Mattering – Wie bedeutsam Bedeutung ist

Warum freuen wir uns, wenn uns zum Geburtstag gratuliert wird? Wieso entsteht ein angenehmes Gefühl, wenn ein Freund sich gemerkt hat, was unser Lieblingsgetränk ist? Weshalb ist es uns wichtig, einen Fußabdruck auf der Welt zu hinterlassen, und wenn auch nur für einen kleinen Kreis? Die Antworten darauf finden sich um Konzept des Mattering.

Warum ist Mattering wichtig?

Resilienz Akademie | Mattering – Wie bedeutsam Bedeutung ist

Wir Menschen sind auf eine komische Art und Weise soziale Egoisten. Denn wir haben ein Bedürfnis danach, dass wir für andere Menschen und auch für die Welt von Bedeutung sind. Mit anderen Worten, es ist uns wichtig, für andere wichtig zu sein. Und das sogar so sehr, dass unser Wohlbefinden davon abhängt. Eine Studie mit 218 chinesischen Schulkindern zeigte, dass ein starkes Gefühl der Bedeutsamkeit helfen kann, Depressionen zu reduzieren, während ein geringes Gefühl der Bedeutsamkeit das Risiko für psychische Probleme erhöhen kann (Flett, Su, Ma, & Guo, 2016).

Wenn das Gefühl von Mattering nicht befriedigt wird, fördert das Verhaltensweisen, die auf dysfunktionale Art Bedeutung erzeugen. Zum Beispiel verhalten wir uns entgegen den sozialen Konventionen, nach dem Motto: „Negative Aufmerksamkeit ist besser als keine“.

Für andere von Bedeutung zu sein, spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Resilienz. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz Widrigkeiten, Stress und Herausforderungen, psychisch gesund zu bleiben und sich positiv zu entwickeln. Menschen, die ein starkes Gefühl des Mattering empfinden, sind besser in der Lage, mit stressigen Situationen und Rückschlägen umzugehen. Dies liegt daran, dass Mattering ein Gefühl von Zugehörigkeit und sozialer Unterstützung vermittelt, welches als Puffer gegen Stress und unangenehme Emotionen wirkt (Moak & Agrawal, 2010).

Was ist Mattering?

Mattering ist ein englischer Begriff, der sich in etwa mit „von Bedeutung sein“ übersetzen lässt. Der Begriff war bereits lange Teil der Sozialpsychologie, wurde jedoch erst 1981 von dem Sozialpsychologen Morris Rosernberg und seiner Kollegin B. Claire McCullough offiziell eingeführt (Rosenberg & McCullough, 1981).

Mattering beschreibt unser subjektives Empfinden, inwiefern andere Menschen wahrnehmen, dass wir Bedeutung in der Welt haben. Dabei lassen sich jedoch zwei Formen des Matterings unterscheiden.

Zum einen geht es darum, dass wir wichtig für andere Menschen sind. Zum anderen geht es darum, dass wir Bedeutung für die Welt haben.

Bedeutsam für andere Menschen sein

Wichtig ist, dass das Gefühl von Mattering immer subjektiv und gefühlsbasiert ist. Es lässt sich nicht durch einen objektiv messbaren Faktor aufzeigen, wie sehr wir uns von Bedeutung fühlen. Aber um dieses subjektive Empfinden erforschen zu können, haben Wissenschaftler:innen der Brown University und University of Texas at Austin einen Index zur Validierung entwickelt (Elliott, Kao, & Grant, 2004). Sie stellten dabei drei Komponenten von Mattering heraus:

1. Bewusstsein:

Hierbei geht es darum, als Individuum wahrgenommen zu werden und Aufmerksamkeit von anderen geschenkt zu bekommen. Dies kann durch einfache Gesten wie das Erinnern an Namen oder das Interesse an persönlichen Geschichten und Erfahrungen geschehen. Dieses Bewusstsein schafft eine Grundlage für soziale Bindungen und fördert das Gefühl der Zugehörigkeit.

Wie wichtig allein schon die Wahrnehmung der eigenen Person ist, zeigt sich, wenn wir uns das Gegenteil davon und seine Auswirkungen anschauen. Die Ignoranz, oder wie der Beziehungsforscher John Gottman es nennt: „Stonewalling“, ist einer der vier größten Prädiktoren für das Scheitern einer Beziehung. Wenn wir von dem anderen nicht mehr als Person wahrgenommen werden – wie Luft behandelt – und abgeschottet werden, führt das zu sozialem Rückzug und damit dem Bruch der Beziehung.

2. Wichtigkeit:

Mattering – Resilienz Akademie

Wichtigkeit bedeutet, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, dass wir anderen wichtig sind. Das heißt, sie kümmern sich um uns und unsere Bedürfnisse, und sind auch bereit dafür Kompromisse einzugehen. Andere interessieren sich dafür, wie es uns geht und empfinden Mitfreude, wenn uns Gutes widerfährt. Dazu gehört auch, dass andere sich mit uns identifizieren, und positiv oder negativ auf unser Verhalten reagieren.

Wenn Menschen glauben, dass sie wichtig sind, stärkt dies ihr Selbstwertgefühl und ihr Gefühl der Selbstwirksamkeit. Sie fühlen sich motivierter und engagierter, da sie wissen, dass ihre Beiträge geschätzt werden

Zudem hängt diese Komponente eng mit dem Schutzfaktor der sozialen Unterstützung zusammen. Denn je wichtiger wir uns für andere einschätzen, desto eher empfinden wir auch den sozialen Rückhalt dieser Person. Das Erstaunliche daran ist, dass allein die Wahrnehmung von sozialer Unterstützung Resilienz stärkend wirkt, nicht die tatsächlich geleistete Unterstützung.

3. Abhängigkeit

Abhängigkeit im Mattering-Kontext bedeutet, dass andere Menschen auf uns angewiesen sind und wir eine zentrale Rolle in ihrem sozialen Umfeld spielen. Andere können sich auf uns verlassen und suchen unseren Rat. Dieses Gefühl kann durch Verantwortung in Gemeinschaften, Familien oder Freundeskreisen entstehen. Abhängigkeit verstärkt das Gefühl, gebraucht zu werden und trägt zur Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls bei.

Ein wichtiger Punkt ist, dass die andere Person die freie Wahl hat. Das bedeutet, dieser Faktor trägt nur dann zu einem Gefühl von Mattering bei, wenn die andere Person sich Hilfe suchend auch an jemand anderen wenden könnte, sie sich aber trotzdem uns anvertraut.

Bedeutung in der Welt haben

Was ist der Sinn des Lebens? Eine Frage, die Philosophen schon ewig beschäftigt und zu der es scheinbar keine richtige Antwort gibt. Oder doch? In einer spannenden Studie wollten zwei Forschende der University of Sussex dieser Frage ebenfalls auf den Grund gehen (Costin & Vignoles, 2020). In drei Teilstudien untersuchten die beiden, welche Faktoren zur Bewertung von Sinn im Leben (Meaning in Life) beitragen. Die für die Studie ausgesuchten Faktoren waren Kohärenzgefühl (sense of coherence), Zweck (purpose) und Bedeutsamkeit, also Mattering.

In der ersten Teilstudie mit 314 Probanden (Social Media Nutzern) ging es um eine allgemeine Befragung, um die ausgewählten Faktoren von weiteren Konstrukten wie Kontollüberzeugung, Selbstwertgefühl oder Stimmung abzugrenzen. In den beiden anderen Studien mit 168 Student:innen und 442 internationale Probanden zwischen 18 und 70 Jahren wurden dann die drei ausgewählten Faktoren jeweils in einer Langzeitstudie in Bezug zu Sinn im Leben gesetzt. Mit erstaunlichen Ergebnissen. Denn es stellte sich heraus, dass Mattering einen signifikanten Einfluss auf die Beurteilung des Sinns im Leben hatte, während Kohärenz und Zweck – obwohl beide als gut beforschte Grundlagen für Sinnhaftigkeit gelten – dies nicht hatten.

Der Sinn des Lebens wird demnach stark davon bestimmt, dass wir ein Gefühl davon haben, unsere Handlungen machen einen Unterschied in der Welt und das Leben sei lebenswert. Das bedeutet zum einen ist das Selbstwertgefühl und das Gefühl von sozialer Unterstützung stark mit Mattering verbunden. Aber auch zum anderen das Gefühl von Selbstwirksamkeit.

Mattering als Faktor zur Potenzialentfaltung

Dass sich Mattering nicht nur positiv auf Sinnerleben, Selbstwert und damit mentale Gesundheit auswirkt, zeigt ein Modell aus der Positiven Psychologie. Der US-amerikamische Psychologie Martin Seligman ist bekannt für seine Beiträge zur Positiven Psychologie, worunter auch sein Buch „Flourish: A New Understanding of Happiness and WellBeing – and How to Achieve Them“ (Seligman, 2011) fällt. In diesem erklärt er das PERMA-Modell, das zeigt, wie wir unsere Potenziale entfalten und aufblühen können.

PERMA steht dabei für folgende Faktoren:

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Positive Emotionen

Zwar wird in der Positiven Psychologie von „positiven“ Emotionen gesprochen, da wir allerdings der Überzeugung sind, dass alle Emotionen einen positiven Nutzen für uns haben, unterscheiden wir lieber zwischen „angenehm“ und „unangenehm“. Hierbei sind die angenehmen Emotionen und Gefühlszustände wie Freude, Vergnügen und Spaß gemeint, die entscheidend für unser Wohlbefinden sind. Sie stärken unsere psychische Gesundheit und fördern eine positive Lebenseinstellung. Menschen, die regelmäßig angenehme Emotionen erleben, sind widerstandsfähiger gegen Stress und Herausforderungen.

Engagement

Engagement bedeutet, die Möglichkeit zu haben, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen und die eigenen Stärken zu entwickeln und anzuwenden. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Überforderung (die Angst auslösen kann) und Unterforderung (die zu Langeweile führt) zu finden. Wenn wir diese Balance erreichen, erleben wir einen Zustand des „Flows„, in dem wir vollkommen in einer Tätigkeit aufgehen und dabei höchste Zufriedenheit und Produktivität erfahren.

Beziehungen (Relationships)

Förderliche Beziehungen sind von unschätzbarem Wert für unser Wohlbefinden. Wir Menschen sind soziale Wesen und benötigen Beziehungen zu anderen, um die beste Version von uns selbst zu werden. Ob Freundschaften, Liebesbeziehungen, Arbeitsbeziehungen oder familiäre Bindungen – das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, sich zugehörig zu fühlen und sich auf andere verlassen zu können, ist essenziell. Solche Beziehungen bieten Unterstützung, Sicherheit und das Gefühl von Zusammengehörigkeit, was unser emotionales und psychisches Wohlbefinden stärkt.

Sinnhaftigkeit (Meaning/Mattering)

Hier kommen wir also zum Punkt, weshalb das PERMA-Modell an dieser Stelle interessant ist. Seligman stellt nämlich heraus, dass Sinnhaftigkeit, sowohl im Sinn von „Meaning“ als auch von „Mattering“ eine wichtige Rolle für die Potenzialentfaltung spielt. Wobei die Ergänzung mit Mattering erst kürzlich zum Modell hinzugefügt wurde (Kellerman & Seligman, 2023).

Erlebte Sinnhaftigkeit bedeutet, etwas zu tun, das bedeutungsvoll ist – nicht nur für einen selbst, sondern auch für andere. Sinnhaftigkeit zu erleben, ist die Basis, um in unseren Handlungen tiefe Erfüllung zu finden. Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Tätigkeiten und Bemühungen einen positiven Einfluss auf das Leben anderer haben oder einen größeren Zweck erfüllen, erfahren wir eine tiefere Zufriedenheit und Motivation, unser Bestes zu geben.

Leistung (Accomplishment)

Leistung bedeutet, etwas mithilfe der eigenen Bemühungen zu erreichen. Es ist wichtig, um Selbstwirksamkeit zu erleben und zu verstehen, dass die eigenen Handlungen einen positiven Unterschied machen. Wenn wir Ziele setzen und diese durch unsere eigenen Anstrengungen erreichen, stärkt das unser Selbstbewusstsein und unsere Motivation. Das Gefühl, durch eigene Handlungen etwas bewirken zu können, ist ein starker Antrieb und trägt erheblich zu unserem Wohlbefinden bei. Ziele, die erreichbar sind und uns herausfordern, fördern unser persönliches Wachstum und unsere Zufriedenheit.

Wie können wir ein Gefühl von Mattering stärken, um Resilienz zu fördern?

Mattering ist eine Kraftquelle, die uns dabei hilft, gut mit stressigen Situationen umzugehen, Sinn auch bei Herausforderungen zu erkennen und uns nicht allein und ohnmächtig im Umgang mit Problemen und Krisen zu fühlen. Das heißt, Mattering ist ein Schutzfaktor für Resilienz. Doch wie können wir diesen Schutzfaktor stärken, um mentale Gesundheit zu fördern und Resilienz zu stärken?

Obwohl es sich zu anhören mag, als hänge das Gefühl von Mattering von anderen Personen ab, ist dem nicht so. Es lässt sich von uns heraus stärken. Denn die Verbindung zwischen Mattering und Selbstwert sowie Mattering und Selbstwirksamkeit geht in beide Richtungen. Mit anderen Worten, das Stärken des Selbstwerts wirkt sich auch positiv auf das Gefühl von Bedeutsamkeit aus, ebenso wie die Selbstwirksamkeit.

Selbstwert stärken

Um den Selbstwert zu stärken, müssen wir uns zunächst eine Differenzierung anschauen. Es gibt auf der einen Seite den globalen Selbstwert. Dieser bezieht sich auf das allgemeine Gefühl von Selbstrespekt und Wertschätzung für die eigene Person. Er umfasst die Vielfalt der individuellen Eigenschaften und ist relativ stabil und dauerhaft.  Auf der anderen Seite gibt es das selektive Selbstwertgefühl, das eine Bewertung bestimmter Attribute oder Eigenschaften einschließt. Dieses ist kontext- und situationsabhängig und leichter veränderbar.

Eine aktuelle Studie mit jugendlichen Schüler:innen zeigte, dass das Selbstwertgefühl sich insbesondere durch Selbstreflexion nachhaltig positiv verändern kann (Mujiati & Kurniawati, 2024). Teil des Trainingsprogramms war Psychoeducation (was ist Selbstwert und was sind Selbstwertquellen) und die Förderung vom Selbstwertgefühl durch beispielsweise:

  • Reflexion der eigenen Stärken und Schwächen
  • Akzeptanz von Schwächen und Anerkennung von Stärken
  • Reframing (Schwächen als Wachstumschancen)
  • Problemlöse-Techniken

Eine einfache Übung, um Ihren Selbstwert ist das „Kurbeln“ nach Dr. Michael Bohne. Dazu nehmen Sie einen Aspekt, der gerade etwas mehr Selbstwert vertragen könnte und verbinden eine regulierende Selbstberührungsgeste mit einer positiven Affirmation.

Beispiel:

Sie fühlen sich schlecht, weil Sie einen Fehler auf der Arbeit gemacht haben.

Nehmen Sie Ihre rechte Hand und machen sie kreisende, kleine Bewegungen unterhalb des linken Schlüsselbeins. Sagen Sie dazu laut oder mental: „Auch wenn ich Fehler mache, liebe und akzeptiere ich mich, so wie ich bin“. Alternativ können Sie auch „schätze und achte ich mich“ oder „finde ich mich nicht ganz so doof wie sonst“ einfügen.

Diese kleine Übung hilft dabei, das selektive Selbstwertgefühl zu stärken und so und selbst mehr wertzuschätzen.

Selbstwirksamkeit stärken

Selbstwirksamkeit ist ebenfalls ein mächtiger Resilienzfaktor. Die Erwartung, dass wir selbst aus eigener Kraft etwas bewirken können, ist es, was uns in die Lage versetzt, eigenmächtig mit Problemen, Stress und Krisen umzugehen. Denn nur wenn wir handlungsfähig sind, können wir uns auch aktiv an Herausforderungen anpassen, um sie zu bewältigen. Damit einher geht dann auch das Gefühl, dass wir etwas auf dieser Welt selbstwirksam verändern können.

Nach Albert Bandura sind es vier Quellen, die unsere Selbstwirksamkeit beeinflussen – der Reihenfolge der Stärke des Einflusses nach sortiert (Schwarzer & Jerusalem, 2002):

  1. Handlungsergebnisse in Gestalt eigener Erfolge und Misserfolge
  2. Stellvertretende Erfahrungen durch Beobachtung von Verhaltensmodellen
  3. Sprachliche Überzeugungen
  4. Wahrnehmung eigener Gefühlserregung

Eine Möglichkeit, Ihre Selbstwirksamkeitserwartung zu trainieren, ist es, sich Ihrer Erfolge bewusst zu werden und den Fokus auf Ihren Beitrag dazu zu richten. Am besten und intensivsten wirkt eine solche Selbstreflexion als tägliches Ritual.

Nehmen Sie sich jeden Abend 5-10 Minuten Zeit, und schreiben 5 Dinge auf, die Ihnen an diesem Tag gut gelungen sind. Das können kleine alltägliche Aufgaben sein oder auch größere Erfolgserlebnisse.

Beispiele: „Ich habe mein Projekt rechtzeitig abgeschlossen, weil ich meine To Dos gut organisiert habe“, „Ich bin meinem Ziel der gesunden Ernährung nähergekommen, und habe mich heute für einen Salat statt Pizza entschieden.“ oder „Ich habe einem Freund geholfen, indem ich lösungsorientiert gedacht habe.“

Wertschätzende Beziehungen stärken

Resilienz Akademie | Mattering – Wie bedeutsam Bedeutung istDie Grundlage dafür, dass wir wahrnehmen können, wertvoll für andere zu sein, ist, dass wir uns selbst zunächst als wertvoll betrachten. Das geschieht durch eine Stärkung von Selbstwert und Selbstwirksamkeit. Doch es gibt noch einen dritten Aspekt, den wir betrachten können, wenn wir Mattering und damit Resilienz fördern wollen. Den Aspekt der Bindung.

Wir erfahren Wertschätzung von anderen, wenn wir uns in Beziehungen engagieren und ebenfalls wertschätzen. Das bedeutet das Pflegen von Bindungen – familiär, partnerschaftlich, freundschaftlich – ist wichtig, um Mattering zu erfahren und den Schutzfaktor der sozialen Unterstützung für die eigene Resilienz nutzbar zu machen. Der beste Weg dazu, ist das Mattering der anderen Person zu stärken.

Fördern Sie enge und vertrauensvolle Beziehungen, indem Sie regelmäßige und offene Kommunikation pflegen. So geben Sie Ihrem Gegenüber das Gefühl, wahrgenommen zu werden. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen ein, und sei es nur durch das Anerkennen dieser, um Bewusstsein und Wichtigkeit zu stärken.

Wertschätzen Sie die Beiträge und Bemühungen anderer regelmäßig. Positive Rückmeldungen stärken das Gefühl der Wichtigkeit und motivieren zu weiterem Engagement.

Und letztendlich hilft Ihnen das Schenken von Vertrauen in andere Menschen, indem Sie Unterstützung erfahren, und Sie geben der anderen Person gleichzeitig ein Bedeutungsgefühl durch Vertrauen (Abhängigkeit).

Wozu führt Mattering?

Ein starkes Gefühl des Mattering führt zu zahlreichen positiven Ergebnissen. Es stärkt das Selbstwertgefühl, fördert das Wohlbefinden und erhöht die Lebenszufriedenheit. Menschen, die sich als bedeutend empfinden, zeigen mehr Engagement in sozialen und beruflichen Kontexten und sind besser in der Lage, mit Stress und Herausforderungen umzugehen. Langfristig trägt Mattering zur Entwicklung einer stabilen und positiven Identität bei, was wiederum die Resilienz fördert.

Durch die bewusste Förderung des Gefühls von Mattering können Individuen und Gemeinschaften gestärkt werden, was auch zu einer höheren kollektiven Resilienz führt. In Zeiten von Unsicherheit und Veränderung ist dies ein wertvolles Gut, das durch gezielte Maßnahmen und ein unterstützendes soziales Umfeld gepflegt werden kann.

Quellen

Costin, V., & Vignoles, V. L. (2020). Meaning is about mattering: Evaluating coherence, purpose, and existential mattering as precursors of meaning in life judgments. Journal of personality and social psychology, 118(4), 864.

Elliott, G., Kao, S., & Grant, A.-M. (2004). Mattering: Empirical validation of a social-psychological concept. Self and Identity, 3(4), 339-354.

Flett, G. L., Su, C., Ma, L., & Guo, L. (2016). Mattering as a unique resilience factor in Chinese children: A comparative analysis of predictors of depression. International Journal of Child and Adolescent Resilience, 4(1), 91-102.

Kellerman, G. R., & Seligman, M. E. (2023). Tomorrowmind: Thriving at work with resilience, creativity, and connection—Now and in an uncertain future: Simon and Schuster.

Moak, Z., & Agrawal, A. (2010). The association between perceived interpersonal social support and physical and mental health: results from the National Epidemiological Survey on Alcohol and Related Conditions. Journal of public health, 32(2), 191-201.

Mujiati, S., & Kurniawati, F. (2024). Two-Factor Self-Esteem Enhancement Program for Adolescent Student with Self-Esteem Problem. Journal of Education Research and Evaluation, 8(1).

Rosenberg, M., & McCullough, B. C. (1981). Mattering: Inferred significance and mental health among adolescents. Research in community & mental health.

Schwarzer, R., & Jerusalem, M. (2002). Das konzept der selbstwirksamkeit. ZEITSCHRIFT FUR PADAGOGIK BEIHEFT, 44, 28-53.

Seligman, M. E. (2011). Flourish: A visionary new understanding of happiness and well-being: Simon and Schuster.

 

www.Depositphotos.com: Human footprints on beach sand@dvoevnore, Help concept@ Kuzmafoto, Heap of red hearts@IgorTishenko

Resilienz Akademie | Mattering – Wie bedeutsam Bedeutung istRebecca van der Linde, M.A. Germanistik und Kulturanthropologie, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Resilienz Akademie. Als Resilienz-Trainerin und Resilienz-Coach betreut sie den Blog der Resilienz Akademie und unterstützt in der konzeptionellen Entwicklung. Zudem agiert als SEO-Managerin für die Website. Ihr Schwerpunkt liegt auf der digitalen Präsenz der Themen rund um individuelle und organisationale Resilienz.

 


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Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, war und ist Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des jährlichen Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich bereits mit über 240 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen ausgetauscht hat (www.Resilienz-Kongress.de) sowie des Resilienz-Podcasts Rethinking Resilience (www.Rethinking-Resilience.com).

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