Wir wollen immer höher, weiter, schneller. Wir leben mittlerweile in einer Arbeitsgesellschaft, in der es notwendig scheint, Arbeits- und Privatleben miteinander zu vermischen. Ständige Erreichbarkeit, hohe Flexibilität und Mobilität sorgen dafür, dass wir uns auch immer schlechter nach Stress regenerieren können. Die Folge sind psychische Erkrankungen. Im Folgenden erfahren Sie, was Unternehmen tun können, um psychischen Erkrankungen der Mitarbeiter vorzubeugen.
Psychische Erkrankungen und die Folgen fürs Unternehmen
Warum ist es für Unternehmen überhaupt wichtig, sich um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu kümmern? Wer das Pensum nicht schafft, hat Pech gehabt? Zuerst einmal ist das eine sehr unmenschliche Weise über psychische Erkrankungen zu denken, denn kein Mensch ist wirklich ‚sicher‘ davor. Menschen mit einer hohen Resilienz sind aber weit weniger gefährdet.
Zweitens haben psychische Erkrankungen von Mitarbeitern ernste Folgen für das Unternehmen. Der BKK Gesundheitsreport 2018 veröffentlichte, dass 16% aller Krankheitsausfälle auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind. Außerdem beträgt die Dauer der Arbeitsausfälle bei psychischen Krankheiten durchschnittlich 38 Tage. Wohingegen Arbeitende mit anderen Erkrankungen durchschnittlich nur 13 Tage fehlen.
Die volkswirtschaftlichen Schäden durch den langen Arbeitsausfall und immer weiter steigende Frühberentung aufgrund von psychischen Erkrankungen belaufen in Milliardenhöhe. Laut Destatis 2017 betragen allein die Krankheitskosten für psychische Erkrankungen 44,4 Milliarden Euro.
Unternehmen können nicht einfach wegschauen, wenn Stress ihre Mitarbeiter krank macht!
Das können Unternehmen tun:
Resilienz-Lotse (SMA) ® ausbilden
Resilienz ist die Fähigkeit für einen gelungenen Umgang mit Stress. Besser gesagt, es ist die Fähigkeit die Arbeit gesund und unbeschadet zu überleben. Für Unternehmen ist es wichtig die Resilienz ihrer Mitarbeitenden und Führungskräfte zu stärken. Insbesondere in Change-Prozessen hilft die Resilienz Belastungen Stand zu halten und Stress zu regulieren.
Der Resilienz-Lotse (SMA) ® erinnert an diese wichtige Kompetenz. Als Teil des Unternehmens bietet ein Resilienz-Lotse (SMA) ® die niederschwellige Möglichkeit, über Stress zu sprechen. In vielen Unternehmen gibt es bereits Sprechstunden zur psychischen Gesundheit. Der Vorteil des Lotsen ist, nicht nur Resilienz bei Einzelnen zu fördern, sondern auch in Teams an diese immer wieder zu erinnern. Mithilfe der Plane des
Resilienz-Lotse (SMA) ® (einem zentralen Tool um unbewusste und dysfunktionale Muster bewusst zu machen) wird Zufriedenheit und psychische Gesundheit sichtbarer und damit auch erreichbar.
Resilienz-Lotse (SMA) ® stellen ihr Wissen und Können in Bezug auf Resilenz den anderen Mitarbeitenden zu Verfügung, welche dann wiederum den Grad an Resilienz im Team und auch im Unternehmen erhöhen.
Gefährdungsbeurteilung durchführen
Zudem sollten Unternehmen regelmäßig psychische Gefährdungsbeurteilungen durchführen. Burn-out passiert nicht einfach so plötzlich und der Mitarbeiter fällt auf einmal aus. Dass es für Führungskräfte „plötzlich“ wirkt, liegt an der Tabuisierung und geringer Überprüfung seitens des Unternehmens. Je direkter und transparenter über Probleme und Schwäche gesprochen werden darf, umso besser.
Bei der Gefährdungsbeurteilung werden mit Tools wie Mitarbeiterbefragung, Interviews oder Analyse-Workshops Daten erhoben, wie es um die psychische Gesundheit, Belastungen und Handlungsfelder der Mitarbeitenden steht. Hierdurch kann das Unternehmen Präventivmaßnahmen einleiten.
Achtsamkeit und Gemeinschaft stärken
Unter dem Strich bringen beide oben genannten Möglichkeiten nicht viel, wenn keine Achtsamkeit für psychische Belastung am Arbeitsplatz herrscht. Achtsamkeit ist die Basis, um weitere Maßnahmen anzugehen und sich um das Wohlergehen der Mitarbeitenden zu sorgen.
So trägt jeder Vorgesetzte im Alltag dazu bei, Resilienz zu ermöglichen und ein gutes Betriebsklima zu schaffen. Dazu sind Wertschätzung von Leistungen, klare Tätigkeitsbeschreibungen, sowie gesunde und stressfreie Kommunikation elementar. Zu einer gelingenden Kommunikation gehört auch das Einbinden in Entscheidungsprozesse. Das stärkt den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit, zwei wichtige Faktoren für eine ausgeprägte Resilienz.
Gemeinsam zu arbeiten und achtsam miteinander umgehen sind die Grundbausteine, um psychischen Erkrankungen vorzubeugen oder die ersten Anzeichen rechtzeitig zu erkennen.
Resilienz im Unternehmen fördern
Stress am Arbeitsplatz kommt vor. Nichtsdestotrotz können Unternehmen verhindern, dass der Stress ihre Mitarbeitenden (dauerhaft) krank macht. Resilienz im Unternehmen ist wichtig für gesunde und zufriedene Mitarbeiter. Dadurch steigern Sie die Effizienz, senken Kosten aufgrund von Krankheitsausfällen und stärken das Wohlbefinden im Unternehmen.
Resilienz lässt sich auf verschiedene Weisen stärken, wie beispielsweise durch Resilienz-Lotsen (SMA) ®. Grundlegend ist jedoch immer der Wille die Gesundheit zu fördern und Achtsamkeit gegenüber den Menschen im Unternehmen zu zeigen. Schließlich ist Gesundheit die Voraussetzung für ein erfolgreiches, flexibles und starkes Unternehmen.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).