Verantwortung

Verantwortung übernehmen für mehr Resilienz

Verantwortung ist wohl einer der wichtigsten Werte im Umgang mit Menschen. Wenn wir Verantwortung für unser eigenes Handeln übernehmen bedeutet das, dass wir Einsicht zeigen und uns einer moralischen Pflicht bewusst sind. Dabei sind sowohl selbst auferlegte Pflichten, als auch von der Gesellschaft feststehende Pflichten gemeint. Verantwortlichkeit bedeutet einen wertschätzenden Umgang mit einem Objekt oder einer Person zu pflegen.

Im Gegensatz zur Eigenverantwortung heißt das, dass wir uns nicht nur uns selbst gegenüber verantwortlich sind – wir müssen uns der Gesellschaft, dem System oder einer Person gegenüber verantwortlich zeigen.

Verantwortung und Schuld

Schon in der Antike und im Mittelalter war Verantwortlichkeit eine Verbindung aus Schuld und Zurechnung. Auch heute besteht noch dieser enge Zusammenhang von Schuld und Verantwortung. Beide sind vergangenheitsorientiert, der Blick ist in das bereits Geschehene gerichtet. „Was hätte ich anders machen können?“. Der große Unterschied liegt jedoch darin, dass Schuld passiv ist, und Verantwortlichkeit aktiv. Wir haben Schuld, doch durch Akzeptanz und Anerkennung dessen übernehmen wir unseren Teil vom Ganzen. Daraus ziehen wir dann Konsequenzen für künftige Handlungen.

Verantwortung-Resilienz

Wofür können und wollen wir Verantwortung übernehmen? Wofür müssen wir vielleicht sogar Verantwortlichkeit übernehmen? Das gilt es herauszufinden.

Verantwortlichkeit zu übernehmen stärkt die eigene Resilienz. Resilienz bedeutet an sich selbst zu wachsen, selbstwirksam zu handeln und flexibel zu sein. Durch die aktive Anerkennung von Schuld können wir uns von innen heraus stärken und für zukünftige Situationen lernen.

Wie kommt es zur Verantwortung?

Der Mensch verantwortet sich meist, weil er gegen sein eigenes moralisches Konzept gebrochen hat. Dieses Konzept ist eingebettet in ein gesellschaftliches System aus Normen, das allgemein festgelegt ist. Wenn wir innerhalb dieses Rahmens gegen etwas verstoßen, beginnt die Verantwortlichkeit trotzdem zunächst bei unserem eigenen Gewissen. Denn das Gewissen repräsentiert die Regeln der Gesellschaft für uns. Verantwortung muss demnach immer zuerst beim Individuum selbst geschehen, um sie nach außen hin auch übernehmen zu können. Wenn Verantwortlichkeit übernommen wird, hilf es bestehende Schuld zu begleichen und Beziehungen zu verbessern. Sie ist also die Motivation das eigene Handeln zu verbessern.


Resilienz Akademie | VerantwortungSebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienz-Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).

2 Kommentare zu „Verantwortung“

  1. Ein schöner Aufsatz, der Verantwortung greifbar macht und schlüssig darstellt.
    Nur die Aussagen von der „Gewissensverantwortung“ führen zu einer schwierigen Einordnung, weil der Begriff Gewissen als Voraussetzung schwer fassbar ist. Wer ein gottgegebenes Gewissen voraussetzt, dürfte damit kein Problem haben. Aber warum hat Gott die Gewissen so ungleich verteilt? Sollten nicht alle Menschen über das gleiche gute Gewissen verfügen und warum gibt es dann ein so unterschiedliches Unrechtsbewußtsein?

    Mir drängt sich somit folgende Frage auf:
    Was ist wichtiger, das eigene Gewissen oder die gesellschaftliche Norm?

    Gewissen ist prinzipiell die eigene Bewertung, ob eine Handlung gut oder schlecht ist.
    Wie kommt man zu einer solchen Bewertung? Ist sie anerzogen, durch eigene Gefühlserfahrung geprägt, vom Zeitgeist und seinen Denkmustern abhängig?

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