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Das Resilience-ROPE

Der Sinn des Lebens besteht darin, zu der Person zu werden, die wir wirklich sind. Dieser Prozess der Selbstverwirklichung folgt einer schrittweisen Entwicklung von vier Kompetenzfeldern der Psyche, die wir Menschen entwickeln, um die vier psychischen Grundbedürfnisse zu erfüllen. Wir erleben dann Zufriedenheit und erfüllten Sinn, wenn die Grundbedürfnisse konsistent sind – also dauerhaft befriedigt und miteinander vereinbar. Das Resilience-ROPE ist ein Erklärungsmodell, das diese Kompetenzfelder zur Stärkung von Resilienz verdeutlicht und gleichzeitig für einen aktiven resilienten Umgang mit Problemen, Stress und Krisen anwendbar ist.

Warum haben wir das Resilience-ROPE entwickelt?

Das Resilience-ROPE wurde entwickelt, um ein umfassendes Verständnis für die psychischen Grundbedürfnisse und deren Einfluss auf die Resilienz und das Wohlbefinden zu bieten. Es basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen nicht nur aus ihrer Vergangenheit lernen, sondern ihre Handlungen und ihr Wohlbefinden stark von ihrer Vorstellung und Erwartung der Zukunft geprägt sind. Mit anderen Worten, es erklärt, warum und wie Menschen Resilienz erlernen können, um mentale Gesundheit und Zufriedenheit im Alltag zu stärken.

Die meisten Resilienz-Modelle fokussieren sich auf das „Wie“, das meist mit einer festgelegten Anzahl an Schutzfaktoren verpackt in einer Resilienz-Metapher präsentiert wird. Dabei haben uns zwei grundlegende Erklärungsansätze gefehlt: Was macht uns Menschen eigentlich fähig dazu, resilient zu sein und in welchen Kontexten brauchen wir Resilienz. Unser Ziel ist es, die Grundlagen der Resilienz zu veranschaulichen und für einen gelingenden Umgang mit Herausforderungen und schwierigen Situationen anwendbar zu machen.

Wer sind die Entwickler?

Wir wollen uns an dieser Stelle kurz selbst vorstellen. Wir sind Sebastian Mauritz und Ruben Langwara. Wir kennen und schätzen uns seit mehreren Jahren und arbeiten seit 2023 intensiv gemeinsam an der Entwicklung des Resilience-ROPEs. Als Experten für mentale und emotionale Resilienz haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, ein grundlegendes Modell zu entwickeln, das seinen Fokus auf Resilienz als Kompetenz im Umgang mit Problemen, Stress und Krisen definiert, und dabei gleichzeitig prozessorientiert ist.

Sebastian Mauritz, M.A. in Systemischer Beratung, gehört zu den führenden Resilienzexperten in Deutschland. Als fünffacher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer und systemischer Coach hat er sich einen herausragenden Ruf erarbeitet. Er ist Vorstandsmitglied in zahlreichen Coaching- und Trainer-Verbänden und ein erfolgreicher Unternehmer. Seine Expertise umfasst individuelle Resilienz, Prosilienz®, resiliente Führung und Teamresilienz. Als Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses hat er sich bereits mit über 240 Resilienzexperten aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht (www.Resilienz-Kongress.de).

Ruben Langwara ist Wirtschaftspsychologe, Resilienz-Lehrtrainer und Coach sowie ein angesehener Experte für die Auswirkungen von Emotionen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Er hat sich auf emotionale Resilienz und ressourcenorientiertes Training & Coaching spezialisiert. 2022 veröffentlichte er sein erstes Fachbuch: „Die Kraft unserer Emotionen“ im Junfermann-Verlag.

Zusammen betreiben wir den Resilienz-Podcast „Rethinking Resilience“ (www.Rethinking-Resilience.com), der wertvolle Einblicke und Strategien zur Stärkung der Resilienz bietet.

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Sebastian Mauritz

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Ruben Langwara

Auf welcher Grundlage basiert das Resilience-ROPE?

„Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.“ – Johannes von Salisbury, 1159

Aus dieser Haltung heraus wollen wir würdigen, auf wessen Schultern das Resilience-ROPE ruht.

 

Konsistenztheorie nach Klaus Grawe

ROPE ist ein Akronym und steht für die vier psychologischen Grundbedürfnisse, die der Psychotherapieforscher Klaus Grawe in seiner Konsistenztheorie definierte: Bindung (Relationships), Orientierung & Kontrolle (Orientation & Control), Lustgewinn und Unlustvermeidung (Pleasure) sowie Selbstwerterhöhung & Selbstwertschutz (Esteem) (Grawe, 2004). Während Bindung und Orientierung & Kontrolle uns Halt auf unserem Lebensweg geben, sind Selbstwerterhöhung und Lustgewinn unsere Motivatoren. Selbstwertschutz und Unlustvermeidung dienen uns als Hygienefaktoren.

Klaus Grawe war ein bedeutender Psychotherapeut und Forscher, der vor allem durch seine Arbeit zur Konsistenztheorie und seine Beiträge zur Neuropsychotherapie bekannt wurde. Grawe wurde 1943 geboren und verstarb 2005. Er studierte Psychologie und spezialisierte sich auf klinische Psychologie und Psychotherapie. Die Konsistenztheorie ist eine integrative psychologische Theorie, die erklärt, wie menschliches Verhalten und psychisches Wohlbefinden durch die Erfüllung grundlegender psychischer Bedürfnisse beeinflusst werden. Diese Theorie ist zentral für das Verständnis der menschlichen Motivation und psychischen Gesundheit, weshalb wir sie als Grundlage für unser Resilienz-Modell wählten.

Im Folgenden gehen wir näher auf die einzelnen Grundbedürfnisse ein und was es mit dem Begriff der „Konstistenz“ auf sich hat. Wir ergänzen in dem Modell allerdings die Komponente der Kompetenzfelder. Wir definieren 4+2 Resilienz-Kompetenzfelder, um die Grundbedürfnisse zu erfüllen und mentale Gesundheit und Wohlbefinden herzustellen.

Das Riemann-Thomann-Modell

Zudem fügen wir, wie Sie weiter unten sehen werden, dem Modell noch eine weitere Dimension hinzu, die uns dabei hilft, Menschen in Ihrem Bestreben nach Erfüllung der Grundbedürfnisse besser zu verstehen: Das Riemann-Thomann-Modell.

Das Riemann-Thomann-Modell ist ein psychologisches Modell, das von Fritz Riemann und Christoph Thomann entwickelt wurde. Es dient dazu, Persönlichkeitsstrukturen zu beschreiben und menschliche Verhaltensmuster zu verstehen. Das Modell basiert auf den Arbeiten von Fritz Riemann, einem deutschen Psychoanalytiker, der seine Theorien in dem Buch "Grundformen der Angst" darlegte (Riemann, 1961). Christoph Thomann erweiterte und adaptierte Riemanns Ansätze für die Anwendung in der Kommunikation und Teamarbeit (Thomann & von Thun, 1988).

Das Modell beschreibt vier grundlegende Dimensionen oder Pole der Persönlichkeit, die sich in zwei Hauptachsen unterteilen lassen:

 

  1. Nähe-Distanz-Achse:
    • Nähe: Intensive, enge Beziehungen
    • Distanz: Unabhängigkeit und Autonomie
  2. Dauer-Wechsel-Achse:
    • Dauer: Beständigkeit und Stabilität
    • Wechsel: Abwechslung und Veränderung
Individualpsychologie nach Alfred Adler

Der Grundgedanke, der dem Resilience-ROPE und insbesondere den vier Resilienz-Kompetenzfeldern zugrunde liegt, stammt von dem Begründer der Individualpsychologie Alfred Adler. In seinem Buch „Der Sinn des Lebens“ schrieb er: „Leben heißt sich entwickeln“ (Adler, 1933). Der Sinn unseres Daseins besteht laut Adler darin, unsere wahre Persönlichkeit zu entfalten. Diesen Prozess der Selbstverwirklichung verstehen wir in einer zirkulären Entwicklung von den vier Kompetenzfeldern der Resilienz, die wir Menschen in unserem Leben entwickeln, um die vier psychischen Grundbedürfnisse zu erfüllen.

Dabei stützen wir uns in unserem Modell besonders auf drei seiner Konzepte:

  • Soziale Verbundenheit: Adler betonte die Bedeutung der sozialen Verbundenheit und des Gemeinschaftsgefühls. Er glaubte, dass das Bedürfnis, Teil einer Gemeinschaft zu sein und einen Beitrag zu dieser zu leisten, ein zentraler Aspekt der menschlichen Motivation ist.
  • Macht- und Geltungsstreben: Laut Adler versuchen Menschen, ihre Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, indem sie nach Überlegenheit und sozialer Bedeutung streben.
  • Zweckgerichtetheit des Verhaltens: Im Kern geht es bei der Individualpsychologie nach Adler darum, das eigene Minderwertigkeitsgefühl zu minimieren und den Selbstwert zu erhöhen und zu stabilisieren. Er betonte, dass Handlungen immer einen Zweck verfolgen, oft im Hinblick auf das Streben nach Überlegenheit und die Überwindung von Minderwertigkeitsgefühlen.

Was ist das Resilience-ROPE?

Das Modell des Resilience-ROPE bedient sich zweierlei Darstellungen. Die erste zeigt das Akronym, zusammen mit den zugeordneten Resilienz-Kompetenzfeldern. Die zweite stellt das ROPE als prozessorientiertes Modell dar, indem es die Dimension der Zeit miteinbezieht.

Das Resilience-ROPE

Schauen wir uns zunächst erstere Darstellungsform an, um die Komponenten des Modells ausführlich zu erläutern.

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Resilience-ROPE  – nach Mauritz & Langwara, 2023

Die Grundbedürfnisse

Die Konsistenztheorie von Klaus Grawe postuliert, dass das psychische Wohlbefinden und eine stabile Psyche dann erreicht werden können, wenn diese Grundbedürfnisse im Gleichgewicht sind (Konsistenz). Hier die vier Grundbedürfnisse noch einmal im Überblick:

Bindung

Das Bindungsbedürfnis ist von allen Grundbedürfnissen am besten beforscht. Es bezeichnet die Notwendigkeit für individuelle Sicherheit und Zugehörigkeit. Wir sind soziale Wesen und benötigen emotionale Nähe und Verbundenheit mit anderen Menschen. Ein gesundes Bindungsverhalten ist die Grundlage für eine stabile emotionale Entwicklung und Gesundheit. Ein Mangel an oder eine Störung in der Bindung kann zu Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Problemen führen.

Selbstwerterhöhung & Selbstwertschutz

Menschen haben ein tief verwurzeltes Bedürfnis, sich gut über sich selbst zu fühlen und ihren Selbstwert, also die Einstellung zu ihrem Selbstkonzept, zu schützen. Dies kann durch Anerkennung und Wertschätzung von anderen, durch Erfolg oder durch den Ausdruck von Fähigkeiten und Talenten erreicht werden. Ein niedriger Selbstwert oder das Gefühl, nicht wertgeschätzt zu werden, kann zu Selbstzweifeln, Minderwertigkeitsgefühlen und Depressionen führen.

Orientierung & Kontrolle

Dieses Bedürfnis bezieht sich auf unser Verlangen nach Verstehen, Vorhersagen und Kontrolle unserer Umgebung. Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis, ihre Welt und das, was in ihr passiert, zu verstehen. Sie möchten die Kontrolle über ihre Umstände haben und nicht das Gefühl haben, dass ihr Leben von externen Kräften oder dem Zufall gesteuert wird. Ein Mangel an Kontrolle und Orientierung kann Gefühle von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit hervorrufen.

Lustgewinn & Unlustvermeidung

Dieses Grundbedürfnis bezieht sich auf das Streben nach Freude und dem Vermeiden von Schmerz. Es ist ein grundlegender Bestandteil unseres Überlebensinstinkts. Menschen streben danach, positive Erfahrungen zu machen und negative zu vermeiden. Wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird, kann es zu Unzufriedenheit, Frustration und
allgemeinem Unglück führen.

Konsitenz, Inkongruenz und Diskordanz

Unter Konsistenz versteht Grawe „die Übereinstimmung bzw. Vereinbarkeit der gleichzeitig ablaufenden neuronalen/psychischen Prozesse“. Konsistenz ist demnach nicht als Grundbedürfnis zu verstehen, sondern als eine Art Meta-Grundbedürfnis, das uns zur Erfüllung und Vereinbarkeit der vier Grundbedürfnisse motiviert. Um Konsistenz zu erreichen, nutzen wir in unserer Interaktion mit der Umwelt sogenannte motivationale Schemata. Wir wenden Annäherungsschemata bzw. Annäherungsziele an, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen und Vermeidungsschemata bzw. Vermeidungsziele, um sie vor Verletzung zu schützen.

Gelingt es uns nicht unsere aktivierten Annäherungs- und/oder Vermeidungsziele zu erreichen, erleben wir Inkongruenz. Das ist der klassische Fall bei einer emotionalen Blockade. Ich möchte als Mutter bindungsorientiert agieren, aber meine Kinder zerren so an meinen Nerven, dass es mir nicht gelingt: Klares Ziel, erlebtes Hindernis.

Stehen Annäherungs- und Vermeidungsziele in Konflikt zueinander, dann spricht Grawe von Diskordanz. Ein Beispiel dafür ist der Wunsch eine enge romantische Beziehung mit einer Person aufzubauen (Annäherungsziel) mit der gleichzeitig aktivierten Angst vor Ablehnung (Vermeidungsziel). Auch Annäherungsziele und Vermeidungsziele untereinander können konfligieren.

Eine Vermeidungsdiskordanz wäre zum Beispiel: Ein Grafik-Designer hat das Gefühl, dass er durch die neue KI-Technologie abgehängt wird. Er möchte seine Art zu arbeiten nicht verändern, gleichzeitig möchte er jedoch auch nicht riskieren nicht mehr hinterherzukommen. Hier herrscht ein Konflikt auf der Vergangenheits-Zukunfts-Achse. Hier geht es um eine Balance zwischen Beständigkeit und Wandel. Genau das ist das Geheimnis von Lernen und Wachstum: „gefährliche“ im Sinne von unbekannten Dingen vorsichtig tun. Und gleichzeitig das Bekannte im Herzen bewahren.

Konsistenzregulation und Emotionen

Die Konsistenzregulation – also die ständige Heranführung des Systems an den Zustand der Konsistenz – wird stets begleitet von Emotionen. Eine Emotion (engl. motion = Bewegung) bringt uns in Richtung der Erreichung unserer Annäherungs- und Vermeidungsziele. Das zeigt auch die Definition von Emotionen nach David Matsumoto: Emotionen sind kurze, bio-psycho-soziale Reaktionen auf spezifische Ereignisse, die Konsequenzen haben für unser Wohlbefinden und meist eine sofortige Handlung erfordern (Matsumoto & Hwang, 2013). Dabei gilt folgender Grundsatz:

Angenehme Emotionen weisen auf Kongruenz und Konsistenz hin. Unangenehme Emotionen sind Signalgeber für Inkongruenz und Diskordanz.

Jede Emotion ist eine Ressource, egal ob angenehm oder unangenehm. Sogar Angst, Ärger oder Trauer können uns als Ressource dienen, wenn wir im Rahmen der emotionalen Resilienz ihre Kompetenz ausleben lassen. Die Kompetenz der unangenehmen Emotionen liegt darin ein für uns wichtiges Bedürfnis zu erfüllen oder Motiv zu erreichen. Dabei können wir die unterschiedlichen Emotionen den einzelnen Grundbedürfnissen nach Grawe zuordnen.

Bindung (Relationship)

Die Emotionen, die auf ein erfülltes Bedürfnis nach Bindung hinweisen, sind: Mitgefühl, Rührung, Liebe, Dankbarkeit und Staunen (Ehrfurcht). Diese Emotionen vereint, dass sie selbsttranszendente Emotionen sind. Das bedeutet, das eigene Ich wird kleiner, bzw. durchlässiger, um besser in Verbindung mit anderen gehen zu können.

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Selbstwerterhöhung & Selbstwertschutz (Esteem)

Hier gibt es eine angenehme Emotion, die auf ein erfülltes Bedürfnis hinweist, und das ist der authentische Stolz. Wichtig im Unterschied zum hubristischen Stolz, denn er richtet sich auf die Frage des eigenen Handelns und der Selbstwirksamkeit. Die Emotionen, die auf ein nicht erfülltes Bedürfnis hinweisen sind Scham und Verachtung.

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Grafiken: © Resilienz Akademie Göttingen

Orientierung & Kontrolle (Orientation & Control)

Hier sind es insbesondere unangenehme Emotionen, die wir zuordnen können, die auf ein nicht erfülltes Bedürfnis nach Orientierung & Kontrolle hinweisen. Diese Emotionen sind: Ärger, Angst und Trauer.

 

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Lustgewinn & Unlustvermeidung (Pleasure)

Hier gibt es ebenfalls Hinweisgeber auf Erfüllung und Nicht-Erfüllung. Ein erfülltes Bedürfnis kündigt sich durch die Emotion Freude an. Ein nicht erfülltes Bedürfnis dagegen wird durch die Emotion Ekel angezeigt.

 

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Die Resilienz-Kompetenzfelder

Wie schaffen wir es aber nun, die vier Grundbedürfnisse zu erfüllen, um mental gesund zu bleiben und Wohlbefinden zu erfahren. Die Antwort darauf ist: mit Resilienz. Genauer gesagt mit den 4+2 Resilienz-Kompetenzfeldern, die sich ein Leben lang trainieren lassen.

Beginnen wir mit den zwei zusätzlichen Kompetenzfeldern, die in der Mitte des Modells zu sehen sind. Um einen Prozess der Selbstverwirklichung in Gang zu bringen und damit kompetent die vier Grundbedürfnisse zu erfüllen, brauchen wir zwei grundlegende Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion. Denn ohne diese beiden, erkennen wir nicht, ob wir unserem wahren Ich „sinngemäß“ folgen.

Selbstlosigkeit (Relationship)

Jeder Mensch wird zunächst ohne das Bewusstsein eines Selbst geboren. Daher ist das Kompetenzfeld Selbstlosigkeit ein wesentlicher Bestandteil, um eine intensive Bindung zu entwickeln. Denn je kleiner das Ego, desto leichter fällt es uns ein uneingeschränktes Gemeinschaftsgefühl zu erleben.

Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass Selbstlosigkeit nicht mit Selbstaufgabe oder -aufopferung verwechselt werden sollte. Ein kleines Ego kann trotzdem mit einem hohen Maß an Eingeständnis für unsere eigenen Werte, Bedürfnisse und Ziele einhergehen.

Selbstwirksamkeit (Orientation & Control)

Mit einer sicheren Bindung entwickeln wir ein Selbst, das nach Autonomie strebt. Schon im Säuglingsalter oszillieren wir ständig zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten. Die Erfüllung des Grundbedürfnisses nach Orientierung & Kontrolle erwächst aus einem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Überzeugung selbstwirksam handeln zu können.

Selbstfürsorge (Pleasure)

Mit der Selbstwirksamkeit macht sich ein Mensch nun eigenverantwortlich auf seinen Bestimmungsweg. Dabei muss er gut für sich sorgen, indem er stets nach Wohlbefinden strebt und Schmerz vermeidet. Die Befriedigung von Lustgewinn und gleichzeitig Unlustvermeidung ist ausschlaggebend für die eigene Psycho-Hygiene. Achtsame Selbstfürsorge ist der Schlüssel dafür.

Selbstwert (Esteem)

Ein Selbst möchte stets sein Minderwertigkeitsgefühl minimieren. Je höher der Selbstwert, desto mehr nähern wir uns der Person an, die wir wirklich sind. Sobald wir einen Zustand der Selbstzufriedenheit erreicht haben, löst sich unser Selbst wieder im Gemeinschaftsgefühl auf und unser Selbst sucht nach neuen Herausforderungen.

Sie sehen, dass die Kompetenzfelder auch miteinander verbunden sind und in Wechselwirkung miteinander treten. Die vier Grundbedürfnisse sollten nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern eher als gemeinsame Einheit, die uns Wegweiser für Gesundheit und ein glückliches Leben ist.

Bemüssnisse und Bedürfnisse

Sollten Sie allerdings doch den Wunsch nach einer getrennten Betrachtungsweise verspüren, möchten wir Ihnen eine Trennung anbieten, die zu einem tieferen Verständnis der Grundbedürfnisse führen kann. Wir haben oben bereits kurz das Thema Motivatoren und Hygienefaktoren angesprochen.

Motivatoren sind nach Frederick Herzberg das, was uns zufrieden macht, wenn sie da bzw. in Reichweite sind. Sie motivieren uns nach Höherem zu streben, ein erfülltes Leben in der Zukunft zu haben. Hygienefaktoren sind das, was uns unzufrieden macht, wenn es nicht da ist. Wir setzen Hygienefaktoren als gegeben voraus und spüren nicht unbedingt Glück, wenn sie erfüllt sind. Mehr ist es eine Erleichterung, wenn sie wieder erfüllt sind.

Aus diesem Grund sind wir davon überzeugt, dass die Grundbedürfnisse nicht auf einer Abstraktionsebene liegen, sondern in ihrer Funktion für die menschliche Psyche differenziert werden sollten. Wenn wir also von Grundbedürfnissen sprechen, dann meinen wir wie von Grawe definiert „Bedürfnisse, die bei allen Menschen vorhanden sind und deren Verletzung oder dauerhafte Nichtbefriedigung zu Schädigungen der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens führen“ (Grawe, 2004, p. 185). Jedoch unterscheiden wir zwischen psychischer Gesundheit und Wohlbefinden.

Bemüssnisse (eine Wortschöpfung von Sebastian Mauritz)

Bindung sowie Orientierung & Kontrolle sind essenziell für die psychische Gesundheit eines Menschen. Auch Klaus Grawe bezeichnet Bindung als die grundlegendste aller Grundbedürfnisse. Tiefe Traumata entstehen, wenn die Bindungserfahrungen größtenteils negativ sind. Vor allem, wenn die betroffenen Personen das Gefühl haben, keine Kontrolle über die Konsequenzen dieser Erfahrung haben. Aus diesem Grund spielt Orientierung & Kontrolle bei der Heilung von Traumata eine entscheidende Rolle.

„Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden“, stellte der Psychologe und Biophysiker Dr. Peter Levine fest. Die Grundbedürfnisse Bindung und Orientierung & Kontrolle sind damit ein Muss für ein psychisches Funktionieren. Deshalb bezeichnen wir sie auch gerne als Bemüssnisse.

Bedürfnisse

Selbstwertschutz und Unlustvermeidung sind dagegen viel eher Bedürfnisse, da sie über einen bestimmten Soll-Wert verfügen, dessen Bedarf von unserem System ständig kontrolliert wird. Registriert das System eine Abweichung zwischen Ist- und Soll-Wert, dann motiviert es uns mit einem bestimmten Verhalten den Bedarf wieder aufzufüllen. Beispielsweise reagiert ein Mitarbeiter im Rahmen eines Veränderungsprozesses in der Firma mit Ablehnung und argumentiert für die Wiederherstellung des ursprünglichen Arbeitszustandes und kämpft gegen jegliche Neuerungen. In diesem Fall springt das Bedürfnis nach Unlustvermeidung an.

Selbstwerterhöhung und Lustgewinn zählen dagegen eher zu Motiven. Bei Motiven geht es mehr darum für uns relevante Ziele zu erreichen, statt einen Mangel auszugleichen. Es geht darum zu wachsen und nach Mehr zu streben. Beim Bestreiten des Lebensweges stehen Bedürfnisse über Motiven, da ein Streben nach Mehr aus einem Mangel heraus häufig zu einer Übersteuerung des Motivs führt, was zu übermäßigem Genuss oder Überheblichkeit führen kann. Gegenüber der Bemüssnisse zahlen Bedürfnisse und Motive mehr auf das Wohlbefinden als die psychische Gesundheit ein.

Das ROPE of Hope

Die Bemüssnisse, Bedürfnisse, Motive und Werte verbinden wir nun mit der Dimension der Zeit. Schauen wir uns also hier das prozessorientierte Modell des Resilience-ROPE an. Wir nennen es ROPE of Hope (Seil der Hoffnung), da es beim Beschreiten des Lebenswegs bzw. des Lebensseils um das Vertrauen in die Zukunft geht.

Das Resilience-ROPE verbindet die Zeitachse mit den psychologischen Grundbedürfnissen nach Grawe und den Grundstrebungen nach Riemann und Thomann.

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Resilience-ROPE (of Hope) – nach Mauritz & Langwara, 2023

Stellen Sie sich vor, Ihr Leben ist ein Balanceakt auf dem Seil der Zeit. Sie stehen auf dem Seil und blicken nach vorne auf die Zukunft. Die Vergangenheit liegt hinter Ihnen. Da Sie bereits geboren sind und schon ein paar Jahre gelebt haben, sind Sie mitten im Leben bzw. mitten auf dem Seil. Vor Ihnen sind die Dinge platziert, die Sie motivieren weiterzugehen. Ihnen zeigt sich eine Zukunft, die Sie anzieht. Sie sehen dort alles, was Sie glücklich und zufrieden macht. Personen und Dinge, die Ihre Augen leuchten lassen. Darunter ist auch Ihr ideales Ich, der Sollzustand Ihrer Selbst, den Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung anstreben.

Hinter Ihnen sind all die Herausforderungen, die Sie überwunden haben und all die Menschen, die Ihnen gegenüber wohlwollend sind und Ihnen den Rücken freihalten. Die Erleichterung über die überwundenen Hindernisse und die Wertschätzung Ihrer wichtigsten bisherigen Lebenswegbegleiter gibt Ihnen zusätzliche Sicherheit.

Das Ende des Seils können Sie nicht sehen. Das müssen Sie auch nicht, denn Ihre einzige Aufgabe ist es immer wieder den nächsten Schritt zu machen. Damit jeder Schritt sicher gelingt, schöpfen Sie Kraft aus der Vergangenheit und erinnern sich daran, wie die letzten Schritte geglückt sind. Sie nutzen die Vergangenheit als Quelle des Vertrauens, um mit Zuversicht einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Zusätzlich haben Sie wie jeder Seiltänzer noch eine weitere Sicherheit dabei: Ihre Balancierstange. Diese spiegelt die Qualität der Beziehungen zu den Menschen auf Ihrem Lebensweg wider. Positive Beziehungen geben Sicherheit, jedoch gilt es auch diese zu balancieren.

Bindung ist ein weiterer Balanceakt zwischen Nähe und Distanz zu anderen Personen. Bei übermäßiger Nähe entsteht Abhängigkeit, bei übermäßiger Distanz Einsamkeit und Hilflosigkeit. Die Balance macht eine stabile Bindung aus. Ein sicherer Gang auf Ihrem Lebensseil entsteht demnach durch die Kombination von positiven Beziehungen sowie Orientierung aufgrund der Lernerfahrungen der Vergangenheit und die damit verbundene Überzeugung, dass die Zukunft kontrolliert werden kann.

Wie kann man das Resilience-ROPE nutzen?

Die Kernfrage, die wir uns im Kontext der Resilienz stellen ist: Was brauche ich in meiner momentanen Situation, um weiterzugehen und mit einer positiven Perspektive in die Zukunft zu blicken?

Das Resilience-ROPE soll dabei helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen, um Resilienz zu stärken und die Anpassungsfähigkeit und Regulation zu unterstützen – damit der Balanceakt des Lebens gut gelingt. Das bedeutet, es dient zum einen zur Selbstreflexion und zum anderen als Klärungsmodell in Training, Coaching und Beratung.

Wir vertreten die Ansicht, dass Resilienz immer in dem Kontext betrachtet werden muss, in dem wir sie auch brauchen. Wir brauchen sie nicht, wenn alle Grundbedürfnisse jederzeit erfüllt sind. Wir brauchen Sie nur im Kontext von Krisen, Problemen und Stress. Im Folgenden schauen wir uns diese Kontexte an, und fügen hierbei die Unterscheidung der vier Arten der Resilienz an.

Da der Körper auf dem Seil steht, sollte dieser auch im Gleichgewicht sein. Aus diesem Grund fokussieren wir zuallererst die körperliche Ebene der Resilienz, bevor wir die psychische betrachten. Körperliche Resilienz steht für die Regulationsfähigkeit des Körpers und die Balance des physiologischen Systems.

Dabei unterscheiden wir vier Regulationssysteme: Nervensystem, Hormonsystem, Immunsystem und Entgiftungssystem. Da die Biochemie im Körper die Regungen des Geistes bestimmt, ist eine Regulation dieser Systeme für die psychische Gesundheit unabdingbar. Erst wenn der Körper balanciert ist, können wir überhaupt daran denken weiterzugehen. Danach arbeiten wir mit der psychischen Ebene.

Krisen

Eine Krise wird definiert als eine Überlastungssituation, in der die bisherigen Verhaltensmuster und Bewältigungssysteme eines Menschen nicht mehr ausreichen, um das innere Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Eine Krise kann durch äußere oder innere Ereignisse ausgelöst werden und bedroht das eigene Leben und die Lebensziele. Sie führt zu emotionaler Destabilisierung und erfordert neue Lösungsstrategien, da die bisherigen nicht mehr ausreichen. Eine Krise kann verschiedene Formen haben, wie Entwicklungskrisen, Anforderungskrisen, Verlustkrisen oder Sinnkrisen. In einer Krise ist der Stresslevel so hoch, dass eine kognitive Verarbeitung der Situation erschwert wird und kreative Lösungsfindung unterbunden wird (Mauritz, 2019, p. 174).

Aus diesem Grund setzen wir bei einer Krise nicht direkt mit mentaler Resilienz an. Bei einer Krise steht eine Person wie paralysiert auf dem Seil. Eine Krise ist noch kein Trauma, dennoch ist das psychische Gleichgewicht bedroht. Hier befinden wir uns auf der Ebene der Bemüssnisse. Eine Person fühlt eine starke Ungewissheit sowie Unsicherheit und das Vertrauen in die Zukunft ist verletzt. Hier gilt es starke unangenehme Emotionen mithilfe der emotionalen Resilienz runterzuregulieren und zusätzlich die seelische Resilienz zu stärken.

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Christina Comnick definiert seelische Resilienz wie folgt: „Seelische Resilienz beschreibt die innere Einkehr bei äußerer Erschütterung – durch Vertrauen in die eigene (und höhere) Kraftquelle, die uns in Krisen auffängt, schützt und leitet. Dieses Vertrauen kann gestärkt werden mit Hilfe unserer Intuition, Erleben von Sinnhaftigkeit und Zuversicht für die Zukunft. Ziel ist es, das seelische Wohlbefinden wahrzunehmen und eine gesunde Oszillation zwischen Ruhe und Entfaltung zu ermöglichen. Dadurch wird der Umgang mit Unsicherheiten, Stress und Krisen erleichtert und das Gefühl von Verbundenheit mit sich und der Welt gestärkt.“

Es geht demnach um die Absorption von Ungewissheit und Unsicherheit und den Aufbau von Vertrauen in die Zukunft. Durch die Schutzfaktoren Sinn, Intuition, Spiritualität und Vision werden die Bemüssnisse als Grundlage des psychischen Funktionierens gestärkt. Aus diesem Grund liegt der Fokus bei Krisen auf der seelischen Resilienz.

Probleme

Probleme beschreiben den Unterschied zwischen einem „Ist-Zustand“ und einem „Soll-Zustand“, welcher durch eine Barriere getrennt ist, die überwunden werden muss (Mauritz, 2019, pp. 23-27). Ein Problem ist demnach ein klassischer Vorhersagefehler oder Prediction Error. Uns gelingt es nicht den nächsten Schritt zu tun, da wir in der Vergangenheit noch keine Lösung für diese konkrete Herausforderung gefunden haben.

Da im subjektiven Empfinden eine Orientierung aus der Vergangenheit fehlt, sinkt die Überzeugung, dass das Problem kontrolliert werden kann. In diesem Fall benötigt die Person eine hohe kognitive Anpassungsfähigkeit und Kreativität. Aus diesem Grund setzen wir bei Problemen vor allem mit der mentalen Resilienz an.

Bei der mentalen Resilienz geht es darum, die Informationen aus vergangenen Erfahrungen so zu verbiegen, zerbrechen und zu verbinden, dass eine neuartige Lösung für ein neuartiges Problem entsteht. Das bedeutet auch: Je mehr Probleme wir in unserem Leben gelöst haben, desto mehr Ressourcen haben wir, aus denen wir für zukünftige Probleme schöpfen können. Oder wie Gerald Hüther einst sagte: „Du bist die Summe der Lösungen, die Du bisher im Leben gefunden hast.“ Wir lernen und wachsen also mit jeder Lösung, die wir dazu addieren.

Stress

Während bei einem Problem der Ist-Soll-Vergleich eher auf kognitiver Ebene stattfindet, zeigt sich Stress eher auf der emotionalen Ebene. Stress spüren wir dann, wenn wir das subjektive Empfinden haben, dass unsere emotionalen Ressourcen nicht ausreichen, um von unserem Ist-Zustand in den Soll-Zustand zu kommen. Der Ist-Zustand zeichnet sich bei Stress durch eine leichte Überforderung des psychischen Systems aufgrund erlebter Stressoren aus.

Stressoren gelten als interne oder externe Reizquellen, die Stressreaktionen auslösen. Wenn wir von emotionalen Ressourcen sprechen, die wir für die Bewältigung von Stress benötigen, dann reden wir nicht nur von angenehmen Emotionen wie Freude, Stolz oder Dankbarkeit. Jede Emotion, egal ob angenehm oder unangenehm, als Ressource zu begreifen und nutzen zu können, ist Teil der emotionalen Resilienz.

Das Resilience-ROPE kann wertvolle Hinweise darauf geben, welche Art der Resilienz Stärkung benötigt und welche(s) Kompetenzfeld(er) trainiert werden kann, um das System wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wofür ist das Modell wertvoll?

Das Resilience-ROPE ist ein Modell, das wir zur Förderung der Resilienz und des Wohlbefindens entwickelten. Es bietet ein strukturiertes Rahmenwerk, um die psychischen Grundbedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen, und es hilft dabei, die Resilienz auf verschiedenen Ebenen zu stärken.

Anwendungsbereiche des Resilience-ROPE

  • Hilft Einzelpersonen, ihre eigenen Stärken und Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.
  • Unterstützt bei der Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Stress, Krisen und Herausforderungen.
  • Fördert ein besseres Verständnis der eigenen psychischen Grundbedürfnisse und wie diese erfüllt werden können.
  • Unterstützt die proaktive Entwicklung von Resilienzfähigkeiten, bevor Krisen oder Stresssituationen auftreten.
  • Fördert langfristige psychische Gesundheit und Wohlbefinden durch präventive Maßnahmen.
  • Hilft Führungskräften, eine resiliente Kultur in ihren Teams und Organisationen zu fördern.
  • Unterstützt bei der Entwicklung von Führungsstrategien, die auf die psychischen Grundbedürfnisse der Mitarbeiter eingehen.
  • Verbessert die Fähigkeit von Führungskräften, in stressigen oder herausfordernden Zeiten stabil und unterstützend zu bleiben.
  • Fördert die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt in Teams durch ein besseres Verständnis der individuellen Bedürfnisse und Stärken.
  • Unterstützt Teams dabei, gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln und sich gegenseitig zu unterstützen.
  • Verbessert die Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten innerhalb von Teams.

Das Resilience-ROPE als Resilienz-Modell

Unser Ziel war es, ein Modell zu entwickeln, dass es Menschen erleichtert, sich selbst und die eigenen Muster im Kontakt mit Problemen, Stress und Krisen zu erkennen und zu verstehen. Gleichzeitig sollte es im Training, Coaching und in Beratung einen Mehrwert bieten im Sinne der angewandten Resilienz.

Neben der praktischen Anwendbarkeit zur Klärung und Selbstreflexion, ist es für uns zentral, Resilienz als Prozess greifbar zu machen, weshalb wir das ROPE nicht nur als Akronym sondern als Seiltanz-Metapher entwickelten. Das Modell soll Menschen dabei unterstützen, herauszufinden, an welchen Punkten für mehr Stabilität in wankenden Zeiten angesetzt werden kann und was es für mentale Gesundheit und ein zufriedenes Leben braucht.

Das Resilience-ROPE ist ein wertvolles Modell zur Förderung von Resilienz und Wohlbefinden auf individueller, Team- und Organisationsebene. Es bietet praktische Werkzeuge und Strategien, um die psychischen Grundbedürfnisse zu erfüllen und eine positive, zukunftsorientierte Haltung zu entwickeln.

Referenzen

Quellen

Adler, A. (1933). Der Sinn des Lebens. S. Fischer Verlag.

Grawe, K. (2004). Neuropsychotherapie: Hogrefe Verlag.

Matsumoto, D., & Hwang, H. C. (2013). Facial Expressions. In D. Matsumoto, M. G. Frank, & H. C. Hwang (Eds.), Nonverbal Communication. Science and Applications: Sage.

Mauritz, S. (2019). Immun gegen Probleme, Stress und Krisen: wie unser Leben gelingen kann: GABAL Verlag GmbH.

Riemann, R. (1961). Fritz: Grundformen der Angst. In: München: Ernst Reinhardt Verlag.

Thomann, C., & von Thun, F. S. (1988). Klärungshilfe 1: Handbuch für Therapeuten, Gesprächshelfer und Moderatoren in schwierigen Gesprächen: rororo-verlag.

Bildquellen: Zeichnungen – Dylan Sara

 

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