noch da. Aber regelmäßiges meditieren hilft bei einem besseren Umgang mit Stress. Durch die geübte Aufmerksamkeit auf uns selbst und Konzentration gelingt es besser, auch unter Stress einen ‚kühlen Kopf‘ zu bewahren. Das bedeutet wir können so auch bei Problemen auf unsere Ressourcen zurückgreifen und diese lösungsorientiert betrachten. Zudem gehen Forscher davon aus, dass Meditation das Stresshormon Cortisol senken kann.
Das Denken erschafft unserer Realität
Laut Ergebnissen des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung sind die besten Zeiten zum Meditieren morgens und abends. Morgens beeinflussen wir so die Grundstimmung des Tages. Das bedeutet, wenn wir den Tag ruhig und entspannt starten, geben wir Stress weniger Chancen an uns ran zu kommen. Abends steuern wir Lernprozesse für den Schlaf.
Nach dem Neurologen Wolf Singer funktioniert das so gut, weil unser Hirn nicht zwischen dem real Erlebten und dem Vorgestellten unterscheidet. Unsere Gedanken sind für uns genau so real, wie unsere Erfahrungen. Wenn wir uns also Ruhe, Liebe, und Erfüllung vorstellen, erleben wir diese Gefühle.
Meditation und Arbeit
Tatsächlich wirkt sich regelmäßige Meditation auch auf die Karriere aus. Steve Jobs soll beispielsweise zu Aufstiegszeiten von Apple täglich meditiert haben. Das hat ihn fürs Unternehmen flexibel und offen für Zukunftsvisionen gehalten. Man muss allerdings kein milliardenschweres Unternehmen leiten, um die Wirkung vom Meditieren zu spüren.
Meditation füllt Energiespeicher auf
Regeneration ist für den Menschen enorm wichtig. Unser Gehirn braucht Energie, um vollkommen funktionsfähig und leistungsstark zu sein. Gerade in stressigen und anstrengenden Zeiten gönnen wir uns wenig Regeneration. Zu meditieren hilft hervorragend dabei, die ‚Batterie‘ wieder zu laden. Wir tanken dadurch mentale Kraft, um Projekte motiviert und erfolgreich anzugehen.
Meditation unterbricht die Gedankenspirale
Unser Gehirn vollbringt ziemlich Erstaunliches. Ist es nicht unglaublich, wie viel wir am Tag denken können? Blöd nur, wenn wir damit gar nicht mehr aufhören. Oft befinden wir uns in einer Gedankenspirale, die unseren Kopf beschäftigt hält aber zu nichts führt. Und da hilft die Mediation.
Sie unterbricht den Fluss und schafft einen Zustand, der auch neue, frische Gedanken zulässt. So schaffen wir Platz für innovative Ideen und holen uns selbst aus (unbemerkten) Sackgassen.
Wir können Ideen besser greifen
Im stressigen Arbeitsalltag jagt oft ein Gedanke den anderen. So schaffen viele Ideen es gar nicht erst, zu einem Projekt zu werden, weil sie so schnell an uns vorbeiziehen. Die Achtsamkeitsübungen helfen dabei, fokussierter auf Dinge zu achten. So kommen nicht nur neue Ideen besser an Sie ran, sondern werden von Ihnen auch besser wahrgenommen. Meditation hilft gegen die Hektik des Alltags mit einem konzentrieren Blick.
Meditation stärkt innere Ruhe und Gelassenheit
Es gibt sicher viele Faktoren, die einen Beruf unruhig machen. Sein es nun Teammeetings, Führungsaufgaben, ständige Erreichbarkeit, nervige Kollegen… Die Liste ist beliebig lang. Doch gerade im Job ist Gelassenheit eine sehr hilfreiche Eigenschaft. Meditieren hilft Ihnen, Konflikten und Stress besser zu begegnen. Sie lassen sich nicht leicht aus der Ruhe bringen und bleiben auch unter erschwerenden Faktoren zielgerichtet, effizient und entspannt. Diese Kompetenz ist für Führungskräfte genauso hilfreich wie für Mitarbeitende.
Ist Meditation nur esoterischer Unsinn?
Mitnichten ist das Meditieren nur ein spiritueller Blödsinn. Wissenschaftler und universitäre Studien zeigen die Effekte auf das Gehirn und auf den Körper. Mal ganz zu schweigen von den vielen Erfahrungsberichten der Meditierenden.
Aktuell befasst sich die Forschung sogar mit der Frage, inwiefern Meditieren das Altern des Gehirns beeinflusst. Dr. Sara Lazar stellte beispielsweise fest, dass sich durch Meditation die Ausdünnung der Großhirnrinde reduziert. So könnte Meditation beispielsweise bei Demenzerkrankung helfen.
Meditation, Mindfulness und Resilienz
Achtsamkeit ist ein großer Faktor, wenn es um unsere geistige Gesundheit geht. Auch im Deutschen sprechen wir anstatt von Achtsamkeit oft von „mindfulness“. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oft sind wir mit Gedanken schon viel weiter am Tag, bei all den noch zu erledigenden Aufgaben. In der Zukunft zu leben tut uns allerdings nicht gut.
Resilienz bedeutet eine innere Stärke, die uns flexibel im Umgang mit Stress macht und unser Wohlbefinden stärkt. Ständig in Gedanken voraus zu sein macht allerdings anfällig für Stress und setzt uns unter Druck. Mindfulness oder Achtsamkeit helfen dabei, in der Gegenwart zu leben und Chancen so besser ergreifen zu können.
Meditation hilft, die eigene Achtsamkeit zu trainieren und Resilienz zu stärken. Das macht Sie für Ihren Beruf widerstandsfähig gegenüber Stress, sorgt für Erholung und Ruhe und schafft Platz für neue Ideen.
Wie kann ich Meditation lernen?
Das ist eine häufige Frage, die Antwort muss nicht gleich in zweistündigen, anstrengenden Sitzmeditationen münden. Meditation darf einfach sein.
Mit Meditation beginnen
Der erste Schritt zur regelmäßigen Meditationspraxis kann schon 1-2 mal tägliche eine Ein-Minuten-Meditation sein. Einfach eine Minute inne halten und atmen. Das können Sie überall tun, einfach ein- und ausatmen und darauf achten, wie die Luft einströmt und wieder ausströmt. Vielleicht atmen Sie dazu noch tief in den Bauch, erlauben Ihren Schultern sich zu entspannen und dann nach einer Minute prüfen Sie mal, ob das einen Unterschied für Sie macht.
Meditation mit „The Wholeness Work„
The Wholeness Work ist eine effektive Form der Achtsamkeitsmeditation, die auch im Bereich Coaching, zur Resilienzsteigerung und allgemein zum Auflösen von inneren Blockaden genutzt wird. Diese Methode wurde von Dr. Connirae Andreas entwickelt und wird durch einen Europäischen Dachverband in Europa zertifiziert und verbreitet. Hier finden Sie weitere Informationen und können sich auch für Seminare im Bereich The Wholeness Work anmelden.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).
Würde gerne diese Art der Meditation von Dr. Connirae lernen, wenn diese in deutscher Version angeboten wird!