Eine Pause hilft gegen Stress. Dabei ist sie für die meisten Menschen bei der Arbeit Luxus, den sich nur wenige gönnen. Allerdings stecken schon in den kleinen Auszeiten wahre Energiespender. Unser Gehirn braucht Pausen, um zu regenerieren. Außerdem reduzieren wir so Stress und stärken uns gegen Burn-out.
Warum ist die Pause so wichtig?
Wer durcharbeitet, zeigt mehr Leistung und ist effizienter, richtig? Nein! Denn unser Körper kann nicht dauerhaft seine Leistungsfähigkeit beibehalten. Wir müssen uns regelmäßig erholen, sonst nimmt die Konzentration und damit auch die Leistung unweigerlich ab. Wer also ohne Pausen durchpowert, senkt seine Effizienz, statt sie zu steigern.
Außerdem sind kurze Regenerationsphasen wichtig für unsere Gesundheit. In der Pause bauen wir Stress ab und sorgen für Entspannung. Menschen, die sich selbst diese Entspannung nicht ermöglichen, steigern ihr Risiko an einem Burn-out zu erkranken. Denn dauerhafte Belastung führt zu körperlichen und seelischen Schäden.
Wie mache ich richtig Pause gegen Stress?
Manchen Menschen fällt gar nicht auf, dass sie keine Pause machen. Oder es fällt ihnen schwer, in der Pause tatsächlich abzuschalten. Die folgenden drei Tipps helfen Ihnen, gesund und effizient zu arbeiten.
Rechtzeitig Pause machen
Wenn Sie erst dann eine Pause machen sobald Sie sie brauchen, ist es zu spät. Wir sind es gewohnt, dass der Körper sich meldet, wenn er etwas braucht. Zum Beispiel knurrt bei Hunger der Magen. Doch das Gehirn meldet sich nicht rechtzeitig. Wenn Sie Ihren Erholungsbedarf spüren, wird auch eine Pause nicht helfen. Je länger wir mit der Erholung warten, desto weniger erholsam sind kurze Auszeiten.
Unser Gehirn kann sich maximal 90 Minuten am Stück konzentrieren, danach schalten wir automatisch in einen Ruhemodus. Arbeiten Sie auch in diesem Zustand weiter, nimmt die Konzentration enorm ab und eine darauffolgende Erholung ist weniger effektiv. Achten Sie also auf rechtzeitige Pausen.
Viele kleine Pausen machen
Je größer die Pause, desto größer die Erholung – das ist ein Trugschluss. Denn der Körper erholt sich besonders zu Beginn einer Pause. Daher ist es sinnvoll lieber viele kleine Pausen zu machen, statt einer Großen. Zudem kann eine lange Pause Sie sehr aus dem Arbeitsfluss reißen.
Eine lange Pause ist allerdings besonders bei einem Leistungstief sinnvoll, also mittags. Das Mittagstief hat nicht nur etwas mit dem erhöhten Energieaufkommen durch die Verdauung des Mittagessens zu tun. Es liegt auch an unserer Chronobiologie. Wir können uns in dieser Zeit weniger konzentrieren. Nutzen sie deshalb die Mittagspause nur für Essen und Erholung.
Die kleinen Pausen müssen nicht immer eine starre 5 Minuten Pause sein. Verbinden Sie Ihre Kurz-Erholung mit einem Spaziergang um das Haus oder zum Kopierer. Auch aus dem Fenster schauen oder bewusst durchatmen sorgen schon für Entspannung.
Pause üben
Pause machen ist ja schön und gut. Aber was tun, wenn sich auch in der Pause alles nur um die Arbeit dreht? Sie können Ihre Regenerationsfähigkeit verbessern, indem Sie Pause machen üben. Besonders hilfreich sind hierbei Entspannungsübungen oder Achtsamkeitsmeditation.
Die Fähigkeit abschalten zu können ist ein wichtiger Teil der Resilienz. So lernen Sie Stress aktiv herunter zu regulieren und beugen Burn-out vor. Achten Sie regelmäßig auf ausreichend Pausen und Sie lernen sich schneller und effektiver zu entspannen. So füllen Sie auch schneller Ihre Energie und können produktiv und gestärkt weiterarbeiten.
Sebastian Mauritz, M.A. Systemische Beratung, ist einer der führenden Resilienzexperten Deutschlands. Er ist 5-facher Fachbuchautor, Keynote-Speaker, Resilienz-Lehrtrainer, Systemischer Coach, Vorstand in vielen Coach- und Trainer-Verbänden und Unternehmer. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich individuelle Resilienz und Prosilienz®, resilienter Führung und Teamresilienz. Er ist Initiator des Resilienz-Online-Kongresses, in dessen Rahmen er sich mit über 50 weiteren Resilienzexpert:innen aus verschiedenen Disziplinen austauscht (www.Resilienz-Kongress.de).